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Die Burg Mark ist eine abgegangene mittelalterliche Befestigungsanlage in Mark Stadtbezirk Hamm Uentrop in Nordrhein Westfalen Burg MarkBurghugel MarkBurghugel MarkAlternativname n Haus MarkStaat DeutschlandOrt HammEntstehungszeit um bzw vor 1198Burgentyp Niederungsburg MotteErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung Landesherrliche Burg Grafensitz Haus Von der Mark Bauweise BruchsteinGeographische Lage 51 41 N 7 51 O 51 682222222222 7 8466666666667 Koordinaten 51 40 56 N 7 50 48 OBurg Mark Nordrhein Westfalen p3 3D Ansicht des digitalen GelandemodellsSeit spatestens 1198 befand sie sich im Besitz der Grafen von Berg Altena Als erster Graf machte Adolf I von der Mark die Burg zu seinem Sitz und nannte sich nach ihr comes de Marca auch comes be Marka bzw modern Graf von der Mark Seit dem 3 April 1990 ist das heute als Burghugel Mark bezeichnete Gelande als Bodendenkmal kategorisiert 1 Von den Bauwerken der einstigen Turmhugelburg Motte ist so gut wie nichts mehr erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Rabodo von der Mark und Friedrich von Altena 1 2 Adolf I von der Mark 1 3 Grafschaft Mark 1 4 Herzogtum Kleve 1 5 Brandenburg 1 6 Preussen und Bundesrepublik Deutschland 1 7 Oberhof Mark 2 Lage 3 Historisches Erscheinungsbild 3 1 Hauptburg 3 2 Vorburg 3 3 Graben und Graften 4 Heutiger Zustand 5 Weiterentwicklung der Nutzung 6 Archaologische Untersuchungen 6 1 Die Hugelaufschuttung der Hauptburg 6 2 Die Ringmauer 6 3 Der Palas 6 4 Der ostliche Turm 7 Rekonstruktion 8 Funde 8 1 Einzelfunde von der Hauptburg 8 2 Die Brucke zur Hauptburg 8 3 Einzelfunde aus dem Bruckenbereich 8 4 Funde auf der Vorburg 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Panorama des Burghugels nbsp Neue Informationstafel an der Soester Strasse im Zugangsbereich zum Burghugel nbsp Neue Informationstafel auf dem Burghugel Mark mit Karte des Areals nbsp Auszug aus einer Informationstafel auf dem Burghugel Lageplan von 1688 nbsp Neue Informationstafel auf dem Burghugel Mark nbsp Altere Informationstafel auf dem Burghugel Mark im Eingangsbereich nbsp Altere Informationstafel auf dem Burghugel Mark im EingangsbereichWann genau die Geschichte der Burg Mark beginnt ist ungewiss Es ist eher unwahrscheinlich dass schon im 12 Jahrhundert eine grosse Motte vorhanden war Zum einen durfte die Errichtung einer grossen Befestigung in unmittelbarer Nahe zum Hauptsitz der Linie Werl Hovel aus politischen Grunden problematisch gewesen sein Zum anderen haben archaologische Untersuchungen bisher keinerlei Fundmaterial aus dem 12 Jahrhundert zu Tage gefordert Die eigentliche Burg ist also wahrscheinlich erst um 1200 angelegt worden Das damalige Anwesen war vermutlich ein Hof der allenfalls mit einer Grafte umgeben war Rabodo von der Mark und Friedrich von Altena Bearbeiten Als Erbauer der Burganlage gilt Friedrich von Berg Altena Der spatere Burghugel gehorte zu den Besitzungen des Oberhofes Mark dem Schultenhof auf dessen Gelande seit etwa 1000 nach Christus die Pankratiuskirche steht Diese war mit einiger Wahrscheinlichkeit zunachst einem anderen Heiligen geweiht etwa dem Heiligen Martin Pankratius gehorte zu den Schutzheiligen des Hauses Berg Altena Mark die Pankratiusverehrung wurde also vermutlich erst von diesen in der Region etabliert Entsprechend wurde die Pankratiuskirche spater zur Hauskirche der Grafen von der Mark und ihrer Burganlage 2 Friedrich erwarb den Oberhof die Kirche und die zugehorigen Besitzungen damit auch den Burghugel zu einem Zeitpunkt zwischen 1170 und 1198 Unter welchen Umstanden er in den Besitz des ehemaligen Oberhofes Mark und der angegliederten Guter gekommen ist ist nicht vollstandig geklart Es existieren verschiedene Versionen dieser Geschichte Alle Quellen sind sich weitestgehend daruber einig dass das Gelande bis etwa 1170 im Besitz eines gewissen Rabodo von der Mark stand Uneinigkeit besteht aber bereits wenn es darum geht Aussagen uber die Person Rabodos zu treffen Einige Autoren sprechen davon dass Rabodo einer der Edelherren von Rudenberg war Danach besass die Familie von Rudenberg noch in der Mitte des 12 Jahrhunderts den Oberhof in der Mark Gegen Mitte des zwolften Jahrhunderts teilten die Bruder Conrad und Rabodo ihre vaterlichen Guter vermutlich 1166 Der Oberhof Mark fiel dem Rabodo zu Von dieser Zeit an fuhrte er den Beinamen von der Mark erstmals erwahnt in der Bredelarschen Stiftungsurkunde von 1170 3 4 Nach Reinhold Stirnberg sind Rabodo von der Mark und der Edelherr Rabodo von Rudenberg zwei unterschiedliche Personen die beide zusammen in einer Kolner Urkunde von 1169 als Zeugen aufgetreten sein sollen Der Edelherr soll bereits 1170 verstorben sein Rabodo vor der Mark spatestens 1178 5 Gegen diese Variante spricht jedoch der historische Kontext Der Oberhof Mark im Dorf Mark bei Hamm war der alteste Besitz der Edelherren von Rudenberg ihr Allod 6 Es gibt keine Anhaltspunkte dafur dass dieser Besitz den Edelherren von Rudenberg vor 1170 abhandengekommen ware Ausserdem lasst sich nicht plausibel machen wie der Oberhof dann in den Besitz eines Rabodo von der Mark gelangt ware der zufalligerweise den gleichen seltenen Namen tragt wie der Erbe des Hauses Rudenberg Warum der Oberhof dagegen im Jahre 1170 den Besitzer wechselte lasst sich problemlos nachvollziehen Seit 1167 war Philipp I von Heinsberg Erzbischof von Koln Seit seinem Amtsantritt setzte er die konsequente Machtsteigerungspolitik seiner Vorganger fort intensivierte aber deren vor allem territoriale Ausdehnung indem er die Burgen seiner Vasallen aufkaufte und sie erneut als Lehen ausgab Damit blieb Philipp zwar Lehnsnehmer des Kaisers und auch die Vasallen hielten ihre Territorien letztendlich als kaiserliche Lehen doch war durch den Kauf und die Ruckverlehnung die unmittelbare Bindung an den Erzbischof starker geworden Beim Tod des Kaisers ware der weitere territoriale Zusammenhalt des Erzbistums nicht mehr alleine durch die Bestatigung der Lehen durch den neuen Kaiser abhangig gewesen So verkaufte Rabodo laut Schroeder im Jahre 1169 den Hof aus akutem Geldmangel an Philipp von Heinsberg 7 Auf diese Weise wurde der Oberhof Mark Eigentum des Erzbischofs und Rabodo dessen Vasall 3 Ahnliche Geschafte hat Philipp von Heinsberg standig getatigt So hat er beispielsweise auch Nienbrugge von ihrem damaligen Besitzer Arnold von Altena gekauft 7 Und auch Jutta die Tochter Ludwigs V von Thuringen verkaufte Schloss Neuwindeck an Philipp und wurde gleich darauf damit belehnt 8 Es entsprach also Philipps ganz gangiger Geschaftspraxis die erworbenen Besitze an ihren ursprunglichen Eigentumer zu belehnen Auch insofern ist es also plausibel dass Rabodo von der Mark der Verkaufer des Oberhofes Mark identisch sein muss mit Rabodo Edelherr von Rudenberg Erbe des Hauses Rudenberg und des Oberhofes Mark Rabodo hat sich nur deshalb von dem langjahrigen Familieneigentum getrennt weil er wusste dass er es als Lehen zuruckerhalten wurde Philipp von Heinsberg kaufte also von Rabodo von der Mark Edelherr von Rudenberg fur 400 Mark den Oberhof Mark woraufhin Rabodo das Gut zum Lehen erhielt und zu Philipps Vasallen wurde In einer Urkunde vom 19 Juni 1178 bestatigte Papst Alexander III auf Bitten des Philipp von Heinsberg der Kolner Kirche all ihre Besitzungen darunter auch Burg Mag Burg Marcha mit dem gesamten Allod dem freien Eigentum des Rabodo von der Mark Am 7 Marz 1184 wiederholte dies Papst Lucius III 9 10 Der Kolner Kirche wurde die Burg Mark mit dem ganzen Allod des Rabodo und mit seinen Zubehorungen und Dienstmannen zugestanden 11 Nur kurze Zeit nach dem Verkauf vermutlich 1170 verstarb Rabodo von der Mark jedoch Damit erlosch das Geschlecht derer von Rudenberg im Mannesstamm 12 das Todesdatum des Edelherren benennt auch Stirnberg mit 1170 5 Zur Frage wie der Oberhof an Friedrich gelangte existieren verschiedene Antworten Die erste lautet dass der Kaufvertrag das Papier auf dem er stand nicht wert war und Rabodo das Gut noch einmal verkaufte diesmal an Friedrich 13 Diese Variante durfte vollig ausgeschlossen sein Einen derartigen Immobilienbetrug zu seinen Lasten hatte Philipp von Heinsberg der akribisch genau darauf bedacht war die Edelleute von sich abhangig zu machen und Kontrolle uber ihre Besitztumer auszuuben niemals unwidersprochen hingenommen Nach anderer Darstellung verkaufte Rabodo mit Zustimmung des Lehnsherrn lediglich sein Lehnsrecht an Friedrich von Altena 14 15 In einer Abwandlung dieser Annahme geschah dies im Jahr 1178 was eine etwas langere Lebensspanne Rabodos voraussetzt 16 Die dritte Version lautet dass der Erzbischof selber Friedrich mit dem Oberhof belehnt hat 5 Da Rabodo kurz nach dem Verkauf des Gutes starb ist der Oberhof relativ rasch an den Kolner Erzbischof zuruckgefallen Da das Geschlecht derer von Rudenberg im Mannesstamm erloschen war lag es nahe dass Philipp sich einen anderen Lehnsmann und Vasallen suchte Friedrich erwarb den Oberhof Mark moglicherweise noch im Laufe von Rabodos Todesjahr 1170 nach anderer Darstellung erst zu einem spateren Zeitpunkt spatestens jedoch im Jahre 1198 da die Besitzung nach seinem Tod auf seinen Sohn Adolf uberging 17 Und nach einer vierten Variante erwarb Friedrich von Berg Altena das Anwesen im Jahre 1198 durch Vermittlung seines Drosten Ludolf von Boenen 18 wahlweise von Rabodo 19 was ausgeschlossen ist da dieser zu diesem spaten Zeitpunkt lange tot war von Philipp von Heinsberg oder von dem von 1193 bis 1205 amtierenden Kolner Erzbischof Adolf von Altena Wenn man von einem fruhen Geburtstermin des Grafen Adolf ausgeht vgl Adolf I von der Mark Geburtsjahr konnte Adolf I die Anlage auch selber erworben haben 20 obwohl dies zu Lebzeiten seines Vaters nicht wirklich plausibel ist da dieser als amtierender Graf von Altena Inhaber des Familienbesitzes war Es ist also fraglich ob der Kolner Erzbischof lediglich einer Ubertragung des Lehnsrechts von Rabodo an Friedrich zugestimmt oder ob er Friedrich selbst mit den markischen Gutern belehnt hat Fest steht aber dass Friedrich auf das Wohlwollen des Erzbischofs zahlen konnte Wahrend der Fehde Kaiser Friedrich Barbarossas mit dem Sachsenherzog Heinrich dem Lowen unterstutzte Friedrich von Berg Altena den Kaiser und den Kolner Erzbischof In der Folge der Auseinandersetzung entzog Barbarossa dem Sachsenherzog die Herrschaft uber das Stammesherzogtum Sachsen und gab Teile davon in die Hande des Kolner Erzbischofs der von nun an als Herzog von Westfalen uber das neu entstandene Herzogtum Westfalen herrschte Die Belehnung des Friedrich von Berg Altena mit dem markischen Gelande stellt sich somit als Lohn fur die treuen Dienste dar die Friedrich dem Erzbischof von Koln geleistet hatte 21 Im Jahre 1173 teilte Friedrichs Vater Eberhard I das Erbe unter seinen Sohnen auf die sich beide Grafen von Altena nannten Das oft als sein Geburtsjahr bezeichnete Jahr 1173 ist also in Wirklichkeit das Jahr in dem Friedrichs Herrschaft als Graf von Altena begann 22 Im Jahre 1180 starb Eberhard I als Laienbruder im Kloster Altenberg Spatestens zu diesem