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Otto III von Hachberg 6 Marz 1388 auf Burg Rotteln 14 November 1451 in Konstanz war von 1410 bis 1434 Bischof von Konstanz In dieser Zeit war er Gastgeber des Konstanzer Konzils 1414 1418 Wappen des Otto von Hachberg aus der Chronik des Konstanzer Konzils von Ulrich von RichentalObwohl dem Haus Hachberg Sausenberg zugehorig und dort eigentlich Otto II ist er in der historischen Literatur durchgangig als Otto III von Hachberg gefuhrt da er der dritte Konstanzer Bischof namens Otto war Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Der Bischof von Konstanz 3 Der Privatgelehrte 4 Der Bischof und seine Munzen 5 Otto von Hachberg in der zeitgenossischen Literatur 6 Handschriften 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenFamilie BearbeitenOtto war der alteste Sohn des Markgrafen Rudolf III von Hachberg Sausenberg und der Anna von Freiburg Neuenburg 1 Markgraf Wilhelm Hachberg Sausenberg war sein jungerer Bruder Das Geschlecht der Markgrafen von Hachberg Sausenberg war eine Seitenlinie der Markgrafen von Baden Der Bischof von Konstanz Bearbeiten nbsp Auszug aus den Matrikeln der Universitat Heidelberg mit dem Eintrag fur Otto von Hachberg nbsp Grabmal im Konstanzer MunsterObwohl der alteste Sohn gewohnlich Nachfolger eines Territorialherren wurde wahlte der Vater fur Otto die geistliche Laufbahn Otto wurde spater als einaugig und haufig krank beschrieben wobei er nach den Berichten vermutlich an Fallsucht litt Hierin ist wohl der Grund zu suchen weshalb er in einer Zeit der Ritterfehden als nicht fur die Nachfolge geeignet angesehen wurde Sein jungerer Bruder Rudolf der Jungere 1419 war als Nachfolger des Markgrafen ausersehen Bereits 1403 Otto war gerade 15 Jahre alt wird er als Domherr von Basel genannt und Papst Bonifaz IX setzte sich beim Dompropst von Basel fur Otto ein wobei hierin eine Belohnung fur den Frontenwechsel seines Vaters Rudolf III vom Gegenpapst in Avignon Benedikt XIII zum romischen Papst zu vermuten ist 1404 wird Otto in den Matrikeln der Universitat Heidelberg als Kleriker der Diozese Konstanz und Domherr von Basel und Koln bezeichnet 2 In Heidelberg studierte er etwa ein Jahr lang Grammatik und Kirchenrecht Dekretale 3 In das damalige geschaftstuchtige Klima der romischen Kirche passen auch die 1409 1410 beurkundeten Verhandlungen Rudolfs III mit dem Konstanzer Bischof Albrecht Blarer uber dessen Rucktritt und die Amtsubergabe an Otto gegen eine finanzielle Entschadigung Hierbei war man sich wohl der papstlichen Ruckendeckung sicher da man ubereinkam allenfalls auch gegen den Widerstand des Konstanzer Domkapitels das Einverstandnis eines von Bischof Blarer anerkannten Papstes 4 zur Abtretung des Bistums einzuholen 5 Am 11 Juli 1410 wurden die zahen Verhandlungen abgeschlossen und das Domkapitel gab seinen Widerstand zunachst auf Im Dezember 1410 erhielt Otto die Bestatigung von Gegenpapst Johannes XXIII 6 Am 2 Februar 1411 ubernahm Otto auch die Regierung des Hochstifts Konstanz die Bischofsweihe erhielt er nie Otto hatte mit der Verschuldung des Bistums zu kampfen musste aber im Hinblick auf das Konstanzer Konzil das 1414 beginnen sollte bauliche Veranderungen an der bischoflichen Pfalz vornehmen Bauarbeiten an der Margaretenkapelle folgten vermutlich 1423 und spater am Konstanzer Munster Generell galt Otto als baufreudig und es wurde ihm vorgeworfen dadurch die Schulden des Bistums enorm vergrossert zu haben Gesundheitlich 7 angeschlagen politisch und finanziell unter Druck stellte Otto im Dezember 1424 seine Amtstatigkeit vorubergehend ein Das Domkapitel sollte das Bistum durch einen Stellvertreter verwalten 1427 wollte er wieder die Verwaltung des Bistums ubernehmen wobei der Neustart durch einen weiteren Streit mit dem Domkapitel belastet wurde den er durch die handgreifliche Absetzung hoher Diozesan Beamter ausloste Erst 1429 scheint er wirklich wieder die Regierung ubernommen zu haben Bereits 1431 8 eskalierte die dauernde Auseinandersetzung mit dem Domkapitel wieder und Otto verlegte seinen Verwaltungssitz sogar kurzfristig nach Schaffhausen Der Konflikt beschaftigte 1432 sogar das Konzil von Basel Kurz nach einem fur Otto positiven Schiedsspruch kam es schon zum nachsten Konflikt mit dem Domkapitel Die Fronleichnamsprozession 1432 gestaltete sich in Konstanz zu einer politischen Demonstration mit drei konkurrierenden Prozessionen Wieder wurde das