www.wikidata.de-de.nina.az
Die Grafen von Hovel waren ein Adelsgeschlecht dessen im Herzen Westfalens gelegene Grafschaft seit der Errichtung von Burg Hovel im heutigen Bockum Hovel nunmehr Stadtbezirk der Stadt Hamm bedeutenden Einfluss auf die gesamte Region ausubte Zu Zeiten ihrer grossten Ausdehnung erstreckte sich die Grafschaft Hovel uber die gesamte sudlich von Munster gelegene Region Letzter Graf von Hovel war Friedrich von Isenberg Nach seiner Hinrichtung wegen der Verstrickung in den Mord an dem Kolner Erzbischof Engelbert I von Berg erlosch die Linie der Grafen von Hovel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bernhard von Werl geb um 983 1 2 Erste Generation Ida von Hovel geb um 1020 25 1 3 Zweite Generation Adelheid von Lauffen geb um 1050 60 1 4 Dritte Generation Adolf I von Berg geb um 1078 1 5 Vierte Generation Adolf II von Berg geb um 1095 1 6 Funfte Generation Eberhard I von Berg Altena geb um 1130 1 7 Sechste Generation Arnold von Altena geb vor 1150 1 8 Siebte Generation Friedrich von Isenberg geb vor 1193 2 Zu den Grafen von Hovel siehe auch 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenUber die Herkunft der Grafen von Hovel gibt es in der Literatur zwei verschiedene Angaben Die erste stutzt sich auf eine mittelalterliche Quelle den sogenannten Annalista Saxo Diese benennt einen Bernhard aus dem Geschlecht der Grafen von Werl der eine Tochter namens Ida und eine Enkelin namens Adelheid hatte Nach den Beschreibungen des Annalista Saxo ware dieser Bernhard mit Bernhard I von Werl zu identifizieren Sohn des Grafen Hermann I von Werl dessen altester Sohn Hermann II von Werl Stammvater der Grafen von Arnsberg war Bernhard I von Werl soll im Jahre 1003 die Grafschaft Hovel als Erbe erhalten und damit die Linie der Grafen von Hovel begrundet haben Um seine Besitzungen besser regieren konnen habe er um 1003 die Burg Hovel errichten lassen und sie von da an als Residenz genutzt Seither habe er sich Bernhard von Werl Hovel oder auch Bernhard von Hovel genannt Die Enkeltochter Bernhards Adelheid von Lauffen habe schliesslich Adolf von Berg Hovel aus dem Geschlecht der Grafen von Berg geheiratet und dabei die Grafschaft Hovel als Erbe mit in die Ehe gebracht Nach den neueren Forschungen Paul Leidingers der seit Jahrzehnten mit den Grafen von Werl befasst ist hat es nie einen Grafen von Hovel aus dem Hause Werl gegeben Leidinger hat festgestellt dass sich die Lebensdaten Bernhards I von Werl nicht bzw nur unter grossen Muhen mit den Angaben zu Bernhard im Annalista Saxo zusammenfuhren lassen Anders ist dies bei Bernhard II von Werl Hinzu komme dass Ida von Hovel nicht die einzige Erbtochter eines Grafen Bernhard von Werl gewesen sein konne Als Tochter von Bernhard I hatte sie nach dem Annalista Saxo Schwestern die nach sachsischem Erbrecht zu gleichen Teilen geerbt hatten Leidinger geht deshalb von einer Verwechslung aus Der im Annalista Saxo genannte Bernhard sei in Wirklichkeit mit Bernhard II von Werl zu identifizieren Vorfahre der Grafen von Arnsberg Eine Grafschaft Hovel habe es also zunachst nicht gegeben die Landereien hatten vielmehr im Besitz der Arnsberger gestanden Erst als im Jahre 1124 das Geschlecht der Grafen von Arnsberg im Mannesstamm erlosch sei Hovel durch Erbteilungen in die Hande Adolfs II von Berg gelangt der somit auch der erste Graf von Hovel gewesen sei 1 Es ist somit ungewiss ob die Grafschaft Hovel schon um 1003 oder erst um 1124 herum entstanden ist 1180 wurde sie im Zuge der Altenaischen Erbteilung in ihren