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Haus Laake auch Haus Lake war ein Sitz der Familie von Hovel im heutigen Hammer Stadtbezirk Hamm Bockum Hovel Stadtteil Bockum 1980 wurde das Anwesen abgebrochen und mit einer Mulldeponie uberbaut Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Erhaltungszustand 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenNoch um das Jahr 1190 gehorte die Gegend um das adelige Haus Laake zum Grafschaftsbesitz Hovel Zu dieser Zeit war Arnold von Altena der amtierende Graf von Hovel und Nienbrugge Es wird vermutet dass sich das Haus Laake etwa 750 Meter auf der sudwestlich von der Nienbrugger Burganlage befand und zwar gegenuber der verschwundenen auf der sudlichen Seite der Lippe gelegenen Torksburg dem Haus Nordherringen Dieser Platz drangt sich als Standort auf denn der Geometer Arthur Schauerte fand hier um 1925 verkohle Holzreste und ein vollstandig erhaltenes Skelett mit Schwert und Steigbugel Dieses befindet sich inzwischen im Museum in Berlin Haus Laake lag damit im Lippetal etwa 1 2 km sudwestlich von Schacht IV der Zeche Radbod entfernt in der Nahe des Wittekindsblockes Nach einer alten Flurzeichnung die Ortsheimatpfleger Willi E Schroeder in seinen Besitz bringen konnte und die sich aktuell vermutlich in den Handen des derzeit amtierenden Ortsheimatpflegers befindet lag Haus Laake auf einer Insel die von dem Bach Laake umflossen wurde ein Zubringerbach zur Lippe der heute nicht mehr existiert damals aber die Grafte des Hauses speiste Vielleicht bezieht sich Lake auch auf das sudlich des Hauses gelegene Altwasser der Lippe Wasserlache Joseph Kumann von 1797 bis 1836 der St Stephanusgemeinde in Bockum schrieb laut einer Nachricht aus dem Jahre 1886 dass bei stark austretender Lippe das Haus wie eine Insel im Wasser lag so dass die Leute dasselbe nur vermittelst eines Kahnes verlassen 1 konnten Zu dem Lehnsbesitz des Hauses Laake gehorten noch die Bauernguter Kondermann in Ahlen und Schapers zu Nordick Nordiek sowie der Gerwenskotten auf dem Duvelsbecke im Kirchspiel Ascheberg Herbern 2 Geschichte BearbeitenHaus Laake muss weit alter sein als gemeinhin angenommen wird denn es wurde von den Rittern de Huvele bewohnt nicht zu verwechseln mit den Grafen de Huvili Das Geschlecht de Huvele hatte seinen Ursprung in den de Huvele die um 1145 mit der Burg Hovel belehnt worden sind Das genaue Grundungsdatum ist aber nicht zu ermitteln Um etwa 1420 soll ein Godeke v Hovel aus dem Geschlecht des Goswin de Huvele zu Haus Geinegge mit dem Haus Laake belehnt worden sein Er nannte sich daraufhin Lakemann oder tor Lake der Beiname ist ab 1440 nachgewiesen 3 Sein Sohn horte auf den Namen Hermann Im Laufe des 15 Jahrhunderts scheint die Familie von Hovel zu Laake in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten zu sein wie dies das Schicksal so mancher Ritterfamilie in dieser Zeit war denn sie verkaufte Stuck fur Stuck ihrer Bauernhofe und Landereien Im Kirchbuch zu Herbern ist um das Jahr 1458 erwahnt dass Hermann de Huvele zu Laake und seine Ehefrau Greite an Hinrich Poek die Schapers Hove in Nordiek verpfandet In der Zwischenzeit muss also die Familie de Huvele to Laake das Eigentumsrecht an dem Haus Laake und den oben genannten Gutern erworben haben im Jahr 1474 verkauft Hermann de Huvele to Laake die in Herbern genannten Guter an Gert von der Reck zu Heessen 1460 ist urkundlich vermerkt dass Hermann de Huvele to Laake Wiesen in der Grafenmersch an den Herrn zu Ascheberg verkaufte Im Jahre 1490 ist weiter im Kirchbuch von Hovel vermerkt dass Dyrik de Huvele to Laake und seine Ehefrau Anne auf den Wiederverkauf einer Wiese die die Eltern an den Kirchrat in Hovel verkauft haben verzichten Als Zeugen haben unterzeichnet Dirk von Huvele zu Geinegge Schulte Johann Schwederings und Schulte Hinrich to Weylinks Nachdem knapp zwei Generationen der Familie de Huvele to Laake auf Haus Laake gewohnt haben muss es mit der Familie bergab gegangen sein Wirtschaftliche Schwierigkeiten waren das Schicksal so mancher Ritterfamilie dieser Zeit Die Sohne von Dyrik de Huvele to Laake Hermann und Gert de Huvele mussten Land von Haus Laake an Johann von Deipenbrock aus Werne verkaufen Stuck fur Stuck gingen so