Zeitpunkt muss es zum Konflikt zwischen den Brudern Friedrich und Arnold gekommen sein Es entbrannte ein erbitterter Streit um die Erbmasse des Vaters Altenaische Erbteilung der sich uber Jahre hinzog und schliesslich in einer bis dahin einmaligen fur jedes einzelne Besitztum uberaus genau geregelten Erbteilung endete Dabei soll Friedrich der Ausloser des Streites gewesen sein Die Aussergewohnlichkeit dieses Vorgangs legt allerdings nahe dass der Erbstreit in Wirklichkeit auf das Wirken Philipps von Heinsberg zuruckgeht der auf diese Weise das Entstehen einer grossen Territorialherrschaft in fremdem Besitz in der Nachbarschaft seines neuen Herrschaftsgebietes verhindern wollte 5 Die langwierige Auseinandersetzung muss spatestens im Todesjahr Friedrichs 1198 oder 1199 abgeschlossen gewesen sein da ansonsten sein Sohn Adolf I von der Mark sein Erbe sicherlich nicht so problemlos hatte antreten konnen wie er es dann getan hat 5 Adolf I von der Mark Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von der Mark und der Grafschaft MarkFriedrich heiratete noch vor 1198 99 Alveradis von Krieckenbeck Tochter des Grafen Rainer Seine Sohne waren Graf Adolf I von der Mark und Friedrich 23 Adolf von der Mark wird von vielen Historikern fur junger gehalten als er bei genauer Betrachtung der Urkundenlage tatsachlich sein kann Oft wird das Jahr 1194 als sein Geburtsjahr genannt weil Adolf von der Mark in diesem Jahr erstmals urkundlich erwahnt wird Die Urkunde von 1194 zeigt aber auf dass Adolf in diesem Jahr als Zeuge eines Rechtsgeschafts seines Vaters auftritt er muss also zu diesem Zeitpunkt bereits mundig gewesen sein Auch andere Indizien weisen darauf hin dass Graf Adolf in Wirklichkeit zu einem weit fruheren Zeitpunkt geboren wurde moglicherweise um 1181 oder 1182 vgl dazu den Artikel uber Graf Adolf I von der Mark Ab 1181 1182 dem mutmasslichen Geburtsjahr des Grafen Adolf ware eine Errichtung von Burg Mark durch Adolfs Vater Friedrich von Berg Altena plausibel Ungefahr zu diesem Zeitpunkt war die Altenaische Erbteilung abgeschlossen was zugleich bedeutete dass Friedrichs Stammburg Altena fur ihn wertlos geworden war Friedrichs Bruder Arnold von Altena namlich hatte die Burg halftig geerbt und seinen Anteil spater an den Kolner Erzbischof veraussert in dem Friedrich einen unbequemen Mitverwalter fand Friedrich konnte Burg Altena somit nicht mehr allein verwalten was ein Ausweichen auf einen alternativen Standort der in seinem alleinigen Besitz stand attraktiv erscheinen liess Des Weiteren war Burg Mark seinem Sohn Adolf zugedacht der ihm spater als Graf von Altena nachfolgen sollte Der Burghugel in der Mark bot sich zudem durch seine strategische Lage an Da er sich in unmittelbarer Nahe zu Nienbrugge erhob das Friedrichs Bruder Arnold nach seinem Auszug aus Burg Altena zu seiner Stammburg und Residenz gemacht hatte behinderte die Errichtung einer Burg auf diesem Gelande die territoriale Ausdehnung des altenaisch isenbergischen Familienzweiges Arnold und dessen Sohn Friedrich von Isenberg der in standigem Konkurrenzkampf zum altenaisch markischen Familienzweig des Hauses Berg Friedrich von Berg Altena und Adolf von der Mark stand Es ist somit plausibel dass Burg Mark nicht durch Rabodo von Rudenberg oder Graf Adolf von der Mark erbaut wurde wie in einigen Quellen behauptet wird sondern auf Veranlassung Friedrichs Allgemein wird das Jahr 1198 fur den Baubeginn genannt Ein fruheres Datum lasst sich nicht nachweisen weder anhand von Quellen noch durch archaologische Befunde obwohl es die politische Situation nahelegt Jedenfalls wurde die Burganlage auf dem grossen Hugel in der Mark noch vor 1200 errichtet 5 13 Schon im Jahre 1202 nannte sich Graf Adolf nach seiner neuen Besitzung Graf Adolf von der Mark In manchen Quellen ist die Rede davon dass Friedrich eine Burg des Rabodo bzw den Oberhof Mark zur Burg Mark aus oder umbauen liess Dies deckt sich jedoch nicht mit den archaologischen Grabungen von 1973 1975 Altere Bauzustande als die der Burganlage Friedrichs liessen sich auf dem Burghugel nicht feststellen 24 Sollte es eine Burg des Rabodo gegeben haben ist diese an anderer Stelle zu suchen 25 Auch der Oberhof Mark hat sich nicht an diesem Standort befunden Er lag vielmehr unter der Bezeichnung Schultenhof in der Nahe der Pankratiuskirche die auf seinem Gelande errichtet wurde 26 Wenn der Hugel uberhaupt bebaut war dann mit einem kleineren Gehoft das bestenfalls von einer Grafte umgeben war Das Geld fur den Bau der Burg Mark stammte aus dem Verkauf des Flurstucks Wiseberg bei Nienbrugge das Friedrichs Vater Eberhard fur seinen Sohn gekauft hatte an den Kolner Erzbischof Philipp von Heinsberg einige Jahre zuvor moglicherweise hatte sich Friedrich durch die Ubergabe des Wiesenstucks an den Kolner Erzbischof auch das Lehnsrecht an Oberhof Mark erkauft Dieses Flurstuck gab Adolf von Altena ab 1193 neuer Erzbischof von Koln an Friedrich von Altena zuruck so wie er viele der Guter die Philipp von Heinsberg gekauft hatte zuruckgab um die Edelleute der Region die teilweise nah mit ihm verwandt waren zu unterstutzen Auf dem besagten Flurstuck wurde spater die Stadt Hamm erbaut Adolf von der Mark hatte die Grundung einer Stadt im Winkel zwischen Lippe und Ahse bereits vor 1226 ins Auge gefasst eine Urkunde aus dem Jahre 1213 legt nahe dass er moglicherweise versucht hat das Dorf Mark mit Stadtrechten zu versehen Jedoch befand sich dieser Standort viel zu nah an den Besitzungen von Friedrichs Verwandten den Grafen von Hovel und ihrer Residenz Nienbrugge der Versuch einer Stadtgrundung an diesem Standort ware von Nienbrugge aus umgehend unterbunden worden Erst als mit Friedrich von Isenberg der letzte Graf von Hovel wegen seiner Verstrickung in die Ermordung des Kolner Erzbischofs Engelbert I im Jahre 1226 aufs Rad geflochten wurde konnte Adolf von der Mark seine Herrschaft in diesen Bereich hinein ausdehnen und die sudlich der Lippe gelegenen alteanischen Besitztumer unter seiner Herrschaft vereinen Im Jahre 1226 grundete Graf Adolf I von der Mark die Stadt Hamm und gab dort den Burgern des von ihm als Strafe fur die Mordtat zerstorten Nienbrugge eine neue Heimstatt Er liess in der Stadt einen befestigten graflichen Sitz errichten die Stadtburg Hamm Zusammen mit seinen altenaischen Besitzungen und der seiner neu errichteten Feste Blankenstein bildete Hamm den Grundstein fur die spatere Herrschaft Adolfs die sich letztendlich zur Grafschaft Mark entwickeln sollte In der Stadt Hamm dominierten zunachst die ritterlichen Dienstleute des Grafen die Burgmannen Sie lebten auf Burg Mark und in der Stadt teilweise auch auf ihren Hofen ausserhalb der Stadt Burg Mark hatte eine Besatzung von zwolf ritterlichen Burgmannen was sehr viel war Burg Altena hatte nur funf und die Burg Blankenstein sechs 27 Hamm wurde zusammen mit der Burg durch diese hervorgehobene Position der Vorot der Grafschaft Mark Die Burgmannen in Mark hatten das Burgerrecht in Hamm inne und damit auch das Recht der Ratswahl Sie lebten von ihrem Grundbesitz und waren von Abgaben befreit 28 Im Jahr 1243 endete die Fehde Isenberger Wirren zwischen Adolf von der Mark und Friedrichs Sohn Dietrich von Altena Isenberg der die nordlich der Lippe gelegenen Guter darunter Bockum und Hovel fur sich beanspruchen konnte Dietrich begrundete die Grafschaft Limburg wahrend Adolf von der Mark die Grafschaft Mark ins Leben rief Grafschaft Mark Bearbeiten nbsp Blick auf das Vorburggelande aufgenommen am Tag des offenen Denkmals 12 September 2010 nbsp VorburgDie nahegelegene Pfarrkirche St Pankratius stellte ein Sicherheitsrisiko fur die Burg dar Es bestand die Gefahr dass Angreifer zunachst die Kirche in Besitz nahmen und deren hohen Bergfried nutzten um die Burg zu beschiessen Aus diesem Grunde veranlasste Graf Engelbert I von der Mark im Rahmen der Auseinandersetzungen mit den Bischofen von Munster im Jahre 1251 den Kirchturm abzubrechen und gegen einen weniger hohen Bau zu ersetzen Zum Ausgleich uberliess Engelbert der Kirche zur Mark das Gut Schmehausen Die ersten schriftlichen Erwahnungen der Burg als castrum fallen in die Jahre 1256 und 1265 In diesen Jahren wurden auf der Burg bezuglich Kloster Welver Urkunden ausgestellt Die Unterhaltung der Gebaude oblag dem Burgherren Zur Ausfuhrung der Erdarbeiten etwa das Reinigen der Graben waren hingegen die Bewohner des zugehorigen Amtes verpflichtet noch fur das Jahr 1599 belegt Dass die Verpflichteten gelegentlich zur Ausfuhrung der notwendigen Arbeiten ermahnt werden mussten zeigt eine Urkunde aus dem Jahr 1575 Wahrend der Arbeiten war der Burgherr verpflichtet die Arbeiter zu verkostigen Zur Reinigung der Graben wurden Kahne verwandt mit denen die Arbeiter uber die Graben fuhren Bis 1391 war die Burg Mark der Hauptsitz der Grafen von der Mark Im 13 Jahrhundert bestand eine starke Mannschaft von etwa 10 bis 15 Burgmannen Schon aus dieser Zahl lasst sich ableiten dass fur sie keine besonderen Wohnungen auf der Vorburg errichtet worden sind fur so viele Hauser gab es dort keinen Platz Es ist daher anzunehmen dass sie zusammen mit dem Burgherrn auf der Hauptburg lebten und dort keinen selbststandigen Haushalt fuhrten Befehligt wurden sie vom Grafen personlich oder von seinem Stellvertreter dem Drosten Die Burgmannen bildeten eine Genossenschaft die ein eigenes Siegel fuhrte eine niedrige Burgmauer mit einem Turm auf verziertem Grund darauf eine Stange mit einer Fahne auf der das Wappen des Burgherrn enthalten war und festgelegte Rechte und Pflichten hatte Noch im Jahre 1393 bestatigte Graf Dietrich II von der Mark der Burgmannschaft alle Rechte Darunter ist vor allem das Privileg zu nennen keiner anderen Gerichtsbarkeit unterworfen zu sein als der des Landesherrn selbst oder der seines Stellvertreters Streitigkeiten zwischen den Burgmannen oder zwischen Burgmannen und ihrem Herrn wurden im Burggericht verhandelt das von allen Genossen ausserhalb der Burg vor dem Baumhof oder auf der Vorburg vor der Kapelle abgehalten wurde Herzogtum Kleve Bearbeiten nbsp Kleve Markisches Wappen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch1450 14801391 nach der Vereinigung mit der Grafschaft Kleve verlegten die Grafen ihre Residenz an den Niederrhein Nach der Verlegung und der damit verbundenen verringerten Nutzung wurden keine Neubauten mehr ausgefuhrt Auch die Unterhaltung wurde vernachlassigt Hamm wurde zwar 1437 unter Graf Gerhard von der Mark zu Hamm kurzzeitig bis 1461 wieder Residenzstadt jedoch wahlte dieser die Stadtburg Hamm als seine Residenz Schliesslich verliessen 1507 auch die Burgmannen Haus Mark um sich auf ihren Gutern anzusiedeln Seit 1450 bis zum Ende des 16 Jahrhunderts befand sich Haus Mark standig unter Pfandherrschaft Die Herzoge von Kleve verpfandeten die Burg an verschiedene Pfandinhaber die versuchten durch Verpachtung der einzelnen Grundstucke moglichst viel Geld einzunehmen Den Glaubigern wurde zur Pflicht gemacht die Burg instand zu halten urkundlich verbrieft beispielsweise fur 1525 und 1599 In der Praxis waren die Pfandnehmer aber nur daran interessiert moglichst viel