nordlich und ihren sudlich der Lippe gelegenen Teil gespalten Grob betrachtet ging der nordlich der Lippe gelegene Teil an die altenaisch markische Seitenlinie der Grafen von Berg der sudlich der Lippe gelegene Teil an die isenbergische Linie die auch den Titel Graf von Hovel weiterfuhrte Die Grafschaft Hovel wurde zu Zeiten ihrer grossten Ausdehnung im Westen von Dortmund begrenzt die Stadt Dortmund selbst gehorte nicht zu ihrem Gebiet Im Nordwesten erstreckte sich die Grafschaft bis nach Westerwinkel heute im Ascheberger Ortsteil Herbern gelegen und Stockum heute zu Werne gehorig Im Norden grenzte sie an das Herrschaftsgebiet Munsters so dass der Einfluss der Hoveler Grafen sich bis Telgte und Freckenhorst erstreckte Im Osten reichte die Grafschaft bis an die Besitzungen Paderborns heran Im Suden gehorten Werl und die um Soest gelegenen Gebiete ohne die Stadt Soest zum Einflussbereich der Grafen von Hovel Seit Adolf II von Berg erstreckte sich Hovels Einflussgebiet uber Kamen und Unna bis zum Reichsstift Essen ohne die Stadt Essen und Isenberg im Suden bis nach Altena Die Grafschaft wurde zunachst von Burg Hovel aus regiert Spater verlagerte Eberhard I von Berg Altena die Residenz in die von ihm erbaute Burg Nienbrugge die er als Sicherungsposten fur die Grafschaft Hovel hatte erbauen lassen Von dort aus hatte er eine bessere Kontrolle uber seine Alloden Als durch die Altenaische Erbteilung Burg Hovel fur den isenbergischen Teil der Familie der den Grafentitel weiterfuhrte verloren ging wurde der Ausbau Nienbrugges als Ersatzresidenz deutlich forciert und vorangetrieben Die folgende Darstellung der verschiedenen Generationen des Hoveler Adelshauses geht von den Schlussfolgerungen aus wie sie sich aus dem Annalista Saxo ergeben Schliesst man sich Leidingers Forschungen an beginnt die Linie der Grafen von Hovel erst mit Adolf II von Berg die vierte Generation der Grafen von Hovel ware nach dieser Auffassung die erste Generation Burg Hovel ware dann ebenfalls deutlich spater erbaut worden Bernhard von Werl geb um 983 Bearbeiten Der um 983 geborene Bernhard von Werl erhielt nach unsicherem Forschungsstand ganz Mittelwestfalen als Erbe womoglich auch das Reichsstift Essen Um das Jahr 1003 soll Bernhard in seine Grafschaft umgezogen sein um eine bessere Ubersicht zu haben in diesem Gau lagen seine meisten Comitate Er fand die gunstigste Stelle an der grossen Heerstrasse die vom Hellweg zur Ostsee verlief und zwar kurz hinter der Lippefurt in einer Senke des nordlichen Hugels Von hier aus konnte er den gesamten Haarstrang ubersehen Er erbaute sich hier eine Burg und nannte sich des Hugels wegen nur noch Graf Bernhardus de Huvili Graf von der Grafschaft Huvili In den Jahren von 1015 bis 1025 muss Graf Bernhard von Hovel geheiratet haben Seine Ehefrau blieb mit Namen unbekannt Etwa im Jahr 1020 25 gebar seine Ehefrau ihm eine Tochter Wegen des zu der damaligen Zeit herrschenden Ida Kultes nannte er seine Tochter Ida Ortsheimatpfleger Schroeder geht davon aus dass Bernhard wie es damals ubliche Gepflogenheit war zur Feier des freudigen Ereignisses der Geburt auf dem Hugel eine Eigenkirche gestiftet habe und dass hier die Ursprunge der St Pankratius Kirche in Hovel liegen Der Heilige Pankratius einer der Vierzehn Nothelfer wurde zu dieser Zeit hoch verehrt Bernhard sei damit dem Vorbild seines Grossvaters gefolgt Die Eigenkirche habe nicht dem Bischof unterstanden Fur die Unterhaltung der Kirche und des Priesters habe Bernhard selbst aufkommen mussen Nach der damaligen Bauweise