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Hans Bentzien 4 Januar 1927 in Greifswald 18 Mai 2015 in Bad Saarow war ein deutscher Politiker und Funktionar der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Von 1961 bis 1965 war er Minister fur Kultur der DDR Ab 1966 war er in verschiedenen Positionen in der Medienwirtschaft tatig Hans Bentzien links verlieh am 22 Mai 1963 den Johannes R Becher Preis an den Lyriker und Erzahler Franz FuhmannInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Mitglied der Hitlerjugend absolvierte Bentzien eine Ausbildung zum Lehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Rogasen im Warthegau Er beantragte am 9 Februar 1944 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 9 751 671 1 Noch im gleichen Jahr wurde er zum Reichsarbeitsdienst und im Oktober zur Wehrmacht eingezogen 2 Im Jahr 1945 kam er in britische Kriegsgefangenschaft Heimgekehrt trat Bentzien ohne seine fruhere NSDAP Mitgliedschaft zu verleugnen im Marz 1946 in die Kommunistische Partei Deutschlands ein durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED im April 1946 wurde er Mitglied der SED 3 Von 1946 bis 1948 war er Lehrer in Greifswald Von 1948 bis 1950 studierte er an der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald und an der Friedrich Schiller Universitat in Jena Geschichte Wahrend seiner Tatigkeit fur die Landesleitung Thuringen und die Kreisleitung Gera der SED bewahrte sich Bentzien in den Tagen um den Aufstand des 17 Juni 1953 in Jena Dort ubernahm er in der Kreisleitung der SED bis Marz 1954 den Posten des Ersten Sekretars Von 1955 bis 1958 studierte Bentzien in Moskau an der Parteihochschule der KPdSU mit Abschluss als Diplom Gesellschaftswissenschaftler Von 1958 bis 1961 war Bentzien Sekretar fur Kultur und Bildung der SED Bezirksleitung Halle und Mitglied der Kulturkommission beim SED Politburo Von 1961 bis 1965 war er Minister fur Kultur der DDR Bentzien hatte in seinem Amt wegen seines Eintretens gegen die Zerstorungen des Johanniskirchturms und der Universitatskirche in Leipzig mehrere Zusammenstosse mit dem Politburomitglied Paul Frohlich hinter dem der Abrissbefurworter Walter Ulbricht stand Indessen hatte 1965 in Westdeutschland der Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen die bis dahin in der DDR offentlich verschwiegene NSDAP Mitgliedschaft Bentziens der Presse bekanntgemacht In der Folge des 11 Plenums des ZK der SED wurde Hans Bentzien am 12 Januar 1966 wegen ernsthafter Fehler abgelost und durch Klaus Gysi ersetzt Ob fur die Absetzung das Bekanntwerden der NSDAP Mitgliedschaft das den Ruf der DDR als antifaschistischen Staat gefahrdete oder der Widerstand gegen die Abrisspolitik der ausschlaggebende Grund war ist unklar 4 Nach seiner Ablosung als Minister war Bentzien von 1966 bis 1975 Direktor des Verlages Neues Leben bis er 1975 zum Rundfunk der DDR wechselte wo er als Nachfolger von Manfred Engelhardt fur zwei Jahre die Leitung der Hauptabteilung Funkdramatik ubernahm 1975 1977 1977 wurde Bentzien stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Komitees fur Fernsehen 1979 wurde er wegen Ausstrahlung der Filme Geschlossene Gesellschaft und Ursula abgesetzt Bentzien blieb beim Fernsehen und arbeitete in der Redaktion Publizistik des Deutschen Fernsehfunks DFF 1984 entstand unter seiner Leitung der Dokumentarfilm Wir haben nichts zu bereuen 5 Nach der Wende wurde Bentzien Generalintendant des DFF 1989 1990 Bentzien starb im Alter von 88 Jahren in Bad Saarow 6 7 Auszeichnungen Bearbeiten1959 Dr Theodor Neubauer Medaille 1965 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 8 1985 Theodor Korner