Geld zu erwirtschaften und liessen das Bauwerk nach und nach verfallen Im Jahre 1464 beauftragte Johann I Herzog von Kleve und Graf von der Mark ein Mitglied der Familie Torck Lubert Torck vgl auch den Beitrag uber Haus Nordherringen und die Familie von Torck das Haus Mark zu bewahren Torck sollte auf dem Gelande acht wehrhafte Manner halten und bekostigen Der Landesherr zahlte dafur einen Geldbetrag von 12 rheinischen Gulden fur jeden Mann als Unterhalt 1507 ging die Burg Mark an Heinrich Knippink uber Droste des Amtes Hamm und Richter von Hamm 1524 25 folgte ihm Evert Eberhard von der Recke als Pfandinhaber nach dann 1566 oder spater dessen Sohn Johann der in kinderloser Ehe mit einer Anna Ovelacker verheiratet war und noch 1578 auf dem Anwesen bezeugt ist Nach ihm hatte sein Neffe Dietrich Ovelacker Amtmann zu Altena und Iserlohn das schliesslich auf 9075 Reichstaler dotierte Pfandrecht inne Im 16 Jahrhundert war keine Burgbesatzung mehr vorhanden weil der Herzog die Unterhaltskosten einsparen wollte Nur im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen sollte eine Besatzung zum Schutze gegen Uberfall und Verwustung dorthin verlegt werden urkundlich verbrieft fur die Jahre 1599 und 1601 Im Jahre 1595 belegte eine Ortsbegehung den schlechten Zustand der Burg Auf der Vorburg war der lange Stall ganz verfallen und von einem starken Sturm umgeworfen worden An der Kapelle war das Mauerwerk von unten bis unter das Dach uber einen Fuss weit ausgewichen Der lange Sadel auf der Hauptburg war ebenfalls stark baufallig Da das Dach schwere Schaden auswies und es durchregnen konnte war der Beschuss unten wie oben verfault Die holzerne Treppe vor dem Haus war unbenutzbar Der Wehrgang auf der Ringmauer war ganzlich verfallen Die Tore und Brucken befanden sich in einem ahnlichen Zustand Das Fazit der Besichtigung lautete dass es dem Pfandinhaber unmoglich war die Bausubstanz der Gebaude zu erhalten Schon gar nicht konnte er hier sein Gesinde ansiedeln oder das Gelande ordentlich bewirtschaften Kurz vor 1600 hatte der letzte Graf von der Mark so grosse Schulden bei der Familie Reck dass er ihnen die Burg fur eine Summe von 1 500 Reichstalern uberlassen musste Dadurch sollten ruckstandiges Gehalt Kleidung und andere Kapitalien abgegolten werden 1601 ubertrug Dietrich Ovelacker das Pfandrecht mit Genehmigung des Herzogs Johann Wilhelm von Kleve auf seine Schwester Margarete geb Ovelacker der Witwe des Engelhard Spiegel auf Burg Desenberg bei Warburg die Pfandsumme belief sich damals auf 9075 Taler Margarete wiederum uberliess die Pfandherrschaft ihrer Tochter Dorothea Gemahlin des Jobst von Landsberg zu Erwitte Dessen Nachfahren wurden fortan Inhaber des Hauses Mark ohne es zu bewohnen wozu das immer mehr verfallene Burghaus auch wenig Anreiz bot Die Herren von Landsberg versuchten zunachst die Burg wieder instand zu setzen Sie besserten die Mauern aus machten die Zimmer bewohnbar setzten neue Fenster ein und ahnliches Die Arbeiten wurden jedoch nach 1609 durch bestandige kriegerische Auseinandersetzungen unterbrochen darunter der Julich Klevische Erbfolgestreit und der Dreissigjahrige Krieg Jobst von Landsberg berichtete im Jahre 1669 Haus Mark ware ausgebessert worden wenn es nicht wiederholt von feindlichen Garnisonen besetzt worden ware darunter spanische und hollandische Statt der Zinsen von 9075 Reichstalern hatten die Freiherrn von Landsberg die Nutzniessung des Hauses Mark Sie ubten sie jedoch nicht selbst aus sondern hatten das Gut mindestens ab 1622 fur 500 Reichstaler jahrlich verpachtet Brandenburg Bearbeiten nbsp Die sechs Klever Herzoge Adolf II Johann I Johann II Johann III Wilhelm V und Johann Wilhelm v l n r Bild eines unbekannten Malers aus dem 17 Jh sogenanntes Herzoge BildWie das gesamte Herzogtum Kleve einschliesslich der Grafschaft Mark geriet die Burg nach dem Tod des letzten Grafen von der Mark im Jahre 1609 unter brandenburgische Herrschaft Ab 1616 diente sie vermutlich das Gewolbe im Palas als Gefangnis Uberliefert ist die Geschichte eines Hammer Burgers der im Munsterland verhaftet worden und in das Gefangnis in der Burg Wolbeck gebracht wurde wo er gefoltert werden sollte Nachdem seine Frau sich an den brandenburgischen Kurfursten Georg Wilhelm gewandt hatte befahl dieser am 22 Februar 1616 von Kleve aus dass ein Hauptmann mit der notwendigen Anzahl an Soldaten in das Kirchspiel Heessen einfallen neun oder zehn vermogende Bauern als Geiseln nehmen und auf die Burg Mark bringen sollte um sie als Druckmittel in den Verhandlungen um die Freilassung des Gefangenen zu benutzen Georg Wilhelm wies die Soldaten an die Gefangenen so zu behandeln wie man den Hammer Burger in Wolbeck behandelte Am 7 Januar 1617 befahl Kurfurst Georg Wilhelm die Aufhebung der Pfandverschreibung von Burg Mark Doch bereits im darauffolgenden Jahr begann der Dreissigjahrige Krieg so dass diese Angelegenheit nicht mehr abschliessend geregelt werden konnte Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges verfiel die Burg Mark aufgrund von Plunderungen weiter Das Gebaude hatte zwar keine wirkliche militarische Bedeutung mehr wurde jedoch mehrfach von rivalisierenden Truppen besetzt Zwischen 1622 und 1624 ging Haus Mark in die Hande verschiedener Besatzer die sich fur die erneute Zerstorung der landsbergischen Ausbesserungen verantwortlich zeigten Nach dem Abzug der Eindringlinge nahmen die Landsberger erneut Verbesserungen vor Dennoch musste der Pachter 1631 berichten Das Gemauer am Burgplatz ist ausgebrochen und baufallig Zimmer sind zerstort Holz und Blei festgenommen Die Kuche und die ubrigen Zimmer auch das grafliche Gemacht durch Ausbrechen grosser Steine ebenfalls vollkommen vernichtet Das Pfortnerhaus ist abgebrochen das Bauhaus und der Stall ziemlich verfallen Zaune Vorplatz und Kapelle Mauern und Umgang sind umgelegt Ein anderer einige Monate jungerer Bericht bemerkt Kuche und Gemacher daselbst alle zerstort Treppen und Turen zerschlagen die glasernen Fenster weggenommen und zunichte gemacht Bretter Balken und Behalter abgebrochen und verbrannt ebenso die Kirchentur Der Schafstall ist zerbrochen die Balken Zaune Pfosten und Baume sind abgehauen und verbrannt Im Jahre 1632 erschutterte dann der hessisch kaiserliche Krieg die Region Der bayerische Feldmarschall Graf von Wahl unternahm in diesem Jahr den Versuch den Generalwachtmeister Luttersheim mit seinem Regiment zu ruinieren Er setzte zehn Compagnien von Fusssoldaten ein die dafur sorgten dass sein Gegner keinerlei Holz oder sonstige Warenlieferungen erhielt In der Folge sind alle holzernen Teile der Burg inklusive Bretter und Turen nach und nach verbrannt worden Nach diesen massiven Zerstorungen war eine Erhaltung der Gebaude nicht mehr moglich Ungeachtet dessen blieb die Vorburg zunachst als Wirtschaftsbetrieb erhalten Die markischen Behorden unternahmen nach Kriegsende 1648 den Versuch trotz der Pfandschaft aus Haus Mark und den zugehorigen Gutern Ertrage zu ziehen Die Einkunfte uberstiegen die ubliche Verzinsung der Pfandsumme daher forderten die kurfurstlichen Rate Mossfeld und Ludowici im Jahre 1682 von dem Pfandtrager oder seinem Verwalter eine Erklarung wie viel man der kurfurstlichen Rentmeisterei jahrlich zu zahlen gedenke Fur den Fall dass die Zahlungen ausbleiben oder zu niedrig ausfallen sollten wurde eine offentliche Verpachtung in Aussicht gestellt Fur die Erhaltung der Gebaude wurden jedoch auch nach der Einlosung des Hauses Mark keine Gelder zur Verfugung gestellt Dies umso mehr als die Konige von Preussen und ihre Vertreter auf ihren Reisen in die westlichen Provinzen auf dem Renteihof in Hamm abzusteigen pflegten Im Jahre 1684 vertrat die Regierung den Standpunkt dass durch die bis dahin erzielten Pachte und sonstigen Einnahmen nicht allein die Zinsen und das gesamte Pfandkapital gedeckt sondern daruber hinaus sogar ein Gesamtuberschuss von 3 082 Reichstalern erzielt worden sei Infolgedessen zog sie das Gut ein und liess es 1686 selbst durch ihren hiesigen Rentmeister zur Verpachtung ausbieten Die Freiherren von Landsberg bestritten die Richtigkeit dieser Abrechnung und versuchten wiederholt ihrerseits eine Forderung von 4 650 Reichstalern geltend zu machen Eine diesbezugliche Vorstellung wurde 1791 sic von Berlin aus endgultig abgelehnt 1688 gehorten zu Haus Mark noch 369 1 2 Morgen 23 Ruten und 180 Schuh hammsches Mass Landereien einschliesslich Holzungen Noch im 17 Jahrhundert diente die unter Adolf I erbaute und dem Heiligen Antonius geweihte Burgkapelle den Reformierten als Notkirche Mit zunehmendem Verfall der Burganlage fingen Bevolkerung und spater auch die Regierung an die Hauptburg immer haufiger als Steinbruch zu benutzen in dieser Gegend herrschte Mangel an Backsteinen 1772 liess General Karl Friedrich von Wolffersdorff die noch vorhandenen Gebaudereste abreissen um mit den Steinen den nicht mehr vorhandenen Kasernenbau am Hammer Westentor auszufuhren Insgesamt wurden 130 Wagenladungen Steine abgefahren 1774 konnte der Kasernenbau fertiggestellt werden 1777 wurde Burg Mark als Domanengut in Erbpacht ausgegeben Erster Inhaber war der Amtsrat Then Bergh Im Jahre 1803 existierten zunachst noch einige Gewolbe die wie entsprechende Funde beweisen in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts sogar als Falschmunzerwerkstatt hiesige Dreipfennigstucke gedient hatten Sie wurden in diesem Jahr wie auch die Fundamente der Burg nahezu vollstandig herausgebrochen 1819 wurde das Gelande vom Staat an den Major und Domanenrentmeister Vorster verkauft der 1824 auch das benachbarte Klostergut Kentrop erwarb Preussen und Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten nbsp Wappen des Konigreichs Preussen bis 1918 nbsp Nicht erhaltene Wirtschaftsgebaude auf der Vorburg Oktober 1931 nbsp Nicht erhaltene Wirtschaftsgebaude auf der Vorburg Oktober 1931Von 1819 bis 1935 alternative Angabe 1938 stand das Anwesen in Privatbesitz und steht heute im Eigentum der Stadt Hamm Nach den Befreiungskriegen kaufte Domanenrentmeister und Major a D Johann Vorster das Areal Er erwarb 1824 auch Haus Kentrop 1851 wurden die fiskalischen Rechte mit 14 100 Talern abgelost Johann Vorsters Schwiegertochter Witwe des Premierleutnants Wilhelm Vorster und spatere Frau Ferdinand Graevemeyers verkaufte 1885 beide Besitzungen an den Besitzer von Haus Caldenhof Richard Loeb 1906 Dessen Sohn Otto Loeb 1923 vermachte Haus Mark aufgrund des Gesetzes zur Auflosung von Familiengutern Fideikommiss nach dem Ersten Weltkrieg 1918 seiner Enkelin Gerda Brockmann geb Schwarz Diese verkaufte es schliesslich an die Stadt Hamm Bis in die 1930er Jahre war die Vorburg noch teilweise mit Wirtschaftsgebauden besetzt In den Jahren 1973 und 1975 fanden Ausgrabungen statt bei denen nur noch eine weitgehende Zerstorung der archaologischen Befunde festgestellt werden konnte Damit ist eine der grossten Motten in Westfalen dauerhaft der weiteren Erforschung entzogen Oberhof Mark Bearbeiten Zur Burg gehorten der Oberhof Mark in der gleichnamigen Bauerschaft und alle von ihm abhangigen Unterhofe Dem Besitzer von Haus Mark stand folglich