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Der Bezirk Suhl wurde 1952 nach Auflosung der Lander in der Deutschen Demokratischen Republik als kleinster der insgesamt 14 Bezirke gegrundet BasisdatenBezirkshauptstadt SuhlFlache 3 856 km2 1 Einwohner 549 400 1989 1 Bevolkerungsdichte 142 Ew km2Bezirksnummer 11Kfz Kennzeichen OGliederung 1990Stadtkreise 1Kreise 8Gemeinden 357KarteLage des Bezirks Suhl in der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgliederung 2 Bezirksstadt und Raumordnung 3 Regierungs und Parteichefs 3 1 Vorsitzende des Rates des Bezirkes 3 2 Erste Sekretare der SED Bezirksleitung 4 Dialekte bzw Mundarten 5 Weitere Daten 6 Wappen 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerwaltungsgliederung BearbeitenDer Bezirk umfasste einen Stadtkreis sowie acht Landkreise ehm Kreis nummer TGS Kreis Bevolkerung am 3 Oktober 1990 Anzahl derGemeinden Flache ha am Jahres ende 1990 Kreis Nr von1990 bis 1994 AGS insgesamt mannlich weiblich1131 Suhl Stadtkreis 55055 26523 28532 1 6600 16004 1101 Bad Salzungen 87660 42602 45058 61 62162 16015 1102 Hildburghausen 57756 27781 29975 77 69671 16023 1103 Ilmenau 66499 31602 34897 28 34684 16024 1105 Meiningen 67948 32769 35179 60 70514 16028 1104 Neuhaus Rwg 36461 17128 19333 27 32076 16030 1106 Schmalkalden 63263 30266 32997 34 40567 16036 1107 Sonneberg 56910 26887 30023 37 30611 16040 1108 Suhl Land 43639 20720 22919 32 38669 16042 11 Bezirk Suhl 535191 256278 278913 357 385554 zum Land ThuringenMit der Wiedererrichtung der Lander auf dem Gebiet der DDR im Jahre 1990 wurden die Bezirke aufgelost Der Bezirk Suhl wurde dem Land Thuringen ab 1994 Freistaat Thuringen zugeordnet Mit der Kreisreform die im Freistaat Thuringen zum 1 Juli 1994 umgesetzt wurde entstanden aus den bisherigen Kreisen grossere Verwaltungseinheiten So wurde der Kreis Bad Salzungen mit dem nordlich im ehemaligen Bezirk Erfurt liegenden Kreis Eisenach zum Wartburgkreis zusammengefasst Der Kreis Hildburghausen wurde im Norden um Teile des Kreises Suhl und im Suden um Teile des Kreises Meiningen erweitert und bildet nun den Landkreis Hildburghausen Die Kreise Schmalkalden und Meiningen wurden zum Landkreis Schmalkalden Meiningen vereinigt der Kreis Sonneberg wurde um den sudlichen Teil des Kreises Neuhaus erweitert und bildet nun den Landkreis Sonneberg der nordliche Teil des Kreises Neuhaus wurde dem Landkreis Saalfeld Rudolstadt angegliedert Der Kreis Ilmenau wurde mit dem nordlich im ehemaligen Bezirk Erfurt gelegenen Kreis Arnstadt zum Ilm Kreis fusioniert Der Kreis Suhl wurde aufgelost Teile wurden in die Stadt Suhl eingemeindet der sudliche Teil um Schleusingen kam zum Landkreis Hildburghausen der westliche und nordliche Teil um Zella Mehlis und Oberhof kam zum Landkreis Schmalkalden Meiningen und die im Osten von Suhl liegende Gemeinde Gehlberg wurde erst in den Ilm Kreis eingegliedert spater von Suhl selbst eingemeindet Bezirksstadt und Raumordnung BearbeitenDa der Thuringer Wald den sudlichen Teil Thuringens klar vom nordlichen Teil abgrenzt war es bei der Bildung der Bezirke 1952 schwierig eine andere Grenze als den Kamm des Gebirges auszuwahlen So entstand im frankisch gepragten Sudthuringen mit dem Bezirk Suhl