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Bayezid I بایزید بن مراد Bayezid b Murad geboren 1360 gestorben 8 9 Marz 1403 in Aksehir genannt یلدرم yildirim der Blitz war 1389 bis 1402 Sultan des Osmanischen Reiches Bayezid I Ausschnitt aus einem Stammbaum Osmanische Miniatur Topkapi Museum Istanbul Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familienleben 1 2 Kriege 1 3 Leistung 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Bayezids TughraFamilienleben Bearbeiten Bayezid folgte seinem Vater Murad I auf den Thron nachdem dieser 1389 bei der Schlacht auf dem Amselfeld getotet worden war Sofort liess er seinen Bruder Yakub ermorden und begrundete damit eine lange Tradition Der Brudermord beim Amtsantritt war bei den Sultanen des Osmanischen Reiches bis ins 17 Jahrhundert gangig 1 Seine Mutter war die Valide Sultan Gulcicek Hatun die aus Griechenland stammte Bayezid heiratete zuerst Devlet Schah Khatun Tochter des Emirs von Germiyan zu deren Mitgift Kutahya und angrenzende Territorien gehorten Sie war die Mutter Mehmeds I der 1413 das Osmanische Reich wiederherstellte Zwei Jahre vor seiner Thronbesteigung heiratete Bayezid eine Tochter des byzantinischen Kaisers Johannes Palaiologos Er war zudem mit Olivera Despina vermahlt Kriege Bearbeiten Seine Feldzuge waren zumeist sehr erfolgreich 2 Unmittelbar nach seinem Amtsantritt eroberte er 1391 und 1392 mehrere westanatolische Beyliks wie Aydin Germiyan und Mentese die sich beim Thronwechsel mit den Karamanen verbundet hatten einer machtigen zentralanatolischen Dynastie Anschliessend belagerte er die Karamanenhauptstadt Konya und erzwang so eine Anerkennung seiner Eroberungen durch die Rivalen Fur eine Eroberung des Beyliks blieb aber keine Zeit da der neue byzantinische Kaiser Manuel II Palaiologos der dem Osmanenreich eigentlich tributpflichtig war sowie die Walachei und Bosnien begannen osmanische Gebiete in Rumelien zu besetzen In einem Blitzfeldzug machte Bayezid diese Entwicklungen ruckgangig 1394 wurde Bulgarien erobert 1394 wurde die Walachei zu einem osmanischen Vasallenstaat 1395 erlitt er aber bei Rovine eine Niederlage gegen die Truppen des walachischen Woiwoden Mircea cel Bătran und ihre Guerilla Taktik 3 Nun wandte sich Bayezid gegen das Ostromische Reich dessen Territorium fast nur noch aus der Hauptstadt Konstantinopel bestand Durch geschickte Diplomatie gelang es ihm die venezianischen Getreidelieferungen an den Bosporus zu unterbinden Er liess die Festung Anadolu Hisari auf dem asiatischen Ufer des Bosporus errichten und schloss Konstantinopel zu Lande und zu Wasser fur sieben Jahre ein Vom drohenden Fall Ostroms aufgeschreckt organisierte der ungarische Konig Sigismund einen Kreuzzug an dem vor allem burgundische Ritter und Kriegsknechte teilnahmen Im September 1396 errang Bayezid in der Schlacht bei Nikopolis einen glanzenden Sieg uber die Kreuzfahrer 4 In der Folge drangen seine Truppen bis nach Nordgriechenland und Syrmien vor In der Zwischenzeit hatten die Karamanen die Gelegenheit der Abwesenheit des Sultans genutzt und sich wieder ihrer alten Hauptstadt Ankara bemachtigt 1397 erlitten sie aber eine vernichtende Niederlage und verloren ihr Territorium an das Osmanenreich das Bayezid in den neuen Beyerbeylik Anatolien integrierte Er griff auch weiter nach Norden und Osten aus eroberte Sinope Eretna und 1400 Erzincan Dadurch beruhrte er jedoch den Machtbereich des turkmongolischen Herrschers Timur Lenk auch Tamerlan genannt der dabei war von seiner Heimat Transoxanien aus ein Weltreich aufzubauen Um gegen diesen Gegner gewappnet zu sein befahl Bayezid 1401 die Belagerung Konstantinopels abzubrechen liess sich den Abzug seiner Truppen vom Kaiser aber teuer honorieren Manuel II musste sowohl eine Wiederaufnahme der Tributzahlungen versprechen als auch die Einrichtung einer Moschee und die Einsetzung eines Qadis in seiner Stadt akzeptieren Die Auseinandersetzung mit Timur verlief ungunstig In der Schlacht bei Ankara am 20 Juli 1402 unterlag das osmanische Heer unter Bayezids Kommando einer Ubermacht turkmongolischer Krieger Der Sultan geriet in Gefangenschaft und starb einige Monate spater in der anatolischen Stadt Aksehir Seine Sohne akzeptierten die Suzeranitat Timurs und