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Stuhm ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Adelsgeschlecht siehe Stuhm Adelsgeschlecht Sztum deutsch Stuhm kaschubisch Sztem ist eine Stadt mit etwa 10 000 Einwohnern in der polnischen Woiwodschaft Pommern Sie ist Verwaltungssitz des Powiats Sztum Stuhmer Kreis und der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde SztumSztum Polen SztumBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat SztumGmina SztumFlache 4 59 km Geographische Lage 53 55 N 19 2 O 53 921666666667 19 033611111111 Koordinaten 53 55 18 N 19 2 1 OEinwohner 10 218 31 Dez 2016 Postleitzahl 82 400Telefonvorwahl 48 55Kfz Kennzeichen GSZWirtschaft und VerkehrStrasse DK 55 Nowy Dwor Gdanski Malbork Kwidzyn Grudziadz StolnoDW 516 Stacja kolejowa Sztum DK 55DW 517 Sztum Tropy SztumskieEisenbahn PKP Strecke 207 Torun MalborkPKP Strecke 9 Warschau DanzigNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Verkehr 4 Gmina Sztum 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Kleinstadt liegt im ehemaligen Westpreussen etwa zehn Kilometer sudlich von Malbork Marienburg und zwanzig Kilometer nordlich von Kwidzyn Marienwerder Geschichte Bearbeiten nbsp Stadt und Burg von Stuhm um 1600 nbsp Stadtbild im Jahr 2010 nbsp Schloss des Deutschen Ordens nach der Renovierung nbsp Heilige Anna Kirche nbsp Ehemalige evangelische Kirche gebaut 1816 1818 nach Planen von Schinkel Bauleitung Salomo Sachs derzeit als Regionalmuseum genutzt Die ersten Anzeichen von Besiedlung datieren zuruck bis zur Zeit des Romischen Reiches Im fruhen Mittelalter existierte hier eine holzerne Burg der baltischen Pruzzen Als die Ritter des Deutschen Ordens das Prussenland christianisierten eroberten sie im Jahre 1236 auch diese Burg Nach dem ersten Prussenaufstand 1242 errichtete der Deutsche Orden an dieser Stelle eine holzerne Wallburg Nach 1270 folgte ein Ordenshof welcher zusammen mit der Wehranlage zu einer Burg ausgebaut wurde Eine Siedlung um die Burg entwickelte sich nur sehr langsam Diese erhielt im Jahre 1416 das Stadtrecht 1 Bis 1466 gehorte Stuhm zu Deutschordens Preussen ging dann aber mit den siegreichen Separatisten des Preussischen Bundes an Preussen koniglichen Anteils uber das im Bundnis mit der polnischen Krone stand 1492 wurde Nicolaus von Zehmen Burggraf von Stuhm und Christburg Des Weiteren war Achatius von Zehmen Starost auf Stuhm und Christburg wo er auch wohnte 1517 wurde er Unterkammerer der Marienburg 1531 Kastellan von Danzig und 1546 Woiwode von Marienburg Nachdem der polnische Reichstag Achaz I von Zehmen alle Kronguter aberkannt hatte sturmten seine Sohne die Reichsfreiherren Christoph Achaz II und Fabian II im Dezember 1576 die Christburg Gegen eine Abfindung von 24000 fl zu zahlen an das Konigreich Polen konnten schliesslich die Bruder Christburg behalten Von 1467 2 bis 1772 gehorte Stuhm zum autonomen unter polnischer Schirmherrschaft stehenden Preussen koniglichen Anteils Die Stadt fungierte als Sitz des Stuhmer Landkreises innerhalb der damaligen Woiwodschaft Marienburg hier hielt auch das regionale Parlament Sejmik Sitzungen ab 1635 wurde im Dorf Stuhmsdorf Sztumska Wies etwas sudlich von Stuhm gelegen der Vertrag von Stuhmsdorf zwischen Polen und Schweden geschlossen Im Rahmen der ersten Teilung Polens kam Stuhm 1772 unter Friedrich II ans Konigreich Preussen Von 1816 bis 1818 wurde nach Schinkelschen Planen die evangelische Kirche unter Bauleitung des koniglichen preussischen Bauinspektor Salomo Sachs erbaut 1818 bis 1945 gehorte die Stadt Stuhm zum Kreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder 1772 bis 1828 und 1878 bis 1920 gehorte Stuhm zur preussischen Provinz Westpreussen dazwischen zur Provinz Preussen 1871 wurde die Stadt mit dem Konigreich Preussen Teil des neu gegrundeten Deutschen Kaiserreiches Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Stuhm eine evangelische