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Als Sender Schwerin strahlte von Mitte der 1950er Jahre bis 1989 das Schweriner Funkhaus des Rundfunks der DDR seine regionalen oder zentralen Radiosendungen bzw programme aus Ab 1992 sendete der bundesdeutsche NDR sein MV Landesrundfunkprogramm von Schwerin aus u a NDR 1 Radio MV und Nordmagazin 1997 wurde das neue NDR Landesfunkhaus in der Schweriner Schlossgartenallee eingeweiht Inhaltsverzeichnis 1 Rundfunk der Region bis 1945 2 Rundfunk der Region von 1945 bis 1952 2 1 Rundfunk in der Sowjetischen Besatzungszone nach 1945 2 2 Anfange in Schwerin 2 3 Funkhaus in der Schillerstrasse 2 4 Funkhaus in der Schlossgartenallee 2 5 Studio Rostock 3 Rundfunk der Region von 1952 bis 1964 3 1 Bezirksstudios 3 2 Die 1950er Jahre eine Zeit des Experimentierens 3 3 Regionalprogramme Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre 3 4 Funkhaus Schwerin 3 5 Sender Rostock 3 6 Studio Neubrandenburg 4 Rundfunk der Region von 1964 bis 1983 4 1 Einheitliche Regionalangebote ab 1964 4 2 Sender Schwerin von 1964 bis 1983 4 3 Regionalprogramme Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre 5 Rundfunk der Region in den 1980er Jahren 5 1 Sender Schwerin von 1983 bis 1989 5 2 Regionalprogramme ab Dezember 1987 5 3 Resonanz der neuen Regionalangebote 6 Zeit des politischen Umbruchs und nach der Wiedervereinigung 6 1 Mecklenburg Radio Schwerin 6 2 Radio Mecklenburg Vorpommern RMV 6 3 NDR Landesfunkhaus 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseRundfunk der Region bis 1945 BearbeitenDie Nordische Rundfunk AG NORAG mit Sitz in und ab 1932 deren Rechtsnachfolger unterhielten bis 1945 in Schwerin lediglich eine so genannte Bedarfs Besprechungsstelle also ein Bedarfsstudio dessen Grosse die Produktion grosser Orchesterwerke und ganzer Opern gestattet hatte jedoch kaum genutzt wurde 1 2 Rundfunk der Region von 1945 bis 1952 BearbeitenRundfunk in der Sowjetischen Besatzungszone nach 1945 Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Rundfunks bauten deutsche Antifaschisten unter Fuhrung von KPD Funktionaren auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht ein Rundfunksystem fur die Sowjetische Besatzungszone auf Dieses Rundfunksystem in der SBZ DDR hatte von 1945 bis 1952 folgende Struktur Berliner Rundfunk als Leitstation fur alle Sender in der Sowjetischen Besatzungszone sowie als Leitsender fur Berlin Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern Sendestart 13 Mai 1945 ab 22 Mai 1945 als Berliner Rundfunk Landessender Schwerin fur Mecklenburg Vorpommern Sendestart 24 Dezember 1945 Studio RostockLandessender Potsdam fur Brandenburg Sendestart 22 Juni 1946 Studio Cottbus fur die Region Cottbus Sendestart um 1948 49 Mitteldeutscher Rundfunk fur Sachsen Thuringen und Sachsen Anhalt Sitz Leipzig Sendestart 15 September 1945 ab November 1945 als Mitteldeutscher Rundfunk firmierend und bis zur Inbetriebnahme eines als Funkhaus hergerichteten Gebaudes am 4 Juni 1946 aus dem Berliner Funkhaus sendend Landessender Dresden fur Sachsen Sendestart 7 Dezember 1945 Studio ChemnitzLandessender Weimar fur Thuringen Sendestart 1 Januar 1946 nach Versuchssendungen ab November 1945 Studio ErfurtLandessender Halle fur Sachsen Anhalt Sendestart 24 Dezember 1946 Studio Magdeburg 1 3 4 2 5 6 Deutschlandsender fur ganz Deutschland Sitz Berlin Sendestart 1 Mai 1949 4 Der Berliner Rundfunk und der Mitteldeutsche Rundfunk arbeiteten in ihrem jeweiligen Sendegebiet als eine Senderkette wobei die Landessender regionale Fensterprogramme erstellten eingebettet in die Programmstruktur des jeweils zustandigen Leitsenders Berliner Rundfunk oder Mitteldeutscher Rundfunk Im Zuge des weiteren Aufbaus von Rundfunkstrukturen installierten die Rundfunkverantwortlichen mit den entsprechenden Stellen in den Landern nach und nach die o a Regionalstudios jeweils mit Zulieferfunktion fur die Funkhauser in Berlin bzw Leipzig oder die Landessender Das Studio Cottbus verbreitete ab ca 1948 49 als einziges Studio eigene Regionalsendungen uber Drahtfunk ebenfalls eingebettet im Programm des Berliner Rundfunks Der Deutschlandsender war der Intendanz des Berliner Rundfunks unterstellt hatte aber eine eigene Chefredaktion Ohnehin hatte der Berliner Rundfunk bis 1952 die Funktion einer Leitstation fur alle Funkhauser und Studios in der SBZ DDR Oberste Instanz war die Generalintendanz fur den demokratischen Rundfunk zustandig fur alle Rundfunkstationen und deren jeweilige Senderkette mit den dazugehorigen Landessendern sowie den Regionalstudios Somit hatte der Rundfunk in der Sowjetischen Besatzungszone und der spateren DDR trotz des erheblichen Produktionsumfangs der Funkhauser und Studios in den Landern und des Einflusses der KPD SED in den Landerverwaltungen bis 1952 keine foderale Struktur sondern war ein zentrales Rundfunksystem mit einem Generalintendanten in Berlin Keine dieser als offentlich rechtliche Einrichtungen firmierten Funkhauser oder Studios und keine der beiden Senderketten war eine eigene Rechtspersonlichkeit 2 1 Anfange in Schwerin Bearbeiten Ende 1945 begann die Landesregierung Mecklenburg Vorpommerns in Zusammenarbeit mit den Rundfunkverantwortlichen in Berlin