das Obereigentum an der gemeinen Mark zu in der diese Hofe berechtigt waren Das verlieh ihm das Recht uber den Markengrund zu verfugen Fur alle auf Burg Mark gehaltenen Tiere bestand das Recht der Weidenutzung Ferner stand den Herren der Burg das Fischereirecht im Geithebach bis zum Dorfe Schmehausen und in der Lippe zu Niemand sonst durfte an diesen Gewassern fischen oder Enten bejagen belegt fur 1599 Auch die freie Taubenzucht oblag den Burgherren Es wird berichtet dass im Jahre 1567 einem Hammer Burger der das Verbot Tauben zu schiessen missachtet hatte zur Strafe das Gewehr abgenommen wurde Die Besitzer des Hauses Mark hatten ausserdem das Jagdrecht nicht nur fur die Hofesaat sondern im ganzen Amt Hamm Lage BearbeitenDie Reste der Turmhugelburg Mark auch Haus Mark genannt liegen heute im Stadtgebiet von Hamm das Dorf Mark wurde 1939 nach Hamm eingemeindet Die Burgstatte liegt in der flachen Niederung der Ahse und zwar nordlich der Einmundung des Geithe Baches in die Ahse deren Lauf jetzt kanalisiert ist Der Zugang zum Burghugel auf dem sich einst die Vorburg von Burg Mark befand erfolgt von Nordosten uber einen 200 Meter langen Damm uber den ein Fuss und Radweg verlauft Dieser erreicht etwas nordlich des Dorfes und der Pfarrkirche St Pankratius in der Mark die Landstrasse Hamm Soest Soester Strasse die auf diesem Teilstrecke dem Talrand folgt Historisches Erscheinungsbild Bearbeiten nbsp Treppe zwischen Vorburg und HauptburgBurg Mark war mit 200 Meter Gesamtlange eine der grossten Motten in Westfalen Die Grafen von der Mark hatten sie zweiteilig angelegt Neben der Hauptburg gab es eine Vorburg die uber einen ebenfalls 200 Meter langen Damm an die Strasse Hamm Soest in nordostlicher Richtung angebunden war Dieser Weg stellte den einzigen Zugang zur Burg dar Er wurde am Aussengraben durch einen Schlagbaum gesperrt Uber den Graben fuhrte eine Brucke bis zum Binnenwall Dort stand dann das vorderste Tor Dahinter uberquerte eine zweite Brucke den Binnengraben bis hin zum Haupttor einem machtigen Steinbau Dieses wurde wie schon das vorderste Tor durch eine Zugbrucke besonders gesichert Haupt und Vorburg waren von einer heute verfullten Grafte umgeben die von einem flachen Erdwall gesaumt wurde Dieser wurde spater mit Hopfen und Gemuse bepflanzt und mit Getreide besat Die Teilung des Gelandes wurde durch einen Graben erreicht in den die beiden Ringgraben zusammenliefen Beide Teile waren von einer Mauer mit einem Wehrgang umgeben In der Nahe von Hamm und der Mark gibt es keine Steinbruche aus denen man Baumaterial fur die Mauern hatte entnehmen konnen Dennoch weisen die Gebaude Ausmasse auf die auch angesichts des Erbauungszeitpunktes ungewohnlich sind Die Fassaden waren vermutlich weiss gekalkt eine weitere Verstarkung des anscheinend ohnehin imposanten Gesamteindrucks der Burg Informationen uber altere Bauzustande ergeben sich aus insgesamt acht Karten Diese waren vor dem Zweiten Weltkrieg im Katasteramt Arnsberg in einem 61 54 Zentimeter grossen acht Blatter beinhaltenden Atlas mit Abrissen der Pertinentien des Hoggrafflichen Hausses Mark zusammengefasst Blatt 1 bis 7 wurde am 15 Marz 1688 von dem hiesigen beaideten Mathematicus Kuyper gezeichnet wahrend Blatt 8 im Jahre 1751 von dem Ingenieur Meinicke gefertigt wurde Im Ubrigen ist ein Besichtigungsprotokoll von 1595 als wichtiges Zeugnis fur die Baugestalt heranzuziehen Nach der Aufnahme aus dem Jahre 1688 und der sowohl von Lappe als auch von Flume wiedergegebenen aus der Zeit um 1600 stammenden Beschreibung war das Burggelande von einem breiten Ringgraben und zwei ebenfalls von Graben eingefassten hohen Wallen umgeben Samtliche Graben standen miteinander in Verbindung und wurden von der Ahse und Geithe gespeist Der noch 1688 vorhandene Schlagbaum die beiden Zugbrucken und das steinerne Tor sind auf der Karte von 1751 verschwunden Hauptburg Bearbeiten nbsp Burg Mark Gedenkstein von 1976 nbsp Burg Mark Gedenkstein von 1976Der Erdhugel der Hauptburg ist etwa sieben Meter hoch und hatte einen Durchmesser von 50 bis 60 Meter Es handelt sich um eine sogenannte Ringmantelburg Wehranlagen dieser Bauart sind dadurch gekennzeichnet dass der Hugelfuss der Hauptburg von einer Mauer umfasst ist Die Gebaude lehnten sich im Innenbereich an die Ringmauer an Beherrschender Bau der Hauptburg war ein zweigeschossiger turmahnlicher Palas Donjon mit einer Grundflache von 18 2 9 7 m 58 Fuss Lange 31 Fuss Breite im Sudwesten der Anlage das Wohngebaude Bei der erwahnten Besichtigung der Burg im Jahre 1595 wurde dieses Bauwerk als der langhe Sadel bzw unsers G F und Herrn sadell bezeichnet 24 Nach dieser Beschreibung war der Palas von einem gewolbten Geschoss unterkellert das allerdings schon zu diesem Zeitpunkt der Erneuerung bedurft hatte Der muihrmeister aber sich beduncken lassen weilln under diesem sattell ein hoher reisiger Stall und also ein hohes gewelffte Gewolbe woll solt ertragen muighen das solchs bostendiger underwelbet mit XM 10 000 backstein und 6 foihr klacks 24 In der Ubersetzung bedeutet dies dass der Palas ein hohes gewolbtes Unter oder Kellergeschoss besass das mit 10 000 Backsteinen unterwolbt werden sollte Ausserdem ist von einer holtzeren trappe holzernen Treppe vor dem Palast die Rede Aussentreppen und Galerien aus Holz verbanden die beiden Geschosse des Palastes die sich uber dem gewolbten Untergeschoss erhoben Uff diessem ubersten gemache befinden sich etzliche alte holtzeren gelieder sunsten noch das ubrige passierlich die gallereien wie auch des gantzen hausses backer dha Johan von der Reck einzuwohnen pflegen sein sind gantz durchrennich und mussen mit niehen docken vorstecken Pfannen umbehangen werden 24 Der Plan von 1688 zeigt neben dem Palas die Umfassungsmauer mit Wehrgang und zwei darin eingelassenen Turmen von denen der ostlichere ein Torhaus umfasst Auf einem weiteren Plan von 1751 sind diese Gebaude der Hauptburg nicht mehr zu sehen sie sind also wohl den Abbrucharbeiten des 18 Jahrhunderts zum Opfer gefallen Zu dieser Zeit existierten lediglich noch Reste der Ringmauer und des ostlichen Turms Der westliche Bergfried ist vollstandig verschwunden Das Torhaus befand sich im Ostturm einem 12 9 5 m grossen Gebaude auf der Ostseite der Hauptburg Bei den Ausgrabungen wurde hier eine grosse Ausbruchgrube entdeckt die fruher den Zugang zur Hauptburg darstellte Die Ringmantelmauer war nach der Breite der Ausbruchsgruben zu schliessen etwa 1 5 bis 2 0 Meter breit Die Mauer hatte man in die Ausschuttung des Hugels gesetzt Im Zuge der Bauarbeiten ist sie teilweise von aussen angeschuttet worden Holzgebaude waren wahrend der archaologischen Grabungen nicht mehr nachweisbar deshalb sind die Aussagen uber den Aufbau der Hauptburg unvollstandig Vorburg Bearbeiten nbsp Brunnen auf der Vorburg nbsp Binnengrafte Brucke Brunnen und Pavillon auf der Vorburg mit Blick aus Richtung Treppe zur HauptburgDie Vorburg hat einen unregelmassig ovalen Grundriss und misst etwa 140 100 m Sie lag zwei Meter uber dem Gelande und schloss sich nordostlich an die Hauptburg an Beide Anlagen wurden durch eine holzerne Brucke miteinander verbunden Die Pfahle dieser Brucke wurden im Rahmen der archaologischen Ausgrabungen gefunden Im Gegensatz zur mehrgeschossigen sieben Meter hohen Hauptburg erreichte die Vorburg lediglich eine Hohe von zwei Meter Auch die Vorburg war von einer Mauer umschlossen Uber die spatmittelalterliche Bebauung ist wenig bekannt Die altere Karte nennt einige der Gebaude allerdings ist sie in geodatischer Hinsicht nicht besonders genau Auf der Vorburg ist ein Tor mit Zugbrucke zu sehen Ein zweiteiliges Wirtschaftsgebaude liegt im Suden der Anlage der lange Stall mit 102 Fuss Lange und 24 Fuss Breite Es war aus Backsteinen erbaut und nutzte die Sudmauer der Burg als Wand Nordlich davon ist eine Kapelle eingezeichnet wohl die 1442 gestiftete Antoniuskapelle die als eines der wenigen Gebaude der Burg Mark fur das Jahre 1595 urkundlich verbrieft ist Sie war 49 Fuss lang und 24 Fuss hoch Eine Kapelle gab es hier schon in mittelalterlichen Zusammenhangen damit die Verteidiger in Kriegszeiten nicht gezwungen waren die benachbarte Pfarrkirche zu besuchen und sich so der Gefahr einer Gefangennahme auszusetzen Auf der Karte von 1688 ist die Kapelle noch verzeichnet auf der von 1751 ist sie nicht mehr zu finden Zwischen Stall und Burgkapelle standen die Wirtschaftsgebaude Wohnhaus des Pachters Scheune Stallungen usw zu denen die einstigen Unterkunfte der Burgmannen im Laufe der Zeit ausgebaut worden waren 1751 waren auf der Vorburg nur noch der lange Stall und zwei andere Wirtschaftsgebaude erhalten Sudlich eines Turmes fuhrte ein Zugang uber den Scheidungsgraben zur Hauptburg die nach der erhohten Lage auch der Oberpfalz genannt wurde Ein zweiter Turm ist in die Ringmauer eingelassen Die jungere Bebauung zeichnet sich in den Planen von 1688 und 1751 deutlich ab Auf der Karte von 1751 sind auf dem sudlichen Rand der Vorburg Wirtschaftsgebaude zu erkennen Die innere Grafte war da bereits zugeschuttet Der steinerne Brunnen auf der Vorburg der dort heute noch besichtigt werden kann ist fur das 19 Jahrhundert nachgewiesen sein genauer Entstehungszeitpunkt ist ungeklart Das nordwestlich der Vorburg gelegene Gelande wurde 1751 als der alte Garten bezeichnet und zwar im Gegensatz zu dem grossen Garten im Nordteil der Vorburg Das gleiche Gelande erscheint auf der alteren Karte als der Grosse Garten so anizto gepluget wirt Es durfte sich demnach um den mittelalterlichen Kuchengarten der Burg gehandelt haben Die Beschreibung von 1595 erwahnt das Vorburgtor indt vierkanthe mit steinernen auffgemuhrt einen langen Stall der aus Ziegeln errichtet und auf die sudliche Umfassungsmauer der Vorburg aufgesetzt ist 102 Fuss lang 24 Fuss breit aber bereits umgesturzt ferner nordlich davon die Kapelle 47 Fuss lang 24 Fuss hoch Graben und Graften Bearbeiten nbsp Holzpavillon auf der VorburgDer Haupt Graben ist von einem ausseren Wall umgeben Um diesen wiederum verlauft ein schmaler zumeist doppelter Graben der auf der Sudseite einen Weg einfasst Der Doppelgraben ist augenscheinlich keine Grafte Er erinnert vielmehr an die Entwasserungsgraben die zwischen den Koppeln verlaufen Auf der alteren Karte ist der Doppelgraben unter der Signatur 14 genannt der andere Wal umb dem Hause woruber ein fusspfat geht 24 Heutiger Zustand Bearbeiten nbsp Nicht erhaltener Palas auf Burg Mark Bodenmarkierung auf der Hauptburg nbsp Palas auf der ebenfalls von den Grafen von der Mark erbauten Burg Altena mit einiger Wahrscheinlichkeit bis auf die fehlende Aussentreppe baugleich mit dem nicht erhaltenen Palas auf Burg MarkBurg Mark ist heute ein wichtiges Denkmal westfalischer Landes und Kulturgeschichte Der Burghugel und sein Umfeld sind als Naherholungsgebiet ausgelegt Der gegenwartige Zustand der Anlage entspricht im Wesentlichen derjenigen die im Urkataster von 1828 dargestellt ist Bombentrichter und Ausbaggerung der Grafte zur Anlage einer Fischzucht bilden jungere Veranderungen des Gelandes Die derzeitige Anlage ist ein Park der von den ehemaligen Graften der