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Die Burg Hovel ist eine abgegangene Burg Im zwolften Jahrhundert ist sie als einer der Sitze der Grafen von Berg nachweisbar Die Burg lag auf dem Nordabhang des Hoveler Hugels im heutigen Hammer Stadtbezirk Bockum Hovel Sie ist nicht erhalten ihre fruhere Position ist uberbaut Burg HovelStaat DeutschlandOrt Hamm Bockum HovelEntstehungszeit zwischen 1003 und dem 12 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall uberbautStandische Stellung GrafenGeographische Lage 51 42 N 7 46 O 51 702699 7 761948 Koordinaten 51 42 9 7 N 7 45 43 OBurg Hovel Nordrhein Westfalen p1p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Erhaltungszustand 4 LiteraturLage BearbeitenDie Niederungsburg von Hovel lag auf dem Nordabhang des Hoveler Hugels im Dorf Hovel Dieses ist heute Teil von Bockum Hovel einem Stadtbezirk der Grossstadt Hamm der Bockum Hovel im Zuge der Gemeindegebietsreform von 1975 angegliedert worden ist Die Burg Hovel stand an der Stelle der alten Vikarie 400 Meter nordlich der St Pankratius Kirche Geschichte BearbeitenHaus Hovel ist fur das zwolfte Jahrhundert als eine der Burganlagen der Grafen von Berg belegt Es ist anzunehmen dass sich an der Position der Burg vorher viele Jahre lang ein freier Bauernhof befand dessen Besitzer sich nach der Lage auf dem Hugel to Huvele von Hovel oder auch in der lateinischen Form de Huvile nannten Ortsheimatpfleger Willi Schroeder nimmt an dass die Burg bereits zu einem viel fruheren Zeitpunkt erbaut worden ist namlich um das Jahr 1003 Danach geht Burg Hovel auf die Grafen von Werl zuruck namentlich Graf Bernhard I von Werl Diese Annahme stutzt sich auf die Darstellung einer mittelalterlichen Quelle dem Annalista Saxo nach der Bernhard I von Werl als einer von drei Sohnen Hermanns I von Werl die Linie der Grafen von Hovel begrundete wahrend sein Bruder Hermann II von Werl Stammvater der Linie der Grafen von Arnsberg ist Der um 983 geborene Bernhard von Werl habe ganz Mittelwestfalen als Erbe erhalten wozu auch eine ganze Reihe von Gutern gehort hatten Bereits in jungen Jahren um 1003 sei er Erbvogt uber das Reichsstift Essen geworden Nach Auffassung Schroeders ware Bernhard um das Jahr 1003 in seine Grafschaft umgezogen um eine bessere Ubersicht zu haben da in diesem Gau seine meisten Comitate gelegen hatten Er habe dann die gunstigste Stelle an der grossen Heerstrasse gefunden die vom Hellweg zur Ostsee verlief und zwar kurz hinter der Lippefurt in einer Senke des nordlichen Hugels Von hier aus habe er den gesamten Haarstrang uberblicken konnen Bernhard habe deshalb hier eine Burg gebaut und sich danach des Hugels wegen Graf Bernhardus de Huvili genannt Graf von Hovel Gegen diese Auffassung spricht die neuere Forschung Paul Leidingers der seit Jahrzehnten mit den Grafen von Werl befasst ist Danach ist Bernhard I von Werl niemals Graf von Hovel gewesen Vielmehr liege im Annalista Saxo eine Verwechslung vor Der dort genannte Bernhard sei mit Bernhard II von Werl zu identifizieren Stammvater der Grafen von Arnsberg Nach dieser Auffassung ware Hovel bis zum Jahre 1124 Teil der arnsbergischen Besitztumer gewesen und erst mit dem Tod des letzten Arnsberger Grafen durch Erbteilung an das Haus Berg gelangt Ein Graf von Hovel aus dem Hause Berg ware damit fruhestens fur das Jahr 1124 plausibel Erster Graf von Hovel ware danach Adolf II von Berg der in erster Ehe mit der Tochter des letzten Arnsberger Grafen verheiratet war Er soll sich ab 1128 Graf von Hovel genannt haben Burg Hovel diente den Bergern als Residenz doch wurde sie wohl bereits durch Adolf II von Berg nicht mehr regelmassig genutzt der andere Anwesen besass auf denen er residierte Im Jahre 1145 belehnte Adolf einen seiner Ministerialen mit der Burg Hovel inklusive des grossen Landbesitzes In dieser Zeit gaben sich die Bewohner einen neuen Namen Der Ministeriale nannte sich seit dieser Zeit de Huvele im Gegensatz zu dem fruheren Namen de Huvili Auch fur Graf Friedrich von Isenberg ist eine Anderung des fruheren Namens bekannt