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Die Osmanische Verfassung osmanisch قانون اساسی IA Ḳanun i Esasi deutsch Grundgesetz franzosisch Constitution ottomane 2 vom 23 Dezember 1876 war die erste und zusammen mit dem Verfassungsgesetz von 1921 Doppelverfassungsperiode die letzte schriftlich fixierte Verfassung des Osmanischen Reiches Kern des im Zuge des Konstitutionalismus des 19 Jahrhunderts entstandenen Grundgesetzes war die Einfuhrung eines Zweikammernparlaments und damit der Weg in die konstitutionelle Monarchie Der Sultan gab die alleinige Wahrnehmung gewisser Rechte auf freiwillige Selbstbeschrankung bestimmte aber weiterhin uber Gesetzgebung und besonders durch sein unbeschranktes Verbannungsrecht aus Art 113 Satz 3 uber das Schicksal seiner Untertanen Titelblatt des Ḳanun i Esasi mit abgebildetem Staatswappen mit der Tughra Abdulhamids II oberhalb des liegenden Halbmonds Istanbul 1876 1877 1 Nach der Schliessung des Parlaments im Februar 1878 herrschte Sultan Abdulhamid II uber dreissig Jahre lang bis zur erzwungenen Einberufung des Parlaments im Juli 1908 als absoluter Monarch Die Verfassung blieb aber formell in Kraft und wurde auch weitgehend weiter angewendet Nur das Parlament wurde nicht mehr einberufen Mit der Verfassungsanderung vom August 1908 entwickelte sich das System der Verfassung zu einer parlamentarischen Monarchie Zwischen den Jahren 1921 und 1923 wurde die Verfassung durch das von der Grossen Nationalversammlung unter Vorsitz Mustafa Kemal Paschas verabschiedete Verfassungsgesetz samt Anhang und Abanderungen schrittweise ausser Kraft gesetzt Nach der Grundung der Republik Turkei trat schliesslich am 24 Mai 1924 die Verfassung vom 20 April 1924 in Kraft womit das Osmanische Grundgesetz aufgehoben wurde Inhaltsverzeichnis 1 Verfassungsgeschichte 1 1 Bundnisvertrag 1 2 Edikt von Gulhane 1 3 Erneuerungserlass 1 4 Verfassung 1 4 1 Erste Verfassungsperiode 1 4 2 Zweite Verfassungsperiode 1 4 2 1 Jungturkische Revolution 1 4 2 2 Gegenputsch Das Ereignis vom 31 Marz 1 4 2 3 Verfassungsanderungen 2 Aufhebung 3 Inhalt 3 1 Allgemeines 3 2 Staatsorganisation 3 3 Grundrechte 3 4 Ministerrat 3 5 Beamte 3 6 Parlament 3 6 1 Senat 3 6 2 Abgeordnetenhaus 3 7 Gerichtsbarkeit 3 8 Finanzen 3 9 Verschiedene Bestimmungen 4 Bedeutung und Kritik 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenVerfassungsgeschichte BearbeitenBundnisvertrag Bearbeiten Hauptartikel Sened i ittifak Alemdar Mustafa PaschaIm Jahr 1807 revoltierten die Janitscharen unter Fuhrung Kabakci Mustafas entthronten den unglaubigen Sultan 3 Selim III der mit Hilfe europaischer Ausbilder die Armee zu reorganisieren versuchte Nizam i Cedid und setzten Mustafa IV als Herrscher ein Dieser beabsichtigte vorangegangene Reformen ruckgangig zu machen woraufhin Alemdar Mustafa Pascha aus Rustschuk mit seiner Armee nach Istanbul marschierte Um seine bevorstehende Entmachtung zu vereiteln erliess der Sultan den Todesbefehl uber Selim und Mahmud Wahrend Selim getotet wurde gelang es Mahmud neben Mustafa nun der einzige noch lebende legitime Thronanwarter den Henkern zu entkommen und am 28 Juli 1808 den Thron zu besteigen Alemdar Mustafa Pascha selbst wurde der Grosswesir des Sultans 4 5 6 Zu jener Zeit herrschten zwischen der Zentralgewalt und regionalen Machthabern aʿyan derebey in Anatolien und Rumelien Zustande von Gehassigkeit und Zwietracht 7 Der Grosswesir lud jene Landherren zu Gesprachen in die Hauptstadt ein wo sie am 29 September 1808 8 aufgenommen wurden Die Teilnehmer trafen zeitgenossischen Berichten nach mit 70 000 9 eigenen Soldaten in Istanbul ein und wurden ausserhalb der Stadt untergebracht 10 Am 7 Oktober 1808 unterzeichneten sie den sogenannten Bundnisvertrag سند اتفاق Sened i Ittifaḳ auch Dokument der Einhelligkeit Allianzpakt durch den der Sultan auf seine Verfugungsgewalt uber Leben und Eigentum der Aʿyan und Derebeys verzichtete Das Dokument gewahrte ahnlich wie die Magna Carta dem Adel in England 9 11 den Landherren grundlegende Freiheiten gegenuber dem osmanischen Herrscher Im Gegenzug erkannten sie die Zentralmacht an und sprachen dem Sultan ihre Treue aus 12 13 Am 14 November 1808 kam Alemdar Mustafa Pascha bei einem Janitscharenaufstand ums Leben Zur Sicherung seines Throns reagierte Mahmud II mit der Totung seines im Kafes befindlichen Halbbruders und Vorgangers Mustafa 14 Mit dem Tod Alemdar Mustafa Paschas der treibenden Kraft hinter dem Sened i Ittifaḳ hatte der als erster Schritt zur konstitutionellen Monarchie geltende 15 und in aller Regel an den Beginn der turkischen Verfassungsgeschichte gestellte 16 17 Vertrag faktisch seine Gultigkeit verloren Schliesslich weigerten sich auch spatere Grosswesire das Dokument mit materiellem Verfassungscharakter 18 zu unterzeichnen 10 Edikt von Gulhane Bearbeiten Mustafa Resid Pascha der Vater der Tanzimat Nach dem Tod Mahmuds II folgte ihm am 2 Juli 1839 sein Sohn Abdulmecid I auf den Thron Im Einklang mit den ausdrucklichen Anweisungen seines Vaters machte er sich daran die Reformen durchzufuhren denen Mahmud sich gewidmet hatte Am 3 November 1839 verlas Aussenminister Mustafa Resid Pascha der Vater der Tanzimat 19 im Gulhane Park ein von ihm massgeblich erarbeitetes und als osmanische Fortsetzung der franzosischen Erklarung der Menschen