musse es ein kleines aus Holz gezimmertes Kirchlein gewesen sein Graf Bernhard von Hovel hat sich fast nur im Gefolge des Kaisers und des Erzbischofs Heribert von Koln aufgehalten Auch beim Bischof Meinwerk von Paderborn war er des Ofteren anzutreffen Er schenkte dem Abt des neugegrundeten Klosters bei Deutz einen Hof mit mehreren Grundstucken in Rhade bei Altena Gleichzeitig ist urkundlich vermerkt dass er verschiedene Oberhofe in der Bauerschaft Assen in Lippborg und in Honsel etwa 6 km von Werl entfernt kauflich erwarb Nach Schroeder stiftete Bernhard bald nach der Stiftung der Eigenkirche St Pankratius in Hovel erneut eine Eigenkirche in Herringen Dies muss um die Jahre 1032 35 gewesen sein Er bat den Abt des Klosters Deutz diese Kirche einzuweihen Dieser Bitte kam der Abt gerne nach da Graf Bernhard von Hovel ihm erst vor kurzer Zeit den Hof bei Rhade geschenkt hatte Erste Generation Ida von Hovel geb um 1020 25 Bearbeiten Bernhard hatte keinen Sohn Durch seine einzige Tochter ging sein Besitz an andere Familien uber insbesondere an die Grafen von Berg 2 Etwa in den Jahren 1050 55 muss seine Tochter Ida von Hovel den Edelherrn Heinrich von Lauffen geheiratet haben Die betrachtliche Entfernung von der Burg Hovel bis zum Neckar zeigt wie weit die Grafen mit ihren Familien herumgereist sind Vielleicht reisten sie wie es zu dieser Zeit ublich war im Gefolge des Kaisers Konigs oder eines Bischofs Kurz nach der Geburt einer Tochter mit Namen Adelheid muss ihr Vater Heinrich von Lauffen verstorben sein denn nach der Chronik der Burg Lauffen soll der Leichnam des Edelherrn von Lauffen von Mausen aufgefressen worden sein Schroeder geht davon aus dass fur ihren Grossvater Graf Bernhard von Hovel die Geburt Adelheids von Lauffen erneut Anlass war auf seinem Grund und Boden in Bockum fruhere Schreibweise Buchem Bochem oder Bukheim aus Holz ein Kirchlein zu errichten Er habe die Kirche dem Heiligen Sankt Stephanus gewidmet der zu den ersten gemarterten Christen gehorte davon zeuge noch heute die St Stephanus Kirche in Bockum Stadtbezirk Bockum Hovel der Stadt Hamm Stephanus wurde in der Zeit um 1050 hoch verehrt Gleichzeitig habe Bernhard einen weiblichen Orden nach Hovel geholt der noch keiner Gemeinschaft angeschlossen war Diesen habe er auf dem heutigen Klosterhofe angesiedelt Dieser Hof soll nach den gemachten Funden schon zur Romerzeit besiedelt gewesen sein denn man fand 1803 romische Lanzenspitzen und kleinere Hufeisen die von Maultieren getragen wurden Der Pfarrer Sutthoff scheint diese Funde identifiziert zu haben Dass die Vermutung stimmt sei im Jahre 1927 erneut durch Museumsdirektor Banfer aus Hamm bestatigt worden denn Maurer fanden beim Ausschachten des Kellers auf der Klostermuhle ein romisches Schwert und verschiedene andere Gegenstande Der Onkel der Adelheid war Bruno von Lauffen der Erzbischof in Trier war Durch seine Vermittlung heiratete die Mutter Ida von Lauffen eine geborene von Hovel den sachsischen Grafen von Ertiniburg Zweite Generation Adelheid von Lauffen geb um 1050 60 Bearbeiten Die Enkelin des Grafen Bernhard von Hovel Adelheid von Lauffen heiratete um das Jahr 1070 den Grafen Adolf von Berg Hovel urkundlich erwahnt als Adolf de Huvili Dessen Vater Graf Adolf Graf von Berg war um diese Zeit bereits Vogt im Deutzgau ausserdem Vogt von Gerresheim Werden und Berg Nach dessen Tode wurde Adolf von Berg Hovel erblicher Vogt von Deutz und durch die Heirat mit Adelheid Herrenvogt vom Kloster Hovel sowie erblicher Vogt vom Reichsstift Essen und vom Reichskloster