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Stefan Amzoll 21 Oktober 1943 in Stuhm 23 Oktober 2019 in Uckerland war ein deutscher Musikwissenschaftler Journalist und freier Autor 1989 1990 war er Chefredakteur von Radio DDR II und 1990 91 stellvertretender Chefredakteur des Deutschlandsenders Kultur Ein Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf der zeitgenossischen Musik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Horspiele 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStefan Amzoll wurde 1943 in Westpreussen geboren und wuchs in der DDR auf 1 Nach einer berufsbezogenen Lehre als Werkzeugmacher besuchte er zur Vorbereitung seines Hochschulstudiums die Arbeiter und Bauern Fakultat in Freiberg 2 Von 1968 bis 1972 studierte er Musik und Theaterwissenschaft an der Ostberliner Humboldt Universitat 1 Als wissenschaftlicher Mitarbeiter wurde er nach seinem Studium zunachst beim Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR tatig Ab Mitte der 1970er Jahre veroffentlichte er auch Artikel in der Verbandszeitschrift Musik und Gesellschaft 1987 88 wurde er mittlerweile Musikredakteur an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultat des Wissenschaftlichen Rates der Humboldt Universitat zu Berlin mit der Dissertation A Musik im Rundfunk der Weimarer Republik Studien zur Entstehungsgeschichte medienspezifischer Kunstproduktion und vermittlung zum Dr phil promoviert Die Gutachter der Arbeit waren Gunter Mayer Gerd Rienacker und Dieter Boeck 3 Amzoll gehorte zu denjenigen Forschern in der DDR die der Neuen Musik aufgeschlossen gegenuber standen 4 Im Jahr 1977 begann er seine journalistische Laufbahn als Redakteur beim zweiten Programm des Horfunkprogramms des Rundfunks der DDR Radio DDR II Zum 1 Mai 1978 wurde er als Mitglied des journalistischen Kollektivs mit dem Orden Banner der Arbeit in der Stufe II ausgezeichnet 5 Von 1979 bis Dezember 1989 war er Redaktionsleiter Ernste Musik bei Radio DDR II 2 Dort initiierte er das auf zeitgenossische Musik ausgerichtete Programm Radio DDR Musikklub 1 Ausserdem gestaltete er Komponistenportrats von u a Georg Katzer Friedrich Goldmann und Reiner Bredemeyer 1 Von Dezember 1989 bis Juni 1990 wirkte Amzoll als Chefredakteur von Radio DDR II 2 Die Verwaltungswissenschaftlerin Susanne Hepperle vom Saarlandischen Rundfunk bezeichnete Amzoll ruckblickend als ehemaligen Funktionar in der SED Grundorganisation des Rundfunks der DDR 6 Nach der Wende wurde er als einer von wenigen Mitarbeitern vorlaufig vom neuen Deutschlandsender Kultur ubernommen 1 Ab Juni 1990 war er unter Monika Kunzel stellvertretender Chefredakteur 2 bis er Ende 1991 durch den Rundfunkbeauftragten der neuen Bundeslander Rudolf Muhlfenzl und den ZDF Intendanten Dieter Stolte vom Dienst suspendiert wurde 7 Der Journalist Otto Kohler 1993 fand dafur in einem Gastbeitrag in der Zeit wenig Verstandnis da DS Kultur vor allem sein Amzolls Werk war und sich der Musikredakteur fur seine Programminitiativen manchen Arger mit der SED und viel Bewunderung bei sachverstandigen Kollegen im Westen eingehandelt hat 8 Im November 1992 wurde Amzoll fur die PDS durch das Abgeordnetenhaus von Berlin erstmals in den Rundfunkrat des Senders Freies Berlin gewahlt 9 Seit 1992 war Amzoll als freier Autor tatig Beitrage und Interviews wurden unter anderem in Fachzeitschriften fur Neue Musik MusikTexte Neue Zeitschrift fur Musik neue musikzeitung u a sowie der Theaterzeitschrift Theater der Zeit 10 und der Literaturzeitschrift neue deutsche literatur veroffentlicht In den Musiklexika Komponisten