und Burgerrechte geltendes Edikt خط شريف Ḫaṭṭ i Serif erhabenes Handschreiben 20 mit dem eine Epoche grundlegender Reformen تنظيمات خيریه Tanẓimat i Ḫayriye wohltatige Verordnungen eingelautet wurde Das Handschreiben enthielt die Grundlinien dieser Neuordnung und garantierte unabhangig von der Religionszugehorigkeit den Schutz des Lebens der Ehre und des Vermogens der Bevolkerung Des Weiteren versicherte der Sultan die Offentlichkeit von Gerichtsverfahren die gerechte Verteilung von Steuern und die Reduzierung der Wehrdienstdauer auf vier bis funf Jahre Im formellen Sinn war dieser Erlass keine Verfassung und ebenfalls kein einklagbares Recht Gleichwohl spielte das Ḫaṭṭ i Serif von 1839 eine bedeutende Rolle in der Verfassungsentwicklung des Reiches zumal es als ein Versprechen der spateren Verfassung angesehen wird 21 Erneuerungserlass Bearbeiten Der Erneuerungserlass der Hohen Pforte خط همايون Ḫaṭṭ i Humayun Grossherrliches Handschreiben wurde am 18 Februar 1856 also 18 Tage nach dem Waffenstillstand im Krimkrieg verkundet Er bestatigte und entwickelte die Reformen von Gulhane weiter Vorgebliches Ziel des Schreibens war die ganzliche Gleichstellung zwischen muslimischen und nichtmuslimischen Untertanen Dhimma indem das Millet System aufgelost und allen Religionsgemeinschaften das osmanische Untertansrecht zugesprochen wurde So wurde Nichtmuslimen der bis dahin ausser der Millet i Rum griechische Glaubensnation 22 verwehrte Zugang zu Staatsposten sowie die Aufnahme in Militarschulen ermoglicht Auch hinsichtlich der zu entrichtenden Steuern vgl Dschizya strebte der Staat eine Gleichstellung an 23 Im Sinne ebendieser Gleichstellung bestimmte das Handschreiben dass gleiche Rechte auch gleiche Pflichten mit sich bringen So waren Nichtmuslime nun wehrpflichtig konnten allerdings zur Befreiung einen Ersatzmann stellen oder eine Wehrsteuer اعانه عسكریه iʿane ʾi ʿaskeriye spater بدل عسكری bedel i ʿaskeri entrichten 24 Infolge des Handschreibens erarbeiteten die griechisch orthodoxen armenisch orthodoxen und judischen Glaubensgemeinschaften zur Regelung ihrer eigenen vorwiegend administrativen und religiosen Angelegenheiten Bestimmungen mit denen eigene Parlamente gebildet wurden Diese Bestimmungen offiziell Rum Patrikligi Nizamati von 1862 Ermeni Patrikligi Nizamati von 1863 und Hahamhane Nizamati von 1865 wurden von ihnen und im Westen jeweils als Verfassung constitution tituliert 25 Krikor Odian Mitverfasser der armenischen Nationalverfassung Ազգային սահմանադրութիւն Azgayin sahmanadrowt iwn betatigte sich spater als Berater auch im Ausschuss fur die Osmanische Verfassung Verfassung Bearbeiten Erste Verfassungsperiode Bearbeiten In den Jahren 1875 und 1876 brachen in der Herzegowina und Bulgarien Aufstande siehe Aprilaufstand aus Aussenpolitisch naherte man sich im Palast Russland an das den Rebellen allerdings Unterstutzung zusagte Ein Protest Mitte Mai 1876 gegen diese Annaherung fuhrte unter anderem zur Entlassung des Grosswesirs Mahmud Nedim Pascha und der Neubesetzung der obersten Posten Zum Grosswesir wurde Mutercim Mehmed Rusdi Pascha zum Scheichulislam Hasan Hayrullah Efendi und zum Kriegsminister Huseyin Avni Pascha erhoben Diese setzten zusammen mit Midhat Pascha dem Vorsitzenden des Staatsrates den Herrscher Abdulaziz am 30 Mai 1876 ab und seinen Neffen Mehmed Murad Efendi als Murad V ein In den folgenden Tagen fuhrten grundlegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Huseyin Avni Pascha der sich gegen eine Konstitution aussprach und dem Verfassungsbefurworter Midhat Pascha zu einer Spaltung Grosswesir Rusdi Pascha sprach sich fur die Seite Avni Paschas aus und vertrat die Ansicht dass die Annahme einer Verfassung in Anbetracht der psychischen Storungen 26 Murads V unangebracht sei und nicht in Frage komme 27 Am 15 Juni 1876 wurde Huseyin Avni Pascha wahrend einer Versammlung im Haus Midhat Paschas von einem Anhanger des abgesetzten und ermordeten Abdulaziz angeschossen und erdolcht 28 29 Midhat Pascha der Vater der Verfassung Am 30 Juni 1876 erklarten die Furstentumer Serbien siehe Serbisch Osmanischer Krieg und Montenegro dem Osmanischen Reich den Krieg Mittlerweile drangte Grossbritannien zur Abhaltung einer Konferenz um einen drohenden Russisch Osmanischen Krieg zu verhindern und den Aufstandischen grossere Autonomie zuzusprechen Um einem etwaigen auslandischen Eingriff entgegenzuwirken und einer solchen Drohung die Spitze abzubrechen 30 drangte Midhat Pascha auf die baldige Ausrufung einer Verfassung die vor der geplanten Konferenz in Kraft treten und allen osmanischen Untertanen gleiche Rechte gewahren sollte Um den kranken Murad V absetzen zu konnen nahm Midhat Pascha Gesprache mit dessen Bruder Abdulhamid auf und bot ihm unter der Bedingung einer Verfassungsannahme den Thron an Als Abdulhamid verlautbaren liess dass er die neue Verfassung annehmen werde 27 wurde er am 31 August 1876 als Abdulhamid II auf den Thron gebracht 29 Der neue Sultan liess sich nun jedoch mit der Einlosung seiner Versprechen insbesondere der Einberufung eines Verfassungsausschusses Zeit willigte letztendlich aber auf weiteren Druck Midhat Paschas ein 31 Ein erster Beratungsausschuss der das weitere Vorgehen bestimmen sollte und dem 20 Ulama und hohere Staatsbeamte angehorten wurde am 30 