der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD und der Post einen Landessender aufzubauen Sendestart unter dem Namen Landessender Schwerin war mit einer einstundigen Sendung ab 17 00 Uhr der 24 Dezember 1945 Untergebracht war der Landessender in einem provisorisch eingerichteten Studio in Raumen der Oberpostdirektion in Schwerin Der Aktionsradius war allerdings zunachst nur auf Schwerin und Umgebung begrenzt Ab 25 Dezember 1945 sendete der Landessender taglich um 12 30 Uhr und 17 30 Uhr jeweils eine halbstundige Sendung Diese Sendungen aus Schwerin waren ab dem 4 Januar 1946 als regionale Fensterprogramme in die Programmstruktur des Berliner Rundfunks eingebunden womit der Landessender zur Senderkette des Berliner Rundfunks gehorte Das Studio bestand aus einem Technikraum und einem Sprecherzimmer sowie drei Redaktions bzw Buroraumen und hatte nur eine geringe materielle Basis Spenden von Horern waren willkommen darunter Plattenspieler Schallplatten und Mikrofone Da Aufzeichnungsanlagen nicht zur Verfugung standen musste jede Sendung jeder Beitrag live gesendet werden Vom Berliner Rundfunk gelieferte Ausrustung verbesserte die Arbeitsbedingungen ein wenig Durch die Inbetriebnahme eines neuen 20 kW Senders konnten die im Lande bestehenden Empfangsmoglichkeiten des Programms aus Schwerin etwas verbessert werden 2 Funkhaus in der Schillerstrasse Bearbeiten Da das Studio ohnehin nur ein Provisorium sein konnte einigten sich die Rundfunkverantwortlichen in Schwerin auf den Umbau eines Zweifamilienhauses in der Schweriner Schillerstrasse 4 6 zu einem Funkhaus Im Juni 1946 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und ab 11 August desselben Jahres begann der Sendebetrieb Im Funkhaus standen zur Verfugung ein Studio mit Regiepult einem Verstarkergestell und einem Schallplattenabspieltisch ein kleiner Sendesaal fur Musik und Horspielproduktionen sowie ein kleiner Technikraum der als Produktions Schnitt und Schaltraum dienen musste Der Berliner Rundfunk hatte daruber hinaus weitere technische Ausrustung geliefert so dass sich die Arbeitsbedingungen wiederum etwas verbesserten Allerdings besass das Funkhaus 1946 nicht ein einziges Kraftfahrzeug Erst ab 1947 stand ein Ubertragungswagen zur Verfugung Mit einer Frequenzumstellung konnte im November 1946 die Reichweite des Landessenders nochmals verbessert werden Dennoch blieb die Versorgung in Vorpommern weiterhin unbefriedigend wohingegen der Sender in Baden Wurttemberg im Saarland und in Rheinland Pfalz gut zu empfangen war Nur nach und nach konnte diese Versorgungslucke geschlossen werden Da Tontrager mit entsprechenden Musiktiteln zunachst nicht in ausreichendem Masse vorhanden waren erfolgte die musikalische Ausgestaltung der Sendungen durch Musiker des Mecklenburgischen Staatstheaters die die musikalische Umrahmung live im Sendesaal einspielten Auch diese Lucke konnte nur nach und nach mit neuerworbenen und gespendeten Tontragern geschlossen werden Unabhangig davon war diese Kooperation der Anfang einer ausserst fruchtbringenden Zusammenarbeit zwischen dem Schweriner Funkhaus und dem Staatstheater Schwerin aber auch mit anderen kunstlerischen und kulturellen Institutionen wie dem Schweriner Polizeiorchester und dem Stadttheater Volkstheater Rostock Das tagliche Programmvolumen betrug etwa drei bis vier Regionalfenster uber den Tag verteilt von insgesamt etwa 4 Stunden Zum Produktionsprofil gehorten Landesnachrichten der Landfunk Der Funkkurier der Blick in die Landespresse und ein Wirtschaftsmagazin Umsiedler und Heimkehrersendungen die Beantwortung von Horerfragen sowie Musik und Unterhaltung klassische Musik Horspiele aber auch Sondersendungen zu anstehenden Wahlen und niederdeutsche Sendungen Denn der Landessender bemuhte sich schon sehr fruhzeitig um die Pflege der niederdeutschen Sprache Allein im Funkhaus Schwerin sollten bis 1990 Tonbandkonserven fur 8 000 Sendeminuten entstehen Im Jahre 1948 grundete der Landessender einen Kinderchor Doch schon bald erwies sich das Funkhaus fur die anstehenden Aufgaben als zu klein Deshalb installierte der Landessender 1947 im Neuen Palais und im Haus der Kultur feste Ubertragungsstandorte fur Musikaufnahmen und ubertragungen sowie fur offentliche Veranstaltungen wofur der Sendesaal im Funkhaus nicht geeignet gewesen ware Die Landesregierung unterstutzte inzwischen den Antrag des Landessenders ein neues Funkhaus zu erbauen oder ein Gebaude dafur umbauen zu konnen 2 1 4 Funkhaus in der Schlossgartenallee Bearbeiten Nach anderthalbjahriger Bauzeit stand dem Landessender Schwerin ab Oktober 1949 im Gebaudekomplex der ehemaligen NSDAP Gaufuhrerschule in der Schlossgartenallee 61 ein neues Funkhaus zur Verfugung wodurch sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbesserten auch durch zusatzliches technisches Personal Produziert werden konnte das Programm damit in einem Studio einem Schallaufnahmeraum und einem Horspielkomplex mit Hallraum in Schnittraumen sowie in erforderlichen Redaktions Verwaltungs und Technikraumen Ein Jahr spater war der Grosse Sendesaal in einem separaten Gebaude fertig gestellt ebenso der Kleine Sendesaal im Hauptgebaude beide mit eigener Regie Im Grossen Sendesaal mit einer Bestuhlung fur 