Basler Konzil mit den lokalen Streitigkeiten beschaftigt Der dort gefundene Kompromiss entmachtete Otto teilweise Als Otto 1433 mit Friedrich von Zollern in Verhandlungen uber eine Ubergabe des Bistums eintrat da er wieder gesundheitliche Probleme hatte legte sich das Domkapitel wieder quer Abermals mussten das Konzil und papstliche Beauftragte sich mit dem Konflikt befassen Am 6 September 1434 wurde Otto als Bischof von Konstanz abgesetzt und zum Titularbischof von Caesarea in Palaestina ernannt 9 Der Privatgelehrte BearbeitenNach seiner Absetzung die in der Literatur oft Resignation genannt wird baute Otto seine schon zu Zeiten des Konzils begonnenen Bibliothek durch Zukauf und in Auftrag gegebene Abschriften stark aus Die vollstandige Sammlung des Corpus Iuris Canonici und romische Rechtsliteratur belegen einen Interessenschwerpunkt im Kirchenrecht Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Marienverehrung In Ottos Bibliothek befanden sich auch drei Codices mit uberwiegend selbst verfassten Traktaten Hierzu gehort auch das Traktat De conceptione beatae virginis Otto reagierte mit dem Traktat auf eine Konstanzer Lokaldebatte zwischen den ihm verbundenen Franziskanern und den Dominikanern und war mitnichten an der Debatte des Konzils von Basel und dessen Entscheid zu diesem Thema beteiligt Otto sandte jedoch dieses Traktat zur Begutachtung an die Konzilsgelehrten in Basel obwohl er in schroffem Gegensatz zu deren Opposition gegen den Papst stand Im Marz 1446 bestatigte Johannes von Segovia Ottos Auffassung bezuglich der unbefleckte Empfangnis originare Ideen hat Otto weder in diesem noch anderen Schriftstucken verbreitet Nach Ottos Tod 1451 erbte sein Bruder Wilhelm Ottos stattliche Bibliothek mit 58 Banden die er 1451 an den Abt des Klosters Reichenau Friedrich von Wartenberg verkaufte Ottos Nachlass wurde damit Teil der beruhmten Reichenauer Bibliothek Der Bischof und seine Munzen Bearbeiten nbsp Munze aus der Munzstatte Tiengen aus der Amtszeit von Otto III 1413 ubergab Diethelm III von Krenkingen die Stadt Tiengen dem Hochstift Konstanz Damit kam Bischof Otto auch in den Besitz der Munzstatte Tiengen Nachdem die Munze in Konstanz schon 1367 durch die Stadt Konstanz ubernommen worden war war Tiengen die einzige Munzstatte des Konstanzer Bischofs In Tiengen wurden Brakteaten geschlagen Aus der Amtszeit des Bischofs Otto sind vier Typen bekannt die jeweils einen Bischofskopf im Profil oder von vorne zeigen Teilweise ist auch das badische Wappen erkennbar Es wird angenommen dass nach 1425 in Tiengen keine Munzen mehr geschlagen wurden und Bischof Otto der letzte Konstanzer Bischof war der diese Munze nutzte 10 Otto von Hachberg in der zeitgenossischen Literatur BearbeitenBisher kurz vor die Amtszeit Ottos angesetzt schrieb ein adeliger Advokat des Hochstifts Konstanz Heinrich von Wittenwile das satirisches Lehrgedicht Der Ring das aus 9699 Reimpaarversen besteht Es gibt in der wissenschaftlichen Diskussion Ansatze die in der dort skizzierten Figur des Egghart Kuhpflatsch Bischof Otto von Hachberg sehen 11 Handschriften BearbeitenOtto III Bischof von Constanz 1411 1434 gest 1451 und anderer Schriften Aug perg 34 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fnbn resolving de 2Furn 3Anbn 3Ade 3Absz 3A31 65297 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Beschreibung hierzu in Die Reichenauer Handschriften Die Pergamenthandschriften beschrieben und erlautert von Alfred Holder S 132 139 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigital blb karlsruhe de 2Fblbihd 2Fcontent 2Fpageview 2F83445 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D 12 Otto III Bischof von Constanz 1411 1434 gest 1451 Aug perg 39 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fnbn resolving de 2Furn 3Anbn 3Ade 3Absz 3A31 65301 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Beschreibung hierzu in Die Reichenauer Handschriften Die Pergamenthandschriften beschrieben und erlautert von Alfred Holder S 157 159 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigital blb karlsruhe de 2Fblbihd 2Fcontent 2Fpageview 2F89306 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Literatur BearbeitenSabine Arend Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Konstanz 8 Die Konstanzer Bischofe von 1384 bis 1434 Germania Sacra Germania Sacra Dritte Folge 20 De Gruyter Berlin 2022 ISBN 978 3 11 072703 6 S 41 242 hier S 197 242 