September 1876 per kaiserlichen Erlass einberufen Den Vorsitz fuhrte Midhat Pascha Dem Ausschuss wurden Midhat Paschas 59 Artikel umfassendes Neues Gesetz قانون جديد Ḳanun i Cedid sowie Said Paschas auf der Ubersetzung franzosischer Verfassungsgesetze diejenigen von 1848 und 1852 basierender Entwurf vorgelegt Da sich unter den Ausschussmitgliedern auch Verfassungsgegner befanden kam es zu heftigen Streitereien woruber auch die Presse berichtete Nur eine Woche nach Grundung beschloss der Ministerrat daher die Auflosung des bestehenden und die Einberufung eines neuen Ausschusses 32 Am 8 Oktober 1876 wurden die Namen der Mitglieder des Verfassungsausschusses auch Spezialausschuss genannt bekanntgegeben Die Zahl der Mitglieder wird in einer Vielzahl von Quellen mit 28 angegeben zwei Militars zehn Ulama und 13 muslimische sowie drei christliche Beamte 33 Tatsachlich bestand die Kommission zunachst aus 25 Personen am 15 Oktober 1876 stieg die Anzahl auf 33 am 4 November 1876 auf 38 unter Vorsitz Server 34 35 wahrscheinlicher aber Midhat Paschas 31 32 36 Um effizienter arbeiten zu konnen wurden Arbeitsgruppen etwa fur Regelungen bezuglich der Verwaltung gebildet Namik Kemal Bey Ausschnitt Art 75 83 Abschnitt Mehakim aus einem Entwurf mit Kommentierungen Namik Kemal BeysBei der Erstellung eines Verfassungsentwurfs wurden neben den erwahnten Werken Midhat und Said Paschas Suleyman Husnu Paschas Grundgesetzentwurf قانون اساسی مسوده سی Ḳanun i Esasi Musveddesi 32 sowie moglicherweise die Belgische und die Preussische Verfassung herangezogen 34 37 Die erarbeiteten Verfassungsentwurfe insgesamt gab es drei wurden auf Wunsch des Sultans auserwahlten Beamten im Yildiz Palast wie etwa Mutercim Mehmed Rusdi Pascha und dem Ministerrat zur Uberarbeitung vorgelegt Der letzte Entwurf wurde am 1 Dezember 1876 fertiggestellt und am 6 Dezember vom Ministerrat angenommen 31 Im Yildiz Palast bestand man allerdings auf einem Verbannungsrecht des Sultans Somit fand Art 113 durch den dem Sultan dieses Verbannungsrecht mit Satz 3 zugesprochen wurde Eingang in die Verfassung 29 Diese Entwicklung rief bei einigen Mitgliedern des Spezialausschusses insbesondere bei den Jungosmanen Namik Kemal Bey und Ziya Pascha Emporung hervor Midhat Pascha der auf die Ausrufung der Verfassung drangte gelang es schliesslich die erzurnten Gemuter zu besanftigen Am 19 Dezember 1876 wurde er zum Grosswesir ernannt 38 39 Am 23 Dezember 1876 40 trat die Verfassung durch kaiserlichen Erlass in Kraft und erschien neben turkischer auch in franzosischer Sprache 41 Aussenminister Saffet Pascha unterbrach die begonnene Konferenz von Konstantinopel und erklarte begleitet von 101 Salutschussen dass eine neue Verfassung ausgerufen werde die alle osmanischen Untertanen gleichstelle und ihnen ihre Rechte und Freiheiten garantiere 42 Die Grossmachte und Konferenzteilnehmer allen voran der russische Gesandte General Ignatjew blieben jedoch gegenuber dem Osmanischen Reich misstrauisch und betrachteten die Verfassung als vorgeschobene Scheinlosung 38 43 Am 5 Februar 1877 setzte der Herrscher Midhat Pascha ab und machte ihm gegenuber zum ersten Mal von seinem Verbannungsrecht Gebrauch 27 44 Knapp elf Wochen spater fuhrte die anhaltende Balkankrise zum Russisch Osmanischen Krieg der mit einer Niederlage des Osmanischen Reiches und dem aus turkischer Sicht katastrophalen Praliminarfrieden von St Stefano teilweise revidiert durch den Berliner Vertrag vom 13 Juli 1878 endete Bereits zwei Wochen nach dem Waffenstillstand von Edirne hatte Abdulhamid II der befurchtete vom Parlament fur die Niederlage personlich verantwortlich gemacht zu werden 45 die Gelegenheit genutzt und die Volksvertretung mit einer aussergewohnlichen politischen Krise 46 rechtfertigend auf unbestimmte Zeit geschlossen Der Sultan gab der Schliessung تعطيل taʿṭil oder قپادلمه ḳapadilma des Parlaments gegenuber einer Auflosung فسخ fesḫ den Vorzug und vermied auf diese Weise die Durchfuhrung vorgesehener Neuwahlen vgl Art 7 73 Eine Einberufung عقد ʿaḳd oder دعوت daʿvet und dem Wortlaut der Art 43 7 nach erforderliche Eroffnung اچلمه acilma oder کشاد kusad des Parlaments blieb im November 1878 und in der Folgezeit aus Zwar trat die Verfassung formal nicht ausser Kraft und wurde im jahrlichen Reichsalmanach abgedruckt doch herrschte der sich vor Anschlagen furchtende und deswegen sich immer ofter in den Yildiz Palast zuruckziehende Herrscher in den folgenden drei Jahrzehnten mit Hilfe der ihm faktisch unterstehenden Geheimpolizei sowie dem Ausbau des Spionage und Spitzelwesens absolutistisch uber das Reich 47 Midhat Pascha der Vater der Verfassung 48 wurde auf Befehl Abdulhamids II am 8 Mai 1884 im Ta ifer Exil von Soldaten erdrosselt 44 49 Zweite Verfassungsperiode Bearbeiten Hauptartikel Zweite osmanische Verfassungsperiode Als zweite osmanische Verfassungsperiode gilt der Zeitraum zwischen der Machtubernahme der Jungturken im Jahre 1908 und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg Jungturkische Revolution Bearbeiten Siehe auch Jungturkische Revolution 1908 im Artikel Jungturken Jungturkische Revolution Erinnerungspostkarte mit dem Bild Enver Beys und dem Ruf Es lebe das Vaterland Es lebe die Nation Es lebe die Freiheit in turkischer und griechischer Sprache Erinnerungspostkarte