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Rundfunk der DDR und Deutscher Demokratischer Rundfunk waren Bezeichnungen fur den staatlichen Horfunk in der DDR Einschliesslich seiner programmveranstaltenden Vorganger und Nachfolgeorganisationen in der Sowjetischen Besatzungszone der DDR und dem vereinigten Deutschland existierte er vom 13 Mai 1945 bis zum 31 Dezember 1991 Funkhaus Nalepastrasse Berlin 1970Nach den Anfangen an verschiedenen Standorten war der zentrale Sitz von 1956 bis 1991 das Funkhaus Nalepastrasse im Berliner Stadtteil Oberschoneweide Daneben bestanden zahlreiche Funkhauser und Studios in verschiedenen Stadten der DDR so in Rostock Schwerin Potsdam Cottbus Dresden Weimar und Leipzig fur die Produktion von regionalen bzw zentralen Programmen Die technischen Einrichtungen fur Produktion Ubertragung und Verbreitung der Rundfunkprogramme gehorten der Deutschen Post die Studiotechnik zu deren zentraler Dienststelle Studiotechnik Rundfunk Bis 1968 gehorte auch der Deutsche Fernsehfunk DFF das Fernsehen der DDR organisatorisch zum Rundfunk der DDR Mit der Gerhart Eisler Plakette wurden seit 1975 journalistische Leistungen sowie allgemeine Verdienste um den Rundfunk der DDR ausgezeichnet Der 1968 erstmals verliehene Hanns Eisler Preis wurde von Radio DDR einem Programm des Horfunks in der DDR zusammen mit anderen Einrichtungen an Nachwuchskomponisten oder Musikwissenschaftler vergeben Inhaltsverzeichnis 1 Sprachgebrauch 2 Organisation 3 Geschichte 3 1 Sowjetische Besatzungszone 3 2 Von der Grundung der DDR bis 1960 3 3 1960er bis 1980er Jahre 3 4 Nach der politischen Wende 1989 4 Programme 4 1 Intendanten 5 Klangkorper 6 Hauptabteilung Funkdramatik 7 Produktionszahlen 8 Rundfunk der Sowjetunion 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseSprachgebrauch BearbeitenAusser den oben genannten Namen sind in der Literatur auch Radio in der DDR bzw DDR Radio zu finden Daneben bestand ein Unterschied bei der Verwendung des Begriffes Rundfunk im Sinne von Horfunk zwischen den Sprachvarietaten der Bundesrepublik bis zur Wende und der DDR wo der Begriff Radio ublich war 1 2 3 Organisation Bearbeiten nbsp 20 Jahre Deutscher Demokratischer Rundfunk DDR Briefmarke von 1966Der Rundfunk der DDR unterstand dem 1952 gegrundeten Staatlichen Komitee fur Rundfunk StKfR beim Ministerrat der DDR Dieses Komitee war das Weisungsorgan fur den Rundfunk und ubte eine Leitungs und Kontrollfunktion aus Dem StKfR waren die Intendanten der einzelnen Sender Stimme der DDR Radio DDR mit den beiden Programm Radio DDR I und DDR II Berliner Rundfunk und Radio Berlin International ab 1986 auch DT64 unterstellt Radio DDR waren weiterhin die Regionalprogramme nachgeordnet 1973 wurde die Hauptabteilung Musik HA Musik gegrundet Sie war fur die Produktion und Beschaffung von Musik aller Genres fur den Austausch mit internationalen Rundfunkstationen sowie die Durchfuhrung von Konzerten der rundfunkeigenen Klangkorper verantwortlich In der HA Musik arbeiteten 950 Personen etwa je zur Halfte in den Funkhausern Berlin und Leipzig Zur HA Musik gehorten zwei Sinfonieorchester zwei Chore zwei Unterhaltungsorchester drei Tanzorchester und zwei Kinderchore sowie funf Produktionsabteilungen die Tonregie Musik und Notenarchiv Instrumentenverwaltung die Abteilung Internationaler Musikaustausch und eine EDV Abteilung Geschichte BearbeitenSowjetische Besatzungszone Bearbeiten Zwei Tage nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht befahl am 10 Mai 1945 der sowjetische Stadtkommandant in Berlin Nikolai Bersarin die Wiedereinrichtung des offentlichen Rundfunks in der SBZ Am 12 Mai beauftragten Bersarin und Walter