Werden Erbe der Grafschaft Hovel konnte Adelheid von Berg noch nicht werden da ein mannlicher Abkomme aus dem Geschlechte der Werler Grafen und zwar Graf Hermann vom Groningerland noch lebte Aber es dauerte nicht mehr lange bis sie die Erbschaft antreten konnte denn Hermann von Groningerland verstarb kinderlos wenige Jahre spater Jetzt wurde Adolf von Berg Hovel in den Adelsstand derer von Hovel erhoben Die Urgrossmutter seiner Frau war die Tochter des Konigs Konrad von Burgund und ihr Onkel Bruno von Lauffen war Erzbischof von Trier Adolf I von Berg Hovel war sehr viel in Begleitung des Erzbischofs Anno in Koln Im Beisein des Erzbischofs von Koln unterzeichnete er die geschlossenen Vertrage stets mit Adolf von Hovel Zusatzlich war Adolf noch Graf im Auelgau Siegburg Mit Adelheid von Lauffen zeugte Adolf einen Sohn Adolf I von Berg Nach dem Tod ihres Gatten im Jahre 1090 heiratete Adelheid erneut und zwar Friedrich I von Sommerschenburg Die Hochzeit muss je nach Quelle 1090 oder 1093 stattgefunden haben Eine Angabe nach der sie ihren ersten Gatten 1090 und ihren zweiten 1120 geehelicht haben soll ist offensichtlich unrichtig da ihr erster Gatte 1090 nicht mehr lebte 1120 ist vielmehr das Todesdatum Friedrichs ihres zweiten Ehemannes Dritte Generation Adolf I von Berg geb um 1078 Bearbeiten Nachster Graf von Hovel war Adolf I von Berg Er war verheiratet mit Adelheid von Kleve Tochter des Grafen Rutger II Mit ihr zeugte Adolf I drei Sohne und zwar Adolf II von Berg Everhard von Berg und Bruno II von Berg Aber schon nach der Geburt seines dritten Kindes starb Adolf I von Berg Durch die Heirat seiner Mutter Adelheid von Lauffen mit Adolf von Berg Hovel ist diese Linie der ehemaligen Grafen von Werl und Hovel in der Linie der Grafen von Berg aufgegangen Adolf I gilt als Begrunder des Berger Grafengeschlechts Die Werler Grafen sind somit die Vorfahren der Grafen von der Mark den spateren Grundern der Grafschaft Mark und der Stadt Hamm Vierte Generation Adolf II von Berg geb um 1095 Bearbeiten Adolf II von Berg um 1095 12 Oktober 1170 in Odenthal Altenberg war der Sohn von Adolf I von Berg auch genannt Adolf I de Monte und regierte von 1115 bis 1160 die Grafschaft Berg In den Urkunden und Dokumenten wurde er zum ersten Mal 1115 genannt Er war zu diesem Zeitpunkt Graf und Vogt der Benediktinerabtei Werden und ungefahr 20 Jahre alt 1120 heiratete er die Tochter Adelheid des Grafen von Arnsberg und festigte so seinen Besitz in Westfalen Folgt man den Forschungen Leidingers war es diese Verbindung zum Hause Arnsberg die Adolf II zum Erbe Hovels gemacht hat Die zweite Ehe schloss Adolf um 1127 mit einer Nichte des Kolner Erzbischofs Friedrich I von Schwarzenburg Adolf II war der Grunder von Schloss Burg 1133 wurde von ihm die alte Stammburg der Grafen von Berg die Burg Berge in Odenthal Altenberg an den Zisterzienser Orden ubergeben Im Jahr 1138 war er Vogt der Abtei Siegburg Ferner war er Vogt von Werden Dunnwald Deutz und Cappenberg sowie der rechtsrheinischen Besitzungen des Domstiftes Von grosser wirtschaftlicher und politischer Bedeutung fur die Grafschaft Berg war die Kontrolle der Handelswege zwischen Koln und Dortmund sowie der Silberreichtum des Bergischen Landes der durch Munzpragungen ab dem zweiten Drittel des 11 Jahrhunderts dokumentiert ist Auch Adolf II von Berg liess in Wildberg Bensberg und Siegburg Munzen schlagen Wie andere deutsche Fursten beteiligte er sich an den Kreuzzugen sein Sohn Adolf fiel 1148 vor Damaskus Im Jahre 1152 liess er die Burg Altena