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Die Edelherren von Rudenberg waren ein mittelalterliches Adelsgeschlecht in Westfalen Wappen der Rudenberger Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Angehorige des Geschlechts 3 Niedergang 4 Wappen 5 Besitzungen 5 1 Haupthof Ruden 5 2 Haupthof Wicheln 5 3 Freigrafschaft Rudenberg 5 4 Freigrafschaft Hundem 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Edelherren von Rudenberg gehorten zu den vornehmsten und zeitweise reichsten Geschlechtern in Westfalen In den Urkunden wurden sie auch als Rudenberg Ruthenberg Roddenberg und Rodenberg bezeichnet Die Namensahnlichkeit macht die Abgrenzung zur Ministerialenfamilie von Rodenburg aus Menden schwierig Burg Ruthen in Ruthen und die Rudenburg in Arnsberg werden mit dem Geschlecht in Verbindung gebracht nbsp Rudenburg Blick auf die Mauer zwischen Vor und HauptburgDie Familie gilt teilweise aber nur als eine Seitenlinie der Grafen von Arnsberg Ihr Begrunder soll danach der 1092 im Kampf gefallene Hermann von Werl Arnsberg gewesen sein Allerdings kennt Johann Suibert Seibertz keinen Nachkommen Hermanns und behandelt sie als eigenstandiges Dynastengeschlecht 1 2 3 Der alteste Besitz ihr Allod soll das Dorf und Oberhof Mark bei Hamm gewesen sein Spater wurde dieser Besitz unter anderen Besitzern zur Grundlage der Grafschaft Mark Als zweite wichtige Kraft neben den Grafen von Arnsberg verfugten die Erzbischofe von Koln zu dieser Zeit ebenfalls nur uber verstreuten Besitz Um ihre Position zu starken vergaben die Bischofe Lehen und erhielten im Gegenzug Unterstutzung fur ihre Ziele Zu diesen Lehnsnehmern gehorten auch die Edelherren von Rudenberg Die von Koln zu Lehen genommenen Besitzungen der Rudenberger bildeten kein zusammenhangendes Gebiet sondern waren weit verstreut Allerdings wurden die Besitzungen bald wichtiger als das Dorf Mark so dass sie sich spater auch danach benannten Angehorige des Geschlechts BearbeitenDer erste namentlich bekannte Namenstrager war Hermann I von Rudenberg Der nachste bekannte Vertreter ist Rathard moglicherweise ein Sohn Hermanns Als nachste sind bekannt Rabodo auch von der Mark genannt und Konrad Dieser heiratete Gisela von Stromberg und erwarb die Burggrafschaft Stromberg Einer der wichtigsten Kolner Lehnsmanner aus dem Geschlecht der Rudenberger der aber auch gleichzeitig gute Beziehungen zu den Grafen von Arnsberg hatte war Hermann II Dessen Tochter Agnes heiratete Graf Gottfried II von Arnsberg Der Bruder Hermanns II war Heinrich I der die Burggrafschaft Stromberg erhielt Aus dem Geschlecht stammte der Bischof von Minden Konrad I von Rudenberg 1236 Konrad II von Rudenberg heiratete Adelheid von Arnsberg eine Tochter Gottfrieds II 1 Unter Konrad II erreichte das Geschlecht den Hohepunkt seiner Bedeutung Danach kam es zur Aufspaltung in verschiedene Linien und zu einem allmahlichen Niedergang Es bestanden zunachst die Stammlinie auf dem Haupthof in Ruden die Linie in Stromberg beginnt mit Konrad um 1166 und ab 1200 die in Ruthen Die Ruthener Linie begrundete Konrad III zu Ruden Die Arnsberger Linie begann mit Gottfried I 1263 1290 Niedergang BearbeitenDer Besitz der Rudenberger war zwar bedeutend aber zu gering und zu verstreut um als Basis einer Territorialherrschaft zu dienen Geschwacht wurde die Familie zudem durch zahlreiche Erbteilungen Vor allem aber begannen die Erzbischofe von Koln nach der Zerschlagung des alten Herzogtums Sachsen Heinrichs des Lowen seit