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Die Liste der Sultane des Osmanischen Reichs enthalt alle Herrscher des Reiches von seiner Grundung 1299 bis zu seiner Auflosung 1922 Der turkische Titel Sultan bezeichnet in erster Linie einen weltlichen Herrscher beinhaltet aber auch eine religiose Autoritat Die osmanischen Sultane entstammten der Untergruppe Kayi der Oghusen Sultan ist die Bezeichnung die ublicherweise fur den osmanischen Herrscher verwendet wird In der osmanischen Verfassung von 1876 wird der Sultan als Padisah bezeichnet Ableitung von Schah Daneben fuhrten die osmanischen Herrscher in ihrer Titulatur zahlreiche andere Titel und Pradikate Sultane des Osmanischen Reichs BearbeitenName Lebensdaten Regierungszeit Anmerkungen nbsp Osman I 1258 1259 1326 1288 1326 Grunder des Osmanischen Reiches Er war zunachst ein Vasall der Rum Seldschuken machte sich aber ab 1299 unabhangig und eroberte in der Folgezeit grosse Teile des nordwestlichen Kleinasiens nbsp Orhan I 1281 1359 1326 1359 Erster osmanischer Herrscher der den Titel Sultan verwendete Grunder der Janitscharen nbsp Murad I 1326 1389 1359 1389 Weitete den Machtbereich seines Landes nach Europa aus nbsp Bayezid I 1360 8 9 Marz 1403 1389 1402 Er konnte zunachst weitere Gebiete in Europa und Asien erobern wurde aber 1402 von den Mongolen unter Timur Lenk vernichtend geschlagen und starb in Gefangenschaft In den Jahren 1402 1413 herrschte Streit uber die Thronfolge zwischen den Sohnen Bayezids siehe Osmanisches Interregnum In einigen alteren Chroniken werden daher ebenfalls als Sultane gefuhrt Suleyman Celebi 1403 1410 als Suleyman I Musa Celebi 1411 1413 nbsp Mehmed I 1389 1421 1413 1421 Stellte nach dem Interregnum die osmanische Herrschaft wieder her nbsp Murad II 1404 1451 1421 14441446 1451 Dankte nach dem Tod seines altesten Sohnes zugunsten seines zweiten Sohnes ab Ein Aufstand der Janitscharen zwang ihn 1446 die Macht erneut zu ubernehmen nbsp Mehmed II der Eroberer 30 Marz 1432 3 Mai 1481 1444 14461451 1481 Eroberte am 29 Mai 1453 Konstantinopel und machte es zur neuen Hauptstadt des Osmanischen Reiches nbsp Bayezid II der Fromme 3 Dezember 1447 26 Mai 1512 1481 1512 Fuhrte erfolgreich Krieg gegen Venedig nbsp Selim I der Gestrenge 10 Oktober 1470 21 September 1520 1512 1520 Entmachtete 1512 seinen Vater Bayezid II Selim bekampfte die Schiiten fuhrte Krieg gegen Persien und weitete die osmanische Herrschaft nach Syrien und Agypten aus nbsp Suleyman I der Prachtige 27 April 1495 6 September 1566 1520 1566 Fuhrte mehrere erfolgreiche Feldzuge gegen Ungarn eroberte Tunis Rhodos Teile Persiens und Bagdad 1529 kam es zur ersten Belagerung von Wien Er gilt auch aufgrund seiner Gesetzgebungstatigkeit von der sein spaterer osmanischer Beiname Ḳanuni herruhrt als einer der bedeutendsten osmanischen Herrscher Das Reich erlebte zum Beispiel durch die Bauwerke Sinans auch kulturell eine Blute nbsp Selim II der Trunkene 30 Mai 1524 13 Dezember 1574 1566 1574 Er sandte Missionare nach Sudostasien liess Zypern und Tunesien erobern nbsp Murad III 1546 1595 1574 1595 Unter seiner Herrschaft begann der Verfall der osmanischen Macht nbsp Mehmed III 26 Mai 1566 22 Dezember 1603 1595 1603 Fuhrte Krieg gegen Osterreich zeigte ansonsten aber wenig Interesse an Politik nbsp Ahmed I 18 April 1590 22 November 1617 1603 1617 Kriege gegen Osterreich und Persien endeten ungunstig fur das Osmanische Reich nbsp Mustafa I 1592 20 Januar 1639 1617 1618 Bruder von Ahmed I War offenbar geistig zuruckgeblieben und wurde 1618 abgesetzt nbsp Osman II 3 November 1604 20 Mai 1622 1618 1622 Fuhrte erfolglos Krieg gegen Polen Wahrend einer Palastrevolte wurde er ermordet nbsp Mustafa I 1592 20 Januar 1639 1622 1623 Nach der Ermordung seines Neffen Osman II kurzzeitig wieder eingesetzt nbsp Murad IV 16 Juni 1610 11 12 8 Februar 1640 1623 1640 Sohn Ahmeds I Festigte seine Macht durch strenge Gesetze nbsp Ibrahim der Verruckte 4 November 1615 18 August 1648 1640 1648 Sohn Ahmeds I Begann einen langwierigen und verlustreichen Krieg gegen Venedig um die Insel Kreta nbsp Mehmed IV 2 Januar 1642 6 Januar 1693 1648 1687 Uberliess die Regierung seinen Grosswesiren Diese zunachst aus der Familie Koprulu fuhrten den Krieg um Kreta erfolgreich zu Ende in Kriegen gegen Osterreich und Polen erreichte das Osmanische Reich seine grosste territoriale Ausdehnung in Europa Die Unterstutzung ungarischer Aufstandischer gegen Osterreich fuhrte zur erfolglosen Zweiten Belagerung Wiens durch die Turken Der Misserfolg und die Verluste im dadurch