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Dinker ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Welver im Kreis Soest in Nordrhein Westfalen Das fruhere Kirchspiel Dinker reichte uber das heutige Dorf hinaus Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Struktur 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLage und Struktur BearbeitenDinker liegt an dem Fluss Ahse an der Hammer Landstrasse L 670 Die Gegend ist landwirtschaftlich gepragt Heute spielt die Landwirtschaft wirtschaftlich kaum noch eine Rolle und Dinker ist vor allem eine Wohnsiedlung Im heutigen Dorf leben etwa 855 Personen Das Kirchspiel Dinker gliedert sich in mehrere Siedlungsplatze In Kirchdinker steht die Pfarrkirche St Othmar Norddinker und Suddinker gehoren heute zur Stadt Hamm Kirchdinker selbst unterteilte sich im Mittelalter in verschiedene Siedlungsbereiche Im Norden lag das Dorf Echtrop Die Gruppe aus Hofen reichte vom Freistuhl bis zum Sangerhof In der Mitte gruppierte sich eine Siedlung um die Kirche Dort lag auch die Turmhugelburg Klotinghof Die Pfarrkirche wurde in ihrer heutigen Form um 1747 erbaut Vom romanischen Vorgangerbau blieb zunachst der Turm erhalten der 1902 aber neu errichtet wurde Das Pfarrhaus und der Pfarrgarten werden von einer Grafte umschlossen Der Friedhof befand sich auf dem heutigen Kirchplatz Die dicht gedrangten Hauser umgaben den Kirchhof in einem Ring Diese Siedlungsform wird im Westfalischen Wigbold genannt Die meisten erhaltenen Gebaude stehen unter Denkmalschutz Im Suden lag die Gehoftgruppe Dorfwelver Dort befand sich der Rittersitz Haus Galen Dieser ging auch aus einer Turmhugelburg hervor und wurde in der fruhen Neuzeit auch Haus Dinker genannt Dort lag ebenfalls die Rittersitze Haus Matena und Haus Bockhovel Von den fruher zahlreichen Rittersitzen ist der Sangerhof noch erhalten Dieser ist neben dem nicht mehr vorhandenen Clotinghof auch der einzige im heutigen Gebiet des Dorfes Geschichte BearbeitenSiedlungsspuren existieren aus der Mittelsteinzeit der Jungsteinzeit und der Bronzezeit Moglicherweise kommt der Name Dinker von einem Thing Die hohe Anzahl und Konzentration der Adelshofe und damit der festen Hauser ist ungewohnlich Man fand in Dinker ein kostbar ausgestattetes Grab eines frankischen Reiters aus merowingischer Zeit vermutlich aus dem 8 Jahrhundert Mit der Eroberung und Christianisierung Sachsens durch Karl den Grossen gehorte die Gegend zur 777 gegrundeten Urpfarrei Soest Dinker wurde davon zwischen 900 und 1000 abgetrennt und kam an das St Kunibert Stift Koln Seit 1103 gehorte Dinker zu einer Freigrafschaft die zumindest zeitweise im Besitz der Rudenberger war und unter Einfluss der Erzbischofe von Koln stand Ein Geschlecht von Ministerialen mit Namen Dinker wurde urkundlich 1166 erstmals erwahnt Nach 1200 existierten die Herren von Dinker genannt Cloedt oder Klot Im Jahr 1282 wurde ein Freistuhl der Feme erstmals erwahnt Daran erinnern heute eine Steinplatte und ein Findling Seit dem 14 Jahrhundert finden sich weitere ritterburtige Geschlechter im Kirchspiel Erbgenossen Dazu zahlten unter anderem die von Galen die von Plettenberg und die Droste zu Hulshoff 1 Insgesamt existierten im Kirchspiel neun Rittersitze Dies waren der Klotinghof Sengerhof Haus Galen Haus Matena Haus Bockhovel Haus Nateln Haus Nehlen Haus Vellinghausen und Haus Hohenover Die Adelsfamilien hatten sich zur Dinkerschen Ritterschaft zusammengeschlossen Die Freigrafschaft wurde von der Stadt Soest im 14 Jahrhundert erworben Die Ritterschaft die nach der Soester Fehde den Grafen von der Mark lehnshorig war auch wenn die Erzbischofe von Koln als Herzoge von Westfalen weiterhin Rechte geltend machten sah sich durch die Herrschaft der Stadt Soest in ihren Rechten beschnitten und erklarte sich immer wieder zur Grafschaft Mark gehorig Sie wurde bei den Konflikten mit Soest von Kleve und spater auch von Brandenburg unterstutzt Die Auseinandersetzungen wurden erst im 18 Jahrhundert abgeschlossen Mit der Reformation im nahen Soest wurde auch Dinker evangelisch Im Jahr 1761 fand im Kirchspiel wahrend des Siebenjahrigen Krieges die Schlacht bei Vellinghausen statt Die Herrschaft von Soest uber Dinker endete erst in der napoleonischen Zeit im Jahr 1811 Dinker war eine eigenstandige Gemeinde bis diese anlasslich der kommunalen Neuordnung am 1 Juli 1969 in die Gemeinde Welver eingegliedert wurde 2 Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn der Liste der Baudenkmaler in Welver sind fur Dinker zehn Baudenkmale aufgefuhrt Literatur BearbeitenHandbuch der historischen Statten Bd 3 Nordrhein Westfalen Stuttgart 1970 S 160 Carl Franz Caspar Busch Carl Friedrich Marpe Erinnerungen aus den altern und neuern Zeiten des Kirchspiels Dinker bei Soest Soest 1855 ULB Munster Einzelnachweise Bearbeiten J Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen 2 Bande Munster i W 1869 S 90 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 92 Weblinks BearbeitenKurzbeschreibung Gemeinde Welver Urkundenregesten aus dem Gesamtarchiv von Landsberg Velen mit Bestand zum Sangerhof bei Dinker Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Ortsteile der Gemeinde Welver Balksen Berwicke Blumroth Borgeln Dinker Dorfwelver Ehningsen Einecke Eineckerholsen Flerke Illingen Klotingen Merklingsen Nateln Recklingsen Scheidingen Schwefe Stocklarn Vellinghausen Eilmsen Welver 51 642588 7 963648 Koordinaten 51 38 33 3 N 7 57 49 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dinker amp oldid 237784539