mit einer Abbildung Abdulhamids II und der um عدالت ʿadalet justice erganzten Parole حریت مساوات اخوت ḥurriyet musavat uḫuvvet liberte egalite fraternite Ahmed Niyazi Bey im Vordergrund mit Soldaten nach 1908Am 3 Juli 1908 zog der Offizier Ahmed Niyazi Bey der an einer Verschworung gegen das absolutistische Regime Abdulhamids II beteiligt war und um die Aufdeckung dieser Beteiligung furchtete 50 mit 200 51 bzw 400 52 bewaffneten Mannern in die Berge und verlangte offen die Wiederinkraftsetzung der Verfassung Unterstutzung erfuhr er dabei vom Komitee fur Einheit und Fortschritt unter Fuhrung Enver Beys von der Armenischen Revolutionaren Foderation sowie von albanischen griechischen und bulgarischen Gemeinden Die durch Ahmed Niyazi Bey angestossene jungturkische Revolution fand in Makedonien vor allem in den Vilayets Kosovo Monastir und Saloniki statt 53 Als Reaktion entsandte der Sultan Semsi Pascha der mit seiner 18 Division gegen Ahmed Niyazi Bey ziehen sollte allerdings am 7 Juli vom Jungturken Atif Bey erschossen wurde 53 Der Sultan entliess nun um den Aufstandischen entgegenzukommen seinen Grosswesir Mehmed Ferid Pascha und ernannte am 22 Juli Mehmed Said Pascha dessen Ubersetzungen franzosischer Verfassungstexte im Jahr 1876 bei der Verfassungsausarbeitung Berucksichtigung gefunden hatten Allerdings befanden sich in seinem Kabinett ausschliesslich Monarchisten Jungturken und Kampfer der BMARK in Kumanovo im Juli 1908Am 23 Juli 1908 proklamierte das Komitee fur Einheit und Fortschritt bei Demonstrationen mit hoher Teilnehmerzahl in mehreren Stadten Makedoniens die Freiheit حريت ḥurriyet Gleichzeitig trafen in Istanbul Nachrichten mit dem Inhalt ein dass die Verfassung innerhalb von 24 Stunden wieder in Kraft zu treten habe ansonsten die Zweite und die Dritte Armee in die Hauptstadt marschieren wurden Auf Anraten des Kabinetts ordnete der Sultan noch am selben Tag per Ferman die Einberufung des Parlaments an Eine Woche spater erklarte der Palast das Ende von Spionage und Zensur 54 Das Grossherrliche Handschreiben vom 1 August 1908 bestatigte nochmals die Gultigkeit der Verfassung und erganzte diese zum Teil Zunachst wurden nur die Revoltierenden amnestiert 50 Spater folgte eine Amnestie fur diejenigen politischen Haftlinge die zwei Drittel ihrer Haftzeit abgesessen hatten Auf Grund von Protesten erfolgte jedoch eine Generalamnestie die wiederum eine Demonstration in Form eines Marsches von etwa 2000 Personen zur Hohen Pforte nach sich zog Etwa zwei Wochen nach seiner Ernennung trat Said Pascha am 5 August 1908 unter anderem wegen seiner kritischen und gegenteiligen Meinung zur Generalamnestie jedoch vorwiegend auf Grund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Komitee fur Einheit und Fortschritt als Grosswesir zuruck Sein Nachfolger wurde der als anglophil und liberal bekannte Kamil Pascha 55 Der Senat und das neu gewahlte Abgeordnetenhaus versammelten sich am 17 Dezember 1908 Prasident des Abgeordnetenhauses wurde der aus dem Exil zuruckgekehrte Ahmed Riza Insgesamt waren 147 Turken 60 Araber 27 Albaner 26 Griechen 14 Armenier 4 Juden und 10 Slawen vertreten 56 Zu den Abgeordneten zahlten auch Mitglieder des Komitees fur Einheit und Fortschritt wie etwa Talat Bey Die fuhrenden Personlichkeiten Enver und Cemal Bey wurden hingegen keine Abgeordneten behielten aber grossen Einfluss auf die Politik Mitte Februar 1909 wurde Grosswesir Kamil Pascha mittels Misstrauensvotum mit 198 zu 8 Stimmen im Abgeordnetenhaus durch Huseyin Hilmi Pascha ersetzt nachdem er ohne Konsultation des Komitees fur Einheit und Fortschritt zwei neue Minister ernannt hatte 57 58 Gegenputsch Das Ereignis vom 31 Marz Bearbeiten Hauptartikel Vorfall vom 31 Marz Sultan Abdulhamid II im Jahr 1908Schon bald nach der Revolution erhoben sich infolge diverser Territorialverluste kritische Stimmen gegen die Jungturken Die Gunst der Stunde nutzend hatte die kretische Regierung einseitig den Anschluss an Griechenland proklamiert Osterreich Ungarn Bosnien und die Herzegowina annektiert vgl Bosnische Annexionskrise und Ferdinand I das Furstentum Bulgarien zum unabhangigen Zarentum Bulgarien erklart vgl Unabhangigkeit Bulgariens 59 Auch in religios traditionellen Kreisen herrschte und wuchs insbesondere in Istanbul der Unmut uber die von den Jungturken erklarte Freiheit Derwisch Vahdeti Grunder der Ittihad i Muhammedi Firkasi Mohammedanische Einheitspartei und Herausgeber der Zeitung Volḳan Vulkan etwa propagierte dass der Bestand des Islams gefahrdet sei Dass Frauen zwar noch immer mit Carsaf aber ohne Gesichtsschleier offentlich auftraten stiess auf Unverstandnis und fuhrte zu Ubergriffen Am 14 Oktober 1908 lynchte eine aufgebrachte Menschenmenge einen griechischen Gartner als bekannt wurde dass er und eine Muslima heiraten wollten Ferner stellten sich Theologiestudenten die bislang vom Militardienst befreit waren nun wegen eines Gesetzentwurfes bezuglich ihrer Wehrpflicht gegen die Jungturken Insbesondere standen den Jungturken denen vorwiegend Absolventen von Militarakademien Mektebli genannt angehorten aus dem Soldatenstand hervorgegangene Regimentsoffiziere ohne derartige Ausbildung Alayli gegenuber Die Alayli fuhlten sich zunehmend von den westlich ausgebildeten Mektebli verdrangt denen Unglaube vorgeworfen