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Der Sauerlandische Gebirgsverein kurz SGV ist ein Verein fur Wandersport Radwandern und Nordic Walking Er ist eingetragen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Arnsberg VR 264 Das Vereinsgebiet umfasst neben dem Sauerland auch das Ruhrgebiet das Munsterland das Bergische Land sowie das Siegerland Er hat 2022 etwa 31 000 Mitglieder 1 Sauerlandischer Gebirgsverein SGV Grundung 1891Sitz ArnsbergZweck WandervereinVorsitz Thomas GemkeMitglieder 31 000 2022 1 Website www sgv de Inhaltsverzeichnis 1 Vereinszweck 2 Geschichte 3 Hauptvorsitzende Prasidenten 4 Struktur 5 Auszeichnungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVereinszweck Bearbeiten nbsp Beschilderung von Wanderwegen des Sauerlandischen GebirgsvereinsDer SGV organisiert Veranstaltungen und engagiert sich im Bereich des Naturschutzes Der Verein betreut mehrere tausend Wanderwege darunter zahlreiche Weitwanderwege Er ist in seinem Wirkungsbereich neben den Verwaltungen der Naturparke durch das Land Nordrhein Westfalen exklusiv legitimiert in der freien Landschaft Wanderwege mit Wegzeichen zu markieren Das Wanderwegenetz umfasst eine Lange von rund 34 000 km wovon rund 4 300 km als SGV Hauptwanderwege ausgewiesen sind Im Vereinsbesitz sind mehrere Dutzend Hektar Wald die erworben wurden um sie als Naturschutzgebiet widmen zu lassen Fur die Mitglieder wird vierteljahrlich mit einer Auflage von 28 000 Exemplaren das Magazin Kreuz amp Quer herausgegeben Geschichte Bearbeiten nbsp Ehmsendenkmal in ArnsbergAm 25 Mai 1890 wurde durch den Forstrat Ernst Ehmsen und den Oberlehrer Karl Feaux de Lacroix aus Arnsberg ein Grundungsaufruf zu einem Sauerlandischen Touristenverein verfasst nachdem sie neben Personen aus dem Kollegium von de Lacroix namentlich die Lehrer Busch Daldrup Rosbucker und Stocker die Unterstutzung zahlreicher sauerlandischer Honoratioren gewonnen hatten darunter Rechtsanwalt Hesse Amtsgerichtsrat Wilhelm Muller Apotheker Schwarz und spater auch der Arnsberger Burgermeister Max Locke Mitglieder des offiziellen Grundungskomitee des Sauerlandischen Touristenvereins waren neben Ehmsen und de Lacroix der Arnsberger Regierungsprasident Wilhelm Winzer der Erste Staatsanwalt Spengler Arnsberg der Unternehmer und Geheime Kommerzienrat Wilhelm Bergenthal Warstein Landrat Hans Carl Federath Brilon und Fabrikant Otto Schutte Schmallenberg Oberkirchen Ehmsen und de Lacroix bildeten kurz darauf eine Sektion Arnsberg des Sauerlandischen Touristenvereins In den folgenden Monaten grundete Ehmsen auf seinen forstamtlichen Dienstreisen weitere 44 Abteilungen wovon 27 bis Anfang 1891 schon soweit waren dass sie offizielle Aufnahme im Verein fanden ein Kriterium dafur war ein geordnetes Kassenwesen Ehmsen gewann dafur in den Orten erneut die Honoratiorenschaft wie Pastoren Lehrer und Ortsvorsteher sowie vor allem Gastwirte 1891 wurde der Vereinsname in Sauerlandischer Gebirgsverein geandert Die erste Generalversammlung trat am 19 Juli 1891 zusammen mit bereits 54 offiziellen Abteilungen Aus deren Reihen kamen weitere bekannte Funktionstrager wie der Landgerichtsrat Wiethaut Hagen Karl Kneebusch Dortmund Rektor R Rebling Altena die neben de Lacroix Schutte und Muller den ersten Vorstand unter dem Vorsitzenden