der Gegenwart und Die Musik in Geschichte und Gegenwart erschienen biographische Artikel Daruber hinaus publizierte er in der Theoriezeitschrift UTOPIE kreativ 11 sowie in uberregionalen Tages und Wochenzeitungen der Freitag Neues Deutschland u a Seit Anfang der 1990er Jahre schrieb er fur das Feuilleton der jungen Welt 12 Neuere Horfunkbeitrage erschienen etwa bei Deutschlandradio Kultur fur den Deutschlandfunk gestaltete er bis zuletzt Fachsendungen wie das Atelier neuer Musik 1 Amzoll starb 2019 1 im Alter von 76 Jahren in der Uckermark Er wurde auf dem Friedhof Pankow III in Berlin beigesetzt 12 Horspiele Bearbeiten1973 mit Ursula Auschner Musik in der Funkdramatik Eine Sendung mit dem Komponisten Tilo Medek Rundfunk der DDR 1996 Warum haben Sie niemals Stalin angeklagt Regie Karlheinz Liefers Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg 1996 Ich bin das Auge Radio Szenario uber Dsiga Wertow Regie Wolfgang Rindfleisch Deutschlandradio 2003 Putze Polina Regie Wolfgang Rindfleisch Deutschlandradio Schriften Auswahl Bearbeiten Hrsg Landschaft fur Schenker edition refugium Berlin 2003 ISBN 3 932153 12 X Hrsg Landschaft fur Katzer Akademie der Kunste Berlin 2005 ISBN 3 88331 083 2 Mit Annette Tietz Hrsg Utopia Thomas J Richter Galerie Pankow Berlin 2015 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stefan Amzoll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von Stefan Amzoll in der Bibliographie des Musikschrifttums Stefan Amzoll bei DiscogsEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Jurgen Schebera Was wird man sagen uber unsere Tage Zum Tod von Stefan Amzoll In Neues Deutschland 2 November 2019 a b c d Renate Schubert Ohne grosseren Schaden Gesprache mit Journalistinnen und Journalisten der DDR Olschlager Munchen 1992 ISBN 3 88295 179 6 S 100 Stefan Amzoll Musik im Rundfunk der Weimarer Republik Studien zur Entstehungsgeschichte medienspezifischer Kunstproduktion und vermittlung Dissertation A Humboldt Universitat Berlin 1988 o S Gilbert Stock Neue Musik in den Bezirken Halle und Magdeburg zur Zeit der DDR Kompositionen Politik Institutionen Schroder Leipzig 2008 ISBN 978 3 926196 50 7 S 90 298f Hohe staatliche Auszeichnungen zum 1 Mai verliehen In Berliner Zeitung 27 April 1978 Jg 34 Ausgabe 99 S 4 Susanne Hepperle Durchsetzung des westdeutschen Ordnungsmodells Rundfunk und Fernsehen In Roland Czada Gerhard Lehmbruch Hrsg Transformationspfade in Ostdeutschland Beitrage zur sektoralen Vereinigungspolitik Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1998 ISBN 3 593 35868 9 S 191 238 hier S 211 Fn 42 Kurzportrat bei exit online org abgerufen am 16 November 2015 Otto Kohler Der veruntreute Sender Der Niedergang eines interessanten Radioprogramms nach der Wende Das Elend von DS Kultur In Die Zeit 12 1993 19 Marz 1993 Acht neue Mitglieder fur Rundfunkrat gewahlt In Neue Zeit 28 November 1992 Jg 48 Ausgabe 278 S 19 Veroffentlichungen von Stefan Amzoll in Theater der Zeit abgerufen am 16 November 2015 Veroffentlichungen von Stefan Amzoll in UTOPIE kreativ gelistet in Heft 129 130 Juli August 2001 S 659 660 a b Nachruf Mit den besten Ideen und Worten In junge Welt 31 Oktober 2019 S 11 Normdaten Person GND 112228666 lobid OGND AKS LCCN no2009161746 VIAF 203518757 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Amzoll StefanKURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler Autor und PublizistGEBURTSDATUM 21 Oktober 1943GEBURTSORT StuhmSTERBEDATUM 23 Oktober 2019STERBEORT Uckerland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefan Amzoll amp oldid 229435704