wurde weil sie bedingt durch ihre zeitraubende Ausbildung das Gebet vernachlassigten Die Ermordung des regierungskritischen Journalisten Hasan Fehmi Bey von der Zeitung Serbesti Unabhangigkeit am 7 April 1909 brachte das Fass in der ohnehin schon aufgeheizten Stimmung schliesslich zum Uberlaufen In der Nacht zum 13 April 1909greg 31 Marz 1325rumi ubernahmen sultanstreue Alayli die Fuhrung eines Gegenputsches der seitens Abdulhamid II in der Hoffnung zum absolutistischen Status quo ante zuruckzukehren zumindest wohlwollend geduldet wurde Etwa 5 000 bis 6 000 Soldaten und hunderte Studenten und Hodschas versammelten sich auf dem Sultan Ahmed Platz und skandierten seriat isteriz padisahimiz cok yasa wir fordern die Scharia lang lebe unser Padischah In der ganzen Stadt wurden jungturkische Politiker ermordet Justizminister Nazim Pascha der mit dem Prasidenten des Abgeordnetenhauses Ahmed Riza verwechselt wurde und der Abgeordnete Arslan Bey auf Grund seiner Ahnlichkeit mit dem jungturkischen Journalisten Huseyin Cahid Bey fielen dem Mob zum Opfer Marineminister Riza Pascha kam mit schweren Verletzungen davon Zusammen mit dem gesamten Kabinett trat Grosswesir Huseyin Hilmi Pascha zuruck Ahmed Tevfik Pascha ubernahm das Amt und bildete am 14 April eine neue Regierung die allerdings keine Anerkennung durch das Komitee erhielt Mahmud Sevket Pascha Oberkommandeur der Interventionsarmee Einmarschierende Soldaten 1909In Saloniki der Hochburg der Jungturken nahm man die Nachrichten aus Istanbul mit Entsetzen auf Bereits am 15 April machte sich die 40 000 50 000 Mann starke Interventionsarmee حرکت اوردوسو Ḥareket Ordusu als uberparteiliche Huterin der konstitutionellen Freiheit unter der Fuhrung Huseyin Husnu Paschas auf den Weg in die Hauptstadt Am 22 April ubernahm Mahmud Sevket Pascha das Oberkommando uber die mittlerweile im Istanbuler Vorort Yesilkoy eingetroffene Armee die schliesslich in der Nacht vom 23 auf den 24 April 1909 in die Stadt einmarschierte und den Aufstand blutig niederschlug Es starben etwa 100 Soldaten und 230 Aufstandische 60 Wenige Tage spater beschloss das Parlament in geheimer Sitzung mit 136 zu 59 Stimmen und im Einklang mit einer zuvor eingeholten Fatwa des Scheichulislam Mehmed Ziyaeddin Efendi die Absetzung خلع ḫalʿ Abdulhamids II 61 An die Stelle des nach Saloniki Verbannten trat am 27 April 1909 der politisch unambitionierte Marionettenherrscher Mehmed V Am 5 Mai wurde Huseyin Hilmi Pascha der auf Druck der Aufstandischen zuruckgetreten war erneut Grosswesir Zu den Mitgliedern im neuen Kabinett gehorten nun auch fuhrende Angehorige des Komitees etwa als Finanzminister Mehmed Cavid Bey ab Juni und als Innenminister Talat Bey ab August Nach Verhangung eines neun Jahre anhaltenden Belagerungszustands ادارۀ عرفيه Idare ʾi ʿOrfiye im Sinne des Art 113 in Istanbul wurden die Anfuhrer und andere massgeblich am Vorfall Beteiligte darunter auch Derwisch Vahdeti von Militar Standgerichten دیوان حرب عرفی Divan i Ḥarb i ʿOrfi zum Tode verurteilt insgesamt 75 Personen und nach ihrer Hinrichtung offentlich zur Schau gestellt Einem Prozess gegen den abgesetzten Abdulhamid stellte sich die Regierung entgegen 57 62 63 64 65 An die Opfer des Ereignisses vom 31 Marz erinnert heute das im Jahr 1911 eingeweihte Abide i Hurriyet in Istanbul das bis in die republikanische Zeit als zentrale nationale Gedenkstatte diente 66 Verfassungsanderungen Bearbeiten Im August des Jahres 1909 verabschiedete das Parlament eine tiefgreifende Verfassungsanderung sodass in diesem Zusammenhang auch von der Verfassung von 1909 67 gesprochen wird 68 Durch die Abanderung von 21 Artikeln 69 die Streichung von Art 119 und das Hinzufugen dreier Artikel wurden hauptsachlich die Herrscherrechte des Sultans beschrankt und die Befugnisse der Volksvertretung erweitert So erfuhr des Sultans Recht zur Auflosung des Parlaments erhebliche Einschrankungen sodass diese ausschliesslich unter den Voraussetzungen des Art 35 sowie nur mit Zustimmung des Senates erfolgen durfte die obligatorischen Neuwahlen mussten innerhalb von drei vorher sechs Art 73 Monaten beendet sein Art 7 i V m Art 35 Die Schliessung war gemass Art 7 i V m Art 43 nur noch zum festgesetzten Zeitpunkt Anfang Mairumi moglich Ferner konnte das grundsatzlich nicht mehr zwingend einberufene sondern lediglich durch Erlass eroffnete vgl Art 7 43 44 Parlament nun nach Art 53 die Aufstellung neuer und die Abanderung bestehender Gesetze vorschlagen Der Sultan verlor durch die Streichung des Art 113 Satz 3 sein Recht Verbannungen auszusprechen Die Praventivzensur wurde verboten und den Burgern und Arbeitern wurde ein beschranktes 70 politisches Vereins und Versammlungsrecht sowie das Streikrecht zugesprochen 56 Weitere Anderungen folgten in den Jahren 1914 bis 1918 Der Sultan nahm zusatzliche Machteinbussen hin so konnte er das Abgeordnetenhaus nur noch unter der Auflage dass es innerhalb von vier Monaten wiedergewahlt wurde auflosen Die Ernennung der Regierung erfolgte nun mit Zustimmung des Abgeordnetenhauses wobei die Minister diesem gegenuber verantwortlich waren Zudem war das Parlament nun berechtigt mit einer Zweidrittelmehrheit vom Sultan zuruckgewiesene Gesetzesentwurfe anzunehmen 71 72 73 Aufhebung Bearbeiten Mitglieder der Gegenregierung in AnkaraMit