eingeleiteten Krieg gegen die Heilige Liga fuhrten zu seiner Absetzung nbsp Suleyman II 15 April 1642 23 Juni 1691 1687 1691 Sohn Ibrahims Seine Regierungszeit war gepragt von inneren Unruhen und weiter erfolglosem Krieg gegen Osterreich nbsp Ahmed II 1642 oder 1643 6 Februar 1695 1691 1695 Sohn Ibrahims Fuhrte weiter erfolglos Krieg gegen Osterreich und Venedig nbsp Mustafa II 6 Februar 1664 1704 1695 1703 Musste im Frieden von Karlowitz grosse Gebiete in Europa an Osterreich Venedig Polen und Russland abtreten Wurde 1703 von den Janitscharen abgesetzt nbsp Ahmed III 1673 1 Juli 1736 1703 1730 Sohn Mehmeds IV Beteiligte sich an der Seite Schwedens am Grossen Nordischen Krieg gegen Peter den Grossen und gewann den russischen Schwarzmeerhafen Asow zuruck Eroberte die Peloponnes von Venedig zuruck verlor aber weitere Gebiete an Osterreich Seine Regierungszeit auch als Tulpenzeit bekannt war eine Zeit kultureller Blute Wurde 1730 im Patrona Halil Aufstand gesturzt und von den Janitscharen abgesetzt nbsp Mahmud I 1696 1754 1730 1754 Sohn Mustafas II Konnte einige zuvor von Osterreich eroberte Gebiete zuruckgewinnen nbsp Osman III 2 Januar 1699 30 Oktober 1757 1754 1757 Sohn Mustafas II nbsp Mustafa III 28 Januar 1717 21 Januar 1774 1757 1774 Sohn Ahmeds III Er versuchte Staat und Armee zu modernisieren und grundete mehrere Akademien nbsp Abdulhamid I 20 Marz 1725 7 April 1789 1774 1789 Sohn Ahmeds III Wahrend seiner Regierungszeit kam es zu Aufstanden in Syrien und Palastina Kriege gegen Russland Osterreich und Persien endeten mit osmanischen Gebietsverlusten Machte erstmals im diplomatischen Verkehr Titel und Amt des Kalifen geltend nbsp Selim III 24 Dezember 1762 28 Juli 1808 1789 1807 Sohn Mustafas III Fuhrte weitgehende Reformen durch Durch konservative Krafte abgesetzt und ermordet nbsp Mustafa IV 8 September 1779 17 November 1808 1807 1808 Sohn Abdulhamids I Von Anhangern Selims III ermordet nbsp Mahmud II 20 Juli 1785 1 Juli 1839 1808 1839 Sohn Abdulhamids I Er begann mit zahlreichen Reformen in Staat und Armee und schaffte das Janitscharenkorps ab Er betrieb die Zentralisierung des Reichs indem er damit begann die in den vergangenen Jahrhunderten entstandenen autonomen Herrschaften der Derebeys und Provinzgouverneure wie Tepedelenli Ali Pascha oder der Dynastie des Hasan Pascha zu beseitigen Wahrend seiner Regierungszeit ereignete sich die Griechische Revolution Er fuhrte erfolglos Kriege mit Muhammad Ali Pascha von Agypten nbsp Abdulmecid I 25 April 1823 25 Juni 1861 1839 1861 Unter ihm begann die Reformara des Tanzimat Aussenpolitisch wurde mit dem Pariser Frieden von 1856 nach dem Ende des Krimkriegs das Osmanische Reich in das europaische Staatensystem aufgenommen nbsp Abdulaziz 8 Februar 1830 4 Juni 1876 1861 1876 In Europa kam es zu mehreren Aufstanden gegen die osmanische Herrschaft Wurde durch einen Staatsstreich abgesetzt und starb unter mysteriosen Umstanden nbsp Murad V 21 September 1840 29 August 1904 1876 Nach nur drei Monaten Regierungszeit wegen psychischer Schwache abgesetzt nbsp Abdulhamid II 21 September 1842 10 Februar 1918 1876 1909 Bruder Murads V Zu Beginn seiner Herrschaft verlor das Osmanische Reich die Kontrolle uber einen Grossteil der europaischen Besitzungen Konnte im weiteren Verlauf im Wesentlichen den territorialen Bestand des Reiches halten Fuhrte als einziger der Sultane der Spatzeit ein personliches Regiment Wurde durch die Jungturkische Revolution entmachtet und abgesetzt nbsp Mehmed V Resat 2 November 1844 3 Juli 1918 1909 1918 Bruder Abdulhamids II Im Verlauf der Balkankriege schrumpfte der osmanische Machtbereich in Europa im Wesentlichen auf die Grenzen der heutigen Turkei zusammen War Sultan wahrend fast der gesamten Dauer des Ersten Weltkriegs nbsp Mehmed VI Vahdettin 4 Januar 1861 16 Mai 1926 1918 1922 Letzter Herrscher des Osmanischen Reiches Verlor nach dem Ersten Weltkrieg auch die arabischen Gebiete des Osmanischen Reiches Nach der Abschaffung des Sultanats im November 1922 ging er ins Exil nach San Remo Das Amt des Kalifen wurde nach seiner Ausreise noch bis zum 3 Marz 1924 durch Abdulmecid II bekleidet Siehe auch BearbeitenListe der Grosswesire des Osmanischen Reiches Liste der Prasidenten der Turkei Geschichte Anatoliens Osman Dynastie Osmanisches KalifatWeblinks BearbeitenDie 36 osmanischen Sultane Padisahlar 1299 1922 nbsp Diese Seite wurde am 26 Juni 2007 in dieser Version in die Auswahl der informativen Listen und Portale aufgenommen Abgerufen von https 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