teilten das Osmanische Reich untereinander auf so dass es ein Jahrzehnt lang keinen alleinigen turkischen Sultan gab Leistung Bearbeiten Bis zu dieser Niederlage war Bayezid ein sehr erfolgreicher Sultan gewesen Unter seiner Herrschaft hatte das Reich mit 690 000 km seine bis dahin grosste Ausdehnung erreicht Durch Handelsprivilegien fur die Seerepubliken Genua und Ragusa trug er auch okonomisch zu einer Offnung seines Reichs bei 5 Auch als Bauherr betatigte sich Bayezid etwa bei der Errichtung der Hafenanlagen von Gallipoli oder der Grossen Moschee von Bursa Als erster osmanischer Herrscher wurde er vom Kalifen der damals in Kairo seinen Sitz hatte zum Sultan und damit zum obersten Glaubenstreiter fur den Islam ernannt 6 nbsp Stanislaw Chlebowski Sultan Bajazyt von Tamerlan eingekerkert 1878 Rezeption Bearbeiten nbsp Johann Nepomuk Geiger Der in der Schlacht bei Ankara besiegte Bajazeth wird in einen eisernen Kafig gesperrt seine gefangene Gemahlin als Sklavin behandeltDie Geschichte vom einst machtigen Sultan der im Kerker des grausamen Emirs verschmachtet regte viele Kunstler zu phantasievollen Gestaltungen an Der englische Autor Christopher Marlowe 1564 1593 verarbeitete den Stoff in seiner Tragodie Tambourlaine the Great die 1587 88 uraufgefuhrt wurde Der Umgang mit Bayezit wird darin als einer von vielen Akten der Hybris geschildert die Tamerlan schliesslich mit seinem Leben bezahlen muss Der franzosische Barockdichter Jean Magnon 1662 konzentrierte sich in seiner Tragodie Le Gran Tamerlan et Bejezet dann ganz auf die Begegnung von Emir und Sultan ebenso Georg Friedrich Handel 1685 1759 dessen Oper Tamerlano 1724 in London uraufgefuhrt wurde 1735 brachte Antonio Vivaldi 1678 1741 seine Oper Tamerlano Bajazet in Verona auf die Buhne Auch in popularen Geschichtswerken wurde die Geschichte immer wieder erzahlt so etwa in Joseph von Bulows 1860 erschienenen Memorabilien aus der Europaischen Geschichte fur anziehende Weltbegebenheiten fur die der osterreichische Zeichner Johann Nepomuk Geiger phantasievolle Illustrationen schuf Der polnische Historienmaler Stanislaw Chlebowski schuf 1878 sein Olgemalde Sultan Bajazyt von Tamerlan eingekerkert das heute in der Gemaldegalerie der ukrainischen Stadt Lemberg zu sehen ist Literatur BearbeitenHans Jurgen Kornrumpf Bayezid I In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 1 Munchen 1974 S 163 f biolex ios regensburg de Klaus Peter Matschke Das Kreuz und der Halbmond Die Geschichte der Turkenkriege Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 2004 ISBN 3 538 07178 0 Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 ISBN 978 3 534 20020 7 Ferenc Majoros Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Die Geschichte einer Grossmacht Marix Wiesbaden 2004 ISBN 3 937715 25 8 Gabriel Effendi Noradounghian Recueil d actes internationaux de l Empire Ottoman 1300 1789 Band I Paris Neufchatel 1897 Reprint Kraus Nendeln 1978 ISBN 3 262 00527 4 Bayezid I In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 3 Austria Bisectrix London 1910 S 556 englisch Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bayezid I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tripota Trierer PortratdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 S 41 Zum Folgenden Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 S 41 ff Klaus Peter Matschke Das Kreuz und der Halbmond Die Geschichte der Turkenkriege Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 2004 S 85 Barbara Tuchman Der ferne Spiegel Das dramatische 14 Jahrhundert Taschenbuchausgabe dtv Munchen 1982 S 498 502 Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 S 44 Klaus Peter Matschke Das Kreuz und der Halbmond Die Geschichte der Turkenkriege Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 2004 S 94 VorgangerAmtNachfolgerMurad I Sultan des Osmanischen Reichs 1389 1402Mehmed I Normdaten Person GND 121955419 lobid OGND AKS LCCN n85327215 VIAF 1467021 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bayezid I ALTERNATIVNAMEN Bayezid YildirimKURZBESCHREIBUNG Sultan des Osmanischen ReichesGEBURTSDATUM 1360STERBEDATUM 8 Marz 1403 oder 9 Marz 1403STERBEORT Aksehir Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bayezid I amp oldid 234136143