Ulbricht den zur Gruppe Ulbricht gehorenden KP Funktionar Hans Mahle die Sendeanlage in Berlin Tegel wieder in Gang zu setzen Ulbricht sagte Genosse Mahle du hast Erfahrungen in der Rundfunkarbeit du hast am Sender Freies Deutschland und vorher am Moskauer Rundfunk Erfahrungen gesammelt du kennst die Politik des Nationalkomitees Freies Deutschland diese Politik des Nationalkomitees Freies Deutschland ist im Rundfunk durchzusetzen 4 Mit weiteren Mitgliedern der Gruppe Ulbricht Fritz Erpenbeck Otto Fischer sowie dem Journalisten Artur Mannbar dem Ingenieur Erwin Wilke und dem Pfarrer Matthaus Klein machte sich Mahle sofort an die Arbeit und schaffte es bereits einen Tag spater am 13 Mai 1945 die erste Sendung auszustrahlen Mannbar und Klein fungierten als Sprecher verlasen die Texte der Kapitulationsurkunde Meldungen uber die Siegesfeier in Moskau zur Kapitulation erste Befehle der Sowjetischen Militarkommandantur SMAD Zitate aus der Prawda und spielten die Nationalhymnen der Siegermachte Die Sprecher sassen bei der Aufnahme vor dem Haus des Rundfunks Masurenallee und sendeten die einstundige Aufnahme uber die Antennen des Senders Tegel Das Programm nannte sich zunachst Radio Berlin und ging mit den Worten Hier spricht Berlin auf Sendung Erste Sendereihen hiessen Pulsschlag Berlin und Tribune der Demokratie Artur Mannbar war der erste Nachrichtenredakteur Erwin Wilke kummerte sich um die Technik Matthaus Klein stellte das Personal ein innerhalb weniger Monate 100 Mitarbeiter von denen viele wieder entlassen wurden Mahle sagte spater zur Personalpolitik der Anfange Naturlich Genossen wie gesagt man griff auch manchmal auf Leute zuruck die nicht astrein waren Aber das ging in der damaligen Zeit nicht anders zu machen die mussten allmahlich ausgeschaltet werden nicht wahr in dem Masse in dem es uns gelang selbst neue Krafte sozusagen herauszubilden 4 Kurze Zeit spater wurde das Programm von Radio Berlin in Berliner Rundfunk umbenannt Dessen Aufgabe bestand zu diesem Zeitpunkt vor allem in einer regionalen Rundfunkversorgung des hoch politisierten Nachkriegs Berlins Der zweite Mann nach Mahle beim Berliner Rundfunk war der spatere sachsische Ministerprasident Max Seydewitz Er engagierte auf regelmassiger Arbeitsbasis als politische Kommentatoren qualifizierte Parteijournalisten wie den spateren Geheimdienstchef Markus Wolf den bei Radio Munchen beschaftigten Antifaschisten Herbert Gessner sowie den spateren Fernsehmoderator der Sendung Der schwarze Kanal Karl Eduard von Schnitzler der vorher beim Nordwestdeutschen Rundfunk beschaftigt war Unter Seydewitz kam es zum Bruch mit der West Berliner SPD als der Berliner Rundfunk im Oktober 1946 zwei Wahlkampfreden in Collagentechnik gegenuberstellte von denen die des SPD Chefs Kurt Schumacher wegen seiner an Hitler erinnernden hohen sich uberschlagenden Stimme stark gegen die ruhige Redehaltung des SED Manns Wilhelm Pieck abfiel Toningenieur Wilke hatte dazu die Schumacher Rede bewusst zu langsam aufgenommen um sie beim Abspielen im Sender in Normalgeschwindigkeit hoher und schneller klingen zu lassen umgekehrt hatte er das Band bei der Aufnahme von Pieck beschleunigt Es kam zum Streit zwischen Seydewitz und dem Berliner SPD Vorsitzenden Franz Neumann Drei Monate spater verkundete Neumann kein Sozialdemokrat werde jemals wieder im Berliner Rundfunk zu horen sein Nachdem Seydewitz im Sommer 1947 nach Sachsen in die Politik gegangen war wurde Heinz Schmidt sein Nachfolger Unter Schmidt offnete sich der Sender kurzzeitig inhaltlich und formal Schmidt schuf unter anderem inspiriert von der britischen BBC die Sendung Die Welt im Funk mit Nachrichten aus aller Welt