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Benedikt XIII entweder 1328 oder 1342 43 in Illueca Aragon 1422 oder 1423 in Peniscola 1 eigentlich Pedro Martinez de Luna y Gotor oder Pedro de Luna auch Papa Luna genannt war wahrend des Abendlandischen Schismas Gegenpapst Papst avignonesischer Obodienz von 1394 bis 1423 Die letzten Jahre seiner Amtszeit verbrachte er in Peniscola im Konigreich Valencia das zur Krone von Aragonien gehorte Portrat von Benedikt XIII im Avignoner Papstpalast Die Kronung von Benedikt XIII Die fur Benedikt XIII angefertigte Handschrift der Plinius Briefe wird ihm uberreicht Citta del Vaticano Biblioteca Apostolica Vaticana Vat lat 1777 fol 1r spates 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachspiel 3 Quellen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPedro de Luna war ein Neffe des Kardinals Gil de Albornoz Er war Professor des Kirchenrechts in Montpellier und wurde am 20 Dezember 1375 durch Gregor XI zum Kardinaldiakon von Santa Maria in Cosmedin erhoben 1376 begleitete er Gregor XI nach Rom und beteiligte sich nach dessen Tod an der umstrittenen Papstwahl von Urban VI 8 April 1378 Er hielt zunachst vergleichsweise lange zu Urban VI wechselte dann aber im Sommer zu den abgefallenen Kardinalen und nahm nachdem er von der Ungultigkeit der Wahl uberzeugt war am 20 September 1378 an der Wahl Clemens VII teil Papst Urban liess sich nicht zum Rucktritt bewegen weil auch er von der Rechtmassigkeit seiner Wahl uberzeugt war Damit war aber das Schisma vollzogen Clemens VII konnte Rom und den Vatikan nicht erobern und floh 1379 nachdem er aus der Engelsburg vertrieben worden war nach Avignon Als Legat Clemens VII sorgte Luna vor allem dafur dass sich jener in Spanien durchsetzte und gewann alle vier hispanischen Konigreiche Kastilien Portugal bis 1385 Aragon und Navarra fur die avignonesische Obedienz Nach Clemens Tod am 16 September 1394 wurde Pedro de Luna am 28 September 1394 ohne Gegenstimme zu dessen Nachfolger gewahlt und nannte sich Benedikt XIII Die Universitat Paris bemuhte sich seit dem Tod von Clemens VII vergeblich um die Beseitigung des Schismas Deshalb erkannte sie Benedikt als neuen Papst nicht an Der Papa Luna wie Benedikt oft genannt wird der bis zu seinem Tod im Amt blieb und auch noch einen Nachfolger erhielt wurde der langstregierende und einer der bedeutendsten Gegenpapste der Kirchengeschichte Trotz aller Gegensatze herrschte zwischen Papst Benedikt und Bonifatius IX dem Nachfolger von Papst Urban in dem Punkte Einigkeit erneut zu einem Kreuzzug aufzurufen Der osmanische Sultan Bayezid I hatte mit der Eroberung Bulgariens die ungarische Grenze erreicht Das letzte und grosste Kreuzzugheer unter der Fuhrung Konig Sigismunds von Ungarn des spateren deutschen Kaisers wurde ausgesandt den Sultan zu besiegen und dann bis nach Jerusalem vorzudringen Doch es wurde bereits 1396 in der Schlacht von Nikopolis vernichtend geschlagen 1380 starb der franzosische Konig Karl V Sein Sohn und Nachfolger Karl VI verliess die politische Linie seines Vaters und wandte sich allmahlich von Papst Benedikt ab Er forderte den deutschen Konig Wenzel sogar auf bei der Uberwindung des Schismas zu helfen Dabei erinnerte der franzosische Konig den deutschen auch an Kaiser Heinrich III der seinerzeit das Papsttum gerettet hatte Ein franzosisches Nationalkonzil forderte zum ersten Mal den Rucktritt beider Papste via cessionis Benedikt XIII hatte vor seiner Wahl einen solchen Schritt versprochen falls es die Einheit des Christentums erfordern wurde Nun argumentierte der Papst durch einen solchen Schritt sei die Kircheneinheit noch nicht wiederhergestellt zunachst mussten weiterfuhrende Regelungen getroffen werden Deshalb wurde Papst Benedikt in seinem Palast in Avignon sieben Monate lang von franzosischen Truppen belagert Bei ihm blieben nur noch