Erzbischof Philipp von Heinsberg ihre nun erlangte Herzogsgewalt uber Westfalen in direkte politische Macht umzuwandeln Damit verloren die Rudenberger fur Koln an Bedeutung Sie selbst wechselten in den folgenden Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Arnsberg und den Erzbischofen zwar mehrfach die Fronten standen aber meist auf Seiten der Kolner verloren dabei aber auch ihre starke Position und wurden zu einem Geschlecht des niederen Adels Viele traten in fremde Militardienste oder in den Deutschen Orden ein Gottfried von Rodenberg brachte es bis zum Landmarschall in Livland Gottfried I von Rudenberg aus der Stammlinie wurde noch als nobilis bezeichnet Dessen Sohne verkauften den Grossteil des Besitzes im 14 Jahrhundert vor allem an die Grafen von Arnsberg Hermann IV von Rudenberg verkaufte seine Rechte an Obereimer und im Walpketal 1359 an das Kloster Wedinghausen Zu dieser Zeit durfte die Rudenburg bereits unbewohnt gewesen sein 1 Heinrich VIII von Rudenberg zu Ruden urk 1515 Burgmann zu Medebach Sohn von Goswin von Rudenberg und Sophia von Neheim verheiratet mit Else von Amelunxen war der letzte seines Stammes Er wurde zwischen Kustelberg und Medebach von Kerstien Kuling Burger zu Medebach totgeschossen Wappen BearbeitenDas Wappen Westfalisches Wappenbuch zeigt in Gold einen zum Streit aufgerichteten schwarzen Hund Ruden mit gestutzten Ohren und aufrecht stehender Rute Der Helm mit schwarz goldenen Decken und unbekannter Helmzier 4 Die Tingierung mittelalterlicher Wappen ist nur selten uberliefert Es besteht die begrundete Vermutung dass die Rudenberger wie andere Dynastengeschlechter Elemente des Wappens der Stammfamilie ubernahmen Das Wappen der Arnsberger Grafen zeigt einen silbernen Adler mit goldenen Fangen und Schnabel auf rotem Grund Im Wappenbuch des geldrischen Herolds Codex Gelre findet sich auf Blatt 110v als Nr 1651 das Wappen eines Herman von Rudenburg Dieses zeigt einen steigenden roten Ruden auf weissen d h silbernen Grund 5 Besitzungen BearbeitenHaupthof Ruden Bearbeiten Der in Ruden heute Altenruthen um 1000 bestehende Haupthof mit der Burg Ruthen war Stammsitz der Rudenberger zu dem eine alte Mutterkirche gehorte die bei der Grundung des Klosters Grafschaft zu dessen Ausstattung 1072 wurde Der Besitz von Hof Ruden war nicht nur wegen der Fruchtbarkeit sondern auch wegen der in der Nahe verlaufenden Konigsstrasse wertvoll Dieser Besitz verlor spater an Bedeutung zu Gunsten der erzbischoflichen Stadt und Burg Ruthen Hermann II der Besitzer Verlehnte ihn deswegen an die Familie von der Mohlen sie kam aus der Freigrafschaft Rudenberg und war mit Herman II verwandt Ein Sohn aus der Adelsfamilie von Freseken aus Arnsberg pachtete spater ein Teil des Hofes Auch er ubernahm das Wappen der Rudenberger Haupthof Wicheln Bearbeiten Der zweite von Koln zu Lehen genommene Besitz war ein Teil des Luerwaldes mit dem Haupthof Wicheln Dieser Besitz war als Tausch durch die Witwe des Grafen Heinrich des Dicken von Northeim gegen Walkenried an die Erzbischofe von Koln gekommen die die Herren von Rudenberg damit belehnten Neben Gebieten um Arnsberg gehorten dazu die Freigrafschaft Stockum und die Freigrafschaft an der Valme Von Bedeutung war der Besitz bei Arnsberg nicht zuletzt wegen der dort vorbeifuhrenden Ruhrstrasse Dies war der Grund weshalb die Herren von Rudenberg dort die alte Burg auf dem Romberg umbauen liessen die auch heute noch Rudenburg heisst Die Rudenburg verlor spater durch die