Hauptburg Motte und der Wirtschafts bzw Vorburg umschlossen wird Eine etwa ovale Grafte umgibt beide Burgteile Die kleinere kreisrunde Hauptburg wird zusatzlich durch einen weiteren teilweise zugeschutteten Graben aus dem Oval geschnitten Das Gelande der Vorburg liegt heute etwa 2 m oberhalb der umliegenden Wiesenlandschaft Die Plattform des kegelstumpfformigen Hauptburg Hugels befindet sich gut 7 m uber dem Umland Die Burganlage ist damit dem Typ der Motte zuzuweisen und gilt als die grosste und besterhaltene Motte Westfalens Rings um die ovale Grafte ist noch heute ein stark verschliffener Wallrest erhalten der sich etwa einen halben Meter uber das umliegende Gelande erhebt Das Areal der Vorburg ist mit Baumen bewachsen Hier findet sich ein historischer Brunnenschacht der unter Zuhilfenahme von Resten eines in der Stadt Hamm gefundenen Brunnens rekonstruiert werden konnte Ein Holzpavillon steht Wanderern und Radfahrern zur Verfugung die umliegende gepflasterte Flache kann zudem als Grillplatz verwendet werden Von der mittelalterlichen Bebauung ist so gut wie nichts mehr erhalten Eine Holzbrucke und die sich anschliessende Holztreppe fuhren zum ehemaligen Innenhof der Hauptburg hinauf Dort ist der mit dem Zirkel gezeichnete Kranz einer Ringmauer nebst einem Turm sichtbar Der Platz zwischen den Mauern wird von Baumen bewachsen Nach den Ergebnissen der Ausgrabungen in den Jahren 1973 und 1975 wurde im Jubilaumsjahr 1976 als Hamm sein 750 jahriges Jubilaum feierte auf der Motte die ungefahre Lage des als Palas moglicherweise auch Donjon interpretierten Gebaudes durch Mauerwerk im Boden kenntlich gemacht Daneben findet sich Gedenkstein der 1976 aufgemauert wurde Es wurde ausserdem eine Gedenktafel errichtet Im Jahre 2009 wurde seitens der Bezirksvertretung von Hamm Uentrop mit Hilfe von Sponsorengeldern der Eingangsbereich und die Treppe der Motte neu gestaltet Neue Hinweistafeln informieren die Besucher der Parkanlagen uber den historischen Ort Weiterentwicklung der Nutzung Bearbeiten nbsp Der Chor Cantate 86 bei der Gestaltung des Tags des offenen Denkmals am 14 September 2009 auf dem Burghugel Mark nbsp Plakat zum Tag des offenen Denkmals 12 September 2010 nbsp Banner des Fordervereins Burg Mark Hamm e V nbsp Forderverein Burg Hamm Hamm e V Grunder und Vorsitzender Uwe Richert nbsp Tag des offenen Denkmals 2010 Stand der Templer Comthurey Mark nbsp Tag des offenen Denkmals 2010 Infotafel zur geplanten Statue des Stadtgrunder Adolf I von der Mark gefertigt nach dem Vorbild des Nagelgrafen von Leopold Fleischhacker nbsp Neue Informationstafel auf dem Burghugel Mark zu den Baumneupflanzungen Die Spende des Fordervereins Burg Mark Hamm e V in Hohe von 1000 Euro wurde dabei anscheinend vergessen Der Burghugel steht nur sehr eingeschrankt als Veranstaltungsflache zur Verfugung Grundsatzlich sind nur solche Aktivitaten moglich die die Eigenschaft des Burghugels als Bodendenkmal nicht gefahrden Fur grossere Veranstaltungen fehlt es zudem an der notigen Infrastruktur Strom Wasser und Abwasserleitungen sowie Toilettenanlagen die durch entsprechende mobile Losungen ersetzt werden mussten Da die Stadtverwaltung hierbei jedoch das Auftreten von Flurschaden befurchtet etwa im Rahmen der Anlieferung der benotigten Anlagen durch Lastfahrzeuge ergeht hierfur in der Regel keine Genehmigung Die Nutzung des Burghugels beschrankt sich entsprechend auf Traditionsveranstaltungen Hierzu gehort der einmal jahrlich stattfindende Tag des offenen Denkmals der okumenische Gottesdienst des Schutzenvereins Hamm Mark sowie Abiturfeierlichkeiten Der Burghugel wird als Parkanlage genutzt und von verschiedenen Rad und Wanderwegen gekreuzt Im Ubrigen wurde das Gelande von Stadt und Hammer Burgern lange Zeit wenig beachtet Die abgelegene Lage des Burghugels und die fehlende Beleuchtung des im Schatten hoher Baume gelegenen Areals haben in der Vergangenheit wiederholt zu Sicherheits und Sauberkeitsproblemen gefuhrt Hier sind vor allem nachtlicher Vandalismus und unkontrolliert weggeworfener Abfall zu nennen Im Jahre 2007 formierte sich die Burgerinteressengemeinschaft Burg Graf Adolf von der Mark die eine weitergehende Nutzung des Burghugelareals anregte Ihre ursprungliche Idee auf dem Gelande eine Rekonstruktion von Burg Mark anzulegen musste bald fallengelassen werden Das mangelnde Wissen uber den mittelalterlichen Bauzustand der Burg verbietet eine exakte Rekonstruktion daruber hinaus wurde eine solche Nutzung der Bodensdenkmaleigenschaft des Burghugels widersprechen dessen Schutz auch die Burgerinteressengemeinschaft beabsichtigte Am 27 Juni 2008 wurde die Burgerinteressengemeinschaft in den Forderverein Burg Mark Hamm e V uberfuhrt Zweck des Vereins ist die Neugestaltung und Aufwertung des Bodendenkmals und der Parkanlage um den Burghugel die Forderung des Geschichtsbewusstseins Stadtgeschichte und Stadtgrundung der Stadt Hamm die Pflege des Bodendenkmals Burghugel Mark sowie die Forderung des kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenlebens der Burger der Stadt Hamm 29 30 Der Forderverein unter seinen Grundern und Vorsitzenden Uwe Richert und Andre Wolter eroffnete einen Dialog zwischen den Hammer Burgern und der Stadt Hamm uber die kunftige Nutzung des Burghugels In der Folge wurden erstmals seit Jahren wieder gestalterische Massnahmen am Burghugel durchgefuhrt Es gelang der Stadt namentlich der Bezirksvertretung Hamm Uentrop unter Bezirksvorsteher Bjorn Pfortzsch Sponsoren zu finden die die Erneuerung der Treppe zwischen Vor und Hauptburg sowie weiterfuhrende Informationstafeln finanzierten Die Bauarbeiten wurden im Herbst des Jahres 2009 umgesetzt Im Februar 2010 musste unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit der alte Pappelbestand des Burghugels entfernt werden Gesetzesvorgaben fur entsprechenden Ersatz zu sorgen aber auch die anschliessende intensive Debatte in der lokalen Presse gaben Anlass die weitere Gestaltung des Burghugels in einem erweiterten Kreis zu beratschlagen Im Mai 2010 trat der Arbeitskreis Burghugel Mark zusammen bestehend aus Politikern und Verwaltungsmitarbeitern Ortsheimatpflegern Vertretern der Marker und Ostenfeldmarker Vereine des Fordervereins Burg Mark des Rassegeflugelzuchtvereins Mark und interessierten Burgern In mehreren Sitzungen wurde ein gemeinsames Pflege und Gestaltungskonzept fur das Burghugelgelande erarbeitet 31 32 Am 2 September 2010 verabschiedete die Bezirksvertretung Uentrop die Beschlussvorlage Gestaltungskonzept Burghugel Dieses bildet die Grundlage den Burghugel bei kunftigen Haushaltsberatungen hinreichend zu berucksichtigen Entsprechend wurde bereits in der Vergangenheit fur den Kurpark Hamm verfahren 33 In die Planung einbezogen wurde auch das im Entree zur Vorburg gelegene Gelande auf dem bislang die von Ute Massjosthusmann betriebene Reitschule Ute s kleine Farm ansassig war die seither um den Umzug auf ein anderes Gelande bemuht ist Das Stallgebaude das sich in schlechtem baulichen Zustand befindet soll beseitigt und der Eingangsbereich zur Vorburg weitraumig umgestaltet werden Der Forderverein Burg Mark mochte auf dem Burghugel ein Denkmal fur den Hammer Stadtgrunder Graf Adolf I von der Mark errichten Ein historisches Vorbild findet die geplante Plastik im Nagelgrafen einer Skulptur des Kunstlers Leopold Fleischhacker die wie weitere Nagelfiguren in anderen Stadten dazu diente im Ersten Weltkrieg Spendengelder fur Kriegsversehrte und die Angehorigen von Kriegsopfern zu akquirieren und die Akzeptanz des Krieges in der Bevolkerung zu vergrossern 34 Als konkrete Massnahme seitens der Stadt wurde die Neuanpflanzung von Baumen als Ersatz fur den entfernten Pappelbestand beschlossen Diese wurde im Fruhjahr 2011 teilweise umgesetzt Von den geplanten uber 80 Baumen wurden bislang dreiundzwanzig tatsachlich gepflanzt Archaologische Untersuchungen BearbeitenIn den 1930er Jahren fanden Bodeneingriffe statt bei denen auf der Hauptburg ein bronzener Sporn sichergestellt werden konnte In den Jahren 1973 und 1975 fuhrte Uwe Lobbedey umfangreiche gut dokumentierte Grabungen auf Burg Mark aus Er hatte sich zur Aufgabe gesetzt die bekannten Bauteile Ringmauer Turm und Palas zu lokalisieren und Spuren einer eventuellen weiteren Innenbebauung zu sichten Lobbedey untersuchte ausserdem die Fragestellung ob sich mehrere Bauzustande unterscheiden lassen Er dachte dabei vor allem an den fruheren Oberhof Mark oder eine eventuelle Burganlage im Besitz des Rabodo von der Mark Bekanntlich haben die Grafen von der Mark die Anlage spater erheblich ausgebaut und vergrossert Die von Lobbedey durchgefuhrten Grabungen ergaben den Totalverlust der Bausubstanz Die ehemaligen Gebaude sind mit dem Fundament herausgebrochen worden Die dabei entstandenen Storungen konnen als Beleg der fruheren Gebaude gewertet werden geben jedoch keine Auskunfte die wesentlich uber das hinausgehen was schon aus den Planen bekannt ist Die tiefreichenden neuzeitlichen Erdbewegungen haben alle Hinweise auf Bauphasen oder Nutzungshorizonte nachhaltig zerstort Die Hugelaufschuttung der Hauptburg Bearbeiten Die Aufschuttung des kegelstumpfformigen Hugels der Hauptburg besteht aus gelblichbraunem oder gelbem Sand Daneben finden sich auch mit Holzkohle angereicherte Lagen oder humose Zwischenhorizonte Es sind keine Funde zu verzeichnen die das Vorhandensein einer alteren Bebauung also etwa des Oberhofes Mark oder des Besitzes des Rabodo von der Mark nachweisen wurden Der anstehende Untergrund besteht aus schluffigem Auelehm das sandige Fullmaterial des Hugels muss also von anderswo herangeschafft worden sein Die Sandaufschuttung wurde weitestgehend tiefgrundig gestort Wo dies nicht der Fall ist liegt sie etwa 40 cm unterhalb der heutigen Oberflache die sich im mittleren Bereich bei ungefahr 66 00 m uber NN bewegt Am Ostrand des Hugels wurde der Fuss der Ausschuttung in einer Tiefe von 60 50 m uber NN angeschnitten In diesem ostlichen Schnitt geht der Hugelfuss ohne Absatz in die Grafte uber Wo deren unterste Sohle liegt liess sich nicht genau bestimmen In einer Tiefe von 58 20 m NN also ungefahr 3 10 m unter Gelandeniveau war sie jedenfalls noch nicht erreicht Die Grafte ist mit einer grauen torfartigen Masse gefullt Die Einfullung wird zum Hugel hin abgeschnitten Dort befindet sich eine 6 7 m breite Ausschachtung Es handelt sich anscheinend um eine teilweise Wiederherstellung der Grafte die wiederum mit Lehm Sand und Bauschutt gefullt ist Die Ringmauer Bearbeiten Das Mauerwerk der Ringmauer ist wie alle Fundamente der Burg im 17 und 18 Jahrhundert herausgebrochen worden Nur noch auf der Nordseite der Mauer ist ein kleiner Fundamentrest erhalten geblieben Dieser besteht aus ein oder zwei Lagen flacher lagerhaft verklebter gruner Mergel Bruchsteine die durch harten weisslichen mit feinem Sand versetzten Kalkmortel verbunden worden sind Die Ausbruchsgrube ist hier etwa 2 50 m breit und mit Erde und Bauschutt aufgefullt Die Unterkante der Ausbruchsgrube befindet sich auf einer Hohe von etwa 62 5 m NN also gut 3 40 m unter der Oberflache des Hugels Etwa 1 m ausserhalb des