ausbauen Im Jahr 1160 gab er die Amter ab und wurde Monch in Altenberg Er starb sehr wahrscheinlich am 12 Oktober 1170 und wurde zuerst in der Markuskapelle dem altesten Gebaude Altenbergs aus dem Jahr 1125 begraben Nachdem das Querschiff des Altenberger Doms fertiggestellt war wurden die Gebeine anlasslich des Begrabnisses von Propst Konrad 1313 in den Dom uberfuhrt Die Sohne Eberhard I von Berg Altena 1180 und Engelbert I von Berg 1189 teilten nun das Territorium unter sich auf Dazu gehorte auch die Grafschaft Hovel deren Graf Adolf seit 1128 war Adolfs andere Sohne hatten kirchliche Amter inne Friedrich II von Berg war von 1156 bis 1158 Erzbischof von Koln Bruno III von Berg war Kolner Erzbischof von 1191 bis 1193 und Adolf war Abt des Klosters Werden von 1160 bis 1174 Funfte Generation Eberhard I von Berg Altena geb um 1130 Bearbeiten Der um 1130 geborene und am 23 Januar 1180 verstorbene Eberhard I von Berg Altena war der Sohn von Graf Adolf II von Berg und Irmgard von Wasserburg Sein Bruder war Graf Engelbert I von Berg 1189 mit dem er in langjahrigem Streit lag Er war verheiratet mit Adelheid von Cuyk Arnsberg Seine Kinder waren Graf Adolf von Berg Altena Erzbischof Adolf von Altena 1157 1220 Graf Arnold von Altena ca 1150 1209 Graf Friedrich von Berg Altena 1173 1198 und seine Tochter Oda 1224 verheiratet mit Graf Simon von Tecklenburg Eberhard von Berg war vermutlich der Erbauer der ersten Burg Nienbrugge und Graf von Hovel seit 1166 Sechste Generation Arnold von Altena geb vor 1150 Bearbeiten Graf Arnold von Altena vermutlich vor 1150 nach 1206 vermutlich 1209 war der Sohn von Eberhard I von Berg Altena Er liess zusammen mit seinem Bruder dem Kolner Erzbischof Adolf I die Isenburg bei Hattingen errichten und verfugte uber viele Liegenschaften Arnold war der Bruder von Graf Friedrich von Berg Altena 1173 1198 einem anderen Sohn von Eberhard I von Berg Altena und Vater von Graf Adolf I von der Mark Friedrich war es der den Oberhof Mark zugunsten seines Sohnes zur Burg Mark ausbauen liess Nach dem Tode seines Vaters Eberhard wurde die Grafschaft im Rahmen der Altenaischen Erbteilung gespalten Arnold und sein Bruder Friedrich von Altena teilten den gesamten Besitz unter sich auf Das Verhaltnis zwischen den Brudern scheint also nicht ganz spannungsfrei gewesen sein Nach Uta Vahrenhold Huland war Friedrich von Altena der Initiator der Erbteilung fur deren Art es in Westfalen kein Beispiel gibt Im Gegensatz zur Berg Altenaischen Territorialteilung von 1161 handelt es sich hier um eine Gemengeteilung Gerechtsamkeiten Alloden und Lehen wurden fur damalige Verhaltnisse mit ungewohnlicher Genauigkeit nach folgenden Teilungsprinzipien getrennt Beide Bruder besassen gemeinsame unteilbare Rechte an demselben Objekt Beide Bruder verfugten uber getrennte Rechte an demselben Besitz Beide Bruder hatten verschiedene Guter oder Rechte an demselben Ort Beide Bruder besassen Rechte und Besitzungen in benachbarten Orten Nach diesem Teilungsmodus ging man auch bei der Aufteilung der Grafschaft Hovel zu Werke die hierbei genau wie die Grafschaften Bochum und Altena zersplittert wurde Die Grossgrafschaft Hovel bestand aus drei Comitaten den Grafschaften Warendorf Ahlen und Unna Warendorf und Ahlen lagen nordlich der Lippe im Bistum Munster das Comitat Unna hingegen sudlich der Lippe Die Comitate wurden nun zwischen den Brudern geteilt Der Go Warendorf fiel Arnold zu der Go Telgte gelangte an Friedrich Im Falle des Comitats Ahlen kam der Go Rinkerode in dem auch die alte Stammburg Hovel