400 Personen veranstaltete der Landessender ab 1951 offentliche Konzerte so die Horer Wunschkonzerte Erst in den 1970er Jahren verzichtete das Funkhaus auf die Bestuhlung und nutzte diesen Komplex nur noch als Studio fur aufwendige Musikproduktionen und aufnahmen Daruber hinaus veranstaltete der Landessender Konzerte im Tierpark und anderen Kulturinstitutionen des Sendegebietes Bei solchen Veranstaltungen trat neben dem Kinderchor der 1951 gegrundete Jugendchor des Landessenders auf 2 Studio Rostock Bearbeiten Im Marz 1947 nahm der seinerzeit grosste Betrieb in Mecklenburg Vorpommern die Neptun Werft in Rostock ein Betriebsfunkstudio in Betrieb das der Landessender Schwerin sehr oft fur die Berichterstattung aus Rostock nutzte Dennoch begann der Landessender Schwerin in Rostock ein Rundfunkstudio aufzubauen Im Mai 1948 ging das Studio Rostock in Betrieb Mit zwei Redakteuren einem Kraftfahrer zwei Technikern und dem Studioleiter sowie einem Studio und einem altertumlichen Ubertragungswagen hatte es seinen Sitz im Haus des Kulturbundes am Schillerplatz 10 und produzierte Zulieferungen fur das Funkhaus Schwerin und den Berliner Rundfunk Etwa ein Jahr spater zog das Studio Rostock in die Graf Schalck Strasse 1 in ein Haus mit zwei Studios einem technischen Betriebsraum und Zimmern fur Redaktion Techniker und Studioleiter womit sich in Rostock die Arbeitsbedingungen ebenfalls etwas verbesserten 7 2 Rundfunk der Region von 1952 bis 1964 BearbeitenMit der Auflosung der Lander und der Errichtung von Bezirken als Verwaltungseinheiten im Sommer 1952 ging einher eine Umstrukturierung des Rundfunks in der DDR mit der Grundung des Staatliche Rundfunkkomitee SRK Der Bezirk Rostock sowie der grosste Teil der Bezirke Schwerin und Neubrandenburg entsprachen dem Sendegebiet des ehemaligen Landessenders Schwerin Bezirksstudios Bearbeiten Als Folge der Umstrukturierung des DDR Rundfunks waren die Funkhauser und Studios in den bisherigen Landern ab Sommer 1952 Bezirksstudios nur noch mit einer Zuliefererfunktion fur die in Berlin oder zum Teil in Leipzig produzierten zentralen Programme Dies traf auch auf das Funkhaus Schwerin zu In Bezirksstadten in denen es noch keine Radiostudios gab baute das Rundfunkkomitee solche auf wie zum Beispiel in Suhl Gera Frankfurt Oder und Neubrandenburg Doch schon im Sommer 1953 kam es zur ersten Korrekturen der Programmstruktur Dies fuhrte dazu dass die Bezirksstudios regionale Fenster erstellten Dabei teilten sich drei Studios eine Frequenz einer drei zentralen Programme und sendeten im Wechsel auf dieser Frequenz tagliche eine halbe Stunde Ein Studio fungierte hierbei als Leitstudio Die angeschlossenen Studios uberspielten ihre Sendungen zum Leitstudio welches die Sendungen abstrahlte Das Studio Schwerin fungierte als Leitstudio fur die Studios Rostock und Neubrandenburg Schwerin Rostock Neubrandenburg Potsdam Cottbus Frankfurt Dresden Karl Marx Stadt Chemnitz Gorlitz sorbisch Erfurt Gera Suhl Leipzig Halle Magdeburg 8 9 Die 1950er Jahre eine Zeit des Experimentierens Bearbeiten Die folgenden Jahre waren eine Zeit des Experimentierens sowohl fur die zentralen und noch mehr fur die regionalen Programme in Bezug auf die Frequenzen die Sendezeiten und den jeweiligen Sendeverbund der Regionalprogramme So kehrte 1955 der DDR Rundfunk zum System der nebeneinander existierenden Radiosender mit eigenem Namen und Intendanten zuruck Berliner Rundfunk Radio DDR und Deutschlandsender Die grosseren Bezirksstudios waren wieder Funkhauser denen wiederum kleinere Studios angegliedert waren Funkhauser und Studios unterstanden ab Anfang 1956 Radio DDR und waren in dessen Programmstruktur integriert Potsdam und Frankfurt waren von 1958 bis 1970 dem Berliner Rundfunk zugeordnet So hatte das Studio Schwerin wieder den Status eines Funkhauses dem die Studios in Rostock und Neubrandenburg angegliedert waren Neben der Ubertragungstechnik gehorte ab 1956 auch die Studiotechnik zur Deutschen Post ohne dass ein wirklicher Nutzen zu erkennen gewesen ware im Gegenteil denn der Verwaltungsaufwand stieg erheblich Als Ergebnis der Experimentier Jahre wies Ende der 1950er Jahre der DDR Rundfunk folgende Struktur aus Berliner RundfunkBerliner Rundfunk Unterhaltung und Politik aus und fur Ostberlin sowie fur die ubrige DDR Berliner Welle Unterhaltung und Politik fur Westberlin Regionalsendungen und beitrage aus dem Funkhaus Potsdam und dem Studio Frankfurt Oder in beiden ProgrammenRadio DDRRadio DDR I Information und Unterhaltung Radio DDR II Kultur Bildung und Weltanschauung Regionalprogramme aus den Bezirksfunkhausern und studios von 1958 bis 1970 ausser Potsdam und Frankfurt Deutschlandsender Programm fur ganz Deutschland Radio Berlin International Sendungen fur das Ausland in verschiedenen Sprachen Damit war in der DDR eine Radiostruktur geschaffen worden die im Wesentlichen bis zum Ende der DDR Bestand haben sollte 10 2 7 1 Regionalprogramme Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre Bearbeiten Da Radio DDR II sein UKW Netz erst ab 19 00 Uhr und spater ab 18 00 Uhr fur eigene Sendungen nutzte strahlte Radio DDR I im Laufe des Tages sein Programm uber dieses Sendenetz ab Die Funkhauser und Studios in den Bezirken