der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von Mudros am 30 Oktober 1918 hatte das Osmanische Reich betrachtliche Gebietsverluste hinzunehmen Die verbliebenen Gebiete Kleinasien und Thrakien wurden grossteils von den Siegermachten besetzt Gegen diese Besetzung entstand eine von Mustafa Kemal Pascha Ataturk gefuhrte Widerstandsbewegung Im Verlauf des so genannten Befreiungskrieges grundeten die Widerstandler am 23 April 1920 die Grosse Nationalversammlung in Ankara Am 20 Januar 1921 ratifizierte diese Gegenregierung das Gesetz Nr 85 die De facto Verfassung der Widerstandsbewegung 74 Dieses Verfassungsgesetz das die Nation zum Souveran erklarte Art 1 Satz 1 75 hob das Osmanische Grundgesetz nicht auf sondern erganzte es und setzte es teilweise ausser Kraft lex posterior derogat legi priori 76 Das Sultanat blieb formell zwar unangetastet doch die Grosse Nationalversammlung erhob mit Art 2 den Anspruch auf die ausschliessliche Ausubung der gesetzgebenden und ausfuhrenden Gewalt Gewalteneinheit Unberucksichtigt blieb die rechtsprechende Gewalt wobei den wahrend des Befreiungskrieges gegrundeten Unabhangigkeitsgerichten Istiḳlal Maḥkemeleri eine besondere Bedeutung zukam Die Frage der Staatsform des erstmals verfassungsrechtlich Turkei genannten Staates تورکیا دولتی blieb zunachst offen Einhergehend mit der institutionellen Trennung von Sultanat und Kalifat bezeichnete die Nationalversammlung in ihrem Beschluss vom 1 November 1922 das Sultanat als seit dem 16 Marz 1920 fur immer der Geschichte angehorig 77 Da Mehmed VI die freiwillige Abdankung verweigerte drohte ihm ein Verfahren wegen Landesverrats sodass er sich zur Flucht ins Exil gezwungen sah 78 Nachdem mit dem Anderungsgesetz vom 29 Oktober 1923 79 die Republik Art 1 Satz 3 جمهوریت cumhuriyet als Staatsform festgelegt und das Amt des Prasidenten der Republik Art 10 11 رئيس جمهور reʾis i cumhur eingefuhrt worden war erfolgte am 3 Marz 1924 schliesslich die Aufhebung des Kalifats 80 Letztendlich wurden das Ḳanun i Esasi und das Verfassungsgesetz von 1921 am 24 Mai 1924 mit Art 104 der Verfassung vom 20 April 1924 aufgehoben Art 1 dieser Verfassung bestimmte die Republik als Staatsform und wurde durch Art 102 Abs 4 einer Verfassungsanderung entzogen vgl auch Ewigkeitsklausel Die in Art 1 Satz 1 des Verfassungsgesetzes von 1921 verankerte Volkssouveranitat wurde nun in Art 3 festgehalten Die gesetzgebende Gewalt wurde von der Grossen Nationalversammlung Art 6 die ausfuhrende Gewalt vom Staatsprasidenten und Rat der Vollzugsbeauftragten Icra Vekilleri Heyeti spater Ministerrat Bakanlar Kurulu Art 7 ausgeubt Art 8 bestimmte die Unabhangigkeit der turkischen Gerichtsbarkeit Inhalt BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Der Verfassung wurde ein ursprunglich an Midhat Pascha gerichtetes Ḫaṭṭ i Humayun als Praambel vorangestellt Das Grundgesetz war in zwolf Titel unterteilt und umfasste zunachst insgesamt 119 Artikel sing ماده madde Durch die Streichung eines und das Hinzufugen dreier Artikel im August 1909 erhohte sich die Anzahl auf insgesamt 121 Praambel des Ḳanun i Esasi Der letzte Satz lautet جناب حق ملك و ملتمزك سعادت حالنه چالیشانلرك مساعیسنی مظهر توفیق بیوره Cenab i ḥaḳḳ mulk ve milletimizin seʿadet ḥaline calisanlarin mesaʿisini maẓhar i tevfiḳ buyura Gott der Allmachtige moge allen die zum Wohle Unseres Reiches und Volkes tatig sind Erfolg zu Teil werden lassen 81 Staatsorganisation Bearbeiten Der erste Abschnitt der Verfassung abgedruckt im Reichsalmanach des Jahres 1305 AHIm ersten Abschnitt der Verfassung wurde in Art 1 die Einheit und Unteilbarkeit des Osmanischen Staates دولت عثمانيه Devlet i ʿOs maniye erklart und in Art 2 Istanbul استانبول als Hauptstadt festgelegt Die Herrschaft des Sultans beruhte auf dem monarchischen Prinzip Das Sultanat sowie das Kalifat wurde in Art 3 dem Geschlechte Osmans سلاله آل عثمان sulale ʾi al i ʿOs man zugesprochen und wie seit der Herrschaft Ahmeds I gewohnheitsrechtlich nun nach gesatztem Recht an den altesten mannlichen Angehorigen der Dynastie اکبر اولاد ekber evlad vererbt Senioratsprinzip 82 Art 4 charakterisierte den Sultan als Beschutzer des Islams دین اسلامك حامیسی din i Islamin ḥamisi und als Herrscher und Padischah aller osmanischen Untertanen بالجمله تبعه عثمانیه نك حکمدار و پادشاهی bi l cumle tebaʿa ʾi ʿos maniyenin hukumdar ve padisahi der gemass Art 5 in seiner Person als heilig und niemandem verantwortlich مقدس و غیر مسؤل muḳaddes ve ġayr i mesʾul anerkannt war Artikel 6 schutzte die Freiheitsrechte der Sultansfamilie sowie ihr bewegliches und unbewegliches Privatvermogen und ihre lebenslangen Zivillisten Schliesslich wurden dem Souveran in Art 7 umfangreiche nicht erschopfend aufgezahlte Hoheitsrechte zugestanden Der Wortlaut in der Fassung von 1876 war folgendermassen وکلانك عزل و نصبی و رتبه و مناصب توجیهی و نشان اعطاسی و ایالات ممتازه نك شرائط امتیازیه لرینه توفيقا اجرای توجیهاتی و مسکوکات ضربی و خطبه لرده نامنك ذکری و دول اجنبیه ایله معاهدات عقدی و حرب و صلح اعلانی و قوه بریه و بحریه نك قومانده سی و حرکات عسکریه و احکام شرعیه و قانونیه نك اجراسی و دوائر اداره نك معاملاتنه متعلق نظامنامه لرك تنظیمی و مجازات قانونیه نك تخفیفی ویا عفوی و مجلس عمومینك عقد و تعطیلی و لدی الاقتضا هیئت مبعوثانك اعضاسی یکیدن انتخاب اولنمق شرطیله فسخی حقوق مقدسه پادشاهی جمله سندندر