Ehmsen bildeten Abteilungen entstanden auch weit ausserhalb der Sauerlands so zum Beispiel in Berlin und in Warschau Der Verein forderte die Errichtung zahlreicher Aussichtsturme auf den Sauerlander Hohen Bereits 1894 waren von den 25 Aussichtsturmen im Sauerland 24 im Besitz des SGV einzig der Astenturm zahlte nicht dazu Unter Teilen des Vereins wurde dieser Turmbau auch kritisch gesehen da in diese Projekte umfangreiche finanzielle Mittel des Vereins flossen die anderweitig nicht mehr zur Verfugung standen Viele Turme insbesondere die aus Holz hielten den Witterungsbedingungen nicht lange stand Der Verein entwickelte ein erstes Wanderwegenetz und markierte beliebte Wanderwege mittels Wegzeichen in der Landschaft 1905 schuf der damalige Vorsitzende der Wegekommission des Hauptvereins und gleichzeitig der Erste Vorsitzende des Ortsabteilung Hagen der Ingenieur Robert Kolb eine einheitliche Zeichensystematik und ein Hauptwegenetz das einheitlich mit dem Wegzeichen Andreaskreuz versehen wurde Diese Wegzeichen wurden mit weisser Farbe auf Baumen und anderen geeigneten Stellen aufgetragen Seit 1903 veroffentlichte der SGV Beitrage zu dem Themenbereich Naturschutz Diese Gedanken fuhrten bereits 1911 zum Erwerb von Waldflachen um sie unter Schutz zu stellen Im Laufe der Jahrzehnte wurden zu diesem Zweck zahlreiche weitere Flachen von dem Verein erworben Aus den Reihen des SGV stammte mit Wilhelm Munker ein Mitbegrunder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Unter der Fuhrung der SGV Funktionare Richard Schirrmann Wilhelm Munker und Julius Schult wurde 1919 zur Unterstutzung der SGV Jugendarbeit das Deutsche Jugendherbergswerk gegrundet Einzelne Ortsabteilungen im Ruhrgebiet und dem Bergischen Land grundeten sich bereits um die Wende von 19 zum 20 Jahrhundert und wirkten ausserhalb des ursprunglichen Vereinsgebietes Als in diesen Bereichen flachendeckend Ortsabteilungen bestanden wurden diese in Gaue und Bezirke zusammengefasst Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gau Ebene aufgelost Vor allem bis in die 1930er Jahre weitete sich das Vereinsgebiet auch begunstigt durch politische Weichenstellungen in der Zeit des Nationalsozialismus auf Nachbarregionen des Sauerlands aus In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Verein von den Machthabern gefordert da zum einen die Naturverbundenheit und Traditionalitat des burgerlichen Vereins mit den ideologischen Vorstellungen des Nationalsozialismus in Ubereinstimmung zu bringen war und zum anderen der Verein im Gegensatz zur sozialistischen Wanderbewegung wie die aus der Arbeiterbewegung hervorgegangenen Naturfreunde eher unpolitische Ziele verfolgte So kam es zu Enteignungen von Liegenschaften anderer Wandervereine die anschliessend dem SGV zugeschlagen wurden In den 1930er Jahren war der Hauptvorsitzende Karl Eugen Dellenbusch als Vizeprasident des Regierungsbezirks Arnsberg und Vizeoberprasident der Rheinprovinz aktives Parteimitglied der NSDAP und wahrend des Zweiten Weltkriegs als SS Brigadefuhrer im Fuhrungsstab von Josef Terboven massgeblich an der Besetzung Norwegens beteiligt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erneut als Hauptvorsitzender gewahlt Mit der Schaffung der Autofahrerrundwanderwege in den 1960er in Zusammenarbeit mit