integrierten ihre regionalen Fenster in die Programmstruktur von Radio DDR I Sie sendeten zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlicher Dauer uber den Tag verteilt auf Frequenzen von Radio DDR II bis zum vollstandigen Ausbau des UKW Netzes auch auf Radio DDR I Frequenzen So sendete am Programmtag Montag dem 28 Dezember 1959 das Funkhaus Leipzig drei regionale Fenster mit einer Gesamtsendezeit von 4 Stunden und 55 Minuten das Studio Suhl dagegen nur ein bezirkliches Fenster innerhalb des Weimarer Regionalprogramms von 5 Minuten Karl Marx Stadt Gera und Halle sendeten an diesem Tag gar nicht Das Funkhaus Schwerin kam mit zwei Fenstern auf eine Sendezeit von 1 Stunde und 45 Minuten das Studio Neubrandenburg uber zwei separate bezirkliche UKW Frequenzen auf 10 Minuten Der Sender Potsdam mit dem Studio Frankfurt Oder von 1958 bis 1970 dem Berliner Rundfunk zugeordnet sendete am Programmtag Montag 28 Dezember 1959 eine Sendung von 1 Stunde und 10 Minuten im zentralen Vormittagsprogramm des Berliner Rundfunks und 2 Stunden ein regionales Fenster fur den Bezirk Potsdam im Nachmittagsprogramm der Berliner Welle Frankfurt Oder sendete gar nicht Ab Januar 1963 sendeten alle Funkhauser und die ggf angeschlossenen Studios einheitlich ihr tagliches Regionalprogramm einheitlich auf einer Radio DDR II Frequenz montags bis sonnabends von 18 00 bis 18 55 Uhr und sonntags von 7 10 bis 11 00 Uhr so auch der Sender Schwerin Funkhaus Schwerin Bearbeiten Nachdem im Sommer 1953 mit einer bescheidenen halben Stunde fur Schwerin Rostock und Neubrandenburg ein Neuanfang im Regionalprogramm gemacht worden war stieg das Programmvolumen des Sendeverbunds auf ein bis drei Regionalfenster mit einer Gesamtsendezeit von ein bis drei Stunden In der Regel waren das zwei Fenster von insgesamt zwei Stunden taglich woran Schwerin den Lowenanteil hatte Dieses regionale Sendevolumen war aber nur die Halfte der taglichen regionalen Sendezeit von vor 1952 Das Produktionsprofil des Sendeverbundes umfasste regionalbezogene Sendungen zu Wirtschaft Kultur Bildung Landwirtschaft und Sport Klassik und Volksmusik Service und Unterhaltung sowie bis 1959 die Seeleute Gruss und Wunschsendung und andere maritime Sendungen aus dem Studio Rostock Da der Sender Schwerin einen besonders leistungsfahigen Mittelwellensender nutzte produzierte das Funkhaus auch Sendungen die sich an Horer im Norden der Bundesrepublik Deutschland richteten und berichtete uber Ereignisse in Hamburg Bremen Schleswig Holstein und Niedersachsen Als ungunstig fur die Erreichbarkeit der Horer in der eigenen Region und deren Konsum der Regionalprogramme erwiesen sich die haufigen Frequenzwechsel Streckenweise strahlte der Sendeverbund seine beiden Regionalfenster im Wechsel uber zwei unterschiedliche Frequenzen ab Hinzu kam dass der Empfang der uber UKW ausgestrahlten Programme fur viele Horer nicht moglich war da der DDR Handel Radiogerate mit UKW Empfangsteil noch nicht in ausreichender Menge anbot bzw diese Empfangsgerate verhaltnismassig teuer und damit fur viele zunachst noch unerschwinglich waren Zum regionalen Angebot hinzu kamen regelmassige bzw sporadische Sendungen im zentralen Vormittags bzw Abendprogramm sowie von September 1959 bis November 1961 die regelmassige Gestaltung des zentralen Radio DDR Nachtprogramms jeweils in der Nacht von Freitag auf Sonnabend von 1 00 Uhr bis 3 45 Uhr Des Weiteren realisierte das Schweriner Funkhaus fur das eigene Regionalprogramm und die zentralen Programme Musik und Horspielproduktionen sowie Buchlesungen vornehmlich niederdeutscher Werke wie auch offentliche Veranstaltungen im Grossen Sendesaal und in anderen offentlichen Ubertragungsorten Um die anstehenden Produktionsaufgaben weiterhin in zufriedenstellender Qualitat und Quantitat erfullen zu konnen erfuhr 1957 1958 der Kleine Sendesaal im Funkhaus Schwerin einen Umbau und eine Modernisierung Ebenfalls ging 1962 mit der Fertigstellung der Schweriner Sport und Kongresshalle ein technisch gut ausgestattetes Aussenstudio in Betrieb Es konnte unter Einbeziehung eines oder mehrerer Ubertragungswagen fur die Ubertragung von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen genutzt werden Ebenso fur das Studio Neubrandenburg in der Stadthalle Neubrandenburg fur Ubertragungen von Sport und Kulturveranstaltungen Dennoch hinkten die Bezirksfunkhauser in der technischen Ausstattung dem Berliner Funkhaus immer hinterher die Bezirksstudios noch mehr Eine Ausnahme bildete das Funkhaus Leipzig spater auch das Funkhaus Rostock 10 2 1 Sender Rostock Bearbeiten Das Studio Rostock war ab Februar 1959 ein selbststandiges Funkhaus das damit nicht mehr dem Funkhaus Schwerin unterstand und im Mai desselben Jahres seinen Sendebetrieb aufnahm Schwerin und Neubrandenburg bildeten nun alleine einen Sendeverbund Studio Neubrandenburg Bearbeiten Im Zusammenhang mit der Bildung der Bezirke und der Zentralisierung der Rundfunkprogramme installierte das Staatliche Rundfunkkomitee im Oktober 1952 im zur Bezirksstadt avancierten Neubrandenburg ein Rundfunkstudio zunachst mit provisorischer ab Fruhjahr 1953 mit der notwendigen stationaren Technik Das Studio hatte seinen Sitz in einer Villa in der Berliner Strasse 110 