lag die sich zuvor in Arnolds Besitz befunden hatte an Friedrich von Altena Der Go Ahlen wurde Arnold zugeteilt Bei der Teilung des Comitats Unna erhielt Arnold den Go Benker Heide Friedrich den Go Unna Im Go Benker Heide unmittelbar an der Lippe nur wenige Kilometer von seiner ehemaligen Burg Hovel entfernt lag Nienbrugge Die Altenaische Teilung war kein Prozess der in einem Zuge durchgefuhrt wurde sondern zog sich vermutlich bis in die neunziger Jahre hin Als Friedrich von Altena 1199 starb muss er jedoch unumkehrbar vollzogen gewesen sein Ansonsten hatte Friedrichs Sohn Graf Adolf I von Altena der spatere Adolf I von der Mark wohl kaum unwidersprochen das Erbe des Vaters antreten konnen Obwohl Arnold und Friedrich beide zu gleichen Teilen ihre Stammburg Altena als Lehen von Koln besassen zog sich Arnold schon fruh daraus zuruck Er verkaufte seinen Anteil nicht an seinen Bruder sondern an seinen Lehnsherrn den Erzbischof Philipp von Heinsberg Nach Philipps Tod gelangte der Anteil der Burg dann wieder an ihn zuruck bis er sie 1200 an seinen Bruder Adolf von Altena verausserte den ehemaligen Kolner Erzbischof und Herzog von Westfalen Der Verkauf seines Burganteils ist moglicherweise als feindlicher Akt gegen seinen Bruder zu sehen da der Erzbischof den Anteil an Fremde belehnte die nun neben Friedrich auf der Burg Einzug hielten Genauso ist allerdings denkbar dass der Erzbischof der eigentliche Initiator der Altenaischen Erbteilung war um die Moglichkeit der Entstehung einer grossen territorialen Herrschaft in seinem Herzogtum schon im Ansatz zu verhindern Er konnte also Arnold zu dem Verkauf genotigt haben Als Konsequenz daraus liess Arnold die Burg Nienbrugge und die Isenburg ausbauen bzw errichten Graf Arnold von Hovel und Altena hatte neun Sohne die alle versorgt werden wollten Er verstand es aber dass sechs Sohne den geistlichen Beruf ergriffen drei wurden Furstbischofe und drei Propst oder Domherr Die drei anderen wurden weltliche Grafen und zwar der alteste und die beiden jungsten Sohne Der jungste genannt Wilhelm Graf von Isenberg erbte die Burg Isenberg und verstarb als Lediger Adolf von Altena heiratete in das Geschlecht derer von Arnsberg Holte ein und nannte sich Graf von Holte Eberhard erbte die Grafschaft Altena und verstarb 1209 unverheiratet Siebte Generation Friedrich von Isenberg geb vor 1193 Bearbeiten Dadurch wurde Arnolds zweitaltester Sohn Friedrich von Isenberg zum Erben der vaterlichen Guter insbesondere auch der Stadt und Burg Nienbrugge Friedrich bis dahin Domherr zu Koln resignierte und trat sein Erbe als Graf von Isenberg Nienbrugge Hovel an Bis mindestens 1212 moglicherweise 1214 blieb Friedrich Gefolgsmann des welfischen Kaisers Otto IV bis Otto im Kampf um die Kaiserkrone dem staufischen Konig Friedrich II unterlag und Graf Friedrich von Altena so wie viele Adlige die Fronten wechselte Diese unterschiedliche Positionierung der Adeligen schuf fur Friedrich ungunstige Ausgangsbedingungen in den spateren Auseinandersetzungen zwischen den ursprunglich dem Welfen treuen Adeligen und dem Friedrich dem Staufer zugewandten Kolner Erzbischof 1214 heiratete Friedrich von Isenberg Sophia von Limburg die Tochter von Walram III Graf von Luxemburg und ab 1221 Herzog von Limburg a d Maas Arnold von Altenas Sohn Friedrich von Isenberg ging als der Morder des Erzbischofs Engelbert I von Koln der auf Befehl des Papstes und mit Billigung des Kaisers die Erpressungen Friedrichs gegen das Reichsstift Essen unterbinden sollte in die Geschichte ein Mit Friedrich