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Die Rudenburg auch als Alte Grafenburg oder kurz als Alte Burg bezeichnet ist ein Burgrest bei Arnsberg im Hochsauerlandkreis in Nordrhein Westfalen Die Hohenburg wurde mit einiger Sicherheit zwischen 1050 und 1062 durch Graf Bernhard II von Werl errichtet Die Bezeichnung der alten Burg dient der Unterscheidung zu der durch das Ruhrtal getrennten Grafenburg Luftlinie ca 2 km auf dem spateren Arnsberger Schlossberg RudenburgBlick auf die Mauer zwischen Vor und Hauptburg Zustand 2010 Blick auf die Mauer zwischen Vor und Hauptburg Zustand 2010 Alternativname n Alte Grafenburg Alte BurgStaat DeutschlandOrt ArnsbergEntstehungszeit 1050 bis 1062Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand teilw rekonstruierte MauerresteStandische Stellung Grafen EdelherrenGeographische Lage 51 24 N 8 3 O 51 399444444444 8 0533888888889 303 Koordinaten 51 23 58 N 8 3 12 2 OHohenlage 303 m u NHNRudenburg Nordrhein Westfalen Lage der Rudenburg auf der Alte Burg Romberg oder Rudenberg genannten Anhohe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 2 Baulichkeiten 3 Legende von der ledernen Brucke 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte und Entwicklung Bearbeiten nbsp Binnentor Zustand 2016 Folgt man alteren Grabungsberichten lag an dieser Stelle in sachsischer und karolingischer Zeit eine Wallburg Grabungen in jungster Zeit verneinen dagegen einen vor oder fruhgeschichtlichen Ursprung Die Bergfeste auf dem Romberg 303 m diente der Sicherung der kurz zuvor von den Werler Grafen im Raum des spateren Arnsberg erworbenen Territorien und der Kontrolle des vom Rhein uber Ludenscheid Balve nach Arnsberg und weiter zum ostlichen Hellweg fuhrenden Fernweges Auch unter der Herrschaft von Friedrich dem Streitbaren 1092 1124 gehorte die Burg noch zum Besitz der Grafen von Werl Arnsberg Friedrich verlor die Burg jedoch durch einen Hinterhalt an einige seiner Feinde Ob dies im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Kaiser Heinrich IV und Lothar von Supplinburg stand oder ob es sich um den Kolner Erzbischof handelte ist unsicher Ebenso wenig vollstandig belegt ist die These dass die Burg seither zwischen den Grafen von Arnsberg und einem Kolner Lehnsmann aus dem Geschlecht der Rudenberger geteilt wurde Nur zu vermuten ist dass die Schwachung der Grafen von Arnsberg nach dem Aussterben der alteren Linie dazu fuhrte dass die Gesamtanlage in den Besitz der Edelherren von Rudenberg uberging Sicher ist allerdings dass 1132 ein Herimannus de Rudenberg im Besitz der Burg war und wie seine Nachfolger gleichzeitig sowohl dem Kolner Erzstuhl als auch den Grafen von Arnsberg diente Die guten Beziehungen zu den Arnsberger Grafen fanden ihren Ausdruck in der Heirat von Graf Gottfried II mit Agnes von Rudenberg einer Tochter von Hermann II von Rudenberg 1246 Mit Konrad II von Rudenberg um 1261 erreichten das Ansehen und der Einfluss der Rudenberger ihren Hohepunkt Nach dem Tod Konrads wurde das Erbe an die drei Sohne aufgeteilt so dass sich drei Linien der Rudenberger bildeten von denen eine im Besitz der Burg blieb Damit begann der politische und wirtschaftliche Niedergang dieses Geschlechts Als letzter Rudenberger ist in einer Urkunde des Kolner Erzbischofs von 1390 ein Hermann von Rudenberg belegt Bereits zuvor etwa 1365 war die Alte Burg selber mit den zugehorigen Landereien und Rechten an das Kloster Wedinghausen verkauft worden Im 17 Jahrhundert wurden die Reste der Burg als Steinbruch unter anderem zum Bau des Rittergutes Obereimer genutzt Dabei wurden zahlreiche Sprengungen durchgefuhrt Um 1929 wurden die Reste der Burg freigelegt und archaologisch untersucht Seit 1988 wurde die Burg vier Jahre lang restauriert Der Burgenfachmann Joachim Zeune wurde 2012 vom Arnsberger Heimatbund beauftragt die Burg neu zu erschliessen und auf Basis auch archaologischer Untersuchungen bisherige Rekonstruktionsfehler zu korrigieren Baulichkeiten Bearbeiten nbsp Reste des Wohnturm Zustand 2016 Vor dem eigentlichen Bau der Burg wurde das unebene Bergplateau offenbar eingeebnet Die Burg wies eine Grosse von 0 42 ha auf und ist von einer Mauer von etwa 300 m Lange und einer Starke von 2 10 m umgeben Diese Ringmauer ist der alteste Bestandteil der Anlage Im Inneren ist die Burg durch eine Quermauer in zwei Teilbereiche untergliedert Der Bereich hinter dem Burgtor mit einem Torturm wird als Vorburg bezeichnet