und politischen Glossen Am 1 Mai 1949 startete der Deutschlandsender als Vollprogramm auf der von der sowjetischen Administration freigegebenen Langwellenfrequenz 191 kHz von Konigs Wusterhausen aus mit einer fur damalige Verhaltnisse hohen Sendeleistung von 100 kW Der Deutschlandsender war als Instrument der westdeutschen KPD gedacht und er erreichte bis zum am 15 Marz 1950 in Kraft tretenden Kopenhagener Wellenplan grosse Teile Ost und Westdeutschlands Fortan sendete der Deutschlandsender uber schwache Kurzwellensender bis die Sowjets Ende Marz die Langwelle 263 kHz zur Verfugung stellten die jedoch insbesondere das Ruhrgebiet mit seiner KPD affinen Arbeiterschaft nicht erreichte Markus Wolf moderierte die neue Sendung Treffpunkt Berlin der Schriftsteller und spatere Horspielautor Karl Georg Egel wurde Redaktionsleiter Der Deutschlandsender teilte zahlreiche Programme mit dem Berliner Rundfunk was sich mit dem neuen Chefredakteur Leo Bauer ab Marz 1949 anderte Die Inhalte waren jetzt weitgehend unabhangig Parallel zum Wiederaufbau des Rundfunks in Berlin nahmen auch in anderen Teilen der SBZ verschiedene Sender ihren Betrieb wieder auf So lizenzierte die SMAD u a ebenfalls 1945 Radio Leipzig aus dem kurz darauf der wiedergegrundete Mitteldeutsche Rundfunk hervorging Wenig spater wurden andere Sender in der Sowjetischen Besatzungszone angewiesen Programmteile des Berliner Rundfunks zu ubernehmen Von der Grundung der DDR bis 1960 Bearbeiten nbsp Funkhaus Nalepastrasse Berlin 2006Nach der Grundung der DDR am 7 Oktober 1949 wurde die Sicherung des uneingeschrankten Zugriffs der SED auf den Rundfunk konsequent vorangetrieben 5 Mehrere Wellen von politischen Sauberungsmassnahmen ab 1948 fuhrten zu Entlassungen eines Grossteils des Radiopersonals in Leitungsfunktionen Dafur zustandig war der Sekretar des Zentralkomitees fur Agitation und Propaganda Hermann Axen der ab Oktober 1949 den Deutschlandsender von Grund auf umbaute Unter anderem entliess er den Generalintendanten Mahle den Intendanten Schmidt den Chefredakteur Bauer den Redaktionsleiter Egel und den Musikchef des Berliner Rundfunks Harry Goldschmidt Das Spektrum der Begrundungen war weit Goldschmidt habe zu kosmopolitische zu westliche zu elitare Jazz und Swingmusik gespielt und die Musik der Volker der Sowjetunion zu schwach berucksichtigt Bauer sei West Spion gewesen er wurde vor Gericht gestellt zum Tode verurteilt jedoch nicht hingerichtet 6 SED linientreue Nachfolger wurden als Intendant des Berliner Rundfunks Rudolf Pfutzner als Generalintendant Kurt Heiss 1952 wurde das Staatliche Rundfunkkomitee mit einem besonderen Intendanzbereich Deutscher Fernsehfunk als oberstes zentrales Leitungsorgan aller Sender gebildet Sitz des DDR Rundfunks war ab 1954 das fur diesen Zweck neu errichtete Funkhaus in der Nalepastrasse in Berlin Oberschoneweide Offiziell wurde dieses Funkhaus am 4 September 1954 eroffnet nachdem sich infolge eines Brandes die Fertigstellung des Baus um etwa ein Jahr verzogert hatte Der Neubau war notwendig geworden weil sich angesichts der politischen Entwicklungen und des beginnenden Kalten Krieges der Verbleib der DDR Rundfunk Zentrale im West Berliner Haus des Rundfunks als untragbar herausgestellt hatte Mit der Grundung des Staatlichen Rundfunkkomitees ging eine Umstrukturierung und Zentralisierung des Rundfunks in der DDR einher So wurden fortan alle Programme in Berlin produziert Die bisherigen Landessender wurden zu Bezirks Sendern umfunktioniert und bekamen vor allem eine Zulieferfunktion fur die Programme aus Berlin Daruber hinaus wurden durch die Bezirks Sender auch Regional und Sonderprogramme produziert Diese