PreisSchriften BearbeitenWie Robinson kann man nicht leben Berlin 1974 Ein Buch vom Kommunismus Fur junge Leute Berlin 1976 Meister Meister zeig uns Arbeit Berlin 1979 Wohin die Reise geht Berlin 1980 Bruder Martinus Berlin 1983 Jagdzauber und Totemtier Berlin 1984 Festung vor dem Strom Stalingrad Berlin 1986 ISBN 3 327 00203 7 Als E Book EDITION digital Godern 2012 ISBN 978 3 86394 699 9 Im Zeichen des Regenbogens Aus dem Leben Thomas Muntzers Berlin 1989 Elisabeth Das irdische Leben einer Heiligen Biografie 1990 ISBN 3 355 01028 6 Medien Wende Wende Medien Dokumentation des Wandels im DDR Journalismus Oktober 89 Oktober 90 Berlin 1991 ISBN 3 89158 063 0 Die Heimkehr der Preussenkonige 1991 ISBN 3 353 00877 2 Unterm Roten und Schwarzen Adler Berlin 1992 ISBN 3 353 00897 7 Meine Sekretare und ich Berlin 1995 ISBN 3 355 01452 4 Meine Amsel singt in Tamsel Berlin 1996 ISBN 3 929592 25 8 Friedrich II Konig von Preussen Berlin 1996 Damm und Deich Fruchtbar und reich 1997 ISBN 3 929592 29 0 Claus Schenk Graf von Stauffenberg Zwischen Soldateneid und Tyrannenmord 1997 ISBN 3 360 01239 9 Zauberhaftes Saarow 1999 ISBN 3 929592 44 4 Nur in Rheinsberg bin ich glucklich gewesen Kronprinz Friedrich in Kustrin Ruppin und Rheinsberg Berlin 2001 ISBN 3 929592 36 3 Die Irrfahrt der Konige 2000 ISBN 3 929592 47 9 Das ungleiche Konigspaar 2001 ISBN 3 929592 58 4 Ich Friedrich II 2002 ISBN 3 353 00857 8 Uberhaupt zeige man Charakter 2002 ISBN 3 929592 42 8 Fragen an die DDR 2003 ISBN 3 360 01045 0 Was geschah am 17 Juni Edition Ost Berlin 2003 ISBN 3 360 01042 6 9 Division Brandenburg 2004 ISBN 3 360 01058 2 Warum noch uber die DDR reden Sophies Fragen Das neue Berlin Berlin 2009 ISBN 978 3 360 01964 6Literatur BearbeitenBundesministerium fur gesamtdeutsche Fragen SBZ Biographie 1961 Seite 32 Helmut Muller Enbergs Bentzien Hans In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Sandra Meenzen Gutes Klassenbewusstsein Parteiverbundenheit und Prinzipienfestigkeit SED Sekretare mit NSDAP Vergangenheit in Thuringen In Historical Social Research 35 2010 3 S 47 78 Zu Bentzien S 59 63Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Bentzien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Bentzien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Hans Bentzien in der Landesbibliographie MV Thomas Klug Hans Bentzien uber den Verlust der Stimme die geschlossene Gesellschaft und einen Rat Napoleons Ein Schnitt in die Luftrohre in Berliner Zeitung vom 26 August 1995 Homepage des VerlagsEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2420963 Meenzen Lit S 59 Zum Parteieintritt siehe Meenzen Lit S 60 u 62 f Dazu Meenzen Lit S Der 20 Juli 1944 im deutschen Film Meldung der Markischen Onlinezeitung vom 12 Juni 2015 aktualisiert 12 Juni 2015 15 58 Uhr Politiker und Buchautor Hans Bentzien ist tot Auf der Karriereleiter hinab In Berliner Zeitung 13 Juni 2015 S 26 Berliner Zeitung 6 Oktober 1965 S 4 Rezension von Manfred Jager im Deutschlandfunk 2 Juni 2003Minister fur Kultur der Deutschen Demokratischen Republik Johannes R Becher SED 1954 1958 Alexander Abusch SED 1958 1961 Hans Bentzien SED 1961 1966 Klaus Gysi SED 1966 1973 Hans Joachim Hoffmann SED 1973 1989 Dietmar Keller SED 1989 1990 Herbert Schirmer CDU 1990 Normdaten Person GND 119277786 lobid OGND AKS LCCN n87908321 VIAF 85710571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bentzien HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und Funktionar SED Minister fur Kultur der DDRGEBURTSDATUM 4 Januar 1927GEBURTSORT GreifswaldSTERBEDATUM 18 Mai 2015STERBEORT Bad Saarow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Bentzien amp oldid 235694177