funf Kardinale Erst als Benedikts Landesherr Martin I von Aragon gegen die Belagerung intervenierte wurde sie beendet Doch der Papst blieb unter der Aufsicht des Herzogs Ludwig von Orleans in Ehrenhaft Funf Jahre spater am 12 Marz 1403 gelang Benedikt die Flucht Ausser Frankreich fielen inzwischen noch Sizilien Kastilien Navarra und die Provence von Benedikt ab Nach seiner Flucht zog er jahrelang durch Frankreich Zu einem Treffen mit den Papsten Bonifatius IX 1389 1404 Innozenz VII 1404 1406 oder Gregor XII 1406 1415 in Rom kam es nie Benedikt war Papst Innozenz VII geistig weit uberlegen und man scheute wohl das Risiko das in einer Begegnung dieser ungleichen Personlichkeiten lag Papst Gregor XII wollte sich anfangs mit Benedikt in Savona treffen doch auch der altersschwache Gregor ware Benedikt kaum gewachsen gewesen Am Ende hinderten die Nepoten des Papstes in Rom ihn an einem Treffen teilzunehmen Es kann nur Gegenstand von Spekulationen sein wie so ein Treffen hatte ausgehen konnen Doch scheint Papst Benedikt glaubwurdiger als sein Widerpart gewesen zu sein Auch waren weder Konig Sigismund von Ungarn noch Ladislaus von Neapel Sohn des ermordeten Karl III von Neapel Papst Bonifatius IX hatte die irre Politik seines Vorgangers Urban VI beendet und sich mit Ladislaus ausgesohnt fur dieses Treffen Beide furchteten namlich das Wiedererstarken des franzosischen Einflusses auf das Papsttum Am 25 Marz 1409 trafen sich sieben Kardinale von Papst Gregor und siebzehn von Papst Benedikt in Pisa zu einem Konzil setzten die Papste von Rom und von Avignon ab und wahlten den Erzbischof von Mailand Petros Philargis de Candia zum Papst Dieser nannte sich Alexander V Da sich aber die anderen Papste weigerten zuruckzutreten hatte die Christenheit nun drei Papste Nachfolger Papst Alexanders wurde 1410 Baldassare Cossa als Johannes XXIII 1410 wurde der ungarische Konig Sigismund auch romisch deutscher Konig Er wollte das Schisma nun ein fur alle Mal beenden und versprach sich davon auch die Kaiserkrone Sigismund traf sich mit Papst Johannes in Lodi und uberzeugte ihn von der Einberufung eines Konzils in Konstanz Als einziger der drei die Macht beanspruchenden Papste nahm Johannes an diesem Konzil selbst teil Er floh am 20 Marz 1415 aus Konstanz und wurde am 29 Mai 1415 vom Konzil fur abgesetzt erklart Nach seiner Gefangennahme verblieb er mehrere Jahre lang in Kerkerhaft Papst Gregor XII dankte am 4 Juli 1415 ab Benedikt widersetzte sich seiner Absetzung durch das Konzil Stattdessen zog er sich auf die Burgfestung Peniscola am Nordende des Golfes von Valencia gelegen zuruck In Perpignan versuchte Konig Sigismund vergeblich Benedikt zur Abdankung zu bewegen Dieser betrachtete sich als einziger legitimer Papst da er noch vor dem Schisma von Papst Gregor XI zum Kardinal ernannt worden war Die anderen Kardinale aus dieser Zeit seien bereits tot und die wahrend des Schismas ernannten alle unrechtmassig Schliesslich setzte das Konzil Benedikt am 26 Juli 1417 ab Am 11 November 1417 wahlte es Oddo di Colonna als Martin V zum einzig rechtmassigen Papst Damit war das Abendlandische Schisma formal beendet Allerdings herrschte Benedikt auf der Iberischen Halbinsel weiter und bezeichnete seine Burgfestung im Konigreich Aragonien als Arche Noah der wahren Kirche Seine politische Bedeutung hatte seit der Wahl Martins stark abgenommen allerdings stellte sich sein Beschutzer Alfons V von Aragon noch in seinem Todesjahr auf die Seite des Gegenpapstes und befurwortete die Wahl eines Nachfolgers statt sich Martin anzuschliessen Nachspiel BearbeitenVor seinem Tod ernannte Benedikt XIII noch vier Kardinale die seinen Nachfolger wahlen sollten Doch es kam unter ihnen zu einem Zerwurfnis Drei von ihnen wahlten Gil Sanchez Munoz Clemens VIII 1423 1429 Der vierte Jean Carrier sass als Legat des Papstes Benedikt in