er wurde als Comes de hurde bezeichnet Burg Hovel war seither Sitz der Ritter Edelherren und spateren Freiherren von Hovel Unter Eberhard I von Berg Altena verlor die Burg dann endgultig ihre Bedeutung als Residenz weil Eberhard Burg Nienbrugge erbauen liess von der aus er eine bessere Kontrolle uber seine Besitzungen ausuben konnte Als sich die Grafen von Berg Altena in der Erbteilung von 1180 in die altenaisch markische und die spatere isenbergische Linie aufspalteten gelangte die Burg in die Hande der altenaischen Linie Zunachst gehorte sie zum Besitz des Grafen Friedrich von Berg Altena der sie dann nach seinem Tod im Jahre 1198 an seinen Sohn Adolf vererbte den spateren Adolf I von der Mark Fur den isenbergischen Zweig der Familie war Burg Hovel somit verloren Friedrichs Bruder Arnold von Altena der den Titel des Grafen von Hovel geerbt hatte trieb zum Ersatz den Ausbau von Burg Nienbrugge voran Der isenbergische Familienzweig nutzte Nienbrugge als Residenz bis Arnolds Sohn Friedrich von Isenberg 1217 auf die Isenburg bei Hattingen ubersiedelte Burg Hovel hingegen wurde seitens der altenaisch markischen Linie der Berger Grafen weiterhin an die Knappen Ritter Edelherren und Freiherren von Hovel belehnt Im Jahre 1200 wird ein Glied der Familie von Hovel urkundlich erwahnt ein gewisser Lambert von Hovel der 1198 als Zeuge bei einem Tauschgeschaft zwischen dem Grafen Gottfried von Arnsberg und dem Propst zu Cappenberg genannt wird Um diese Zeit mussen also die Besitzer von Haus Hovel bereits aus dem Stand der freien Bauern in den Stand der Ritter gelangt sein Es sind nur wenige Episoden aus dem Leben dieses Geschlechts bekannt So ist eine Urkunde vorhanden in der Hermann von Hovel und seine Frau Otburgis und ihre Kinder Gottfried der Domherr in Munster war Johann Lambert Gisla und Ermegardis auf ihre Forderungen an das Gut Dolemap zu Gunsten des Klosters Cappenberg verzichten Dabei wird der Ritter Johann von Hovel Bruder des Hermann als Zeuge genannt Nach dem Mord an dem Kolner Erzbischof Engelbert I von Koln durch Friedrich von Isenberg blieb Burg Hovel zwar nominell im Besitz des Grafen Adolf I von der Mark der jedoch faktisch keine Herrschaftsgewalt in den nordlich der Lippe gelegenen altenaischen Gebieten ausuben konnte diese lag bei den Bischofen von Munster Adolf gab seine Regierungsgewalt deshalb auf behielt jedoch die Burg als markischen Besitz Um 1280 grundete Eberhard von der Mark gemeinsam mit seiner Ehefrau Ermegard das Nordenhospital zu Hamm Als Zeugen waren zugegen Godefridus de Huvele und Johann de Huvele Im Jahr 1297 wurde Johann de Huvele Burgmann in Stromberg Hermann de Huvele war zur gleichen Zeit Amtmann beim Furstbischof zu Munster Lambert de Huvele der alteste Sohn muss wahrscheinlich weiter auf Burg Hovel gewohnt haben Er war mit Odburgis verheiratet Sie hatten aus der Ehe sechs Kinder und zwar die Tochter Ermegardis und Christina und die Sohne Statius Lambert Johann und Godfried Lambert de Huvele verblieb auf der Burg Hovel Die anderen wurden bei verschiedenen Grafen als Ministeriale untergebracht Lambert hatte eine Tochter mit Namen Otburga die Nonne im Kloster Welver wurde und funf weitere Sohne und zwar Lambert Deibolt Godfried Johann und Hermann Hermann wurde Domherr in Munster Johann de Huvele Ritter und Burgmann in Stromberg Nun erwarb Lambert de Huvele von den Klosterfrauen in Herford das Lehnsrecht des Hauses Stockum und erwarb die Burg Geinegge Lehnsherr des Hauses Stockum wurde Godfrid de Huvele Herr uber die Burg Geinegge sein Sohn Lambert Dreibolt de Huvele wurde Herr uber Burg Hovel Er war verheiratet mit Elseke Am 31 Oktober 1323 schenkte Deibold de Huvele mit Genehmigung seiner Ehefrau Elseke eine Abgabe aus dem Schurkmanns Erbe in Nordick Neben Getreideschenkungen an den Pastor verschiedenen Schuldenerlassen u a wurde das Gut Nortwick das zu diesem Zeitpunkt noch zum Kirchspiel Bockum gehorte an einen Johann von Berle verschenkt Das Siegel des Dreibolt de Huvele hangt noch unversehrt an einem Pergamentstreifen der Schenkungsurkunde 1390 