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Burg Luttelnau war ein Rittersitz im Ruhrtal bei Essen in Nordrhein Westfalen Sie ist die einzige zumindest noch teilweise erhaltene Motte Turmhugelburg an diesem Fluss Der Kattenturm ist die Ruine des Wohnturms Der Kattenturm von der InnenseiteSchematischer Grundriss der RuineDas Burggelande liegt am nordlichen Ufer der Ruhr in Essen Kettwig in der Strasse Am Kattenturm 1 Das Gelande befindet sich unmittelbar gegenuber von Schloss Oefte das am sudlichen Ruhrufer liegt Eigentumerin der Ruine ist die Stadt Essen als Rechtsnachfolgerin der Stadt Kettwig welche die Ruine von den Grafen von der Schulenburg geschenkt bekommen hat Luttelnau auch Luthenau und Luttenau geschrieben bedeutete so viel wie kleine Aue von Niederdeutsch lutt klein Die heutige Bezeichnung Kattenturm kam erst wahrend des 19 Jahrhunderts auf und wurde spater in sagenhaften Erzahlungen unter anderem auf Katzen und die Chatten zuruckgefuhrt die dort einen Schatz bewacht haben sollen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenBeschreibung BearbeitenDie quadratische Turmruine aus unverputztem Ruhrsandstein erhebt sich 13 Meter hoch auf einem zwei Meter hohen Hugel mit 25 Meter Durchmesser und besitzt einen 7 80 mal 7 80 Meter messenden Grundriss Ihre nordostliche Halfte ist eingesturzt aber die einstigen drei Turmgeschosse ehemals 16 Meter hoch sind noch gut zu erkennen Das erhaltene Sockelgeschoss besitzt 1 70 bis 1 80 Meter dicke Aussenmauern und wird von einem 4 25 Meter breiten Innenraum eingenommen der 5 50 Meter hoch und von einem Tonnengewolbe abgeschlossen ist Das Erdgeschoss des Turms weist einen Kamin einen Abort und Schlitzfenster auf Daruber erhebt sich das erste Geschoss mit einer Hohe von etwa 5 20 Metern bei einer Mauerdicke von etwa 1 35 Meter Der Turmruine schliessen sich an ihrer Westecke die Reste der ehemaligen Ringmauer aus Bruchstein an die den Turm bogenformig von Westen bis Osten umschliessen und im 14 Jahrhundert zur Landseite sicherten Den Mauerresten ist an der Westecke des Wohnturms ein nur noch teilweise erhaltener Rundbau mit 3 10 Meter Durchmesser und einer Mauerstarke von 60 Zentimetern aufgesetzt Die Reste eines weiteren Anbaus befinden sich an der ostlichen Turmecke Vor der Ringmauer ist der ehemalige Burggraben noch als drei Meter breite Senke an der Nordseite der Burg zu erkennen Verburgt ist auch eine zur Anlage gehorige Vorburg die in nordlicher Richtung ruhraufwarts auf einer flachen hochwasserfreien Erhebung stand Von ihr ist bis heute nur die Lage bekannt bauliche Spuren wurden jedoch noch nicht entdeckt Geschichte BearbeitenGrabungen haben ergeben dass der Wohnturm im 13 Jahrhundert auf einer langgestreckten Ruhrinsel erbaut und erst nachtraglich eingemottet wurde 2 Die Turmburg war wahrend des 14 Jahrhunderts als Lehen der Abtei Werden im Besitz der seit 1296 nachweisbaren Herren von Luttelnau Einige Veroffentlichungen geben falschlicherweise an der Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden habe die Anlage 1260 als Lehen an den Ritter Konrad von Elberfeld vergeben und nach der Niederlage des Erzbistums in der Schlacht von Worringen 1288 sei der Rittersitz ebenso wie die Neue Isenburg durch Graf Eberhard I von der Mark geschleift und anschliessend nicht wieder aufgebaut worden Ergebnisse der Ausgrabung im Jahr 1968 bezeugen jedoch dass im 14 und 15 Jahrhundert Bautatigkeiten an der kleinen Anlage stattfanden Gefundene Brandspuren wurden vom Ausgraber als Hinweis auf eine abgebrannte holzerne Palisade gedeutet die im 14 Jahrhundert