Sudfrankreich fest wahrend seine drei Amtsbruder bereits den neuen Papst wahlten Nach seiner Ruckkehr erklarte sich Carrier mit dieser Wahl nicht einverstanden und erhob 1425 in einem Ein Mann Konklave seinen fruheren Mitarbeiter Bernard Garnier einen Domkustos in Rodez als Benedikt XIV zum geheimen Gegenpapst des Gegenpapstes Die Existenz dieses wahren Papstes offenbarte er erst 1429 in einer Denkschrift an den Grafen Johann IV von Armagnac Als letzter Auslaufer des Abendlandischen Schismas wurde Clemens VIII noch bis 1429 durch die Krone von Aragonien als legitimer Papst anerkannt Nach einer Einigung zwischen Rom und Aragonien verzichtete Clemens VIII zugunsten der Anerkennung von Papst Martin V auf das Amt Er wurde dafur von diesem Papst zum Bischof von Mallorca ernannt Benedikt XIV blieb bedeutungslos und wirkte in den 1430er Jahren im Untergrund in der Grafschaft Armagnac bevor er 1437 in seine Stellung als Kleriker in Rodez zuruckkehrte und nach 1450 starb Quellen BearbeitenQuellennachweis fur das Geburtsdatum Vat Arch Reg Avinion 147 Innozenz VI tom 27 fol 280 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Benedikt XIII Gegenpapst In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 488 489 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Walter Brandmuller Benedikt XIII In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 1862 1864 Dieter Girgensohn Ein Schisma ist nicht zu beenden ohne die Zustimmung der konkurrierenden Papste Die juristische Argumentation Benedikts XIII Pedro de Luna In Archivum Historiae Pontificiae 27 1989 ISSN 0066 6785 S 197 247 Dieter Girgensohn Benedikt XIII In Lexikon fur Theologie und Kirche Band 2 Barclay bis Damodos 3 vollig neu bearbeitete Auflage Herder Freiburg Breisgau u a 1994 ISBN 3 451 22002 4 S 208 Hans Kuhner Lexikon der Papste Kirchengeschichte Weltgeschichte Zeitgeschichte Von Petrus bis heute Aktualisierte Lizenzausgabe Fourier Wiesbaden 1991 ISBN 3 925037 59 4 Barbara von Langen Monheim Die Informatio seriosa Papst Benedikts XIII Stufen einer kirchenpolitischen Denkschrift von 1399 bis zum Konzil von Perpignan 1408 Dissertation Aachen 2004 PDF 1 5 MB Christiane Laudage Kampf um den Stuhl Petri Die Geschichte der Gegenpapste Herder Freiburg im Breisgau 2012 ISBN 978 3 451 30402 6 S 150 171 Britta Muller Schauenburg Benedikt XIII In Karl Heinz Braun Mathias Herweg Hans W Hubert Joachim Schneider Thomas Zotz Hrsg Das Konstanzer Konzil Essays 1414 1418 Weltereignis des Mittelalters Theiss Verlag Darmstadt 2013 ISBN 978 3 8062 2849 6 S 121 125 Michael Seidlmayer Peter de Luna Benedikt XIII und die Entstehung des Grossen Abendlandischen Schisma In Spanische Forschungen der Gorresgesellschaft 1 Reihe Gesammelte Aufsatze zur Kulturgeschichte Spaniens 4 1933 ZDB ID 503910 1 S 206 247 Siehe auch BearbeitenListe der Papste Liste der historischen Gegenpapste Papste namens Benedikt Liste der Kardinalskreierungen des Gegenpapstes Benedikt XIII Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Benedikt XIII Gegenpapst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Benedikt XIII im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Girgensohn Ein Schisma ist nicht zu beenden ohne die Zustimmung der konkurrierenden Papste Die juristische Argumentation Benedikts XIII Pedro de Lunas In Papstliche Universitat Gregoriana Hrsg Archivium Historiae Pontificiae 27 Rom 1989 S 197 247 Normdaten Person GND 118508881 lobid OGND AKS LCCN n84115889 VIAF 79061954 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benedikt XIII ALTERNATIVNAMEN Luna y Gotor Pedro Marinez de Luna Pedro de Papa LunaKURZBESCHREIBUNG Gegenpapst 1394 1423 GEBURTSDATUM 1328 oder 1342 oder 1343GEBURTSORT Illueca Krone AragonSTERBEDATUM 1422 oder 1423STERBEORT Peniscola Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benedikt XIII Gegenpapst amp oldid 229364187