liefen beispielsweise vergleichbar heutigen Fensterprogrammen als Morgenprogramm bei Radio DDR II Sonderprogramme waren unter anderem die Messewelle in Leipzig oder die Radio DDR Ferienwelle fur Ostsee Urlauber Die Berliner Zeitung lieferte im Mai 1955 nach Inbetriebnahme des Funkhauses in der Nalepastrasse eine stolze Statistik Vom 1 Januar 1946 an stieg die Zahl der registrierten Horer von 1 4 Millionen auf mehr als 4 Millionen am 1 Januar 1955 1954 schrieben monatlich 18 000 Horer an ihren Rundfunk 1132 Werktatige sind als Funkkorrespondenten tatig Unser Rundfunk strahlt uber einen Langewellen 14 Mittelwellen 3 Kurzwellen und 10 UKW Sender taglich drei Programme von insgesamt 63 Stunden aus Die Manuskripte aller Wortsendungen entsprechen einer Tageszeitung von 22 Seiten Allein die Musikbeitrage einzelner Wortsendungen betrugen im Monat April 79 169 Minuten das sind 26 389 Schallplattenseiten oder Tonbander von 4350 kg Gewicht mit einer Lange von 3 958 000 Metern 7 1960er bis 1980er Jahre Bearbeiten nbsp Jahrliche Sendestunden 1965 1989 Rot Wortprogramm Blau Musik nbsp Das DDR Transistorradio Sternchen von 1960 Die in den 1950er Jahren getroffenen medienpolitischen Entscheidungen blieben in ihren Grundzugen bis 1989 gultig 8 Drei Wochen nach dem Bau der Berliner Mauer am 5 September 1961 begann die verstarkte ideologische Abschottung gegen die Ochsenkopfe Die FDJ startete die Aktion Blitz contra Natosender dabei wurden auf Westempfang ausgerichtete Rundfunkdachantennen durch FDJ Mitglieder auf Ostempfang gedreht oder zerstort 9 Zu den Aufgaben des DDR Rundfunks gehorte auch das Storen unliebsamer Sendungen aus dem Westen Betroffen davon war vor allem der RIAS man versuchte mehr oder weniger erfolgreich dessen Mittelwellenfrequenzen Berlin Britz und Hof durch ein die gesamte DDR uberspannendes Netz von Storsendern 10 unhorbar zu machen Mit Inkrafttreten des Genfer Wellenplans von 1975 im November 1978 stellte die DDR den Betrieb ihrer gegen den RIAS gerichteten Storsender ein Die diplomatische Anerkennung seitens der westlichen Signatarstaaten war der DDR Fuhrung wichtiger als das Jamming das sich ohnehin als ineffizient erwiesen hatte 11 Laut Genfer Wellenplan sollten ausserdem an 30 Standorten insgesamt 34 Mittelwellen Kleinsender eingerichtet werden 12 Tatsachlich gab es im November 1978 wohl 33 teilweise abweichende Standorte mit je einem Sender auf einer der drei Gemeinschaftswellen 1485 1584 1602 kHz 13 gekauft bei der tschechoslowakischen Firma Tesla Dazu kamen spater weitere Standorte auch mit niedrigeren Sendefrequenzen 1341 1377 kHz 14 Die Sender liefen mit Ballempfang als Programmquelle diente ein geeignetes UKW Signal 15 Die Anzahl der Sendestunden stieg insbesondere Ende der 1980er Jahre an Ein Grund dafur ist unter anderem der Start von DT64 als eigenstandiges Programm Nach der politischen Wende 1989 Bearbeiten Nach der Wende wurde die Rundfunkgesellschaft in Funkhaus Berlin FU umbenannt Personal abgebaut und der Sendebetrieb auf Grundlage des Staatsvertrags uber den Rundfunk im vereinigten Deutschland zum 31 Dezember 1991 eingestellt Bis zur Grundung des offentlich rechtlichen Rundfunksystems wurde das Programm schrittweise regionalisiert So bildeten sich mit Antenne Brandenburg Sachsen Radio Thuringen 1 und Radio Sachsen Anhalt Vorlaufer der spateren Landesprogramme der offentlich rechtlichen Anstalten in den funf neuen Bundeslandern Am 1 August 1990 wurde Radio DDR I in Radio Aktuell umbenannt behielt sein Programmformat Information und Unterhaltung bei und sendete bis zum 31 Dezember 1991 Die Stimme der DDR wurde am 12 Februar 1990 in Deutschlandsender ruckbenannt Dieser und Radio