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Volmestein ist der Name eines Adelsgeschlechtes das seit dem 12 Jahrhundert als Ministeriale der Kolner Erzbischofe belegt ist Ihr Stammsitz ist die um 1100 durch Erzbischof Friedrich I von Schwarzenburg errichtete Burg Volmarstein an der erzbischoflichen Schutzgeleitstrasse von Koln nach Soest oberhalb des Mundungsgebietes der Volme in die Ruhr wo sie im 11 Jahrhundert als erzbischofliche Burgmannen eingesetzt worden waren Wappen derer von Volmestein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Genealogie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin Henricus de Sotatio wurde 1072 als Lehnstrager der Kolner Erzbischofe erwahnt Daher wird vermutet dass die Herren von Volmestein aus dem Raum Soest stammen Diskutiert wird in diesem Zusammenhang der Byfang Hinderking als Stammsitz jedoch hatten die Volmesteiner auch an anderen Orten in der Soester Borde Besitz Heinrich I von Volmestein ist 1134 der erste urkundliche Vertreter der Familie unter diesem Namen Er trat in den folgenden Jahren haufig als Siegelzeuge und Begleiter der Kolner Erzbischofe und der staufischen Konige und Kaiser auf Heinrich II ca 1180 bis ca 1250 versuchte seine Macht auszubauen und geriet ab 1234 in Streit mit seinem Lehnsherren dem Erzbischof Heinrich I von Mullenark der den vollen Besitz der Burganlagen an der Ruhr beanspruchte 1237 heiratete er die standeshohere Sophie von Isenberg eine Tochter des 1226 vom Erzbischof hingerichteten Grafen Friedrich von Isenberg Die Streitigkeiten wurden schliesslich niedergelegt die angestrebte Standeserhohung wurde nicht erreicht Die Herren von Volmestein blieben Edelherren und damit formal dem Niederadel zugehorig Heinrich III von Volmestein ca 1210 erlebte in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts vor dem Hintergrund der Reichspolitik abermals eine Verscharfung der Lage im Rheinland und in Westfalen Er wurde auf Seiten der Kolner Erzbischofe wiederholt in militarische Konflikte verwickelt wobei sich als Hauptgegner Kurkolns die Grafen von der Mark die die Unabhangigkeit von den Kolner Erzbischofen und Herzogen von Westfalen anstrebten erwiesen nbsp Die Burgruine Volmarstein heuteDietrich I von Volmerstein 1237 bis ca 1324 heiratete Kunigunde von Lindenhorst aus Dortmund Im Fruhsommer 1288 musste das Paar am Ende des sechsjahrigen Limburger Erbfolgestreites die Eroberung der Burg Volmestein durch Truppen des Grafen Eberhard I von der Mark erleben Bis 1307 wurde ihm der Zutritt zu seinem Wohnsitz verwehrt Nach der Ruckgabe an Erzbischof Heinrich II von Virneburg wurde die beschadigte Burg neu befestigt und an Dietrich I zuruckgegeben Am 21 Mai 1324 begann Graf Engelbert II von der Mark eine zwei Monate andauernde Belagerung der Burg Volmestein Unterstutzt wurde er unter anderem von Truppen Konig Johann von Bohmen Graf Adolf VI von Berg Graf Wilhelm III von Holland Hennegau und der Stadt Koln Die Einnahme der Burg vollzog sich nach den Regeln der mittelalterlichen Belagerungskunst Zum Einsatz kamen schwere Katapultgeschutze und andere Waffen Nach der Ubergabe der Burg am 25 Juli 1324 gelangte die Herrschaft Volmestein formal in den Besitz der Grafen von der Mark Ob Dietrich I von Volmestein den Verlust seiner im Ruhrtal gelegenen Stammburg uberlebt hat ist unklar Zum Zeitpunkt der Belagerung kampfte er als Ritter auf der Seite des Erzbischofs am Niederrhein und soll dabei den Tod gefunden haben Dietrich II von Volmerstein damals unmundiger Sohn Dietrichs I war mit zwei weiteren Geschwistern zu Vormundern auf ihre Besitzungen im Munsterland und am Hellweg gegeben worden Durch die Ereignisse hatten allerdings die Herren von Volmestein ihre politische Bedeutung verloren Allerdings verblieben ihnen auch nach dem Verlust ihrer Stammburg die umfangreiche Lehnskammer und sie blieben wichtige Lehnsherren in der Region Allein im engeren Raum Hagen besassen sie zur Mitte des 14 Jahrhunderts immerhin mehr als 100 Lehen Darunter befand sich auch das Wasserschloss Werdringen sowie viele Guter und Hofe an Ruhr Volme und Ennepe Allerdings war die Familie nach den schweren Konflikten zu Beginn des 14 Jahrhunderts und 1324 auch finanziell angeschlagen Dietrich III von Volmerstein lebte auf dem Rittersitz in Drensteinfurt der um 1300 von Gerwins von Rinkerode erbaut worden war Er war mit Agnes von Doring 1328 1380 verheiratet Dietrich IV von Volmerstein 1335 1396 wuchs in Drensteinfurt auf 1369 verkaufte er dem Ritter Hermann von Syberg auf Haus Busch mehrere bei Hagen gelegene Hofe Fischrechte und eine Muhle weitere Guter bei Dahl und Rummenohl gelangten durch Tausch in den Besitz des Limburger Grafenhauses 1381 ubertrug der Kolner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden nach langjahrigen Streitigkeiten dem Grafen Engelbert III von der Mark schliesslich die volle Lehnshoheit uber die Herrschaft Volmestein Die Burg Volmestein wurde als Teil der markischen Herrschaft neu befestigt Sie besass jedoch keine grossere Bedeutung mehr und verfiel im 16 Jahrhundert 1389 heiratete Dietrich IV in dritter Ehe die Grafin Elisabeth von Limburg Zu dieser Zeit erlebte die altere Linie der Grafen von Limburg aus dem Hause Altena Isenberg eine letzte Blutezeit um zu Beginn des folgenden Jahrhunderts auszusterben Zum Zeitpunkt der Hochzeit mit der von ihrem Adelsstand ranghoheren Grafin aus dem Haus Limburg lag der Hauptwohnsitz der Familie Volmestein auf der Wasserburg Heessen bei Hamm Die Burg war ein Lehen der Grafen von Limburg Der aufwandige Lebensstil und die Teilnahme an zahlreichen Fehden fuhrten gegen Ende des 14 Jahrhunderts schliesslich zu einer Uberschuldung der Herren von Volmestein Johann von Volmestein der einzige Sohn Dietrichs IV war der letzte erbberechtigte mannliche Vertreter der Herren von Volmestein Nach seinem Tod nach 1430 fiel der Rinkeroder und Volmarsteiner Besitz und die Volmarsteinsche Lehnskammer durch Heirat seiner Schwester Agnes Neyse mit Goddert von der Recke an die Familie von der Recke Der Marschall Georg von Volmarstein wird jedoch noch im Brautgefolge von Eleonore Helena von Portugal anlasslich ihrer Hochzeit mit Kaiser Friedrich III im Marz 1452 erwahnt 1 nbsp Wappen der Grafen von der Recke VolmersteinWappen BearbeitenDas Wappen zeigt in Silber drei im Winkel an eine rote Kugel gestellte rote Blatter Auf dem gekronten Helm mit rot silbernen Decken die Schildfigur zwischen zwei silbernen Buffelhornern Genealogie BearbeitenGoswin Heinrich I 1134 urkundlich erwahnt Everhard Propst und Kanoniker Gerhard Snar Schenk des Erzbischofs von Koln Goswin Graf Heinrich II 1216 als Edelvogt des Erzbischofs Engelbert I erwahnt Eberhard Goswin Kanoniker Gottschalk Hedwig Hathewig Abtissin im Kloster Herdecke Graf Heinrich III um 1258 Ehe Christine Heinrich IV Ehe Agnes Adolf Agnes mit N von Horde Graf Dietrich I um 1313 1314 Ehe Elisabeth von Brakel 1294 Bertold Graf Dietrich II ca 1324 seit spatestens 1304 mit Gostie von Rinkerode Graf Dietrich III 1350 seit 1328 mit Agnes von Doring 1380 Tochter des Johann von Doring und der Agnes von Wisch Wysch Dietrich IV 1335 3 Oktober 1396 Ehe vor 1369 Gostie von Buren 1379 Witwe des Godert von Meschede um 1360 Ehe 1380 Jutta von Schwalenberg 1350 1386 Tochter des Heinrich VI von Schwalenberg und der Mechthild von Rietberg Ehe 1386 Grafin Elisabeth von Limburg nach 10 September 1408 Neyse Agnes 1389 vor 1447 1414 mit Goddert II von der Recke 1370 1429 Sohn des Diederich von Recke Johannes 1396 1429 1414 mit Elisabeth von Wisch Wysch 1447 Dietrich V vor 1429 Elisabeth vor 1429 Elisabeth Elise mit Burggraf Heinrich von Stromberg Johann von Stromberg Reke Heinrich VII Kunigunde Lutgardis Mathilde Abtissin im Kloster Herdecke Sophie mit Graf Gottfried von Sayn Werner Domkanonikus zu Paderborn Ehe Kunigunde von Lindenhorst in Dortmund Heinrich VIII Engelbert Everhard Kanoniker Friedrich Heinrich V Heinrich VI Hermann Mathilde mit Werner von Brakel Ehe um 1258 Sophie von Isenberg Limburg auch von Altena genannt Tochter des Grafen Friedrich von Isenberg Everhard von Volmarstein Domherr in Munster von 1273 bis 1305Literatur BearbeitenKindlinger Nikolaus Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein Ein Beytrag zur Geschichte des Bauern und Lehnwesens und der Staatsverfassung Bd 1 2 Osnabruck 1801 Krumbholtz Robert Bearb Urkundenbuch der Familien von Volmerstein und von der Recke bis zum Jahre 1437 Munster 1917 Ludorff Albert Bearb Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Hagen Land und Hagen Stadt mit geschichtlichen Einleitungen von Darpe hrsg vom Provinzial Verbande der Provinz Westfalen Munster 1910 S 57 58 Recke von Volmerstein Adelbert Graf von der Lehndienst und adelige Wirtschaftsfuhrung im Spatmittelalter dargestellt am Leben Dietrichs von Volmerstein Inaugural Dissertation der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Heidelberg 2001 Recke Volmerstein Constantin von der Geschichte der Herren von der Recke Breslau 1878 Brandstater Prof E Volmarstein Jahrbuch des Vereins fur Orts und Heimatkunde in der Grafschaft Mark 12 Jahrgang 1897 1898 Weblinks BearbeitenUrkundenregesten aus dem Archiv Drensteinfurt ehem Sitz der Familie von Volmarstein Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Einzelnachweise Bearbeiten Johann Jacob Fugger Lugger Spiegel der Ehren des hochstloblichsten Kayser und Koniglichen Erzhauses Osterreich 1668 S 577 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volmestein amp oldid 236247081