war Lambert de Huvele Zeuge beim Verkauf des Freistuhles zu Ascheberg Er wohnte zu dieser Zeit auf seiner Burg in Hovel 1392 93 trug ein Gerlach van Hoevele den Hof zu Hovel als Lehen seitens der Grafen von der Mark 1448 heiratete Evert von Mersfeld eine Godeke de Huvele die auf der Burg in Hovel wohnte 1507 wohnten auf der Burg Hovel Dietrich de Huvele und seine Ehefrau Frederene die entsprechende Notiz befindet sich im Archiv von Schloss Westerwinkel Im Jahre 1553 ging die Burg Hovel in die Hande der Familie von Reck in Heessen uber Gert Freiherr von der Reck aus dem Hause Heessen gest 1570 kaufte das Volmarsteinsche dann Reck Heessen sche Lehen Schlosshof eigentlich Schlossmannshof zu Hovel von Anton von Laer zu Geinegge und nannte sich seither Herr zu Hovel Um 1580 war der Besitzer der Burg Hovel Hermann Freiherr von der Reck in Heessen der sich auch Herr von Hovel nannte Nach seinem Tod etwa 1590 scheinen die Hovel Guter an die Caldenhofer Reckes gefallen und spater in deren Konkurs verwickelt worden zu sein Diedrich von Kaldenhof war der nachste Burgherr von Hovel Er musste diese Burg verkaufen da sie in Konkurs ging Bei der Auflosung der von Reckschen Guter im Jahre 1608 kam die Burg rasch nacheinander in verschiedene Hande Haus Ermelinghof die Burg Hovel und die umliegenden Kampe und Wiesen verschiedene Kotten und eine grosse Weide kaufte im Jahre 1631 Pastor Baggel Pfarrer an der Pankratiuskirche in Hovel Er richtete dort im Jahre 1663 als zweite geistliche Stelle die Hoveler Vikarie als Familienstiftung ein Die Burg brannte 1633 aus so dass Pfarrer Baggel auf sein Anwesen Burg Geinegge umsiedelte 1633 liess er das Innungshaus vor der Kirche abbrechen und benutzte die grunen Sandsteine zum Wiederaufbau der Besitzung 1643 zog der Pfarrer wieder auf Burg Hovel ein Bis zum Jahre 1820 bewahrte dieser Platz das Aussehen eines Rittersitzes mit breiten Graften und hohen Wallen Dann aber liess der damalige Vikar die Erdbefestigungen abtragen und mit dem Erdreich die westliche und sudliche Grafte zuschutten Trotzdem war noch um die Wende zum 20 Jahrhundert wie Kaplan Schwieters erwahnt der fruhere Charakter des Hauses als fester Rittersitz zu erkennen Nach dem Ersten Weltkrieg wurden auch die restlichen Wassergraben ausgefullt so dass von der alten Bestimmung des Hauses nichts mehr zu sehen ist Die Burg verfiel und wurde abgebrochen Heute ist von ihr nichts mehr ubrig Burg Hovel ist der Stammsitz eines weitverzweigten Geschlechtes Aus ihm gingen hervor die Herren der adeligen Hauser Stockum Lake Geinegge Werne und Beckedorf Alle fuhrten als Wappen einen Schild mit zwei schwarzen oder roten Querbalken Daneben werden in alten Urkunden Angehorige derer von Hovel als Burgmanner der Grafen von der Mark auf Burg Mark bei Hamm genannt Rothert in seiner Westfalischen Geschichte I Seite 168 vermutet dass die Grafen von Berg mit dem Stammsitz Altemberg an der Dhunm die sich auch von Huvili nannten ihren Ursitz in der Burg Hovel haben Diese Vermutung erhalt dadurch mehr Gewicht dass Westerwinkel und Heessen zum altesten Besitz des bergischen Hauses gehorten Erhaltungszustand BearbeitenVon der Burg Hovel sind keine Reste erhalten die Aufschluss uber Art und Aufbau der Burg geben konnten Bekannt ist lediglich das Wappen derer von Hovel Diese fuhrten ein silbernes Wappen mit zwei roten Blockstreifen das heutige Wappen von Bockum Hovel Literatur BearbeitenPaul Leidinger Die Zeit der Grafen von Werl ca 950 1124 in Amalie Rohrer Hans Jurgen Zacher Hg Werl Geschichte einer westfalischen Stadt Band 1 Paderborn 1994 ISBN 3 87088 844 X Helmut Richtering Adelssitze und Ritterguter im Gebiet der Stadt Hamm in Herbert Zink 750 Jahre Stadt Hamm Hamm 1976 Willi Schroeder Ein Heimatbuch Zwei Stadtteile stellen sich vor Bockum und Hovel 1980 Reinhold Stirnberg Bevor die Marker kamen Aufsatzreihe in Aktive Senioren Ausgaben 55 63 Fritz Schumacher Hartmut Greilich Bockum Hovel Aus Geschichte und Heimatkunde Hamm 1956 Neuauflage 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hovel amp oldid 180708072