DDR II fusionierten zum 16 Juni 1990 zum Deutschlandsender Kultur DS Kultur Der Einigungsvertrag legte in Artikel 36 fest dass die Strukturen der Einrichtung Rundfunk der DDR und Deutscher Fernsehfunk bis zum 31 Dezember 1991 in Strukturen eines offentlich rechtlichen Rundfunksystems zu uberfuhren oder andernfalls aufzulosen seien Daraufhin wurde die ARD um den ORB fur Brandenburg 2003 mit dem SFB zum RBB fusioniert und den MDR erweitert Fur Mecklenburg Vorpommern wurde der NDR zustandig RBI stellte seinen Betrieb zum 3 Oktober 1990 ein Seine Frequenzen ubernahm die Deutsche Welle Aus DS Kultur und RIAS 1 entstand zum 1 Januar 1994 das DeutschlandRadio Berlin DLR Berlin der heutige Deutschlandfunk Kultur Dlf Kultur der seinen Sitz im ehemaligen RIAS Funkhaus am Hans Rosenthal Platz in Berlin Schoneberg hat Das Archivmaterial des DDR Rundfunks wird heute vom Deutschen Rundfunkarchiv DRA am Standort Babelsberg verwaltet auch nutzbar fur private Nutzer Programme Bearbeiten nbsp Ostdeutsche Horfunkprogramme Zeitleiste 1945 1990 93Bis 1990 strahlte der Rundfunk der DDR landesweit funf Programme aus Radio DDR I ein Nachrichten und Unterhaltungsprogramm Radio DDR II ab 1958 Kultur und Bildungsprogramme morgens auch Regionalprogramme der Bezirkssender Stimme der DDR ein Informationsprogramm fur deutschsprachige Horer innerhalb und besonders ausserhalb der DDR Das Programm ist am 14 November 1971 durch die Zusammenlegung des Deutschlandsenders fur Horer in der Bundesrepublik mit der Berliner Welle fur Horer in West Berlin entstanden Berliner Rundfunk der Sender aus der Hauptstadt fur die Republik und DT64 das Jugendradio benannt nach dem Deutschlandtreffen der Jugend 1964 Erst ab 1986 87 eigenstandiges Programm davor als Jugendstudio DT 64 Bestandteil von Stimme der DDR und Berliner Rundfunk Stand der FDJ nahe Diese Programme hatten zwar inhaltlich thematische Schwerpunkte eine heutigen offentlich rechtlichen Programmen vergleichbare Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe existierte allerdings nicht So sendeten z B alle Programme Horspiele wissenschaftliche oder kulturelle Beitrage Auslandssender Radio Berlin International Die Stimme der Deutschen Demokratischen Republik Geheimsender der DDR fur Horer ausserhalb der Landesgrenzen Sie gehorten offiziell nicht zum Rundfunk der DDR Deutscher Freiheitssender 904 17 August 1956 bis 30 Oktober 1971 Deutscher Soldatensender 935 1 Oktober 1960 bis 30 Juni 1972 Radio Vltava 21 August 1968 bis 13 Februar 1969 Daruber hinaus existierten folgende Sonderprogramme Sorbisches Programm Sendungen in sorbischer Sprache aus Cottbus und Bautzen Ferienwelle Urlaubsprogramm fur die Ostseeregion aus Rostock nur wahrend der Feriensaison zwischen Mai und September 16 Messewelle Programm fur Messegaste aus Leipzig buntes westlich orientiertes Programm wahrend der Leipziger Messe je eine Woche im Marz und September 17 Die Programme des DDR Rundfunks wurden uber Lang Mittel Kurz und Ultrakurzwelle ausgestrahlt Intendanten Bearbeiten Berliner Rundfunk1945 1946 Hans Mahle 1946 51 Generalintendant 1946 1947 Max Seydewitz 1947 1949 Heinz Schmidt 1949 1951 Kurt Heiss dann Generalintendant 1951 1955 Rudolf Pfutzner 1955 1957 Theo Grandy 1958 1959 Erich Selbmann 1959 1969 Herta Classen 1970 1977 Hans Frenzel 1977 00 Hannes PotthastMitteldeutscher Rundfunk1945 1948 Rudolf Pfutzner spater Berliner Rundfunk Deutschlandsender 1948 1949 Kurt Heiss dann Berliner Rundfunk Deutschlandsender 1949 1952 Karl AdolphsDeutschlandsender Stimme der DDR1949 1951 Kurt Heiss zugleich Berliner Rundfunk Chefredakteur 1949 50 Leo Bauer 1951 1955 Rudolf Pfutzner zugleich Berliner Rundfunk 1956 