dem ADAC Jahren entstand im Vereinsgebiet ein dichtmaschiges Wanderwegenetz das kaum Lucken aufweist Die ehrenamtliche Pflege dieses Netzes gestaltete sich zum Ende des 20 Jahrhunderts und daruber hinaus durch einen anhaltenden Mitgliederschwund schwierig Grund dafur ist eine zunehmende Uberalterung in der Mitgliederstruktur In einzelnen Ortsabteilungen finden sich keine aktiven Mitglieder mehr die die ehrenamtliche Wegearbeit leisten konnen oder wollen so dass Teile des Wegenetzes zu zerfallen drohen Der Verein versucht dieser Entwicklung unter anderem durch neue Kampagnen wie das Jugendportal S Ourland 2 und Reformen wie die Strukturreform bei der Bezirke zu Regionen zusammengefasst werden sollen sowie die Wegequalitatsreform 2 1 3 entgegenzukommen Bei der 2 1 Wegenetzreform werden viele Wege aus dem Netz gestrichen und dafur andere aufgewertet Hauptvorsitzende Prasidenten BearbeitenEine chronologische Ubersicht uber alle Prasidenten der SGV seit Grundung Amtszeit Name1891 1893 Ernst Ehmsen1893 1903 Geh Justizrat Muller1903 1919 Max Locke1919 1923 Waldemar Perker1923 1933 Paul Schneider1933 1945 Karl Eugen Dellenbusch Amtszeit Prasident1945 1946 Hugo Kracht kommissarisch 1946 1947 Josef Heidbuchel1947 1953 Karl Guttmann1953 1958 Karl Eugen Dellenbusch1958 1971 Karl Jellinghaus Amtszeit Prasident1979 1991 Gunter Cronau1991 2006 Eberhard Schule2006 2013 Aloys Steppuhn2013 2018 Andreas HollsteinSeit 2018 Thomas GemkeStruktur Bearbeiten nbsp Emblem am Aussichtsturm Karlshohe in HalverDas Vereinsgebiet war in 21 Bezirke untergliedert die sich wiederum aus 259 einzelnen Ortsabteilungen zusammensetzten Diese Untergruppierungen des Gesamtvereins sind wiederum teilweise rechtlich eigenstandig in die Vereinsregister eingetragene Vereine teilweise aber auch nicht rechtliche eigenstandige Abteilungen des Hauptvereins Die Bezirke und Ortsabteilungen stellen die Delegierten fur die Hauptversammlung des Gesamtvereins Seit 2005 findet eine Umstrukturierung statt in deren Rahmen die Bezirke zu neun Regionen zusammengefasst wurden Am Ende dieses Prozesses soll die Bezirksebene durch die Regionsebene vollstandig ersetzt werden und so eine Verschlankung der Strukturen stattfinden Die Gliederung der Regionen neu in Bezirke alt stellt sich aktuell wie folgt dar 4 Region Mittleres Sauerland Bezirk Mittelruhr Region Hochsauerland Bezirk Oberruhr Bezirk Astenberg Bezirk Hunau Wilzenberg Region Markisches Sauerland Bezirk Mark Bezirk Volme Bezirk Unterlenne Region Sudsauerland Bezirk Sudsauerland Region Hellweg Lippe Mohne Bezirk Hellweg Lippe Bezirk Mohne Region Ruhrgebiet West Munsterland Bezirk Emscher Lippe Bezirk Unterruhr Bezirk Munster Region Ruhrgebiet Ost Bezirk Hagen Bezirk Ennepe Bezirk Dortmund Ardey Bezirk Bochum Region Bergisches Land Rheinland 5 Bezirk Bergisches Land 6 Bezirk Niederberg 6 Region Siegerland Wittgenstein Bezirk Siegerland Bezirk WittgensteinDem Prasidium des Gesamtvereins gehoren ein Prasident drei Vizeprasidenten ein Schatzmeister und die neun Regionalvertreter an Zum Vorstand gehoren Referenten fur die Fachreferate Wandern Freizeit Wege Kultur Medien Deutsche Wanderjugend Familie Naturschutz amp Landschaftspflege Heime amp Hutten Der Beirat setzt sich aus Honoratioren und Vertretern befreundeter Verbande zusammen Der