Dort lagen Wirtschaftsgebaude und ein Gebaude das vermutlich als Kapelle diente Die Trennung der Anlage durch eine Mauer in zwei Teile ist indes Teil einer spateren Bauphase Noch in die erste Bauphase wurde im Westen der sogenannte Bergfried mit einer Grundflache von 9 5 8 3 m erbaut Er hatte nach alteren Angaben etwa funf Geschosse und war ungefahr 25 m hoch Die neuere Forschung deutet den Bau als grosses Turmhaus In etwa derselben Zeit entstand die bereits erwahnte Kapelle mit einem fast quadratischen Langhaus und einem eingezogenen Rechteckchor Ein weiterer Turm 7 2 9 m im Osten auf der Aussenmauer an der Grenze der spateren Vor und Hauptburg scheint etwa 20 m hoch gewesen zu sein Er stammt aus einer zweiten Bauphase In einer dritten Bauphase die um 1250 bis 1350 anzusetzen ist wurde die genannten Quermauer errichtet Zu dieser Zeit war der Turm im Osten bereits verschwunden und die Reste wurden uberbaut Die Mauer durchschnitt nun die Kapelle und verkleinerte die nutzbare Flache des Gebaudes Im Wohnbereich befinden sich ein alterer Palas an der Burgmauer mit romanischen Stilmerkmalen und ein neueres Gebaude mitten in der Hauptburg ohne Beruhrung mit der Burgmauer In der Hauptburg befanden sich auch eine Schmiede und Eisenschmelze sowie eine Zisterne Heute finden sich vor allem im Bereich der Vorburg noch sichtbare teilweise wiederhergestellte Reste der Anlage Darunter sind die Mauer zwischen Vor und Hauptburg und die unteren Teile des Bergfrieds Im Bereich der Hauptburg sind die unteren Bereiche des neueren Wohngebaudes sichtbar Ein Grossteil der Burgmauer ist wie auch der altere Palas und der zweite grosse Turm nicht mehr sichtbar Legende von der ledernen Brucke BearbeitenDer Legende nach soll der Teufel eine lederne Brucke von dieser Burg zum Schloss Arnsberg gebaut haben um dem Burgherrn und seiner Mannschaft bei einer Belagerung zur Flucht zu verhelfen und sich so fur seine Gastfreundschaft zu bedanken Auch bei anderen nahe zusammenliegenden Burgen entwickelte sich eine Sage von der Ledernen Brucke Zustand 2010 nbsp Mauerwerk im Bereich des Tores nbsp Teil des Torbereichs nbsp Blick auf die Mauer zwischen Vor und Hauptburg von Suden nbsp Reste der vermuteten Burgkapelle vor der Mauer zwischen Vor und Hauptburg nbsp Reste des Bergfriedes von Osten nbsp Durchgangssituation zwischen Vor und Hauptburg nbsp Bergfried von Westen nbsp Blick in etwa von der Hohe des neueren Wohngebaudes in der Hauptburg auf die Mauer zwischen Haupt und VorburgLiteratur BearbeitenJens Friedhoff Sauerland und Siegerland Theiss Burgenfuhrer Herausgegeben von Joachim Zeune Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1706 8 S 122 123 Uwe Haltaufderheide Die Baudenkmaler der Stadt Arnsberg Erfassungszeitraum 1980 1990 Stadt Arnsberg Arnsberg 1990 ISBN 3 928394 01 0 S 28 32 Wolfgang Mohler Bemerkungen zur Rudenburg in Arnsberg In Heimatblatter Zeitschrift des Arnsberger Heimatbundes e V 30 2009 ISSN 1612 538X S 79 83 Heinz Pardun Die Edelherren von Rudenberg und die alte Burg bei Arnsberg Arnsberger Heimatbund Arnsberg 1979 Stadtekundliche Schriftenreihe uber die Stadt Arnsberg 13 ZDB ID 260749 9 Michael Zeune Kurzbericht zur Grabung 2012 Digitalisat PDF 119 kB abgerufen am 17 September 2016 Michael Zeune Heidnische Kultstatte oder hochmittelalterliche Burg Baugeschichte der Rudenburg In Archaologie in Westfalen und Lippe 2012 S 110 113 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudenburg Arnsberg Sammlung von Bildern Eintrag zu Rudenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Memento vom 20 August 2017 im Internet Archive Burgen und Schlosser im Ruhrtal Schloss Styrum Schloss Broich Motte Nettelshof Schloss Hugenpoet Schloss Landsberg Schloss Oefte Burg Luttelnau Schloss Baldeney Neue Isenburg Schloss Schellenberg Burg Holtey Haus Horst Burg Altendorf Burg Rauendahl Isenburg Burg Blankenstein Haus Kemnade Burg Hardenstein Schloss Steinhausen Burg Volmarstein Burg Wetter Wasserschloss Werdringen Hohensyburg Haus Villigst Haus Ruhr Hengsen Haus Opherdicke Schloss Dahlhausen Burg Ardey Haus Fuchten Burg Hunenknufer Schloss Hollinghofen Burg Oldenburg Schloss Herdringen Rudenburg Schloss Arnsberg Burg Wildshausen Stesser Burg Schloss Laer Hunenburg Burg Eversberg Schloss Gevelinghausen Schloss Schellenstein Schloss Antfeld Schloss Bruchhausen Schloss Wildenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudenburg amp oldid 225944970