Willy Perk 1957 1960 Heinz Geggel 1960 1967 Kurt Ehrich 1968 1978 Kurt Goldstein 1978 1990 Martin RadmannRadio DDR1956 1966 Wolfgang Kleinert 1968 00 Rolf SchmidtRadio Berlin International1962 1971 Christof Kirschnek 1971 1976 Erich Jungmann 1976 1990 Klaus FischerJugendradio DT641987 1989 Marianne Hoebbel 1989 1990 Dietmar RingelKlangkorper BearbeitenDer Rundfunk der DDR war auch Trager zahlreicher Klangkorper Dies waren u a das Tanzorchester des Berliner Rundfunks gegrundet am 1 Februar 1956 ab 1971 Rundfunk Tanzorchester Berlin das Rundfunk Sinfonieorchester Berlin RSB gegrundet 1923 Tragerschaft von 1945 bis 1993 heute in der Rundfunk Orchester und Chore gGmbH das Rundfunk Tanzstreichorchester Berlin das Grosse Rundfunkorchester Berlin die Solistenvereinigung des Berliner Rundfunks gegrundet 1945 der Grosse Chor des Berliner Rundfunks gegrundet 1948 ab 1971 Rundfunkchor Berlin das Rundfunk Sinfonieorchester Leipzig gegrundet 1924 der Rundfunk Kinderchor Leipzig das Grosse Rundfunkorchester Leipzig die Radio Big Band Leipzig ehemals Rundfunk Tanzorchester Leipzig das Rundfunk Blasorchester Leipzig der Chor der Kampfgruppe des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDRDer Hanns Eisler Preis wurde von Radio DDR einem Programm des Horfunks in der DDR zusammen mit anderen Einrichtungen an Nachwuchskomponisten oder Musikwissenschaftler vergeben Hauptabteilung Funkdramatik BearbeitenDie Hauptabteilung Funkdramatik HA Funkdramatik umfasste sieben Abteilungen namlich fur Horspiel Feature Internationale Funkdramatik Unterhaltende Sendereihen Horspiele fur Kinder Sender Regie und Produktion und Sendeleitung 18 Als Hauptabteilungsleiter fungierten von Februar 1962 bis April 1974 Manfred Engelhardt 1975 1977 Hans Bentzien und 1977 1990 Peter Gugisch Laut einem Stellenplan von 1962 verfugte die Hauptabteilung Funkdramatik uber 103 Mitarbeiter Ende der 1980er Jahre waren ca 120 Mitarbeiter fest angestellt darunter ca 40 Entwicklungsdramaturgen und ca 35 Regisseure Dazu kamen die freiberuflich tatigen Regieassistenten und Regisseure Mit dem Volumen von ca 300 Neuproduktionen pro Jahr die uberwiegend in den beiden in drei Schichten betriebenen Horspielstudios H1 und H2 entstanden 19 wurden zusammen mit Wiederholungen ca 25 wochentliche Sendeplatze mit funkdramatischen Genres veranstaltet 20 Produktionszahlen BearbeitenJahr 1965 1970 1975 1980 1985 1988 1989Sendestunden Wort 32 217 36 866 32 479 35 435 38 221 46 033 48 428Sendestunden Musik 31 499 31 131 29 706 31 583 33 804 48 112 48 953Sendestunden Gesamt 63 716 67 997 62 185 67 018 72 025 94 145 97 381Durchschn Woche 1 222 1 304 1 193 1 282 1 381 1 800 1 868Rundfunk der Sowjetunion BearbeitenDie Sowjetunion strahlte fur die in der DDR stationierten sowjetischen Truppen auf der Langwellenfrequenz 261 Kilohertz kHz unter der Bezeichnung Radio Wolga ein russischsprachiges Programm aus Auf der Mittelwellenfrequenz 1323 kHz sendete der Auslandsdienst Genutzt wurden Sendeeinrichtungen die auch vom Rundfunk der DDR mitbenutzt wurden und wie diese von der Deutschen Post betrieben wurden in Burg Langwelle und Wiederau Mittelwelle Uber ein Netz von Kleinsendern wurde auch das erste Programm des sowjetischen Fernsehens an den Militarstandorten ausgestrahlt Deren Reichweiten waren begrenzt ahnlich wie bei AFN und SSVC TV in der Bundesrepublik Die Sender wurden 1994 abgeschaltet Ab Januar 1989 wurde fur den Auslandsdienst der Hochleistungssender in Wachenbrunn benutzt Der Sender Radio Wolga wurde nach dem Abzug der sowjetischen Truppen abgeschaltet die Langwellenfrequenz ubernahm bis zur Betriebseinstellung Anfang 2000 Radioropa Info Der Hochleistungssender