von Isenberg endete die Linie der Grafen von Hovel Fur seine Beteiligung an dem Mord an Erzbischof Engelbert I von Koln aufs Rad geflochten wurden seine Besitztumer unter anderen Edelleuten aufgeteilt Hier ist insbesondere Graf Adolf I von der Mark zu nennen der Nienbrugge schleifte und in der Folge die Stadt Hamm grundete Die restlichen Besitztumer der Grafschaft Hovel wurden unter der Regentschaft des Furstbischofs Graf Dietrich von Altena in das Hochstift Munster einverleibt Da der Furstbischof die Gogerichtsbarkeit uber die Region ausubte hatte Adolf I quasi keine eigene Herrschaftsgewalt in den nordlich der Lippe gelegenen Gebieten und gab die Herrschaft dort deshalb ganz auf Im Ubrigen befanden sich die Herrschaftsgebiete derer von Berg Altena in den Jahren nach 1180 muhselig aufgeteilt nun wieder in einer Hand Dies sind die Anfange der Grafschaft Mark Zu den Grafen von Hovel siehe auch BearbeitenGrafen von Werl Grafschaft Arnsberg Grafschaft Berg Grafschaft Mark Grafen von der MarkSiehe auch BearbeitenHovel Adelsgeschlecht mit der Burg Hovel belehntes Ministerialengeschlecht der Grafen von HovelEinzelnachweise Bearbeiten Paul Leidinger Die Zeit der Grafen von Werl ca 950 1124 In Amalie Rohrer Hans Jurgen Zacher Hrsg Werl Geschichte einer westfalischen Stadt Band 1 Paderborn 1994 ISBN 3 87088 844 X Seibertz Landes und Rechtsgeschichte S 126 f Literatur BearbeitenHermann Bollnow Die Grafen von Werl Genealogische Untersuchungen zur Geschichte des 10 bis 12 Jahrhunderts Ostsee Druck und Verlag Stettin 1930 Dissertation Universitat Greifswald Teilonlineausgabe Albert K Homberg Grafschaft Freigrafschaft Gografschaft Aschendorff Munster in Westfalen 1949 Albert K Homberg Geschichte der Comitate des Werler Grafenhauses In Westfalische Zeitschrift Bd 100 1950 ISSN 0083 9043 S 9 134 Friedrich von Klocke Die Grafen von Werl und die Kaiserin Gisela Untersuchungen zur Geschichte des 10 und 11 Jahrhunderts mit einem Exkurs uber Mittelaltergenealogie In Westfalische Zeitschrift Bd 98 99 1949 ISSN 0083 9043 S 67 111 Paul Leidinger Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl Ein Beitrag zur Geschichte des Hochmittelalters Verein fur Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Paderborn Paderborn 1965 uberarbeitete Dissertation Universitat Munster 1963 Paul Leidinger Zur Geschichte von Burg und Burggrafschaft Stromberg Eine um 1082 im salischen Reichsinteresse erbaute Landesfeste mit Exkurs Zu Aspekten des Investiturstreits und der Sachsenkriege in Westfalen ca 1070 1122 In Westfalische Zeitschrift Bd 157 2007 ISSN 0083 9043 S 9 36 Paul Leidinger Westfalen und die Salier Eine konigsnahe Landschaft in der Salierzeit und besonders im Investiturstreit durch die Grafen von Werl und Werl Arnsberg In Geschichte Politik und ihre Didaktik 35 2007 ISSN 0343 4648 S 231 237 Johann Suibert Seibertz Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 1 Abtheilung 1 Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen zu Werl und Arnsberg Ritter Arnsberg 1845 Willi E Schroeder Zwei Stadtteile stellen sich vor Bockum und Hovel Ein Heimatbuch W E Schroeder Hamm 1980 DNB 880694866 Reinhold F Stirnberg Bevor die Marker kamen Aufsatzreihe in Aktive Senioren Das Magazin fur Schwerte Ausgaben 55 63 Jg 16 Hrsg Stadt Schwerte Schwerte 2003 Weblinks BearbeitenGrafen v Werl Burg Hovel ein Schulprojekt Johann Suibert Seibertz Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg Arnsberg 1845 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafen von Hovel amp oldid 232265186