Fundamentes wurde in der Tiefe der Fundamentsohle eine mit leicht humosem Stein und etwas Holzkohle verfullte kleine Grube angeschnitten Diese datiert vermutlich noch auf die Zeit der Bauarbeiten um 1198 Im westlichen Schnitt betragt ihre Breite 1 70 bis 1 80 m Mehrfach war die Sandauffullung ausserhalb der Ringmauer mit vereinzelten Mortelbrockchen vermengt Etwa 40 60 cm oberhalb der Fundamentunterkante liess sich die ungefahre horizontal verlaufende Grenze zwischen dem reinen Sand und dem mit Mortel versetzten lokalisieren Der Fund deutet darauf hin dass die oberste Hugelschicht aussen erst nach der Erbauung der Fundamente aufgeschuttet wurde An einem weiteren Schnittpunkt findet man eine solche mit Mortelbrocken durchsetzte Schicht auch auf der Innenseite des Mauerrings Ihre Unterkante liegt 1 60 m oberhalb der Fundamentsohle Im Ubrigen gibt es keine Hinweise auf Palisaden oder anderweitige zusatzliche Befestigungen Der Palas Bearbeiten Im nordwestlichen Teil des Hugelpalas hat Lobbedey tiefgrundige Ausbruchsgruben eines grosseren Bauwerks freigelegt Diese Gruben traten teilweise erst nach Abtragen der 1 10 bis 1 70 m tiefen sekundar umgegrabenen Erdschicht zutage Sie sind in den oberflachennahen Lagen mit humosem Boden und Bauschutt in der tiefer gelegenen Zone uberwiegend mit eingerutschtem sterilen Sand der Hugelschuttung verfullt Die Unterkante konnte an zwei Stellen lokalisiert werden Fur den Ost West Schnitt wurde sie auf 63 46 m NN an einer zweiten Stelle auf 63 53 m uber NN bestimmt also 2 40 m unter der heutigen Hugeloberflache An einem dritten Schnittpunkt wurde das einzige in originaler Lage verbliebene Mauerwerk entdeckt Es handelt sich um eine nach Norden und Osten gegen die Hugelschuttung gemauerte im rechten Winkel geknickte einhauptige Mauer aus Bruchsteinen gruner Mergel und Kalkstein und roten und gelben Backsteinen Diese sind durch hellockerfarbenen Mortel verbunden und etwa 35 60 cm stark Nach Westen hin wurden bis in eine Tiefe von 64 28 m NN lehmiger und humoser Boden und Bauschutt eingefullt Dieses winkelformige Mauerwerk war augenscheinlich die Seitenwange eines Kellerzugangs Der ostliche Turm Bearbeiten Zuletzt versuchte Lobbedey mit Hilfe mehrerer Sandschnitte den Turm zu lokalisieren der auf den Karten aus dem 17 und 18 Jahrhundert eingezeichnet war Diese Untersuchungen erwiesen sich als besonders problematisch Der Boden ist an dieser Stelle schwer zu durchdringen da er aus machtigen Schichtpaketen an lehmigem und humosem Boden oder Bauschutt besteht Diese Tatsache deutet darauf hin dass von hier aus Steinmaterial von der Burg abtransportiert wurde Mehrere verfullte Gruben waren moglicherweise Suchgraben zum Aufspuren von Fundamentmauerwerk Lobbedey konnte ausserdem festhalten dass der aussere Rand der Hugelaufschuttung hier weitlaufig abgetragen worden war Ob dadurch Sand gewonnen werden sollte oder ob die Grafte damit aufgefullt wurde liess sich nicht abschliessend klaren Deutlich zeichnete sich lediglich eine tiefe Ausbruchsgrube ab deren Unterkante bei einer Tiefe 63 03 m NN also etwa 3 m unterhalb der Hugeloberflache noch nicht erreicht war Es durfte sich dabei um die Nordwand des gesuchten Turmes handeln Rekonstruktion BearbeitenAuf der Karte von 1751 bildet die Ringmauer einen exakten Kreis Ob dies den tatsachlichen Gegebenheiten vor Ort entspricht ist nicht nachprufbar da ein ergrabener Anhaltspunkt auf der Sudseite fehlt Es gibt allerdings vier Fundstellen der Ringmauer die einen annahernd genau kreisformigen Mauerverlauf mehr als wahrscheinlich machen Ein alteres Befestigungssystem egal welcher Art ist ohne diese Ringmauer nicht erkennbar Die etwa 2 40 m tiefe Ausbruchsgrube im nordwestlichen Teil der Hugelflache entspricht dem langen Sadel der Beschreibung aus dem Jahre 1595 dessen Masse mit 58 Fuss Lange und 31 Fuss Breite angegeben sind was etwa 18 20 und 9 70 m entspricht Soweit diese Masse exakt zutreffen waren Palas und Ringmauer durch einen wenn auch nicht besonders grossen Zwischenraum getrennt Das einzig erhaltene Mauerwerk ist das des Kellereingangs Mit seiner Hilfe lasst sich die Mauerflucht bestimmen Ein Problem ist bislang ungelost In dem nach Westen gefuhrten Schnitt liess sich eine Abbiegung der Ausbruchsgrube nach Nordosten in Richtung einer zweiten klar erkennbaren Ausbruchsgrube nicht feststellen Dies liesse sich nur dadurch erklaren dass die Stirnwand des Palas weniger fundamentiert war als die Seitenwande Das ware zwar denkbar aber nur dann wenn man das hohe Gewolbe das die Beschreibung von 1595 erwahnt und das mit Backsteinen unterwolbt werden sollte als Tonnengewolbe rekonstruiert und vielleicht ausserdem eine grosse Offnung auf der westlichen Stirnseite annimmt Das Alter des Palas lasst sich mit den Mitteln der Archaologie nicht bestimmen Aus der Beschreibung von 1595 geht aber klar hervor dass auch damals noch keine inneren Treppenanlagen existierten Es darf somit angenommen werden dass er einen verhaltnismassig altertumlichen Baustil aufwies also vermutlich doch noch aus der Zeit der Erbauung der Burg im ausgehenden 12 beginnenden 13 Jahrhundert stammte Die Ausmauerung des Kellereingangs ist mit Backsteinen durchsetzt Sie ist also vermutlich nachtraglich hinzugefugt worden Nach der Zeichnung von 1688 befand sich ungefahr gegenuber dem ostlichen Turm ein zweiter quadratischer Turm den man auf die Ringmauer aufgesattelt hatte Sollte die Darstellung richtig sein ware dieser Turm sudlich des Palas zu suchen Es besteht allerdings der Verdacht dass die Zeichnung eine Ungenauigkeit aufweist Der scheinbare zweite Turm ware dann nichts als der Palas selbst Ein Wohnturm an dieser Stelle ware ganzlich uberflussig Der Palas bietet Wohnraum genug Zudem ware ein Mauerturm der eine starkere Befestigung als der Ostturm hat an dieser Stelle sinnlos Diese Seite ist von Ahse und Sumpfwiesen geschutzt ein Feind war aus dieser Richtung nicht zu erwarten Wahrscheinlicher ist daher dass der Palas bzw der damals noch vorhandene Rest des Palas auf der Karte nicht mit der notigen Genauigkeit dargestellt wurden Nach der Karte von 1751 hatte der Ostturm eine Lange von etwa 12 m und eine Breite von gut 9 5 m Diese Masse sind mit dem Fund einer Ausbruchsgrube an entsprechender Stelle nur dann zu vereinen wenn man annimmt dass der Ostturm weiter innerhalb des Mauerringes gelegen hat als dies auf der Zeichnung von 1751 angegeben ist Gemass der Karte von 1688 fuhrt der Zugang zur Burg sudlich des Turmes durch die Ringmauer Aus einem Vergleichsbeispiel mit der Burg von Rheda ergibt sich dass diese Anordnung nachtraglich angelegt worden sein kann Der Ostturm war danach wohl der ursprungliche Torturm Lobbedey ist es also gelungen mit Ringmauer Torturm und Palas die wesentlichen Elemente der Hauptburg zu erfassen Weder die schriftliche Uberlieferung noch die Funde berichten von weiteren Gebauden Fur eine Residenzburg war die Bebauung also relativ sparlich Allerdings durfte dies in Zusammenhang mit einer umfanglichen Bebauung der Vorburg zu sehen sein Die Quellen des 16 18 Jahrhunderts konnen davon naturlich keinen echten Eindruck mehr vermitteln da die Wirtschaftsgebaude weitestgehend aus Holz bestanden und schon in fruheren Jahrhunderten abgebrannt oder auf andere Weise zerstort worden sind Es ist ausserdem denkbar dass auf der Hauptburg kleinere Gebaude standen die infolge der Begrenzung der Grabungsflachen oder wegen der tiefgreifenden Storungen nicht erfasst werden konnten Es spricht nichts gegen die Annahme dass die Hauptbauten bereits aus der Erbauungszeit der Burg stammen archaologisch mit Sicherheit belegt ist diese Annahme jedoch nicht Spater wurden eine Reihe von Umbauten vorgenommen Dazu lassen sich folgende Uberlegungen anstellen Die Burg wurde wahrscheinlich in einem Zuge errichtet und dabei sofort in Stein ausgebaut Der Umfang der archaologischen Untersuchungen reicht nicht aus um einen Vorgangerbau an gleicher Stelle mit volliger Sicherheit auszuschliessen Die Hohe der Hugelaufschuttung ist aber auch im direkten Vergleich zu kleineren Motten verhaltnismassig gering Ein Vorgangerbau hatte also eigentlich erfasst werden mussen Aus den Scherbenfunden ergibt sich eine tatsachliche Nutzung der Hauptburg im 13 bis 15 Jahrhundert Alteres Scherbenwerk konnte Lobbedey nicht sicherstellen Somit ist die Annahme am besten begrundet dass die Burg kurz nach 1198 von Friedrich von Altena oder seinem Sohn Adolf I von der Mark in einem Zuge errichtet wurde Einen Oberhof Mark oder eine Burg des Rabodo hat Lobbedey nicht gefunden Wenn es sie gegeben hat konnten sie aber an anderer Stelle gelegen haben Bemerkenswert ist ausserdem dass die Hauptburg durch ihre grosse Grundflache von dem ublichen Typus der kleineren dafur aber oft hoheren Hugel abweicht und ebenso dadurch dass anstelle des ublichen zentralen Turmes der gleichzeitig Wohn und Wehrbau war diese Funktionen auf Ringmauer Torturm und Palas verteilt sind Es lassen sich kaum Vergleichsbeispiele heranziehen da diese fruhen Burgen entweder zerstort oder tiefgreifend umgebaut worden sind Von vergleichbarer Grossenordnung waren die rheinischen Motten Norvenich und vielleicht Heinsberg Die Motte im hollandischen Leiden besitzt eine Ringmauer von ahnlichem Durchmesser Ausgrabungen haben dort die Existenz eines Torturms aber keine weitere Innenbebauung ergeben Die Burg Rheda ist vermutlich am engsten mit der Burg Mark verwandt Sie liegt auf einem kunstlichen Hugel der etwas grossere Dimensionen und eine unregelmassig ovale Form aufweist Burg Rheda ist in die Emsniederung gebaut und wie Burg Mark nur uber einen Damm erreichbar Auch die Form und Grosse der Vorburg sind mit Haus Mark vergleichbar Der alteste erhaltene Bauteil ist der Torturm mit einer bekannten Doppelkapelle aus dem dritten Jahrzehnt des 13 Jahrhunderts Durch den Wehrgang innerhalb des Kapellengeschosses ist erwiesen dass eine Ringmauer vorhanden war Aus Abbildungen ergibt sich dass die Burg einen machtigen etwa quadratischen Wohnturm hatte den sogenannten Tempelherrenturm Dieser lag wie der Ostturm der Burg Mark ebenfalls an der Peripherie des Burghugels Er wurde nach 1718 abgebrochen Der Ausbau von Burg Rheda in dieser Gestalt wird in die erste Halfte des 13 Jahrhunderts datiert Funde Bearbeiten nbsp Areal des Burghugels nbsp Aufgang zur HauptburgEinzelfunde von der Hauptburg Bearbeiten Die Ausgrabungen haben keine wirklich wertvollen Funde ergeben da die Burg planmassig verlassen worden und schrittweise zerfallen ist In den Ausbruchsgruben des Mauerwerks und den umgegrabenen Schichten wurde mittelalterliches Fundmaterial neben neuzeitlichem entdeckt Dies erschwert die Erstellung einer exakten Chronologie In den Graften fanden sich vor allem die Reste von Tongefassen Uberwiegend handelte es sich um einheimische Kugeltopfware graue Keramik In geringerem Masse waren auch Importe aus dem Rheinland vertreten Faststeinzeug und Siegburger Steinzeug aus dem 13 bis 15 Jahrhundert Darunter befand sich charakteristisches Siegburger Steinzeug aus dem 13 Jahrhundert in Form von Scherben steinzeugartig hartgebrannter Ware grau mit brauner