und produzierte Zulieferungen kleiner Beitrage fur die Funkhauser in Berlin Leipzig und Schwerin ab 1959 auch eigene kleine Regionalsendungen fur den Bezirk ausserhalb des Sendeverbunds Schwerin Neubrandenburg auf bezirklichen UKW Frequenzen Mit Bildung des Studiotechnischen Arbeitsbereichs Rostock im Rostocker Funkhaus war das Studio Neubrandenburg ab 1959 redaktionell dem Funkhaus Schwerin studio und ubertragungstechnisch dem Funkhaus Rostock zugeordnet 2 1 Rundfunk der Region von 1964 bis 1983 BearbeitenDie 1960er und 1970er Jahre waren Jahre in denen der DDR Rundfunk eine Kontinuitat im regionalen Sendebetrieb erreichte die einherging mit einer sukzessiven Erhohung der Regionalangebote Einheitliche Regionalangebote ab 1964 Bearbeiten Nach zwolf Jahren des Experimentierens kam es im Juni 1964 wiederum zu einer Neustrukturierung der Regionalprogramme die im Hinblick auf Frequenzen Sendezeiten und Sendeverbunde letztendlich zu einer Kontinuitat fuhren sollte Die Horerforschung hatte ergeben dass die Einschaltquoten in den Fruh und Morgenstunden am hochsten waren Durchschnittlich horten die meisten DDR Bewohner morgens etwa 40 Minuten Radio Das veranlasste die DDR Rundfunkverantwortlichen sechs Regionalprogramme in der Zeit von 6 05 Uhr bis 10 00 Uhr auf Frequenzen von Radio DDR II auszustrahlen bis auf Rostock und Cottbus alle in einem Sendeverbund bei dem ein oder zwei Studios einem Funkhaus zugeordnet waren Radio DDR II strahlte folgende Regionalprogramme aus Rostock SchwerinNeubrandenburgCottbus mit Studio Bautzen Dresden Karl Marx Stadt Weimar mit Buro Erfurt Gera Suhl Leipzig Halle MagdeburgDer Sender Potsdam und das Studio Frankfurt Oder gehorten bis 1970 weiterhin zum Berliner Rundfunk und sendeten auf dessen Frequenzen Potsdam werktags von 6 05 Uhr bis 8 30 Uhr oder 9 00 Uhr und von 12 00 Uhr bis 12 30 Uhr Frankfurt von 12 30 Uhr bis 13 00 Uhr spater zu anderen Zeiten allerdings als einzige Bezirksstation nicht in den Fruh und Morgenstunden 1 11 2 Sender Schwerin von 1964 bis 1983 Bearbeiten Der Sender Schwerin und das Studio Neubrandenburg arbeiteten weiterhin in einem Sendeverbund zusammen wobei Neubrandenburg zunachst das einzige Studio war das innerhalb des Sendeverbunds ein eigenes Regionalfenster ausstrahlte wochentags von 6 05 Uhr bis 7 57 Uhr Ansonsten ubernahm Neubrandenburg das Programm aus Schwerin oder war an ihm beteiligt Das Schweriner Regionalprogramm bestand uber all die Jahre aus einem zwei spater dreistundigen Morgenmagazin gefolgt von einer Gruss und Wunsch sowie einer Musiksendung bzw einem Servicemagazin Reportagen oder Sendungen zur Heimatgeschichte u A Das Produktionsprofil blieb unverandert Musik und Horspielproduktionen sowie Buchlesungen meistens niederdeutscher Literatur Zentralnachrichten kamen von der Hauptabteilung Nachrichten im Berliner Funkhaus Regionalnachrichten aus dem Funkhaus Schwerin bzw dem Studio Neubrandenburg Als ungunstig fur die Akzeptanz der Regionalprogramme erwies sich dass sich auf den zugeteilten Frequenzen zwei Radioprogramme eine Frequenz teilen mussten die im Hinblick auf den Programmauftrag und dessen Gestaltung nichts miteinander gemein hatten Das Regionalprogramm war familiar heimatverbunden und unterhaltsam Radio DDR II dagegen ein Kultur und Bildungskanal mit viel klassischer und ernster Musik sowie einem hohen Anteil an Wortbeitragen so dass es nach dem Zuschalten zum Zentralprogramm um 10 00 Uhr immer zu einem Stilbruch kam oder der Zuhorer wechselte auf eine andere Welle und am nachsten Tag wieder zuruck Das ausschliessliche Senden auf UKW und der geringe Ausstattungsgrad der DDR Haushalte mit UKW Radioempfangsgeraten in den 1960er Jahren wirkten sich ebenfalls negativ auf die Rezeption der Regionalprogramme aus Von 1965 bis 1967 musste das Studio I des Ostseestudios Rostock des Deutschen Fernsehfunks bis auf die Grundmauern abgerissen und neu aufgebaut werden da es nicht mehr den Erfordernissen effizienter Fernsehproduktionen entsprach Die Fernsehproduktionsvorhaben mussten sich den Gegebenheiten des kleineren und niedrigeren inzwischen mit einer eigenen Regie ausgestatteten Studios II anpassen und viele Produktionen ausserhalb des Ostseestudios realisiert werden z B Aufzeichnungen in Theatern Realisierung von Unterhaltungssendungen in Gaststatten Klubhausern usw Fur Fernsehspielproduktionen nutzte das Ostseestudio in dieser Zeit den Grossen Sendesaal des Funkhauses Schwerin Im Sommer 1968 stellte das Studio Neubrandenburg sein Fruhregionalfenster ein und gestaltete mit dem Sender Schwerin im taglichen Wechsel das Morgenmagazin das zum Oktober desselben Jahres durch Vorverlegung des Sendebeginns auf 5 05 Uhr um eine Stunde erweitert wurde 1970 begann der Sender Schwerin mit der Ausstrahlung von Stereomusikbandern ab 1973 mit der Musikproduktion in Stereo Im Marz 1975 startete das Studio Neubrandenburg sein eigenes Morgenmagazin als regionales Fensterprogramm innerhalb des Sendeverbunds in der Zeit von 5 05 Uhr bis 7 35 Uhr ab Januar 1978 bis 8 00 Uhr Im Wechsel mit den Sendern Leipzig Dresden und Weimar gestaltete ab 1979 der Sender Schwerin in regelmassigen Abstanden an Dienstagen im Abendprogramm von Radio DDR II einen Schweriner Abend Das