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Mehmed V Resad auch Mohammed V geboren 2 November 1844 in Konstantinopel gestorben 3 Juli 1918 ebenda war vom 27 April 1909 bis zu seinem Tod Sultan des Osmanischen Reiches und Kalif der Muslime Er folgte seinem Bruder Abdulhamid II nach der zuvor von den Jungturken zum Rucktritt gezwungen worden war Unter seiner Herrschaft wurde das Reich in den Ersten Weltkrieg verstrickt Mehmed V 1913 5 Piaster Munze von 1909 1327AH mit der Tughra Mehmeds V Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehefrauen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMehmed war ein Sohn Abdulmecids I seine Mutter war Gulcemal Kadin Efendi Ihm wurden Ambitionen auf den Thron nachgesagt so dass sein regierender Bruder Abdulhamid II ihn von der Offentlichkeit und der politischen Macht abzuschotten versuchte Wahrend der Regierung seines Bruders Abdulhamid II war Mehmed Resad politischer Gefangener Er lebte 45 Jahre in strengem Gewahrsam in seinem im nordlichen Istanbul auf der europaischen Seite gelegenen Konak Sindschirli Kuju deutsch Sindschirli Kuju Palast Diese lange Gefangenschaft hatte die physischen und geistigen Krafte Mehmed Resads gebrochen so dass er zur Zeit der Absetzung seines Bruders ein apathischer siecher zu jedweder Arbeit unfahiger Greis war Eben deshalb jedoch war er fur die Jungturken welche selbst regieren und durch den Monarchen nicht beeintrachtigt werden wollten ein erwunschter Thronkandidat Im Sommer 1908 wurde Abdulhamid von den Jungturken dazu gezwungen die osmanische Verfassung von 1876 in Kraft zu setzen und die eigene Macht zu begrenzen Als der Sultan im folgenden Jahr dies wieder ruckgangig zu machen versuchte setzten die Jungturken ihn am 27 April 1909 endgultig ab und ersetzten ihn durch Mehmed der im Alter von 64 Jahren Sultan und Kalif wurde Dessen Regierungszeit war durch Ruckschlage fur das Osmanische Reich und der Manifestation des Begriffes des kranken Mannes am Bosporus gekennzeichnet Am Anfang seiner Herrschaft musste er die osterreichische Annexion Bosniens und der Herzegowina sowie die Unabhangigkeit Bulgariens anerkennen Die letzten nordafrikanischen Besitzungen westlich von Agypten verlor er bis 1912 an Italien Agypten selbst stand nur noch formell unter osmanischer Herrschaft und wurde de facto von den Briten kontrolliert Es folgten Aufstande in Albanien und die beiden Balkankriege 1912 und 1913 die die osmanische Herrschaft dort beendeten Kurz darauf gelang es Mehmed V ein kleineres Gebiet um Adrianopel zuruckzuerobern und 1914 mit dem Russischen Reich per Vertrag den Grenzverlauf in Armenien friedlich festzulegen Am 2 August 1914 schloss Mehmed V ein Defensivbundnis mit dem Deutschen Reich gegen Russland Er versuchte zunachst im beginnenden Ersten Weltkrieg neutral zu bleiben auf Druck der Jungturken trat er Anfang Oktober 1914 in den Krieg aufseiten der Mittelmachte ein und ernannte Enver Pascha zum Kriegsminister Nach dem Verlust Zyperns und Agyptens gelang es Mehmed V eine stabile Defensive gegen die Briten am Suezkanal und im Irak aufzubauen Russland eroberte zwar Armenien doch wurde dies spater im Frieden von Brest Litowsk wieder ruckgangig gemacht In der letzten Phase des Krieges gingen schliesslich Syrien Palastina und das Zweistromland verloren Am 1 Februar 1916 wurde Mehmed V zum Generalfeldmarschall des Deutschen Reichs ernannt und am 19 Mai 1918 im Zuge eines Staatsbesuchs Kaiser Karls I in Istanbul zum Feldmarschall Osterreich Ungarns Mehmed V starb am 3 Juli 1918 im Alter von 73 Jahren vier Monate vor dem Ende des Ersten Weltkrieges Laut Arztbericht hatte er zunachst eine Woche lang leichte Verdauungsbeschwerden ab 25 Juni aber heftiges Fieber beides typische Symptome der Spanischen Grippe die damals in Europa wutete Das Fieber mit zuletzt 39 5 C verscharfte die schon vorher vorhandene Zuckerkrankheit 1 Den Untergang des Osmanischen Reiches erlebte er nicht mehr Als letzter Sultan und Kalif folgte ihm sein Halbbruder Mehmed VI Den grossten Teil seines Lebens verbrachte Mehmed V im Dolmabahce Palast und Yildiz Palast in Konstantinopel Sein Grab befindet sich im historischen Eyup Viertel der Stadt Er hinterliess zwei Sohne Prinz Mehmed Ziyaeddin 1873 1938 und Prinz Omer Hilmi 1886 1935 Seine einzige Tochter Prinzessin Refia 1888 starb bereits als Saugling Ein weiterer Sohn Prinz Mehmed Necmeddin 1878 1913 starb vor seinem Vater Er war Sohn von Durridem Kadin Efendi gewesen die in Kars geboren und georgischer Herkunft war Sie war damals die zweite Frau wurde aber im Jahre 1887 geschieden und die Konkubine Mihrengiz nahm ihren Platz als zweite Frau ein Ehefrauen BearbeitenKumures Bas Kadin erste Frau und Mutter von Prinz Mehmed Ziyaeddin Durridem Kadin Efendi zweite Frau geschieden und Mutter von Prinz Mehmed Necmeddin Mihrengiz zweite Frau Mutter von Prinz Omer Hilmi und Prinzessin Refia Nazperver dritte Frau ohne Kinder Dilfirib vierte Frau ohne KinderLiteratur BearbeitenJames Israel Meine Reise zum Sultan 10 Juni bis 3 August 1915 Tagebuchblatter des Chirurgen und Urologen Judische Memoiren 7 Hentrich amp Hentrich Teetz 2006 ISBN 3 933471 28 1 Hans Jurgen Kornrumpf Mehmed V Resad In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 3 Munchen 1979 S 143 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mehmed V Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel uber Mehmed V in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Deutscher Reichsanzeiger Nr 157 vom 6 Juli 1918VorgangerAmtNachfolgerAbdulhamid II Sultan und Kalif des Osmanischen Reichs 1909 1918Mehmed VI Normdaten Person GND 124832946 lobid OGND AKS LCCN nr98031746 VIAF 23084823 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mehmed V ALTERNATIVNAMEN Resad Mehmed V KURZBESCHREIBUNG osmanischer SultanGEBURTSDATUM 2 November 1844GEBURTSORT Konstantinopel Osmanisches ReichSTERBEDATUM 3 Juli 1918STERBEORT Konstantinopel Osmanisches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mehmed V amp oldid 238109473