Ubersiedlung der Grafen von Werl und den Bau der Burg Arnsberg auf den anderen Seite des Tales an Bedeutung Freigrafschaft Rudenberg Bearbeiten Das dritte Hauptlehnsstuck die Freigrafschaft zwischen Soest und Werl bestand vor allem aus den Kirchspielen Ostonnen Borgeln und Dinker Dieses Gebiet wurde ebenso wie die Freigrafschaft bei Velmede als Rudenberger Freigrafschaft bezeichnet In den Freigrafschaften hatten die Herren kein Zentrum sondern verfugten nur uber Streubesitz und hatten als Stuhlherren Einfluss und Einkunfte Die Freigrafschaft zwischen Soest und Werl kam mit Zustimmung des Kolner Erzbischofs Heinrich von Virneburg unter Edelherr Gottfried von Rudenberg bereits 1328 an Soest Der Grossteil dieses Gebietes gehort heute zur Gemeinde Welver Freigrafschaft Hundem Bearbeiten 1381 6 VII 5 Dusent dreyhundert in den eynen unde achtentychsten jare des vrydages na sente Olrykes dage Wilke von Ohl Ole Oele Sohn Everts von Ohl verkauft mit Einwilligung seiner Ehefrau Tochter des Heidenreich v Ihersche die halbe Freigrafschaft Hundem Hundeme die durch Erbschaft von seinem verst Oheim Wilke von Bruninghausen Brunynchusen an seine Mutter und deren Erben gefallen ist an die Bruder Wilhelm und Heinrich Vogte von Elspe ubernimmt die Belehnung der Kaufer beim Lehnsherrn zu erwirken und verpflichtet sich bei Nichteinhaltung des Vertrages zum Einlager zum Loen 1384 7 XII 9 MCCCLXXX quatro orastino conoeptionis b Marie virg Die Bruder Konrad und Heinrich von dem Rodenberge Rudenberg verkaufen fur eine Summe Geldes an Wilhelm Vogt Vogede von Elspe und Johann v Plettenberg gen Hedemolen die ganze von ihnen zu Lehen gehende Freigrafschaft Hundem Hundeme und lassen durch Johann v Drolshagen Droelshagen die Pepersecke und die sonst mit der Freigrafschaft Belehnten an die Kaufer weisen Zeugen Ritter Kondrad der Vrede Knappe Godert v Hanxleden Literatur BearbeitenJohann Suibert Seibertz Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 1 2 Diplomatische Familiengeschichte der Dynasten und Herren im Herzogthum Westfalen Arnsberg 1855 S 192 291 Digitalisat Heinz Pardun Die Edelherren von Rudenberg und die alte Burg bei Arnsberg Arnsberg 1979 Stadtekundliche Schriftenreihe uber die Stadt Arnsberg Heft 13 Joseph Bender Geschichte der Stadt Warstein S 252 Stammtafel von RudenbergWeblinks BearbeitenUrkundenregesten aus dem Archiv Schloss Kortlinghausen ehem Besitz derer von Rudenberg Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Einzelnachweise Bearbeiten a b c Michael Gosmann Die Grafen von Arnsberg und ihre Grafschaft In Harm Klueting Hrsg Das Herzogtum Westfalen Band 1 Das kurkolnische Herzogtum Westfalen von den Anfangen der kolnischen Herrschaft im sudlichen Westfalen bis zur Sakularisation 1803 Aschendorff Munster 2009 S 175 Johann Suibert Seibertz Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg Arnsberg 1847 S 84 Johann Suibert Seibertz Die Edelherren von Rudenberg In Diplomatische Familiengeschichte der Dynasten und Herren im Herzogtum Westfalen Arnsberg 1855 S 192 Blasonierung im Westfalischen Wappenbuch Michael Gosmann Das Wappen der Edelherren von Rudenberg von der Rudenburg bei Arnsberg In Heimatblatter des Arnsberger Heimatbundes 35 2014 S 10f Grafl Plettenbergsches Archiv Heeren Archivteil Bamenohl Urkunden Dr Diestelkamp 11 11 Grafl Plettenbergsches Archiv Heeren Archivteil Bamenohl Urkunden Dr Diestelkamp 13 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudenberg Adelsgeschlecht amp oldid 235653410