ihre Landereien verloren Bereits 1503 mussten diese Sohne auch Haus Laake verlassen und Rotger von Deipenbrock auch Diepenbrock zog auf dem Anwesen ein Die von Deipenbrock trugen als Wappen zwei gekreuzte Schwerter im roten Felde Im Jahre 1522 23 erwarb Rotger von Deipenbrock von dem Grafen von Limburg das grosse Rittergut Schloss Westerwinkel als Lehnsgut welches im Jahre 1190 schon Graf Arnold von Altena als Eigentum besessen hatte Haus Laake wurde in dieser Zeit nur noch als Ackergut benutzt Mit der Zeit war der Adel so versippt dass das Ackergut Haus Laake 1561 in die Hande des Schwiegersohns des Rotger von Deipenbrock Burchard von Westerholt zu Alst gelangte Westerwinkel ging zeitgleich an Hermann von Merveldt Dessen Enkelin Sophie heiratete dann in die Linie des Bernhard Hackfurt von Westerholt zu Lembeck ein und brachte als Erbin von Alst und Laake das Anwesen mit in die Ehe Bernhard Hackfurt von Westerholt begrundete mit dem Erwerb von Lembeck 1631 die jungere Linie von Westerholt zu Lembeck die 1702 mit Dietrich Adolf im Mannesstamm erlosch 4 Funf seiner sechs Tochter erhielten daraufhin das Gesamterbe Bernhardine Alexandrine von Westholt hingegen liess sich von dem Gesamterbe abfinden Sie heiratete Ferdinand Graf von Plettenberg zu Nordkirchen Dieser kaufte das Ackergut Haus Laake 1734 fur 15 000 Taler aus der Erbmasse Um das Jahr 1833 gelangte Haus Laake durch Einheirat des osterreichischen Grafen von Esterhazy Galantha in dessen Besitz Den gesamten Besitz von Nordkirchen wozu Haus Laake gehorte erwarb um die Jahrhundertwende der Herzog von Arenberg Von diesem wiederum kaufte nach Inbetriebnahme der Zeche Radbod die Trierer Bergwerksgesellschaft deren Nachfolgegesellschaft die RAG Aktiengesellschaft ist das Haus Laake Diese wiederum verkaufte es an die Stadt Hamm die die Reste des Anwesens das bis dahin als Bauerngehoft genutzt wurde abbrechen und mit einer Mulldeponie uberbauen liess Das seit den zwanziger Jahren des 16 Jahrhunderts verpachtete Gut zahlte zu den landtagsfahigen Rittersitzen des vormaligen Stifts Munster Erhaltungszustand BearbeitenVon Haus Laake ist nichts mehr erhalten Es wurde abgebrochen und mit der Stadtischen Mulldeponie an der Strasse Am Lausbach uberbaut Literatur BearbeitenHelmut Richtering Adelssitze und Ritterguter im Gebiet der Stadt Hamm in Herbert Zink 750 Jahre Stadt Hamm Hamm 1976 Willi Schroeder Ein Heimatbuch Zwei Stadtteile stellen sich vor Bockum und Hovel 1980 Fritz Schumacher Hartmut Greilich Bockum Hovel Aus Geschichte und Heimatkunde Regensberg Munster 1956 Neuauflage Hamm 2002 Julius Schwieters Geschichtliche Nachrichten uber den ostlichen Theil des Kreises Ludinghausen die Pfarrgemeinden Werne Herbern Bockum Hovel Walstedde Drensteinfurt Ascheberg Nordkirchen Sudkirchen und Filiale Kapelle umfassend Aschendorff Munster 1886 Unveranderter fotomechanischer Nachdruck 1974 ISBN 3 402 05708 5 Einzelnachweise Bearbeiten Julius Schwieters Geschichtliche Nachrichten uber den ostlichen Theil des Kreises Ludinghausen der Pfarrgemeinden Werne Herbern Bockum Hovel Walstedde Drensteinfurt Ascheberg Nordkirchen Sudkirchen und Filiale Kapelle umfassend Aschendorff Munster 1886 ISBN 3 402 05708 5 S 210 Julius Schwieters Geschichtliche Nachrichten uber den ostlichen Theil des Kreises Ludinghausen die Pfarrgemeinden Werne Herbern Bockum Hovel Walstedde Drensteinfurt Ascheberg Nordkirchen Sudkirchen und Filiale Kapelle umfassend Aschendorff Munster 1886 ISBN 3 402 05708 5 S 210 Julius Schwieters Julius Schwieters Geschichtliche Nachrichten uber den ostlichen Theil des Kreises Ludinghausen die Pfarrgemeinden Werne Herbern Bockum Hovel Walstedde Drensteinfurt Ascheberg Nordkirchen Sudkirchen und Filiale Kapelle umfassend Aschendorff Munster 1886 ISBN 3 402 05708 5 S 210 Julius Schiweters Julius Schwieters Geschichtliche Nachrichten uber den ostlichen Theil des Kreises Ludinghausen die Pfarrgemeinden Werne Herbern Bockum Hovel Walstedde Drensteinfurt Ascheberg Nordkirchen Sudkirchen und Filiale Kapelle umfassend Aschendorff Aschendorff Munster 1886 ISBN 3 402 05708 5 S 211 51 679722222222 7 7377777777778 Koordinaten 51 40 47 N 7 44 16 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Laake amp oldid 197724623