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Schloss Dahlhausen auch Haus Dahlhausen genannt ist eine Schlossanlage an der Grulander Strasse in der Ortschaft Dahlhausen die zum Mendener Ortsteil Halingen gehort Das Anwesen ist neben Rodinghausen und Kotten eines von drei erhaltenen Rittergutern im ehemaligen Amt Menden Neues Herrenhaus und Verbindungstrakt von DahlhausenDas Schloss ging aus einem Rittergut hervor das bis etwa 1480 einer gleichnamigen Familie gehorte und ein Lehen der Edelherren von Volmarstein war Den von Dahlhausen folgte eine Reihe teils illustrer Eigentumer ehe der Besitz 1695 an die Familie von Winkelhausen kam Vermutlich war sie es die ein neues Herrenhaus errichten liess Spater kam in den Jahren 1889 bis 1893 unter der Familie von Furstenberg ein weiteres Herrenhaus im historistischen Stil hinzu Beide Gebaude stehen seit dem 4 Dezember 1984 unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenSchon 1152 fand ein Buvo von Dalehusen Erwahnung in einer Urkunde 2 Im Jahr 1166 wurde dann ein Hofgut Dahlhausen als Lehen der Abtei St Michael in Siegburg erwahnt 3 Dieses war als Schenkung des Gerhard von Hachen an das Kloster gekommen muss aber nicht zwingend identisch mit der spateren Burg gewesen sein 4 5 Um 1335 oder 1370 trug der Ritter Hermann von Dalhausen diesen Hof der Abtei zu Lehen 4 6 Mitglieder seiner Familie traten in Urkunden seit 1256 Wilhelm von Dahlhausen und bis 1477 auf 2 Im Jahr 1313 wurde Dahlhausen erstmals als Burg castrum urkundlich erwahnt als Hermann von Dalhausen sie als Lehen von Dietrich von Volmarstein empfing 7 Dass das Anwesen schon fruh befestigt war zeigt eine weitere urkundliche Erwahnung um das Jahr 1351 als gude to Dalhusen myt der stenen borgh 8 9 nbsp Schloss Dahlhausen auf einer Lithografie von P Herle ca 1840Von den von Dahlhausen kam der Besitz uber die von Eichlinghofen vor 1480 an die Familie von Lethmathe genannt Kuling 5 10 Als Adolf von Eichlinghofen verstorben war wurde namlich fur dessen Witwe Clara und ihre Tochter Leneke Adolf von Plettenberg mit dem Haus Dahlhausen belehnt 11 Johann von Lethmate heiratete schliesslich die Stieftochter Bertolds von Plettenberg und kam so in den Besitz der Burg 10 Im Jahr 1507 verkauften Imeke auch Ymmeke und Ymme Witwe des Degenhard von Lethmate genannt Kuling und ihre Tochter Leneke Haus und Hof zu Dahlhausen an Hermann von Mallinckrodt zu Kuchen 12 Seine Familie kam zu Beginn des 17 Jahrhunderts in finanzielle Schwierigkeiten und wollte Dahlhausen zur Tilgung der hohen Schulden verkaufen Das Anwesen wurde 1617 auf einen Wert von 31 497 Reichstalern taxiert allerdings fand sich zunachst kein Kaufer 13 1625 verausserten Heinrich von Mallinckrodt und seine Sohne Bernd Heinrich und Rembert die Anlage an Dietrich von der Recke Drost von Unna und Kamen 14 Ungefahr zur gleichen Zeit fand auch eine Losung von der volmarsteinschen Lehnsabhangigkeit statt nbsp Schloss Dahlhausen um 1915Dietrichs Nachfahren verkauften die Burg Dahlhausen 1695 an Maria Catharina von Winkelhausen der Abtissin des Damenstifts Neuenheerse 1718 erwarb sie von der Abtei Siegburg auch das benachbarte und mittlerweile untergegangene Gut Osthofen 15 Bei ihrem Tod vererbte sie die Anlage ihren Grossneffen 16 mit dem die Familie 1739 im Mannesstamm ausstarb Der Winkelhausener Besitz kam uber Maria Catharinas Schwester Anna Maria Theresia an deren Mann den Freiherrn Philipp Christof von Loe zu Wissen Seine Familie behielt die Anlage bis 1792 in jenem Jahr erwarb es der Freiherr Friedrich Leopold von Furstenberg Herdringen gemeinsam mit Gut Osthofen Nachdem ein Teil des Osthofener Besitzes verkauft und damit zeitweilig kein furstenbergisches Eigentum mehr war kaufte Franz Egon von Furstenberg diesen abgetrennten Teil im Jahr 