in Wachenbrunn der nach der Wende in den Besitz der Deutschen Telekom kam wurde bis Ende 2012 weiterhin vom russischen Auslandsdienst zur Verbreitung seiner Programme im Mittelwellenbereich genutzt Bis Ende 2013 wurde zudem uber einen zweiten allerdings leistungsschwacheren Mittelwellensender in Zehlendorf bei Oranienburg gesendet Literatur BearbeitenKlaus Arnold Kalter Krieg im Ather Der Deutschlandsender und die Westpropaganda der DDR Lit Munster 2002 ISBN 3 8258 6180 5 Klaus Arnold Christoph Classen Hrsg Zwischen Pop und Propaganda Radio in der DDR Links Berlin 2004 ISBN 3 86153 343 X Sibylle Bolik Das Horspiel in der DDR Lang Frankfurt am Main u a 1994 ISBN 3 631 46955 1 Patrick Conley Features und Reportagen im Rundfunk der DDR Tontragerverzeichnis 1964 1991 2 Aufl Askylt Berlin 1999 ISBN 3 9807372 0 9 Digitalisat Patrick Conley Der parteiliche Journalist Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 050 9 Georg Dannenberg Sozialistischer Rundfunkjournalismus 2 Aufl Karl Marx Universitat Leipzig 1978 Manuela Gerlof Tonspuren Erinnerungen an den Holocaust im Horspiel der DDR 1945 1989 de Gruyter Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 022589 1 Martin Harttwig Aus den Anfangstagen des demokratischen Rundfunks In Ernst Gunther Heinz P Hofmann Walter Rosler Hrsg Kassette Ein Almanach fur Buhne Podium und Manege Kassette Nr 3 Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1979 S 99 109 Jorg Koch Rundfunk in der DDR in Ders Kino fur das Ohr 100 Jahre Rundfunkgeschichte n Kohlhammer Verlag Stuttgart 2023 S 177 188 ISBN 978 3 17 043171 3 Christian Konne Der Horfunk der DDR in den 1960er Jahren Plane Innovationen Wirklichkeiten Verlag fur Berlin Brandenburg Berlin 2010 ISBN 978 3 942476 08 9 Edward Larkey Rotes Rockradio Populare Musik und die Kommerzialisierung des DDR Rundfunks Munster 2007 ISBN 978 3 8258 0163 2 Ingrid Pietrzynski Bearb Das Schriftgut des DDR Horfunks Eine Bestandsubersicht DRA Potsdam Babelsberg 2002 ISBN 3 926072 99 7 Heide Riedel Horfunk und Fernsehen in der DDR Funktion Struktur und Programm des Rundfunks in der DDR Hrsg vom Deutschen Rundfunk Museum e V Berlin West Literarischer Verlag Helmut Braun Koln 1977 Heide Riedel Hrsg Mit uns zieht die neue Zeit 40 Jahre DDR Medien Vista Verlag Berlin 1993 ISBN 3 89158 095 9 Ingrid Scheffler Hrsg Literatur im DDR Horfunk Gunter Kunert Bitterfelder Weg Radio Feature UVK Konstanz 2005 ISBN 3 89669 478 2 Matthias Thalheim Kunstkopf Stereophonie und Horspiel Dramaturgische und inszenatorische Konsequenzen der Kunstkopfstereophonie in funkdramatischen Produktionen des Rundfunks der DDR Neopubli Berlin 2016 ISBN 978 3 7375 9781 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rundfunk der DDR Sammlung von Bildern und Audiodateien Literatur von und uber Rundfunk der DDR im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek DDR Bestande im Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam Babelsberg Damals im Osten Rundfunk der DDR MDR Rundfunkuberleitungsgesetz 14 September 1990 Zeitreisen durch das Funkhaus in der Nalepastrasse Webangebot Der Mauerbau im Rundfunk der DDR des Deutschen Rundfunkarchivs Einzelnachweise Bearbeiten Reiner Stein Vom Fernsehen und Radio der DDR zur ARD Tectum Verlag Marburg 2000 ISBN 3 8288 8089 4 S 33 Christoph Classen Klaus Arnold Zwischen Pop und Propaganda Radio in der DDR Christoph Links Verlag Berlin 2004 ISBN 3 86153 343 X S 14 Olaf Leitner Rockszene DDR Aspekte einer Massenkultur im Sozialismus Reinbek bei Hamburg Rowohlt 1983 ISBN 3 499 17697 1 S 278 a b Protokoll des Staatlichen Rundfunkkomitees von der 1 Tagung des Lektorats Rundfunkgeschichte am 25 April 1966 