waren jeweils funf Stunden mit viel klassischer Musik und Berichten aus dem kulturellen und intellektuellen Leben des Bezirks Schwerin Weitere zentral ausgestrahlte Sendungen waren Zur Abendstunde mit Volksmusik im Vorabend und Heute vom Sender Schwerin im Nachtprogramm von Radio DDR I in der Regel jeweils einmal im Jahr Eine Zusammenarbeit bestand zwischen dem Sender Schwerin und dem Studio Neubrandenburg auf der einen sowie dem Sender Rostock auf der anderen Seite so z B beim Original Wettergesprach Daruber hinaus beteiligten sich Schwerin und Neubrandenburg in geringem Umfang am Programm der Radio DDR Ferienwelle das der Sender Rostock seit 1967 von Mai bis September uber erweiterte Frequenzen in den drei Nordbezirken ausstrahlte Im Januar 1983 strahlte der Sender Schwerin die erste Plappermohl aus eine ausserst erfolgreiche niederdeutsche Talkrunde mit viel Humor up Platt Die Plappermohl ist die einzige Sendung des Schweriner Funkhauses die die Wendewirren uberlebte und im Landeshorfunkprogramm von NDR 1 Radio MV weitergefuhrt wurde und noch wird 1 11 2 12 Regionalprogramme Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre Bearbeiten Bis Ende des Jahres 1978 war bei Radio DDR eine Struktur von 11 Regionalangeboten geschaffen worden bei denen vier Studios Fensterprogramme in einem Verbund mit einem Funkhaus sendeten davon zwei Studios ein gemeinsames Fenster im Wechsel gestalteten Die Funkhauser sendeten wochentaglich funf die Studios drei Stunden der Sender Rostock von Mai bis September 15 Stunden was einer durchschnittlichen wochentaglichen Sendezeit von 51 Stunden entsprach Rostock SchwerinNeubrandenburgPotsdamFrankfurtCottbus mit Studio Bautzen DresdenKarl Marx StadtWeimar mit Buro Erfurt Gera Suhl LeipzigHalle MagdeburgSomit sendete der Sender Schwerin funf Stunden von 5 05 Uhr bis 10 00 Uhr davon zwei Stunden gemeinsam mit dem Studio Neubrandenburg das Studio Neubrandenburg drei Stunden von 5 05 Uhr bis 8 00 Uhr ein Morgenmagazin als Fensterprogramm innerhalb des Sendeverbunds mit Schwerin Anschliessend erfolgte die Ubernahme des Schweriner Programms oder eine Beteiligung daran Sendestart am Wochenende war 6 05 Uhr in der Regel vom Sender Schwerin bestritten 1 13 2 Rundfunk der Region in den 1980er Jahren BearbeitenDie bis 1978 herausgebildete Regionalstruktur bei Radio DDR hatte bis Mitte der 1980er Jahre bestand Danach begann der DDR Rundfunk die Regionalprogramme langfristig auszubauen Sender Schwerin von 1983 bis 1989 Bearbeiten Die Erweiterungsplane fur die Regionalprogramme fuhrten dazu dass das Studio Neubrandenburg ab Fruhjahr 1985 auch sonnabends in der Zeit von 6 05 Uhr bis 9 00 Uhr sendete und der Sender Schwerin ab Mai 1986 sein Programm bis 13 00 Uhr ausdehnte allerdings nach 10 00 Uhr noch nicht im Verbund mit Neubrandenburg Die Ausstrahlung des erweiterten Programms erfolgte auf einer Frequenz des sich in der Entwicklung befindlichen Jugendradios DT 64 das sein Programm erst um 13 00 Uhr begann wodurch der Stilbruch beim Zuschalten auf das Zentralprogramm auf dieser Frequenz weniger scharf war als beim Zuschalten auf einer Frequenz von Radio DDR II dem Kultur und Bildungsprogramm Das Studio Neubrandenburg erweiterte sein Programm ab September 1986 und sendete bis 10 00 Uhr sonnabends bis 9 30 Uhr Nachdem sich ohnehin nach und nach die Musikproduktion vom Funkhaus Schwerin zum Funkhaus Rostock verlagert hatte ubernahm das Rostocker Funkhaus nach nochmaliger technischer Erweiterung und Ausrustung der notwendigen peripheren und digitalen Technik seiner Regie 3 ab 1985 fast die gesamte Musikproduktion des Ostseestudios Rostock des DDR Fernsehens und die des Funkhauses Schwerin Der Grosse Sendesaal des Schweriner Funkhauses wurde infolgedessen weniger genutzt und verlor an Bedeutung Auch die Horspielproduktion verlagerte sich zunehmend vom Funkhaus Schwerin nach Rostock ins technisch besser ausgerustete dortige Funkhaus 1 13 2 Regionalprogramme ab Dezember 1987 Bearbeiten Zum Dezember 1987 war der geplante Ausbau der Regionalprogramme im Grossen und Ganzen abgeschlossen Damit unterstanden die Funkhauser und Studios nicht mehr Radio DDR sondern hatten eine Art eigene Intendanz in Berlin Die Funkhauser sendeten auf Frequenzen von Radio DDR II dessen Sendebeginn auf 13 00 Uhr verlegt worden war und zum Teil auf Frequenzen des zum Vollprogramm entwickelten Jugendradios DT 64 von 4 05 5 05 Uhr bis 13 00 Uhr die Studios sie nannten sich jetzt Sender von 4 05 5 05 Uhr bis 10 00 Uhr Leipzig und spater auch Rostock in seinem Winterprogramm sendeten zusatzlich ein Regionalfenster von 17 00 Uhr bis 19 00 Uhr Alle ehemaligen Studios standen in einem Sendeverbund mit einem grosseren Funkhaus Die wochentagliche Sendezeit aller 11 Regionalprogramme betrug 87 Stunden Bis 1989 90 sollten sich die Regionalprogramme nochmals dahingehend entwickeln dass Halle und Magdeburg ab Januar 1989 separat sendeten und das Studio Bautzen im Haus der Sorben ab Oktober 1989 ein anderthalbstundiges spater bis auf drei Stunden erweitertes Morgenmagazin in Sorbisch ausstrahlte Damit erhohte sich die wochentagliche Sendezeit der nun 13 Regionalprogramme auf 95 Stunden Rostock SchwerinNeubrandenburgPotsdamFrankfurt Oder CottbusBautzen