Lehmglasur Es wurde allerdings auch Siegburger Steinzeug aus dem 14 und 15 Jahrhundert entdeckt Daruber hinaus fanden sich Kannen darunter ein Randstuck ein Wellenfuss Standknubben und Schusseln Aus einer spateren Benutzungsphase der Motte im 16 Jahrhundert stammen glasierte und bemalte Irdenware und neuzeitliches Steinzeug Der wesentliche Teil der Funde datiert allerdings auf die Zeit der gartnerischen Nutzung und der Abbrucharbeiten im 17 bis 19 Jahrhundert Aus den Graften konnten ausserdem eine holzerne Schale sowie zwei Fragmente einer Trog oder Handmuhle die zur Produktion von Mehl diente geborgen werden In der Ausfullung gab es keine Funde mit Ausnahme einer einzigen Randscherbe Das aus dem 12 Jahrhundert stammende Stuck ist nicht sehr charakteristisch es konnte im Fullmaterial sekundar hierher gelangt sein Zum Altbestand des Gustav Lubcke Museums gehort ein Scheibenknaufschwert aus dem 13 und 14 Jahrhundert Es stammt womoglich aus Burg Mark Ein bronzener Stachelsporn aus dem 13 Jahrhundert muss im Eigentum eines Ritters gestanden haben Der Sporn verbrieft Reichtum und Stellung der Burgbewohner die meisten der Sporen bestanden aus Eisen Ein stark korrodierter Eisensporn stammt aus der Fruhzeit der Anlage Der Fund stammt aus dem ausseren Fuss der Ringmauer in der Bodenausschuttung Fur Burgen typisch sind Waffenfunde Dazu gehoren eine Pfeilspitze aus Eisen und die ebenfalls eiserne Spitze eines Armbrustbolzens Die Pfeilspitze und die schwerere Spitze des Armbrustbolzens sowie ein Beschlag eines Kastens und grosse schmiedeeiserne Nagel mit breitem Kopf sind als mittelalterlich anzusehen Aus weisslichem Sandstein gefertigt ist ein kleines Fragment in Form einer dreiblattrigen Krabbe Der Ansatz ist henkelartig ausgebildet Dies und die geringe Grosse des Stuckes lassen weniger an ein Architekturfragment als vielmehr an einen Gebrauchsgegenstand wie einen Morser denken Das ohne grossere Kunstfertigkeit hergestellte Fragment einer Sonnenuhr besteht aus Schiefer Der Charakter der Ziffern ermoglicht eine Datierung in das 16 oder 17 Jahrhundert Schliesslich sind noch die Reste des Baumaterials zu erwahnen die sich in den Ausbruchsgruben fanden heller gelblicher oder braunlicher Sandstein hellgrauer Kalkstein und gruner Mergelstein vom Haarstrang Aus diesem Material bestehen auch zwei Architekturfragmente die moglicherweise aus der ersten Bauphase der Burg stammen Es handelt sich um das Stuck eines Fensterpfostens und zwei aneinanderpassende Bruchstucke eines Gewandes Dieses Fragment ist an einem Teil der alten Oberflache durch Brand gerotet Rote und gelbe Backsteine sind den jungeren Bauperioden und Ausbesserungsarbeiten zuzuordnen An Dachdeckungsmerkmal wurden Schiefer und Hohlziegel Monch und Nonne gefunden Vermutlich von einer Bruckenkonstruktion stammt ein Eichenbalken der aus der Fullung der Grafte geborgen wurde Sein Querschnitt betragt 30 43 cm seine Lange 160 cm An der Schmalseite ist eine 7 cm tiefe Aussparung zur Aufnahme eines schrag uberblattenden Holzes erkennbar Keine Aussagen konnen hingegen uber die Innen Ausstattung der Gebaude getroffen werden Erhalten sind lediglich ein Teil des Fensterpfosten und ein Teil eines Gewandes aus Sandstein Zu den verwendeten Baumaterialien gehort offenkundig auch Backstein Diesen findet man ab 1200 auch auf anderen Burgen etwa der Isenburg Die Gebaude waren mit Dachziegeln und Schieferplatten gedeckt Die meisten Funde datieren in die Zeit zwischen 1200 und 1300 Dies bestatigt die Annahme dass die Burg hauptsachlich im 13 Jahrhundert genutzt wurde Grosse der Burg und Bronzesporn belegen ubereinstimmend die Bedeutung der Grafen von der Mark Die Brucke zur Hauptburg Bearbeiten nbsp Ute s kleine Farm Reitstall im Eingangsbereich des BurghugelsIm September 1975 wurden im Zuge der Neugestaltung der Anlagen die Graften ausgebaggert und dabei der zugeschuttete Teil der Grafte zwischen Haupt und Vorburg wiederhergestellt In dem Bereich in dem die Brucke vermutet worden war traf der Bagger auf eine grossere Anzahl von Rammpfahlen von denen sich ein Teil unter der Sohle eines neuzeitlichen Kellers befand Dank stadtischer Einsatzkrafte und freiwilliger Helfer konnten die Befunde freigelegt und aufgemessen werden Bei Beginn der Untersuchung wurde am Ostrand der neuen Grafte die schmaler ist als die ursprungliche der Rest eines Bruckenpfeilers entdeckt Er ruhte auf einem Balkenrost der aus 23 cm breiten und 21 bzw 15 cm starken Eichenbalken bestand die durch Querbalken zimmermannsgerecht miteinander verknupft waren Unter und zwischen diesen Balken waren runde Pfahle von etwa 80 cm Lange ausserdem Spaltbohlen senkrecht in den Boden gerammt Die Breite des Pfahlrostes betrug 1 36 m die Lange des erhaltenen Stucks 1 70 m Noch bis zu 2 80 m nordlich der Abbruchkante fanden sich Rammpfahle im Boden die Lange kann daher bis zu 4 60 m betragen haben Zwischen den Balkenrost hatte man unbearbeitete Bruchsteine gepackt Das daruber befindliche Bruchsteinmauerwerk aus grunen Mergelsteinen war durch sehr harten kalkreichen wohl hydraulischen Mortel verbunden Der obere Teil des Mauerwerks der sich wohl oberhalb des Wasserspiegels befand ist dagegen mit ockerfarbenem sandigem Mortel gemauert worden An der Basis war das Mauerwerk 1 20 m breit und verjungte sich nach oben hin Der Pfahlrost des Pfeilers war bereits in vorhandene bis zu 40 cm machtige Schlammablagerungen der Grafte hineingesetzt Er kann also nicht zur ursprunglichen Anlage gehoren Die dichtgedrangt stehenden Rammpfahle konnen ebenfalls nicht alle aus der gleichen Zeit stammen Alle Pfahle mit einer Ausnahme waren senkrecht eingerammt Es handelte sich um angespitzte Eichenbohlen von etwa quadratischem Querschnitt mit einem Durchmesser von 20 bis 35 cm meist um 25 30 cm Der uberwiegende Teil der Pfahle steht in zwei Reihen die einen Abstand von 2 50 m voneinander halten was der Breite der Brucke entsprochen haben muss Die Fahrbahn fuhrt direkt auf den Torturm zu allerdings nicht genau auf dessen Mitte sofern die Rekonstruktion des Turmes in diesem Detail uberhaupt zutreffend sein kann Nordlich der Brucke wurden zwei weitere Pfahlpaare in einem Abstand von jeweils etwa 1 m zueinander eingemessen Sie konnten zu einem Steg gehoren der am Turm vorbei auf die Hauptburg fuhrte Ein solcher Steg ist auf der Karte von 1688 eingezeichnet allerdings sudlich des Turmes Ob dies auf einen Zeichenfehler oder einen weiteren archaologisch nicht ermittelten Tatbestand zuruckgeht ist ungewiss Die Schlammablagerungen der Grafte liessen im Bereich der Brucke keine mittelalterliche Stratigraphie erkennen von der genannten Ausnahme abgesehen der Uberlagerung durch den Pfeiler Auch in den untersten Schichten fand sich neben den mittelalterlichen Keramikresten neuzeitlichere Ware aus dem 16 und 17 Jahrhundert Demnach ist die Grafte bis zum Ende des Mittelalters entschlammt worden Einzelfunde aus dem Bruckenbereich Bearbeiten Unter den wenigen Keramikfunden ist vor allem das Bodenteil eines glasierten mittelalterlichen Kruges erwahnenswert da glasierte Keramik aus dieser Zeit in diesem Raum selten ist Die hartgebrannte mit feinem Sand gemagerte Scherbe ist im Bruch dunkelblau grau auf der Innenseite gelblich hellgrau aussen aber hellgrau und mit hellgruner Glasur bedeckt Das Gefass wurde auf der Drehscheibe gefertigt und ist ohne jeden Zweifel importiert worden Es konnte aus dem 13 oder 14 Jahrhundert stammen In diesen Zeitraum wird auch das Bruchstuck einer gedrechselten Holzschussel gehoren Ihr Inneres ist grob bearbeitet und nicht geglattet Moglicherweise ist das Stuck nicht fertiggestellt worden Unter den Metallfunden ist eine gravierte spatgotische Beschlagplatte aus Zinn bemerkenswert Ein Bleigewicht in Form eines Pyramidenstumpfes mit abgerundeten Ecken und einer Ose am oberen Ende lasst sich nicht naher datieren Es wiegt 118 5 g was in etwa dem halben Gewicht der Mark entspricht eine Mark kolnisch 8 Unzen 233 779 g Ferner wurden einige Eisengegenstande Turkloben Bootshaken geborgen darunter ein Teil einer Kette der sich in dem zugeschwemmten Loch eines gezogenen Rammpfahles befand Funde auf der Vorburg Bearbeiten nbsp Binnengrafte nbsp Binnengrafte nbsp AussengrafteEinige Meter ostlich der Bruckenanlage wurde ein aus Bruchsteinen gemauerter Brunnen mit einem Durchmesser von 1 13 m gefunden Sein oberer Teil war mit neueren Backsteinen aufgemauert als Deckel diente eine grosse runde Platte aus Sandstein Dieser Brunnen war ganz offensichtlich noch im 19 Jahrhundert im Gebrauch Sein Ursprung konnte aber noch im Mittelalter liegen An der Sudwestecke der Vorburg wurde beim Verlegen eines Elektrokabels ein Befund angeschnitten der dann in einem weiteren kleinen Sondierschnitt weiter untersucht wurde Dabei wurde festgestellt dass es sich um eine Pfahlgruppe handelt Belegt sind drei 20 bis 24 cm starke Eichenpfahle die man in den gewachsenen sandigen Boden gerammt hatte Der Untergrund befand sich in einer Tiefe von ca 57 60 m NN also etwa im Niveau der Graftensohle der Hauptburg Durch die Einwirkung organischer Substanzen war der Sandboden grunlich blau verfarbt und von einer ca 40 cm starken torfigen Schicht bedeckt In dieser konnten zahlreiche Reste von Blattern und Zweigen gesichtet werden Dank dieses Befundes besteht kein Zweifel dass die Pfahle ursprunglich in der Grafte der Vorburg standen Horizontal und etwas schrag nach unten lagen auf der Torfschicht mehrere Balkenreste die z T durch starke Brandspuren gezeichnet waren Sie mussen von einem abgesturzten oder verbrannten Gebalk oberhalb der Rammpfahle herruhren Der Durchmesser der Pfahle ist geringer als der der meisten Pfahle der Hauptbrucke Daher kann es sich bei der Konstruktion nur um einen kleineren Steg gehandelt haben Der Befund reicht nicht aus um zu entscheiden ob dieser die Grafte als Brucke uberquert hat Denkbar ware namlich auch dass er nur ein Stuck weit in die Grafte hineinfuhrte und dem taglichen Wirtschaftsbetrieb diente moglicherweise zum Geschirrspulen Der Fund grosserer Mengen von Scherben deutet auf eine solche Funktion hin Einige Gefasse wurden in zahlreichen beieinanderliegenden Scherben gefunden Uber dem Horizont der Balkenreste befand sich eine weitere Schicht aus lehmigem dunkelgrauem Graftenschlamm etwa 40 cm stark und etwas sandiger Die beiden schlammigen Graftenfullungen wurden von einer etwa 20 cm dicken Schicht gelben Lehms uberlagert der sehr viel Holzkohle enthielt und z T durch Feuer gerotet war In der gleichen stratigraphischen Situation wie diese Schicht lag in einem begrenzten Bereich eine bis zu einem Meter dicke Schuttung von Bruchsteinen gruner Mergelstein mit sandigem Lehm Es handelt sich hierbei mit einiger Gewissheit um Abraum von Gebauden der teils aus Stein teils aus Lehmfachwerk besteht und in die Grafte geschuttet wurde Daruber war weiterer Fullboden in zwei unterscheidbaren Schichten abgelagert Vor allem aus den beiden unteren torfigen und schlammigen Graftenfullungen aber auch aus allen anderen Schichten konnten reichhaltige Keramikfunde geborgen werden Aus der obersten humosen Fullschicht stammt neuzeitliche