Kirche eine katholische Kirche eine Synagoge und ein Amtsgericht 3 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sollten die vier rechts der Weichsel gelegenen Kreise Marienburg Marienwerder Rosenberg und Stuhm in einer Volksabstimmung im Abstimmungsgebiet Marienwerder uber ihre zukunftige Zugehorigkeit entscheiden In der Abstimmung vom 11 Juli 1920 lehnte die Mehrheit mit 2 079 Stimmen 4 der Einwohner den Anschluss an die 1918 neu gegrundete Zweite Polnische Republik ab und votierte fur den Verbleib der Stadt beim Deutschen Reich Der Kreis Stuhm mit 19 7 4 904 Stimmen und die Stadt Stuhm mit 26 5 749 Stimmen hatten die hochste Stimmenzahl fur einen Anschluss an Polen in der gesamten Abstimmung uberhaupt 1920 kam Stuhm mit dem gleichnamigen Kreis an den neu zugeschnittenen Regierungsbezirk Westpreussen der 1922 bis 1939 zur preussischen Provinz Ostpreussen gehorte Wahrend der Einweihung des Kriegerdenkmals fur die Stuhmer Burger am 16 Juni 1929 flog der ostpreussische Segelflug Weltrekordler Ferdinand Schulz eine Ehrenrunde uber dem Marktplatz und sturzte dabei mit seinem Motorflugzeug ab Er und sein Begleiter Bruno Kaiser fanden dabei den Tod Am 14 Juni 1931 besuchte Reichsprasident Paul von Hindenburg die Stadt Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus existierten in Stuhm ein beruchtigtes Gefangnis und die Nationalpolitische Erziehungsanstalt In der Pogromnacht vom 9 auf den 10 November 1938 wurde die Stuhmer Synagoge zerstort Im Jahr 1945 war Stuhm Kreisstadt des Landkreises Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig Westpreussen des Deutschen Reichs Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war die Stadt nach dem Zusammenbruch der deutschen Ostfront 1944 Kriegswirren ausgesetzt Am 21 und 22 Januar 1945 zogen Fluchtlingsstrome durch die Stadt Teile der Stadtbevolkerung schlossen sich in Richtung Danzig und Marienburg ziehenden Fluchtlingstrecks an Am 25 Januar wurde Stuhm kampflos von der Roten Armee besetzt In der Stadt wurde Feuer gelegt und mehr als die Halfte der Gebaude wurde zerstort Bald darauf wurde Stuhm seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung uberlassen Die deutsche Bevolkerung wurde innerhalb der nachsten Jahre von der polnischen Administration aus Stuhm vertrieben Der Name der Stadt blieb phonetisch gleich und wurde nur von der deutschen Rechtschreibung auf die polnische geandert Sztum Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1946 Jahr Einwohner Anmerkungen1772 0 469 5 1777 nur 427 5 1778 0 526 in 79 Wohngebauden 5 1783 0 509 in 79 Haushalten etwa 50 Lutheraner und 50 Katholiken der Sprache nach etwa 50 Deutsche und 50 Polen 6 1802 0 847 7 1804 0 918 in 105 Haushalten 5 1810 0 768 7 1816 0 751 davon 275 Evangelische 379 Katholiken und 86 Juden 7 1821 0 850 7 1831 0 956 8 1864 1980 davon 724 Evangelische und 1148 Katholiken 9 1871 2156 davon 780 Evangelische und 1220 Katholiken 720 Polen 10 1875 2145 11 1880 2210 11 1890 2265 davon 759 Protestanten 1 405 Katholiken und 85 Juden 11 1905 2557 davon 706 Protestanten und 74 Juden 3 1910 3001 am 1 Dezember davon 803 Evangelische 2194 Katholiken 81 Juden und zehn Sonstige 1656 mit deutscher 1431 mit polnischer und ein Einwohner mit kaschubischer Muttersprache 12 1933 6147 meistens Katholiken 13 1939 7374 11 1943 7099 14 Anzahl Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg Jahr Einwohnerzahl2006 9945Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Sztum liegt an der Bahnstrecke Torun Malbork Die Ortschaften Sztumska Wies und Gosciszewo haben Haltepunkte an selbiger Bahnstrecke wahrend der Haltepunkt Grzepa nicht mehr bedient wird Der Ortsteil Gronajny hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Warszawa Gdansk Gmina Sztum BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde Sztum gehoren neben der namensgebenden Stadt weitere Ortschaften Hauptartikel Gmina SztumPersonlichkeiten