sorbisch DresdenKarl Marx StadtWeimar mit Buro Erfurt Gera Suhl LeipzigHalle Magdeburg 1 13 2 Resonanz der neuen Regionalangebote Bearbeiten Fur Schwerin und Neubrandenburg blieb zunachst fast alles beim bisherigen Umfang Schwerin sendete acht Stunden von 5 05 Uhr bis 13 00 Uhr Neubrandenburg funf Stunden von 5 05 Uhr bis 10 00 Uhr im Anschluss gemeinsam mit Schwerin durch Ubernahme oder Beteiligung Sendestart an Wochenenden und Feiertagen war 6 05 Uhr wobei in der Regel Neubrandenburg sonnabends aufgrund der Sportsendung aus Schwerin nur bis 9 30 Uhr sendete sonntags bis 10 00 Uhr Allerdings sendete Schwerin nicht mehr auf Frequenzen von DT 64 sondern nur noch auf Radio DDR II Frequenzen mit dem bereits erwahnten Stilbruch beim Zuschalten auf das Zentralprogramm Dennoch zeigten die neuen Regionalprogramme eine positive Wirkung auf das Horerverhalten Die Regionalstationen konnten mit ihren neuen Angeboten neue Horer gewinnen zu Lasten der zentralen Programme was sicherlich u a am inzwischen gestiegenen Ausstattungsgrad an UKW Radioempfangern lag 1 13 2 Zeit des politischen Umbruchs und nach der Wiedervereinigung BearbeitenDie Zeit des politischen Umbruchs war in allen DDR Bezirken den zukunftigen Landern von dem Bestreben gekennzeichnet das gesamte redaktionelle und technische Produktionspotential von Radio und Fernsehen der Region neu zu organisieren um ein eigenstandiges Rundfunksystem auf Landesebene aufzubauen unabhangig von der Zentrale in Berlin Viele dieser Plane waren allerdings unrealistisch und hatten von vornherein keine Aussicht auf Verwirklichung Mecklenburg Radio Schwerin Bearbeiten Bereits im Wende Herbst 1989 nannte sich das Programm aus Schwerin Mecklenburg Radio Schwerin Die regionalen Angebote aus Schwerin und Neubrandenburg sowie aus Rostock liefen zunachst wie gewohnt weiter Im Fruhjahr 1990 begannen die drei Radiostandorte Schwerin und Neubrandenburg sowie Rostock Nagel mit Kopfen zu machen Aus den drei Regionalprogrammen mit einem wochentaglichen Sendevolumen von 25 Stunden sollte zunachst ein Vollprogramm fur das zukunftige Land Mecklenburg Vorpommern aus der Taufe gehoben werden teilweise auf Frequenzen und zu Lasten der zentralen Programme aus Berlin Insgesamt waren utopische vier Programme fur das zukunftige bevolkerungsschwache Land Mecklenburg Vorpommern geplant 1 13 2 Radio Mecklenburg Vorpommern RMV Bearbeiten Im Juni 1990 war Sendestart fur das neue Radioangebot Radio Mecklenburg Vorpommern RMV mit den beiden Programmen RMV 1 und RMV Ferienwelle Der Sitz des Landesfunkhauses war in Rostock Das Rostocker Funkhaus war grosser und moderner als das in Schwerin und in Hinblick auf eine Fusion von Radio und Fernsehen befand sich in Nahe des Funkhauses ein Fernsehstudiokomplex das Ostseestudio Rostock des Deutschen Fernsehfunks Ausserdem stand Rostock als im Gegensatz zu Schwerin bevolkerungsreichere sowie wirtschaftlich und wissenschaftlich bedeutendere Stadt als Landeshauptstadt zur Disposition RMV 1 war ein Gemeinschaftsprogramm der Funkhauser in Rostock und Schwerin und des Studios in Neubrandenburg jeweils mit eigenem Regionalfenster Das Programm gestaltete zum uberwiegenden Teil das Funkhaus Schwerin und es beinhaltete viel Pop Schlager und volkstumlicher Musik sowie einen grossen Anteil an regionaler und uberregionaler Information sowie leichte Unterhaltung Das Programm zielte in erster Linie auf mittlere und reifere Jahrgange der Einheimischen und Touristen bei denen diese Mischung sehr gut ankam Die RMV Ferienwelle ein flottes Jugendprogramm mit aktuellster Musik gestaltete fast ausschliesslich das Funkhaus Rostock und sollte eigentlich ganzjahrig senden Durch die stark jugendgemasse Musikausrichtung des Programms erreichte die Ferienwelle einen Grossteil der ehemaligen Horerschaft allerdings nicht mehr so z B die mittleren und reiferen Jahrgange zu denen der grosste Teil der nun hauptsachlich aus Westdeutschland kommenden Touristen zahlte und die wie oben angefuhrt in erster Linie RMV 1 horten womit der Stationsname Ferienwelle eigentlich obsolet gewesen ware Mit diesen Angeboten erhohte sich die wochentagliche Sendezeit der drei Radiostandorte von 25 auf 37 Stunden Zum Vergleich Die Landesfunkhauser des Norddeutschen Rundfunks NDR sendeten zu dieser Zeit wochentaglich je etwa 17 Stunden Landeshorfunkprogramm Erwartungsgemass war das auf Dauer nicht mit dem bestehenden Personalbestand und den Produktionskapazitaten zu bewerkstelligen Der bis dahin grosse Umfang an Musik und Horspielproduktionen musste stark zuruck gefahren werden Die RMV Ferienwelle als ein zweites Programm war nicht mehr zu halten Die Ferienwelle sendete deshalb nur noch Regionalfenster im 2 Horfunkprogramm des Norddeutschen Rundfunks NDR 2 das damit flachendeckend in ganz Mecklenburg Vorpommern sein Programm ausstrahlte ohne dass sicher abzusehen war das der Norddeutsche Rundfunk die Landesrundfunkanstalt fur Mecklenburg Vorpommern werden wurde Da inzwischen Schwerin und nicht Rostock Landeshauptstadt geworden war und es in Schwerin wie auch in Neubrandenburg nur ein Korrespondentenburo des Fernsehens gab musste das Fernsehen reagieren Fur die aktuell politische Berichterstattung aus der Landeshauptstadt