1838 wieder hinzu und vereinte alle zum Schloss gehorenden Guter wieder in einer Hand Engelbert Eberhard von Furstenberg liess 1889 Teile der alten Wirtschaftsgebaude abreissen um dort bis 1893 ein neues Herrenhaus im Stil des Neobarocks zu errichten 17 5 In den 1950er Jahren war das Schloss bis ca 1956 Kinderheim des Eisenbahn Sozialwerks ehe es ab den 1960er bis 1980er Jahren als Aufbauschule mit Internat 18 genutzt wurde Danach umfassend renoviert dient es der heutigen Eigentumerin Sieglinde Freifrau von Furstenberg Dahlhausen 19 als privater Wohnsitz Eine Besichtigung ist deshalb nicht moglich Beschreibung BearbeitenSchloss Dahlhausen steht leicht exponiert am nordlichen Ortsrand von Halingen etwa einen Kilometer sudlich von Langschede auf einem hochwasserfreien Kliff uber der Ruhraue Es ist von einem grosszugigen Landschaftspark mit altem Baumbestand und Reste von Alleen umgeben Ein im Park liegender Teich ist der Rest einer ehemaligen Grafte 20 Die heutige Bausubstanz der Anlage stammt aus dem 18 und 19 Jahrhundert Die Wirtschaftsgebaude westlich des Schlosses stammen mehrheitlich aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Es gibt dort aber auch einen jungeren Bau der heute als Scheune und Remise genutzt wird 20 Das eigentliche Schloss besteht aus zwei Herrenhausern unterschiedlicher Datierung und einem sie verbindenden Mitteltrakt Dieser tritt an der zum Schlosshof gelegenen Sudseite in der Bauflucht leicht zuruck Wahrend er zum Hof zwei Geschosse aufweist ist er an der zur Ruhr zeigenden Ruckseite nur eingeschossig mit hohem Sockelgeschoss Die unterschiedlichen Hohen werden durch ein halbes Mansarddach ausgeglichen Das alte Herrenhaus ist ein schlichter Barockbau aus dem 18 Jahrhundert dessen Langsseiten durch Rechteckfenster in sieben Achsen unterteilt sind Er besitzt einen weissen Anstrich Seine zwei Geschosse sind von einem abgewalmten Mansarddach abgeschlossen Eine einlaufige geschwungene Freitreppe fuhrt an der Hofseite zu einer Estrade mit Balusterbrustung vor dem mittig gelegenen Eingang mit Oberlicht Uber dem Portal hangt ein Wappenstein mit Initialen der Mitglieder der Familie von Winkelhausen als vermutliche Bauherren des Gebaudes erscheinen lasst 17 Im Inneren existiert noch eine reprasentative Holztreppe mit barockem Gelander Das neue zweigeschossige Herrenhaus stammt vom Ende des 19 Jahrhunderts und besitzt einen hellgelben Anstrich Der neunachsige Bau ist im Stil des Neobarocks errichtet und besitzt ein Aussehen das grunderzeitlichen Villen sehr ahnlich ist 17 Die Ecken des Gebaudes sind durch rustizierte Ecklisenen betont An der Hofseite umrahmen zwei dreiachsige Seitenrisalite eine uberdachte Veranda die den Eingang in der Mittelachse des Hauses schutzt Die Fenster in den Risaliten werden durch Gesimse mit volutenartigen Konsolen zu Dreiergruppen zusammengefasst Das profilierte kraftige Kranzgesims wird von einem schwacheren parallel verlaufenden Gesims begleitet Daruber erhebt sich ein Mansarddach mit drei Schleppgauben und korbbogigen Fenstern an der Hofseite Die Fassade an der Ruckseite ist durch einen dreiachsigen Mittelrisalit betont Dessen Fenster und Ture im Erdgeschoss besitzen entgegen den sonstigen rechteckigen Offnungen eine Rundbogenform und sind mit Agraffen besetzt Die anderen Fenster besitzen stuckierte Verzierungen als oberen Abschluss Auf Dachhohe wird der Risalit von einem Zwerchhaus mit vorgesetztem Volutengiebel bekront Die Ture fuhrt zu einer Terrasse mit schmiedeeisernem Gelander in neobarocker Form die einen weiten Blick in die Ruhraue bietet Im Inneren des Gebaudes ist die Eingangshalle mit offenem Kamin und einer zweibogigen von Saule getragenen Arkatur am Treppenaufgang bemerkenswert Mit ihrem weissen Stuckprofil hat sie Ahnlichkeit mit dem