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Die Johanniskirche war eine evangelisch lutherische Kirche in der Leipziger Ostvorstadt Sie befand sich auf dem Johannisplatz ostlich der Innenstadt Sie brannte im Zweiten Weltkrieg aus Die Ruine des Kirchenschiffs wurde 1949 abgetragen der Turm 1963 gesprengt Auf dem zu ihr gehorenden Friedhof wurde Johann Sebastian Bach 1750 begraben Johanniskirche vor ihrer Zerstorung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Scheibe Orgel von 1742 um 1880Als Kirche St Johannis wurde sie im 14 Jahrhundert als Nachfolgerin einer alteren Kapelle des Spitals zu St Johannis des Taufers vor dem Grimmaischen Tor erbaut im Schmalkaldischen Krieg 1547 teilweise zerstort dann abgebrochen und 1582 1584 neu errichtet Das Gotteshaus erhielt 1742 eine 22 registrige Orgel von Johann Scheibe welche von Johann Sebastian Bach und Zacharias Hildebrandt abgenommen wurde Scheibe baute Pfeifen aus der zwei Jahre davor demontierten Schwalbennestorgel der Thomaskirche in diese Orgel ein 1 Erst 1746 1749 entstand der Kirchturm im Stil des Barock nbsp Bach Gellert Gruft um 1930 Wahrend und nach der Volkerschlacht diente die Kirche bis 1814 als Lazarett 1894 1897 wurde sie mit Ausnahme des Turmes abgetragen Die bis dahin mehrmals umgebaute Scheibe Orgel wurde vor dem Abriss demontiert und eingelagert 1 An Stelle des alten Kirchenschiffs entstand ein Gebaude nach Planen von Hugo Licht im Stil des Neobarock Bachs Grab lag den damaligen Quellen zufolge sechs Schritte geradeaus von der Thure an der Sudseite der Kirche 2 Die mutmasslichen Gebeine Johann Sebastian Bachs die beim Abbruch der Sudwand des Kirchenschiffs am 22 Oktober 1894 exhumiert worden waren und die Gebeine Christian Furchtegott Gellerts wurden am 16 Juli 1900 3 in Sarkophagen in einer Gruft unter dem Altar der Kirche beigesetzt Nachdem die Kirche beim Bombenangriff am 4 Dezember 1943 auf Leipzig ausbrannte liess die Stadtverwaltung die Ruine des Kirchenschiffs 1949 abreissen und die Trummer beseitigen Dabei zeigte sich dass die Sarge Bachs und Gellerts unbeschadigt waren Die mutmasslichen Gebeine Bachs wurden am 28 Juli 1949 der Uberlieferung nach mit einem Handkarren 4 in die Thomaskirche die Gebeine Gellerts in die Paulinerkirche uberfuhrt Nach anderen Angaben wurden die Steinsarge im Zuge der Trummerberaumung erst im Herbst 1949 freigelegt von einem aufmerksamen Maurer vor der Entsorgung auf der Schuttdeponie gerettet 5 und Bachs mutmassliche Gebeine von diesem zur Thomaskirche gebracht Die Kanzel der Kirche kam in das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig Der gemauerte Teil des Turms der Kirche war erhalten geblieben und wurde 1956 teilsaniert Trotz eines Gestaltungswettbewerbs zur Erhaltung des Turms und vielfachen Engagements aus der Burgerschaft und des Denkmalschutzes beschloss auf Initiative der SED die Stadt 1963 die Beseitigung des Turms der am 9 Mai 1963 gesprengt wurde Die Johannisgemeinde die nun ohne eigene Kirche war wurde in die Nikolaigemeinde integriert 6 Nach der deutschen Wiedervereinigung und der Neubildung des Freistaats Sachsen grundete sich im Jahr 2003 vierzig Jahre nach der Sprengung der Burgerverein Johanniskirchturm e V mit dem Ziel den Kirchturm an seinem historischen Standort wiederaufzubauen Zunachst symbolisch wurde am 4 Dezember 2013 auf dem Johannisplatz ein Holzkreuz zur Erinnerung an die Bombennacht und an die Sprengung des Kirchturms errichtet 7 Im November 2014 wurde die Gruft freigelegt untersucht und provisorisch wieder abgedeckt 8 Zwei grosse Gellert Figuren aus Marmor von einem Epitaph das einst im sudlichen Altarraum der Johanniskirche stand sind erhalten geblieben und sollen restauriert werden 9 nbsp Johanniskirche auf einem Stich um 1700 nbsp 1887 vor dem Umbau durch Hugo Licht nbsp Nach dem Bombenangriff nbsp Erhaltener Turm 1951 nbsp Kanzel im Stadtge schichtlichen Museum nbsp Erinnerungskreuz von 2013Siehe auch BearbeitenKirchensprengungen in der SBZ und in der DDRLiteratur BearbeitenCornelius Gurlitt Johanniskirche nebst Johanneskirchhof In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 17 Heft Stadt Leipzig I Theil C C Meinhold Dresden 1895 S 151 abgerufen am 24 Februar 2021 Werner Marx Der Johanniskirchturm in Leipzig Die Geschichte seiner Zerstorung Sax Verlag Beucha 2006 ISBN 978 3 86729 000 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanniskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Johanniskirche im Leipzig Lexikon Webauftritt des Burgervereins Johanniskirchturm mit historischem Bildmaterial Holger Zurch Verlorene Kirche in Leipzig die Johanniskirche In Leipziger Internet Zeitung Abgerufen am 19 Juni 2022 51 337783888889 12 386441111111 Koordinaten 51 20 16 N 12 23 11 2 OEinzelnachweise Bearbeiten a b Johanniskirche Abgerufen am 24 Oktober 2020 Ein Genie zu 70 Prozent DER SPIEGEL 8 2008 Abgerufen am 24 Dezember 2020 Johanniskirchturm e V Leipzig Abgerufen am 23 Oktober 2020 Bayerischer Rundfunk Was heute geschah 28 Juli 1949 Bachs Gebeine werden in die Thomaskirche uberfuhrt BR Klassik 27 Juli 2020 abgerufen am 23 Oktober 2020 http www johanniskirchturm de material rundblick rundblick 13 pdf Johanniskirche Abgerufen am 25 Dezember 2020 Johanniskirchturm Rundblick Dezember 2013 Johanniskirchturm e V Leipzig Abgerufen am 24 Oktober 2020 Siehe auch Leipziger Volkszeitung vom 7 November 2014 Johanniskirchturm e V Leipzig Abgerufen am 24 Oktober 2020 Siehe auch Leipziger Volkszeitung vom 17 Dezember 2014 Normdaten Geografikum GND 7555101 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanniskirche Leipzig amp oldid 238963032