Schwerin richtete der Fernsehstudiokomplex Rostock im Grossen Sendesaal des Funkhauses Schwerin ein Fernsehstudio ein Dieses provisorische Studio war bedeutend grosser als das 1998 im neuen Landesfunkhaus in Betrieb genommene endgultige Fernsehstudio In Greifswald richtete Radio Mecklenburg Vorpommern ein Horfunkstudio fur die regionale Berichterstattung ein Nach der Deutschen Wiedervereinigung gab es ein starkes Tauziehen zwischen den Landern des NDR Sendegebiets Hamburg Niedersachsen und Schleswig Holstein auf der einen sowie Berlin und Brandenburg auf der anderen Seite um die Zugehorigkeit Mecklenburg Vorpommerns zu einer Landesrundfunkanstalt ab 1992 Denn mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland unterstand der Rundfunk Horfunk und Fernsehen gemass Artikel 36 des Einigungsvertrags dem von Bundeskanzler Helmut Kohl eingesetzten aus Bayern kommenden Rundfunkbeauftragten fur die neuen Bundeslander Rudolf Muhlfenzl Dieser hatte die Aufgabe den ehemaligen staatlichen Rundfunk und das staatliche Fernsehen in foderale Strukturen zu uberfuhren oder abzuwickeln Allen Beteiligten war klar dass eine eigenstandige Landesrundfunkanstalt fur Mecklenburg Vorpommern aus okonomischen Erwagungen nicht in Frage kommen konnte Zur Disposition standen eine Beteiligung am Norddeutschen Rundfunk NDR oder die Neugrundung einer Nordostdeutschen Rundfunkanstalt NORA mit den Landern Berlin und Brandenburg in deren Folge Hamburg Niedersachsen und Schleswig Holstein mit dem NDR das Rennen machten 1 2 12 NDR Landesfunkhaus Bearbeiten nbsp NDR Landesfunkhaus Mecklenburg Vorpommern Schlossgartenallee 61Nachdem der Norddeutsche Rundfunk zum 1 Januar 1992 die Landesrundfunkanstalt fur Mecklenburg Vorpommern geworden war hatte das Landesfunkhaus seinen Sitz in der Landeshauptstadt Schwerin Der NDR bundelte den grossten Teil der Horfunkkapazitaten im Funkhaus in der Schweriner Schlossgartenallee Von dort sendete er das NDR Landesprogramm NDR 1 Radio MV welches das erfolgreichste Horfunkprogramm des NDR werden sollte Dagegen fuhrte die Ferienwelle aus Rostock das bei der NDR Zentrale ungeliebte Kind nur noch ein Schattendasein Ihr war kein langes Leben mehr beschieden da sie nicht in die NDR Horfunkstruktur passte Das Fernsehen jetzt mit dem Horfunk im NDR vereint sendete zunachst noch vorrangig aus dem alten Fernsehstudiokomplex in Rostock Radio MV fuhrte im Grunde genommen die von den Regionalprogrammen ubernommene und ab 1990 weiterentwickelte Programmkonzeption fort womit Radio MV ohnehin konform ging mit der Programmausrichtung der anderen NDR Landesfunkhauser In den 1990er Jahren nahm der NDR den Bau eines neuen Funkhauses in Angriff das 1997 als damals modernstes Funkhaus Europas seinen digitalen Horfunkbetrieb aufnahm Den alten Fernsehstudiokomplex in Rostock gab der NDR 1998 auf und die Produktionskapazitaten des Fernsehens zogen nach Schwerin ins Landesfunkhaus nach Hamburg und ins Funkhaus Rostock 2 1 14 Das Landesfunkhaus befindet sich nahe dem Sudwestufer des Schweriner Sees im Stadtteil Ostorf Es liegt am Ostorfer Hals dieser hat sich als so genanntes Schlossgartenviertel seit der Wende als besonders hochwertiges Wohnviertel etabliert in dem neben den teilweise denkmalgeschutzten Altbau Villen eine Reihe von Neubauten entstanden sind Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landesfunkhaus Mecklenburg Vorpommern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NDR uber das Landesfunkhaus in Schwerin Besuch des LandesfunkhausesEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p LIA Archiv Wegner LIA Hamburg a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Horst Zanger Geschichten aus 50 Jahren Rundfunk Chronik des Landesrundfunks Mecklenburg Vorpommern VerlagReihardThon Schwerin 1995 Programmteil in Der Rundfunk Jg 1949 1 52 Deutscher Funk Verlag GmbH Berlin SO 36 1949 a b c Programmteil in Der Rundfunk Jg 1953 1 52 Hrsg Staatliches Rundfunkkomitee der DDR uber Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin DDR 1953 1 Workshop 17 Dezember 1991 Rundfunkbeginn 1945 in Mit uns zieht die neue Zeit Heide Riedel Hrsg Vistas Verlag Berlin 1992 Heinz Florian Oertel Hochste Zeit Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft Berlin 1997 3 Auflage 1998 a b Eberhard Fensch So und nur noch besser Wie Honecker sich das Fernsehen vorstellte Das Neue Berlin Verlag Berlin 2003 LIA Archiv Wegner ebenda Programmteil in Der Rundfunk 1952 1953 Hrsg Staatliches Rundfunkkomitee der DDR uber Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin DDR 1953 a b Programmteil in Der Rundfunk 1952 1964 Hrsg Staatliches Rundfunkkomitee der DDR uber Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin DDR 1953 a b Programmteil und Beitrage in FF Dabei Jahrgange 1964 1978 Berliner Verlag Berlin 1964 1978 a b Hans Helmut Pentzien Ostseestudio Rostock 1962 1991 Aus dem Blickwinkel eines Kameramannes Verlag Redieck amp Schade 2012 a b c d e Programmteil und Beitrage in FF Dabei Jahrgange 1978 1990 Berliner Verlag Berlin 1978 1990 Standort mit Tradition Der NDR in der Schlossgartenallee ndr deNormdaten Korperschaft GND 6008342 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sender Schwerin amp oldid 239206480