der kleinste Bezirk der DDR Ein weiteres Problem stellte die Bevolkerungsstruktur dar so war insbesondere der Thuringer Wald dicht besiedelt allerdings gab es im Bereich des Bezirkes keine grosse Stadt auf die der Bezirk monozentrisch ausgerichtet werden konnte wie es in vielen anderen Bezirken etwa Erfurt Leipzig oder Magdeburg der Fall war Mit uber 30 000 Einwohnern war bei Grundung des Bezirkes die Industriestadt Sonneberg die grosste Stadt die allerdings im aussersten Sudosten des Bezirks direkt an der innerdeutschen Grenze lag Sie schied allein aufgrund ihrer Lage schon als zukunftige Bezirksstadt aus Traditionelles Zentrum des Raumes war Meiningen zentral gelegen im Bezirk mit ausreichender Infrastruktur in jeder Hinsicht Als ehemalige Hauptstadt des Herzogtums Sachsen Meiningen waren hier bereits alle Voraussetzungen fur eine Bezirksstadt gegeben So sollte Meiningen mit seinen rund 24 000 Einwohnern nach dem Willen der ortlichen SED Fuhrung auch Bezirksstadt werden Allerdings war Meiningen nicht industrialisiert sondern vielmehr als klassische Residenzstadt eher ein Verwaltungs Kultur und Dienstleistungszentrum insbesondere der Finanzdienstleistungen der Justiz und der Kultur Weiterhin war in der Bevolkerungsstruktur das Burgertum zu stark vertreten beziehungsweise der Anteil der Arbeiterklasse zu gering Ein klares Veto vom ZK aus Berlin liess daraufhin Meiningen als Bezirksstadt ausscheiden Stark industrialisiert und weit genug von der innerdeutschen Grenze entfernt ist die Stadt Ilmenau die auch ein Zentrum der Bildung Technikum Finanzhochschule Glasfachschule war Allerdings lag auch sie am Rand des Bezirks und besass schlechte Verkehrsanbindungen zu den anderen grossen Stadten der Region was auch diese Stadt als Bezirksstadt ungeeignet erscheinen liess So fiel die Entscheidung fur die Stadt Suhl damals 24 000 Einwohner welche gemeinsam mit dem benachbarten Zella Mehlis damals 16 000 Einwohner ebenfalls eine stark industrialisierte Stadt war Grosster Nachteil Suhls war die Topografie Eine Vergrosserung der Stadt erschien schwierig Ausserdem wies die Infrastruktur besonders im Vergleich zu Meiningen erhebliche Defizite auf was allerdings auch den Vorteil hatte dass die SED Fuhrung hier etwas komplett Neues aufbauen konnte ohne Rucksicht auf historische Strukturen nehmen zu mussen Dies geschah in den folgenden Jahrzehnten wenngleich der Bezirk verhaltnismassig polyzentrisch strukturiert blieb Meiningen blieb ein kulturhistorisches Zentrum hinsichtlich Bildung waren es nach wie vor Ilmenau und Schmalkalden mit ihren Technischen Hochschulen und auch die Industrie wurde nicht entscheidend zentralisiert Nach der Wiedervereinigung musste sich die ehemalige Bezirksstadt aufgrund des Strukturwandels erheblichen Problemen stellen so kam ein bis heute andauernder uberdurchschnittlicher Bevolkerungsruckgang hinzu Demgegenuber konnten die drei anderen grosseren Stadte im Bezirk die Folgen der Wiedervereinigung etwas besser kompensieren Regierungs und Parteichefs BearbeitenVorsitzende des Rates des Bezirkes Bearbeiten 1952 1958 Fritz Sattler 1896 1964 1958 1967 Wilhelm Behnke 1914 1979 1967 1990 Arnold Zimmermann 1922 2015 1990 9999 Helmuth Vierling kommissarisch 