Thomas Martin Buck Otto III von Hachberg 1410 1434 Ein Konstanzer Bischof in neuem Licht In Freiburger Diozesan Archiv 129 2019 S 67 86 Henry Gerlach Bischof Otto III von Hachberg Der Gastgeber ohne Profil In Silvia Volkart Hrsg Rom am Bodensee Die Zeit des Konstanzer Konzils Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2014 ISBN 978 3 03823 887 4 S 95 96 Andreas Bihrer Eine Feier ohne den Hausherrn Der Konstanzer Bischof und das Konzil In Karl Heinz Braun Birgit Studt Hrsg Uber die ganze Erde erging der Name von Konstanz Rahmenbedingungen und Rezeption des Konstanzer Konzils Kohlhammer Stuttgart 2016 ISBN 978 3 17 032445 9 S 13 34 Michael Barmann Helden unter Bauern Versuch zu Heinrich Wittenwilers Ring In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 119 2001 S 59 105 online Max Blaschegg Die Freiherren von Krenkingen und ihre Munzstatte Tiengen In Archives heraldiques suisses Archivum heraldicum 114 2000 S 87 120 Digitalisat mit Abbildungen von Munzen Badische Historische Commission Herausgeber Regesta episcoporum Constantiensium Regesten zur Geschichte der Bischofe von Constanz von Bubulcus bis Thomas Berlower 517 1496 Karl Rieder Bearbeiter Dritter Band 1384 1436 Innsbruck 1913 S 173 334 Internet ArchiveWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto III von Hachberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Otto episcopus Constantiensis im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Lucas Burkart Hochberg Hachberg Otto von In Historisches Lexikon der Schweiz Webzugang zu den Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 Bild vom Grabmal Otto III im Bildarchiv Foto Marburg Bildindex der Kunst und Architektur Grab des Konstanzer Bischofs Otto von Hachberg 1432 in der Margaretenkapelle des Konstanzer Munster Lithographie 19 Jahrhundert Abgerufen am 15 Januar 2019 Eintrag zu Otto von Hachberg auf catholic hierarchy org abgerufen am 1 November 2019 Anmerkungen Bearbeiten Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 herausgegeben von der Badischen Historischen Commission bearbeitet von Richard Fester Innsbruck 1892 S h81 Urkunden Nr h760 im Internet Archive Gustav Toepke Hrsg Die Matrikel der Universitat Heidelberg Von 1386 1553 Heidelberg 1884 S 93 UB Heidelberg oder im handschriftlichen Original Matrikel der Universitat Heidelberg Band 1 1386 1432 S 63v Universitatsarchiv Heidelberg Siehe Udo Janson Otto von Hachberg 1388 1451 Bischof von Konstanz und sein Traktat De conceptione beatae virginis In Freiburger Diozesan Archiv 88 1968 S 205 358 hier S 220 FreiDok plus 1378 1449 gab es meist die Auswahl zwischen mehreren Papsten Gegenpapsten Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 herausgegeben von der Badischen Historischen Commission bearbeitet von Richard Fester Innsbruck 1892 S h97 Urkunden Nr h926 im Internet Archive ein Faksimile der Urkunde ist abgedruckt in Badisches Landesmuseum Herausgeber Das Konstanzer Konzil 1414 1418 Weltereignis des Mittelalters Darmstadt Theiss 2014 S 117 ISBN 978 3 8062 0001 0 die uber viele Jahre anhaltenden Nachrichten uber gesundheitliche Probleme lassen auf eine chronische Krankheit schliessen historische Quellen sprechen von Fallsucht auch morbus Herculeus genannt in diesem Jahr wird Otto am 20 April in die St Georgs Ritterschaft aufgenommen Raymond Janin v 5 Cesaree de Palestine In Dictionnaire d Histoire et de Geographie ecclesiastiques Band XII Paris 1953 Sp 209 siehe Max Blaschegg Die Freiherren von Krenkingen und ihre Munzstatte Tiengen In Archives heraldiques suisses Archivum heraldicum 114 2000 S 87 120 siehe Michael Barmann Helden unter Bauern Versuch zu Heinrich Wittenwilers Ring In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 119 2001 S 59 105 online auf S 139 wird irrtumlich vom Verkauf der Handschrift durch Markgraf Friedrich von Rotteln gesprochen Tatsachlich handelt es sich um Markgraf Wilhelm von Hachberg SausenbergVorgangerAmtNachfolgerAlbrecht BlarerBischof von Konstanz 1410 1434Friedrich III von ZollernNormdaten Person GND 14396111X lobid OGND AKS VIAF 170499499 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto III von HachbergALTERNATIVNAMEN Otto II von Hachberg Sausenberg Otto marchio de HochbergKURZBESCHREIBUNG Bischof von KonstanzGEBURTSDATUM 6 Marz 1388GEBURTSORT Burg RottelnSTERBEDATUM 14 November 1451STERBEORT Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto III von Hachberg amp oldid 236716999