Gesamtverein betreibt eine Hauptgeschaftsstelle mit hauptamtlichen Geschaftsfuhrer der fur die Vereinsverwaltung die Jugendbildungsstatte und die vereinseigene Wanderakademie zustandig ist Der Verein ist Gesellschafter einer Marketing GmbH die fur Marketing Kommunikation Veranstaltungsmanagement und Sponsoring zustandig ist Auszeichnungen BearbeitenDie folgenden Abteilungen erhielten die Eichendorff Plakette 1990 Abteilung Altena 7 1990 Abteilung Attendorn 7 1990 Abteilung Bad Berleburg 7 1990 Abteilung Bochum 7 1990 Abteilung Herscheid 7 1990 Abteilung Hohenlimburg 7 1990 Abteilung Iserlohn 7 1990 Abteilung Lippstadt 7 1990 Abteilung Menden 7 1990 Abteilung Meschede 7 1990 Abteilung Neheim 7 1990 Abteilung Oberkirchen 7 1990 Abteilung Plettenberg 7 1990 Abteilung Soest 7 1990 Abteilung Warstein 7 1990 Abteilung Werdohl 7 1990 Abteilung Witten 7 1991 Abteilung Allendorf 7 1991 Abteilung Arnsberg 7 1991 Abteilung Assinghausen 7 1991 Abteilung Balve 7 1991 Abteilung Brilon 7 1991 Abteilung Dahl 7 1991 Abteilung Dortmund Horde 7 1991 Abteilung Fleckenberg 7 1991 Abteilung Hagen 7 1991 Abteilung Halver 7 1991 Abteilung Hamm 7 1991 Abteilung Hemer 7 1991 Abteilung Horde 8 9 1991 Abteilung Husten 7 1991 Abteilung Iserlohn 10 1991 Abteilung Ludenscheid 7 1991 Abteilung Munster 7 1991 Abteilung Olsberg 7 1991 Abteilung Siedlinghausen 7 1991 Abteilung Sundern 7 1991 Abteilung Unna 7 1992 Abteilung Dahle 7 1992 Abteilung Freienohl 7 1992 Abteilung Siegen 7 1992 Abteilung Westhofen 7 1993 Abteilung Heinsberg 7 1993 Abteilung Kierspe 7 1993 Abteilung Krombach 7 1993 Abteilung Nuttlar 7 1995 Abteilung Grune 7 1995 Abteilung Welschen Ennest 7 1996 Abteilung Klafeld Geisweid 7 1997 Abteilung Belecke 7 1997 Abteilung Hattingen 7 1997 Abteilung Hirschberg 7 1997 Abteilung Netphen 7 2001 Bezirk Unterlenne 11 2002 Abteilung Meggen 7 2005 Abteilung Evigsen 7 2006 Abteilung Bruchhausen 7 2006 Abteilung Oeventrop 7 2007 Abteilung Dahlerbruck 7 2007 Abteilung Hallenberg 7 2008 Abteilung Musen 7 2010 Abteilung Weidenau 7 2011 Abteilung Dusseldorf 7 2011 Abteilung Ferndorf Kreuztal 7 2012 Abteilung Letmathe 7 12 2013 Abteilung Duisburg 7 13 2015 Abteilung Zinse 14 2016 Abteilung Oberhundem 15 Siehe auch Bearbeiten nbsp Erinnerungsstein im Grossen TiergartenWanderwege im Bergischen Land Wanderwege im Oberbergischen Land Hauptwanderstrecken des Sauerlandischen Gebirgsvereins Liste der Wegzeichen des Sauerlandischen Gebirgsvereins Liste der Vereine im Deutschen Wanderverband Kategorie Person Sauerlandischer Gebirgsverein Literatur BearbeitenWalter Hostert Geschichte des Sauerlandischen Gebirgsvereins Idee und Tat Gestern Heute Morgen Hrsg Sauerlandischen Gebirgsverein e V Arnsberg 1966 Susanne Falk Der Sauerlandische Gebirgsverein Vielleicht sind wir die Modernen von ubermorgen Bouvier Verlag Bonn 1990 ISBN 3 416 80653 0 Walter Hostert Geschichte des Sauerlandischen Gebirgsvereins Teil 1 1890 1965 Hrsg Sauerlandischen Gebirgsverein e V Arnsberg 2005 Gunter Cronau Geschichte des Sauerlandischen Gebirgsvereins Teil 2 1965 2005 Hrsg Sauerlandischen Gebirgsverein e V Arnsberg 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sauerlandischer Gebirgsverein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 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