Keramik In der unteren Lage des Fullbodens also noch uber der Abraumschicht fand sich Siegburger Steinzeug aus dem 14 Jahrhundert darunter eine Tasse ein grosser Krug und ein kleiner Krug Brand und Abbruch des oder der Vorburggebaude mussen zeitlich vorher stattgefunden haben Und tatsachlich sind die Keramikfunde der beiden Graftenschlamm Schichten und der Stein und Brandschuttschicht merklich alter Untereinander sind keine Unterschiede zu erkennen allerdings gibt es eine Ausnahme ausschliesslich in der untersten Schicht auf der Graftensohle fanden sich Scherben steinzeugartig hartgebrannter Ware in Dunkelgrau oder Gelb und violettbrauner oder olivgrauer Oberflache Sie gehorten zu Krugen mit eiformigem Bauch zylindrischem Hals Wellenfuss und Kragenrand Siegburger Faststeinzeug aus der Mitte der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts In die gleiche Zeit gehort eine etwas andersartige Auspragung des Faststeinzeugs Die Scherbe ist im Bruch grau an der Oberflache hellbraun oder olivgrau teilweise mit Flecken rotlichbrauner Glasur Gefunden wurden kleine und grosse Kruge mit zylindrischem durch feine Drehrillen verziertem Hals und schlicht auslaufendem unprofiliertem Rand sowie Wellenfuss Die Gefasswandung ist entweder gedrungen und bauchig oder eiformig gestreckt Der obere Teil der Gefasswandung wird teilweise durch Grate belebt Auch Irdenware hat man importiert Das belegen zwei Scherben einer gelbtonigen hartgebrannten Irdenware die an der Innen und Aussenseite von einer rotbraunen Engobe Lehmbeguss uberzogen sind Sie gehoren zu einer im ausgehenden 13 und 14 Jahrhundert moglicherweise in Siegburg hergestellten Warenart Die Siegburger Importkeramik wird durch die Kugeltopfkeramik zahlenmassig bei weitem uberwogen In den Schlammschichten der Vorburg Fundstelle tritt sie in fast einheitlicher Auspragung auf Alle Scherben sind dunnwandig und hartgebrannt mit feinkorniger Sandmaserung sowie grauem und porosem Bruch Ihre Oberflache ist in der Regel schwarzgrau innen und teilweise auch aussen hellgrau Die Gefasskorper sind durchgangig von Hand aufgebaut nur der Rand ist oft nachgedreht Als Gefassformen treten auf Kugeltopfe die am meisten gebrauchte Gefassform hier z T in betrachtlichen Dimensionen ein kleiner Dreifusstopf mit Stilhenkel Grapen und einzelne Fusse weiterer Dreifussgefasse Die Halszone ist bei den Kugeltopfen meist nicht besonders ausgepragt gelegentlich ist sie mit dunnen Rillen verziert Nur in einem Fall erscheint sie gerillt und kraftig abgesetzt und gerillt was bemerkenswert ist weil sich in der Verbreiterung dieses Merkmals offensichtlich eine regionale Differenzierung ausdruckt In der norddeutschen und ostwestfalischen Keramik ist die gestreckte und mit kraftigen Riefen belebte Halszone fur die Kugeltopfe des 13 Jahrhunderts charakteristisch in der rheinischen aber nicht Weiter fanden sich Fragmente von Gefassen mit Wellenfuss und gedrungen eiformigem Bauch Diese hat man als weitmundige Kruge mit Henkel rekonstruiert Bei einigen Ausgusstullen und Henkeln liess sich nicht entscheiden ob sie zur Kategorie der Kugeltopfe der Dreifusstopfe oder der Gefasse mit Wellenfuss gehoren Ein weiterer gelaufiger Gefasstyp ist die Schussel Ein grosseres Bruchstuck hat Standknubben und einen knubbenartigen Griff Ein Drillingsgefass stellt eine Sonderform von drei untereinander verbundenen Kugeltopfchen mit Standfussen und einem Griff dar ein Teil des Gefasses fehlt Die Siegburger Keramik lasst sich einfacher datieren und sichert somit die Datierung fur die handgemachte Kugeltopfkeramik beide Keramikarten wurden jemals zusammen aufgefunden Die Siegburger Keramik der beiden unteren schlammigen Schichten und der Abraumschicht gehort durchweg dem Zeitraum von der Mitte bis zum Ende des 13 Jahrhunderts an Auch die graue Kugeltopfkeramik ist sehr einheitlich ist Daher mussen beide Warenarten dem gleichen Zeitraum zugerechnet werden Die Uniformitat der Kugeltopfware spricht ausserdem dafur dass es sich im Wesentlichen um Erzeugnisse einer einzigen wahrscheinlich im naheren Bereich der Burg gelegenen Topferei handelt Moglicherweise stammt aus dieser Topferei auch eine Fischbratpfanne mit braunlich grunlicher Glasur auf der Innenseite worauf ihre gleich gelagerte Tonbeschaffenheit hindeutet Weitere Funde aus dem gleichen Schichtzusammenhang sind Schuhleder grossere Mengen an Tierknochen Teile vom Zaumzeug und eine fast vollstandige zungenformige Dachschiefer Platte mit drei originalen Nagellochern und einem inneren vierten von einer Reparatur ausserdem zwei Fragmente einer Handmuhle aus Sandstein Es handelt sich um ein Bruchstuck vom Rand des Bodensteines und die Halfte des Laufersteines Seine Oberseite ist abgeplatzt Eine ahnliche Handmuhle wurde in der Bergbauwustung Altenberg bei Musen im Kreis Siegen Wittgenstein gefunden Sie scheint ebenfalls aus dem 13 Jahrhundert zu datieren Ein Fragment vom Bodenstein einer weiteren noch grosseren Muhle wurde im Aushub aufgelesen Insgesamt durften die Funde aus der Grafte der Vorburg insofern von besonderem Interesse sein als es sich um ein annahernd zeitgleiches und datiertes Material aus der ersten Benutzungsphase von Haus Mark im 13 Jahrhundert handelt Siehe auch Liste deutscher TurmhugelburgenLiteratur BearbeitenGeorg Eggenstein Andreas Haasis Berner Die Homburg und die Burg Mark Kreisfreie Stadt Hamm Fruhe Burgen in Westfalen Band 19 Altertumskommission fur Westfalen Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 2002 ISSN 0939 4745 S 20 24 PDF 23 4 MB Georg Eggenstein Ellen Schwinzer Zeitspuren Die Anfange der Stadt Hamm Hamm Bonen 2002 Friedrich Wilhelm Jerrentrup Pankratius Kirche und Burganlage in Hamm Mark Munster 1982 Westfalische Kunststatten 18 Uwe Lobbedey Zur Baugeschichte von Haus Mark Die Ausgrabung auf der Motte im Jahre 1973 in Herbert Zink Hrsg 750 Jahre Stadt Hamm Hamm 1976 S 39 68 Die Homburg und die Burg Mark Kreisfreie Stadt Hamm Herausgegeben vom Landschaftsverband Westfalen Lippe als Schrift Fruhe Burgen in Westfalen 19 im Jahre 1979 Josef Lappe Hamm im Mittelalter und in der Neuzeit Die Burg zur Mark in 700 Jahre Stadt Hamm Festschrift zur Erinnerung an das 700jahrige Bestehen der Stadt Werl 1973 Helmut Richtering Adelssitze und Ritterguter im Gebiet der Stadt Hamm in Herbert Zink 750 Jahre Stadt Hamm Hamm 1976 A Schilupp Die Burg Mark und wie sie einst aussah Ein interessanter Fund im Katasteramt Arnsberg gibt Aufschluss erschienen 12 April 1939 in der Westfalischen Landeszeitung Rote Erde Willi E Schroeder Ein Heimatbuch Zwei Stadtteile stellen sich vor Bockum und Hovel 1980 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Mark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Burggrafen von Stromberg von 1177 bis 1463 Forderverein Burg Mark Hamm e V Einzelnachweise Bearbeiten 1 2 Vorlage Toter Link arcims hamm de Bodendenkmal Burg Mark Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Josef Lappe Hamm im Mittelalter und in der Neuzeit Die Burg zur Mark In 700 Jahre Stadt Hamm Festschrift zur Erinnerung an das 700jahrige Bestehen der Stadt Werl 1973 a b Die Burggrafen von Stromberg Pickertsche Sammlung Memento vom 3 Oktober 2011 im Internet Archive a b c d e f Reinhold Stirnberg Bevor die Marker kamen Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive In Aktive Senioren Magazin fur Schwerte Nr 59 S 10 18 2002 PDF 990 kB Johann Suibert Seibertz Diplomatische Familiengeschichte der Dynasten und Herren im Herzogtum Westfalen Arnsberg 1855 S 192 ff a b Willi E Schroeder Ein Heimatbuch Zwei Stadtteile stellen sich vor Bockum und Hovel 1980 Christoph Jacob Kremer Geschichte der Grafen von Berg Ingrid Bauert Keertman Norbert Kattenborn Liesedore Langhammer Willy Timm Herbert Zink Hamm Chronik einer Stadt Koln 1965 Die Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Bd 2 Bearbeitet von R Knipping Bonn 1901 Nr 1103 und 1219 Josef Lappe Hamm im Mittelalter und in der Neuzeit Die Burg zur Mark In 700 Jahre Stadt Hamm Festschrift zur Erinnerung an das 700jahrige Bestehen der Stadt Werl 1973 S 52 Haus Opherdicke a b Die Homburg und die Burg Mark Kreisfreie Stadt Hamm Herausgegeben vom Landschaftsverband Westfalen Lippe als Schrift Fruhe Burgen in Westfalen 19 im Jahre 1979 1 2 Vorlage Toter Link www bochumer maiabendgesellschaft de A Z Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2021 Suche in Webarchiven Auf Bochumer Maiabendgesellschaft de Magistrat der Stadt Hamm Westf Hrsg 700 Jahre Stadt Hamm Westf Festschrift zur Erinnerung an das 700 jahrige Bestehen der Stadt Hamm Westf Stein Werl 1973 unveranderter Nachdruck der Originalausgabe von 1927 ISBN 3 920980 08 5 W F Prins Die Grafen von der Mark und ihre Nachfahren In Die Grafen van Limburg Stirum Teil 1 Bd 1 Munster 1976 Harm Klueting Geschichte Westfalens Das Land zwischen Rhein und Weser vom 8 bis zum 20 Jahrhundert Paderborn 1998 ISBN 3 89710 050 9 Ingrid Bauert Keertman Norbert Kattenborn Liesedore Langhammer Willy Timm Herbert Zink Hamm Chronik einer Stadt Koln 1965 S 29 Bezugnehmend auf eine Kommentierung von Flebbe zu Levold von Northofs Chronik der Grafen von der Mark aus dem Jahre 1955 So Flebbe in einer Anmerkung zu Levold von Northof Chronik der Grafen von der Mark Moller Historisch Genealogisch Statistische Geschichte der Hauptstadt Hamm und der ursprunglichen Entstehung der Grafschaft Mark nebst einigen Berichtigungen Neudruck der Ausgabe Hamm 1803 Osnabruck 1875 Geschichte der Burg Altena Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www maerkischer kreis de PDF 84 kB Friedrich von Berg Altena bei genealogie mittelalter de a b c d e Uwe Lobbedey Zur Baugeschichte von Haus Mark Die Ausgrabung auf der Motte im Jahre 1973 in Herbert Zink Hrsg 750 Jahre Stadt Hamm Hamm 1976 S 39 68 Eggenstein in Georg Eggenstein Ellen Schwinzer Zeitspuren Die Anfange der Stadt Hamm Hamm 2002 S 79 Josef Lappe Hamm im Mittelalter und in der Neuzeit Die Burg zur Mark in 700 Jahre Stadt Hamm Festschrift zur Erinnerung an das 700jahrige Bestehen der Stadt Werl 1973 Weber Graf Adolf I von der Mark in Jahrbuch des Vereins fur Orts und Heimatkunde in der Grafschaft Mark 35 Witten 1922 S 1 68 S 45f Johann Diederich von Steinen Westphalische Geschichte Teil 4 Lemgo 1760 Nachdruck Munster 1964 S 562 Aufgaben und Ziele Homepage des Fordervereins Burg Mark Hamm e V abgerufen am 4 Juni 2021 Idee Konzept und Ziel des Forderverein Burg Mark e V Memento vom 31 Dezember 2010 im Internet Archive Hammer Lokalfernsehen HammTV vom 12 Mai 2010 Arbeitskreis Burghugel bereitet Neugestaltung vor Westfalischen Anzeiger vom 2 Mai 2010 Verwaltung legt Konzept fur Burghugel vor Westfalischer Anzeiger vom 9 Juli 2010 Forderverein Burghugel Mark kann weitere Erfolge erzielen Memento vom 30 Dezember 2010 im Internet Archive HammTV vom 24 August 2010 Forderverein Burg Mark Hamm kampft fur das Grafendenkmal Memento vom 30 Dezember 2010 im Internet Archive Hammer Lokalfernsehen HammTV vom 28 Oktober 2010 Normdaten Geografikum GND 7781985 8 lobid OGND AKS VIAF 522160667813503560009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Mark amp oldid 235873832