Zitiert nach Klaus Arnold Kalter Krieg im Ather Der Deutschlandsender und die Westpropaganda der DDR Lit Munster 2002 ISBN 3 8258 6180 5 S 218 Patrick Conley Der parteiliche Journalist Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 050 9 S 34 Leo Bauer kam nach Jahren der Zwangsarbeit in Sibirien aus der Haft frei ging in den Westen und wurde Berater von Bundeskanzler Willy Brandt Berliner Zeitung 13 Mai 1955 S 2 Patrick Conley Der parteiliche Journalist Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 050 9 S 35 Franziska Kuschel Keine NATO Sender mehr dulden 2012 CIA Information Report Jamming transmitters and instructions in East Germany 6 Mai 1955 Christoph Classen Jamming the RIAS Technical measures against Western broadcasting in East Germany GDR 1945 1989 in Airy curtains in the European ether 2013 S 321 346 Final Acts of the Regional Administrative LF MF Broadcasting Conference Regions 1 and 3 Geneva 1975 S 234 251 266 f Bundesarchiv Standort Hoppegarten Bestand DM 303 Funkdirektion der Deutschen Post 8 Technik und Anlagen nennt folgende Senderstandorte Anklam NB Annaberg Buchholz KM Bautzen DD Ebersbach DD Eisenach EF Eisenhuttenstadt FF Erfurt EF Forst CB Frankfurt Oder FF Gotha EF Guben CB Gustrow SN Heiligenstadt EF Heringsdorf Neuhof RO Johanngeorgenstadt KM Kamenz DD Muhlhausen EF Neugersdorf DD Pasewalk NB Prenzlau FF Ribnitz Damgarten RO Rudolstadt GE Saalfeld GE Sassnitz Lanken RO Schwarzenberg KM Schwedt Oder FF Senftenberg CB Sonneberg SU Spremberg CB Stralsund RO Ueckermunde NB Weisswasser CB Zittau Eckartsberg DD Die funf Sender im Bezirk Dresden sind naher beschrieben bei Wolfgang Lill Mittelwellen Rundfunksender in der Oberlausitz 14 Dezember 2014 Re Genf 1975 Mittelwellenliste 18 Juli 2010 nennt 35 Standorte dieselben wie Bundesarchiv DM 303 ohne Prenzlau zusatzlich Cottbus CB Klingenthal KM 1377 kHz und Markneukirchen KM 1341 kHz AM Meldungen 30 11 November Dezember 1997 nennt unter Berufung auf eine EBU Arbeitsunterlage von 1986 noch 31 Standorte dieselben wie Bundesarchiv DM 303 ohne Kamenz Muhlhausen und Senftenberg zusatzlich Cottbus 1991 waren noch 22 Standorte in Betrieb 9 Radio aktuell 6 RMV 2 5 Sorbischer Rundfunk 2 Sachsen Radio Kai Ludwig Mittelwellen Kleinsender in der DDR 2015 Christian Konne Die Radio DDR Ferienwelle Programm fur Urlaub im Sozialismus In Rundfunk und Geschichte Jg 35 2009 H 3 4 S 15 29 Messewelle Memento vom 4 Februar 2010 im Internet Archive In RundfunkWiki Ensembles der Deutschen Demokratischen Republik 1989 90 Theater Orchester Kabaretts Ensembles Schulen Institutionen freischaffende Schauspieler Herausgeber Direktion fur Theater und Orchester beim Ministerium fur Kultur 1989 OCLC 603177529 S 109 Presse Info Ohring e V 2 Horfestspiele 2003 Im Einzelnen gab es vor der Wende 1989 neun wochentliche Sendetermine fur Horspiele auf funf Programmen Berliner Rundfunk Radio DDR I und II Stimme der DDR und Jugendradio DT 64 funf Sendetermine entfielen auf Kinderhorspiele vier auf Features drei auf Kurzhorspiele vier auf Kriminalhorspiele und zwei auf Familienserien Horspiele Die genauen Sendetermine sind dem DDR Rundfunkprogramm und dem Faltblatt Funkdramatik Rundfunk der DDR Ausgabe September 1989 zu entnehmen Rundfunk der DDR Leitung Staatliches Komitee fur RundfunkProgramme Inland Radio DDR I Radio DDR II amp Bezirkssender Berliner Rundfunk Stimme der DDR DT64Programme Ausland Radio Berlin InternationalFruhere Programme 1971 zu Stimme der DDR vereinigt Berliner Welle Deutschlandsender Normdaten Korperschaft GND 2034061 8 lobid OGND AKS VIAF 132005117 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rundfunk der DDR amp oldid 235173799