BearbeitenNach Geburtsjahr geordnet Achatius von Zehmen um 1485 1565 hoher Beamter u a Woiwode von Marienburg im Preussen Koniglichen Anteils und im Herzogtum Preussen Fabian I von Dohna 1550 1621 kurpfalzischer und brandenburgischer Feldherr Diplomat und Staatsmann Gustav Adolf von Schlemuller 1797 1863 preussischer Generalleutnant Generaladjutant von Wilhelm I Johannes Szadowski 1834 1914 katholischer Theologe Robert Assmus 1842 1904 Maler Heinrich von Donimirski 1844 1918 MdR Arthur Muller 1871 1935 Unternehmer und Erfinder Arthur Daehnke 1872 1932 Richter und Original der Grosse Prophet Emil Stumpp 1886 1941 deutscher Maler und Karikaturist politischer Haftling Ferdinand Schulz 1892 1929 der Ikarus von Ostpreussen sturzte 1929 auf dem Marktplatz zu Tode Max Vetter 1892 unbekannt Ruderer Bronzemedaillen Gewinner bei Olympia Adolf Giele 1929 2002 Handballer Goetz Oertel 1934 2021 Physiker Wissenschaftsmanager in den USA Gerhard Exner 1941 2009 Paraplegiologe Ulrich Matern 1942 2021 pharmazeutischer Biologe Stefan Amzoll 1943 2019 deutscher Musikwissenschaftler Journalist und Autor Anna Dunnebier 1944 Schriftstellerin Magda Balsam 1996 HandballspielerinLiteratur BearbeitenStuhm Kreisstadt zwischen Stuhmer See und Barlewitzer See Regierungsbezirk Marienwerder Provinz Westpreussen In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Stuhm meyersgaz org Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Marienwerder 1789 S 19 Nr 4 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde oder Beschreibung von Preussen Gebruder Borntrager Konigsberg 1835 S 444 445 Nr 59 Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Stuhmer Kreises Thorn 1868 S 168 179 Isaac Gottfried Godtke Kirchengeschichte der Stadt Stum In Archiv fur vaterlandische Interessen Neue Folge Jahrgang 1845 Marienwerder 1845 S 619 633 Max Toeppen Zur Baugeschichte der Ordens und Bischofs Schlosser in Preussen Zweiter Artikel mit vier Holzschnitten in Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins Heft IV Kafemann Danzig 1881 S 83 104 Schloss Stuhm Digitalisat Bernhard Schmid Die Bau und Kunstdenkmaler Pomesaniens 3 Kreis Stuhm Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Westpreussen Band 13 Danzig 1909 S 342 363 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sztum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Stum in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Matthaus Merian Quellen und Volltexte Stadt Stuhm Territorial de Webprasenz der Stadt polnisch Webseite des Heimatkreises StuhmFussnoten Bearbeiten Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Stuhmer Kreises Thorn 1868 S 168 179 Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Stuhmer Kreises Thorn 1868 S 41 a b Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 8 Leipzig und Wien 1907 S 251 Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 124 a b c d Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Stuhmer Kreises Thorn 1868 S 178 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Marienwerder 1789 S 19 a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 394 395 Ziffer 722 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 444 Nr 59 E Jacobson Topographisch statistisches Handbuch fur den Regierungsbezirk Marienwerder Danzig 1868 Ortschaft Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder S 202 203 Nr 139 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 47 48 Ziffer 1 a b c d Michael Rademacher Kreis Stuhm Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Koniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Heft III Regierungsbezirk Marienwerder S 72 73 Ziffer 2 Stuhm Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 18 Leipzig 1934 S 289 Ernst Bahr Stuhm in Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 216 217 Normdaten Geografikum GND 4106339 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sztum amp oldid 236358112