Vukelanin ʿazl ve naṣbi ve rutbe ve menaṣib tevcihi ve nisan iʿṭasi ve eyalat i mumtazenin seraʾiṭ i imtiyaziyelerine tevfiḳan icra yi tevcihati ve meskukat ḍarbi ve ḫuṭbelerde naminin ẕikri ve duvel i ecnebiye ile muʿahedat ʿaḳdi ve ḥarb ve ṣulḥ iʿlani ve ḳuvve ʾi berriye ve baḥriyenin ḳumandasi ve ḥarekat i ʿaskeriye ve aḥkam i serʿiye ve ḳanuniyenin icrasi ve devaʾir i idarenin muʿamelatina muteʿalliḳ niẓamnamelerin tanẓimi ve mucazat i ḳanuniyenin taḫfifi veya ʿafvi ve meclis i ʿumuminin ʿaḳd ve taʿṭili ve ledeʾl iḳtiza heyʾet i mebʿus anin aʿzasi yeniden intiḫab olunmaḳ sarṭiyle fesḫi ḥuḳuḳ i muḳaddese ʾi padisahi cumlesindendir Zu der Gesamtheit der geheiligten Rechte des Padischahs gehoren die Ernennung und Absetzung der Minister die Einsetzung in Amter und Rangstufen und die Verleihung von Auszeichnungen die Einsetzung der obersten Beamten in den bevorrechteten Reichsgebieten gemass den diesen verliehenen Sonderrechten die Munzpragung die Erwahnung seines Namens in den offentlichen Freitagsgebeten die Abschliessung von Vertragen mit auswartigen Staaten die Erklarung von Krieg und Frieden der Oberbefehl uber die bewaffnete Macht zu Lande und zu Wasser die Ausfuhrung von militarischen Bewegungen sowie der Vorschriften der Scharia und des weltlichen Rechts der Erlass von Dienstanweisungen fur die Verwaltungsbehorden die Milderung oder auch Erlassung der gesetzlichen Strafen die Einberufung und Schliessung des Parlaments im Bedarfsfalle die Auflosung des Abgeordnetenhauses unter der Bedingung dass seine Mitglieder von neuem gewahlt werden 83 Grundrechte Bearbeiten Im zweiten Abschnitt تبعه دولت عثمانیه نك حقوق عمومیه سی Tebaʿ ʾi Devlet i ʿOs maniyenin Ḥuḳuḳ i ʿUmumiyesi allgemeine Rechte der Osmanen der dem Titel II der Belgischen sowie der Preussischen Verfassung entsprach und dem die Erklarung der Menschen und Burgerrechte zum Vorbild diente 84 waren die Grundrechte in den Artikeln 8 bis 26 sowie ab dem August 1909 zusatzlich in den Artikeln 119 120 geregelt Art 8 definierte zunachst den Begriff Osmanli عثمانلی Osmane Osmanen waren demnach alle Untertanen des osmanischen Reiches welcher Religion oder Sekte sie auch angehoren mogen Dabei konnte diese Staatsangehorigkeit auch erworben oder verloren werden Sofern nicht Freiheitsrechte Dritter verletzt wurden war die personliche Freiheit حریت شخصیه ḥurriyet i saḫṣiye gewahrleistet und das Selbstbestimmungsrecht ausdrucklich vor Angriffen und staatlicher Willkur geschutzt Art 9 10 Artikel 11 bestimmte zwar den Islam als Staatsreligion sprach jedoch allen Zugehorigen anerkannter Religionen freie Ausubung zu sofern dies nicht gegen die offentliche Ordnung und Sittlichkeit verstiess Die Pressefreiheit solange gesetzeskonform und ab 1909 das Verbot der Vorzensur waren in Art 12 verankert Eine auf Handel Gewerbe und Landwirtschaft beschrankte Vereinigungsfreiheit شركت تشكيلنه مأذونيت sirket teskiline meʾẕuniyet wurde durch Art 13 und ab 1909 ein beschranktes 85 politisches Vereins und Versammlungsrecht حق اجتماع ḥaḳḳ i ictimaʿ durch Art 120 garantiert 86 Nach Art 14 hatte jeder osmanische Untertan das Recht sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen an die zustandigen Stellen und an das Parlament zu wenden عرض حال ویرمیه صلاحیت ʿarz i ḥal vermeye ṣalaḥiyet Petitionsrecht und nach Art 15 freien Unterricht zu erhalten oder zu erteilen Alle Schulen wurden unter staatliche Kontrolle gestellt Art 16 Des Weiteren wurden alle Osmanen vor dem Gesetz gleichgestellt und ihnen wurden gleiche Rechte und Pflichten gegenuber dem Reich Art 17 zugesprochen beziehungsweise auferlegt Der Zugang in den Staatsdienst war allen Untertanen wie seit dem Ḫaṭṭ i Humayun von 1856 offen Art 19 jedoch von der Beherrschung des Turkischen der amtlichen Sprache abhangig Art 18 Steuern wurden allen osmanischen Untertanen im Verhaltnis zu ihrem Vermogen auferlegt Art 20 Eigentum unter Schutz gestellt und Enteignung nur im offentlichen Interesse منافع عموميه menafiʿ i ʿumumiye und dem Gesetz entsprechend gegen eine Entschadigung دکر بهاسی deger bahasi gestattet Art 21 Die Unverletzlichkeit der Wohnung wurde in Art 22 verankert das Recht auf den gesetzlichen Richter in Art 23 geregelt Vermogenskonfiskationen مصادره muṣadere und Corvee انغاریه anġarya wurden mit Art 24 Folter und andere Misshandlungen mit Art 26 verboten Gemass Art 25 durften unter anderem Steuern nur auf Grund eines Gesetzes erhoben werden siehe Gesetzmassigkeit der Besteuerung 36 Ministerrat Bearbeiten Mitglieder des Ministerrats وكلای دولت Vukela yi Devlet Staatsminister Art 27 38 Abschnitt 3 waren der Grosswesir der Scheichulislam der Prasident des Staatsrates sowie die Aussen Bau Finanz Handels und Landwirtschafts Innen Justiz Kriegs Kultus und Marineminister Weitere Mitglieder waren der Minister der frommen Stiftungen und der Minister der Post der Telegrafen und Telefone Grosswesir und Scheichulislam wurden direkt vom Sultan die ubrigen Mitglieder per kaiserlichen Erlass ernannt Art 27 Der Rat trat unter dem Vorsitz des Grosswesirs der die Aufgaben des Regierungschefs رئيس وكلا reʾis i vukela ubernahm zusammen Art 28 Die Minister waren zunachst nur dem Herrscher nach der Verfassungsanderung des Jahres 1909 fur die allgemeine Politik der Regierung gemeinsam und fur die Geschafte ihres Amtes