durch eine nordlich gelegene Ringmauer ersetzt wurde Es konnte sich dabei jedoch auch um die Reste einer Brucke zur nicht mehr erhaltenen Vorburg gehandelt haben die bei einer im Jahr 1317 erwahnten Brandschatzung des Luttelnauschen Besitzes zerstort worden sein konnte 3 In jenem Jahrhundert liessen die Herren von Luttelnau auch einen ostlichen Turmanbau errichten dessen damalige Masse heute nicht mehr ermittelt werden konnen Eventuell noch im 14 Jahrhundert spatestens aber im 15 Jahrhundert wurde der Ostanbau umgestaltet und dem Turm ein runder Anbau an seiner Westecke hinzugefugt Nach dem Aussterben der Herren von Luttelnau im Jahr 1417 4 kam die Anlage 1424 als Lehen an Heinrich von Oefte und gehorte fortan zum Besitz des Schlosses Oefte Anschliessend verfiel sie allmahlich Schon 1454 wird sie als wust beschrieben 1 und im Werdener Lehnsregister von 1573 heisst es dass die Burg zu jener Zeit verlassen war einst ein unter dem Berge Bylstein gelegenes Schloss nahe bei Oefte verlassen 5 Sie diente aber Ende des 16 Jahrhunderts den Herren von Oefte noch als Gefangnis Nach der Grabung liess die Stadt Essen ab 1969 Sicherungsarbeiten an der Ruine durchfuhren um sie anschliessend zur Besichtigung freizugeben Im Februar 1985 folgte die Aufnahme in die Liste der stadtischen Baudenkmaler ehe das Areal im September 1992 auch als Bodendenkmal unter Schutz gestellt wurde Siehe auch Liste deutscher TurmhugelburgenLiteratur BearbeitenGunther Binding Motte Luttelnau Kattenturm an der Ruhr In Unser Niederrhein Jg 12 Nr 4 1969 S 22 23 Gunther Binding Zwei Motten am Niederrhein Ickt und Luttelnau In Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters Jg 7 1979 ISBN 3 7927 0588 5 S 85 106 Hanns Breuer Burg Luttelnau Laupendahler Siedlung Schloss Linnep Ktw VHS Heimatkreis 1983 Detlef Hopp Kattenturm Motte Luttelnau In Detlef Hopp Bianca Khil Elke Schneider Hrsg Burgenland Essen Burgen Schlosser und feste Hauser in Essen Klartext Verlag Essen 2017 ISBN 978 3 8375 1739 2 S 74 77 Stefan Leenen Burg Luttelnau In Kai Niederhofer Red Burgen AufRuhr Unterwegs zu 100 Burgen Schlossern und Herrensitzen in der Ruhrregion Klartext Verlag Essen 2010 ISBN 978 3 8375 0234 3 S 192 195 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kattenturm Essen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Baudenkmal Kattenturm PDF 317 kB Bodendenkmal Kattenturm PDF 476 kB Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b S Leenen Burg Luttelnau S 192 G Binding Zwei Motten am Niederrhein Ickt und Luttelnau S 105 S Leenen Burg Luttelnau S 195 Eintrag des Kattenturms in der Essener Denkmalliste PDF 317 kB Gunther Binding Zwei Motten am Niederrhein Ickt und Luttelnau S 106 Burgen und Schlosser im Ruhrtal Schloss Styrum Schloss Broich Motte Nettelshof Schloss Hugenpoet Schloss Landsberg Schloss Oefte Burg Luttelnau Schloss Baldeney Neue Isenburg Schloss Schellenberg Burg Holtey Haus Horst Burg Altendorf Burg Rauendahl Isenburg Burg Blankenstein Haus Kemnade Burg Hardenstein Schloss Steinhausen Burg Volmarstein Burg Wetter Wasserschloss Werdringen Hohensyburg Haus Villigst Haus Ruhr Hengsen Haus Opherdicke Schloss Dahlhausen Burg Ardey Haus Fuchten Burg Hunenknufer Schloss Hollinghofen Burg Oldenburg Schloss Herdringen Rudenburg Schloss Arnsberg Burg Wildshausen Stesser Burg Schloss Laer Hunenburg Burg Eversberg Schloss Gevelinghausen Schloss Schellenstein Schloss Antfeld Schloss Bruchhausen Schloss Wildenberg 51 36875 6 96125 Koordinaten 51 22 8 N 6 57 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Luttelnau amp oldid 238518365