1945 1990 9999 Werner Ulbrich Regierungsbevollmachtigter 1939 Erste Sekretare der SED Bezirksleitung Bearbeiten 1952 1954 Adolf Farber 1912 1987 1954 1956 Kurt Schneidewind 1912 1983 1956 1968 Otto Funke 1915 1997 1968 1989 Hans Albrecht 1919 2008 1989 1990 Peter Pechauf 1941 Dialekte bzw Mundarten BearbeitenOstfrankische Dialekte Mainfrankische Dialekte Grabfeldisch in den Kreisen Meiningen und Hildburghausen Hennebergisch in den Kreisen Schmalkalden Meiningen Suhl Hildburghausen und Bad Salzungen Itzgrundisch in den Kreisen Sonneberg und Hildburghausen Rhoner Platt eine Mundart des Osthessischen in den Kreisen Bad Salzungen und Meiningen Oberfrankisch in Heinersdorf im Kreis Sonneberg Thuringische Dialekte Ilmthuringisch im Kreis Neuhaus Zentralthuringisch im Kreis Ilmenau Sudostthuringisch im Kreis NeuhausWeitere Daten Bearbeiten nbsp Mitarbeiter des staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Ilmenau bei der Holzgewinnung 1981Grosse 3876 Quadratkilometer davon 50 Waldflache Industrie Forstwirtschaft Holzver und bearbeitung Bergbau Kalisalz Schwerspat Maschinenbau Fahrzeugbau Mopeds Schienenfahrzeugbau Jagd und Sportwaffen Haushaltsgerate Elektrotechnik Mikroelektronik Glas Spielwaren und Porzellanindustrie Grosste Stadte Stadt Einwohner 1950 Einwohner 1984 Einwohner 2005 Suhl 24 020 56 345 42 689Ilmenau 19 108 29 481 26 737Sonneberg 30 182 28 400 23 805Meiningen 23 484 25 892 21 448Bad Salzungen 10 006 21 335 16 504Schmalkalden 12 665 17 410 17 910Zella Mehlis 16 914 13 921 12 245Hildburghausen 7 568 11 258 12 296Der Bezirk Suhl war der kleinste Bezirk der DDR und wurde scherzhaft auch Autonome Bergrepublik Sozialistisches unterentwickeltes Hinterland oder Gebirgsrepublik Sudthuringen genannt 2 Wappen BearbeitenDurch die Siegelordnung der DDR vom 28 Mai 1953 verloren alle regionalen Wappen ihre Bedeutung als Marke bzw Siegel Jedoch wurden die Wappen der Stadte und Kreise weiterhin an Gebauden oder in Publikationen verwendet ohne eine amtliche Funktion zu erfullen Das in einigen Buchern verwendete Wappen des Bezirkes Suhl zeigt in Wirklichkeit das Wappen der Stadt Suhl Amtlich war das Siegelwappen der DDR Erst durch die Kommunalverfassung der DDR vom 17 Mai 1990 durften Gemeinden und Kreise erstmals wieder ausdrucklich Wappen fuhren und als Siegel verwenden Siehe auch BearbeitenBezirksgericht Suhl Bestand der SED Bezirksleitung Suhl im Staatsarchiv Meiningen Bestand des Bezirkstags Rat des Bezirkes Suhl im Staatsarchiv MeiningenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bezirk Suhl Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b 40 Jahre DDR Staatliche Zentralverwaltung fur Statistik Mai 1989 Peter Wurschi Rennsteigbeat Jugendliche Subkulturen im Thuringer Raum 1952 1989 Europaische Diktaturen und ihre Uberwindung Nr 11 Bohlau Verlag Koln 2007 ISBN 978 3 412 20014 5 S 73 ff Bezirke der Deutschen Demokratischen Republik Cottbus Dresden Erfurt Frankfurt Oder Gera Halle Karl Marx Stadt Leipzig Magdeburg Neubrandenburg Ost Berlin gleichgestellt Potsdam Rostock Schwerin Suhl Normdaten Geografikum GND 4058528 1 lobid OGND AKS LCCN n82212373 VIAF 158298784 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirk Suhl amp oldid 235378396