Vestibul im Schloss Nordkirchen Einiges der ubrigen Innenausstattung des Hauses wie zum Beispiel Turen und Wandvertafelungen stammen ursprunglich von der Burg Schnellenberg 21 Literatur BearbeitenUlrich Barth Bearb Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis 3 Auflage Heimatbund Markischer Kreis Balve 1993 ISBN 3 89053 000 1 S 499 501 Hans Joachim Bruning Die Rittersitze im Amt Menden In Paul Koch Bearb Menden Eine Stadt in ihrem Raum Stadt Menden Menden 1973 S 76 80 hier S 78 Ferdinand G B Fischer Toni Anneser 100 Burgen zwischen den 1000 Bergen Das grosse Burgen und Schlosserbuch fur Sudwestfalen Gronenberg Wiehl 1996 ISBN 3 88265 198 9 S 113 114 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer Heft 2 Kirchspiele Menden und Summern Mehren Munster 1970 S 35 47 August Kracht Burgen Schlosser Herrensitze im Markischen Kreis Oberkreisdirektor des Markischen Kreises Altena 1986 S 38 39 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Iserlohn Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 8 Schoningh Munster 1900 S 53 54 58 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Dahlhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Gabriele Rustemeyer zu Schloss Dahlhausen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Schloss Dahlhausen im GenWikiFussnoten Bearbeiten Baudenkmaler der Stadt Menden Sauerland 31 Marz 2017 PDF 38 kB a b Hans Joachim Bruning Die Rittersitze im Amt Menden 1973 S 78 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins Band 1 Wolf Dusseldorf 1840 S 293 Nr 421 Digitalisat a b Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 35 a b c Eintrag von Gabriele Rustemeyer zu Schloss Dahlhausen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 38 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 37 Ulrich Barth Bearb Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis 1993 S 499 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 39 a b Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Iserlohn 1900 S 53 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 40 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 41 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 46 Angabe nach Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer 1970 S 46 In der Literatur finden sich aber auch die Jahresangaben 1613 und 1628 als Verkaufszeitpunkt Informationen zum Schloss Dahlhausen im GenWiki Zugriff am 15 Januar 2020 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Iserlohn 1900 S 54 a b c Ulrich Barth Bearb Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis 1993 S 500 August Kracht Die Ritterguter der Provinz Westfalen Unveranderter Nachdruck des Werks von Friedrich Wilhelm von Schorlemer aus den Jahren 1837 1840 Weidlich Frankfurt a M 1972 ISBN 3 8035 0560 7 S 60 Reinhold Stirnberg Geschichtliche Wanderungen durch das Ruhrtal Excursion IV Von Dellwig nach Langschede Dahlhausen und Osthofen mit einem Abstecher nach Bausenhagen In Aktive Senioren Jg 24 Nr 100 Dezember 2012 S 17 28 hier S 19 PDF 3 1 MB a b Ulrich Barth Bearb Kunst und Geschichtsdenkmaler im Markischen Kreis 1993 S 501 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Iserlohn 1900 S 58 Anm 1 51 465833333333 7 7088888888889 Koordinaten 51 27 57 N 7 42 32 O Burgen und Schlosser im Ruhrtal Schloss Styrum Schloss Broich Motte Nettelshof Schloss Hugenpoet Schloss Landsberg Schloss Oefte Burg Luttelnau Schloss Baldeney Neue Isenburg Schloss Schellenberg Burg Holtey Haus Horst Burg Altendorf Burg Rauendahl Isenburg Burg Blankenstein Haus Kemnade Burg Hardenstein Schloss Steinhausen Burg Volmarstein Burg Wetter Wasserschloss Werdringen Hohensyburg Haus Villigst Haus Ruhr Hengsen Haus Opherdicke Schloss Dahlhausen 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