einzeln dem Abgeordnetenhause gegenuber verantwortlich Art 30 und konnten von diesem durch Misstrauenserklarung abgesetzt werden Art 38 Auch die Ernennung wurde 1909 geandert Die Amter des Grosswesirs und des Scheichulislams wurden zwar weiterhin vom Sultan ubertragen doch die ubrigen Mitglieder ernannte der Grosswesir Des Weiteren mussten die Minister nun nach Art 35 bei grundlegenden Meinungsverschiedenheiten mit dem Abgeordnetenhaus entweder zurucktreten oder aber den Beschluss der Abgeordneten annehmen Im Mai 1914 wurde Art 35 erneut geandert Dieser Anderung zufolge entschied der Sultan bei Vorliegen geschilderter Situation ob neue Minister eingesetzt oder das Abgeordnetenhaus aufgelost dann allerdings innerhalb von vier Monaten erneut gewahlt wurde Am 9 Marz 1916 entfiel Art 35 restlos Die Mitglieder des Rates waren berechtigt den Parlamentssitzungen beizuwohnen und zu jeder Zeit das Wort zu ergreifen Art 37 Beamte Bearbeiten Beamte مأمورين Meʾmurin Art 39 41 Abschnitt 4 konnten solange ihr Betragen keinen gesetzlichen Grund zu ihrer Absetzung bildet und sie nicht selbst zurucktreten oder fur die Regierung ein zwingender Grund zu ihrer Absetzung nicht besteht weder abgesetzt noch entlassen werden Art 39 Nach Art 41 waren sie gegenuber Vorgesetzten zu Respekt und Ehrfurcht verpflichtet und hatten deren Weisungen zu befolgen Gehorsamspflicht sofern diese nicht gegen Gesetze verstiessen Bei Befolgung in gesetzwidrigen Fallen war der Beamte fur ebendiese verantwortlich Parlament Bearbeiten Erste Sitzung des ParlamentsFestsaal im Dolmabahce Palast Eroffnung des Parlaments 1877 Der Festsaal im Jahr 2008 Das Parlament مجلس عمومی Meclis i ʿUmumi Art 42 59 Abschnitt 5 bestand nach Art 42 43 aus zwei Kammern dem Senat und dem Abgeordnetenhaus die jahrlich per kaiserlichen Erlass seit 1909 ohne Einberufung eroffnet von Anfang November bis Anfang Marzrumi ab August 1909 Anfang Mai ab Februar 1915 vier Monate also erneut Anfang Marz zusammentraten Der Sultan konnte das Parlament auch vor diesem Zeitpunkt einberufen bzw eroffnen sowie schliessen und so die Sitzungsdauer verlangern تمديد temdid oder verkurzen تنقيص tenḳiṣ vgl Art 44 Ab dem August 1909 konnte die Sitzungsdauer sowohl durch kaiserlichen Entschluss als auch durch schriftliches Verlangen der Mehrheit der Abgeordneten nur durch vorzeitige Eroffnung oder verspatete Schliessung verlangert jedoch nicht mehr verkurzt werden Am Tag der Eroffnung mussten der Sultan oder zumindest der Grosswesir als sein Vertreter sowie die Minister und die Mitglieder beider Kammern anwesend sein Art 45 Letztere wurden an diesem Tag beeidigt und schworen dem Vaterlande treu zu dienen alle Pflichten zu erfullen die ihnen die Verfassung und ihr Mandat auferlegen und sich aller Handlungen zu enthalten die diesen Pflichten zuwiderlaufen Art 46 Art 47 gewahrleistete das freie Mandat das heisst die Freisprechung von einer Bindung an Versprechungen oder Instruktionen sowie die Indemnitat der Parlamentarier Des Weiteren genossen Abgeordnete eine auf die Sitzungsdauer beschrankte Immunitat welche nur mit Stimmenmehrheit des Parlamentes aufgehoben werden konnte Art 79 Die Mitglieder des Parlaments konnten nicht beiden Kammern gleichzeitig angehoren und kein anderes Amt bekleiden Art 50 Das Initiativrecht lag grundsatzlich bei den Ministern Art 53 wobei dem Parlament bis zum August 1909 nur ein beschranktes von der zumindest stillschweigenden Zustimmung des Sultans abhangiges Initiativrecht zustand Auf Verlangen des Senats oder des Abgeordnetenhauses aber erst mit Erlass des Herrschers arbeitete der Staatsrat Gesetzesentwurfe aus Art 54 die dann zunachst vom Abgeordnetenhaus beraten und dann zum Senat weitergeleitet Art 55 wurden Gesetzeskraft erhielten diese allerdings nur durch kaiserlichen Erlass Art 54 Die Parlamentssitzungen mussten in turkischer Sprache erfolgen Art 57 Das erste Parlament wurde am 19 20 Marz 1877 mit einer von Said Pascha vorgetragenen Rede 87 des Sultans im Festsaal des Dolmabahce Palastes eroffnet 88 Von den insgesamt 155 Parlamentariern stammten 119 aus dem Abgeordnetenhaus Die Zahl der Nichtmuslime betrug 58 89 Senat Bearbeiten Die Gesamtanzahl der Mitglieder des Senats هيئت اعيان Heyʾet i Aʿyan Art 60 64 Abschnitt 6 war auf hochstens ein Drittel der Anzahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses beschrankt Prasident sowie die Mitglieder des Senats wurden vom Sultan auf Lebenszeit ernannt Art 60 Sie mussten mindestens 40 Jahre alt sein Art 61 und konnten auf eigenes Verlangen vom Staat in ein anderes Amt versetzt werden vgl Art 62 Das monatliche Gehalt der Senatoren betrug 10 000 Kurusch Art 63 Die Aufgabe des Senats bestand darin vom Abgeordnetenhaus vorgelegte Gesetzes und Budgetentwurfe auf Verstosse gegen den Glauben die Souveranitatsrechte des Sultans die Freiheit die Verfassung die territoriale Einheit des Staates die innere Sicherheit im Lande die zum Schutze und zur Verteidigung des Vaterlandes ergriffenen Massnahmen oder gegen die offentliche Sicherheit zu prufen und gegebenenfalls an das Abgeordnetenhaus zuruckzusenden oder an den Grosswesir weiterzuleiten Art 64 Zudem stand das Auslegungsrecht تفسير tefsir bezuglich der Verfassung nach Art 117 dem Senat zu Der erste Prasident des 32 kopfigen Senats war Server Pascha 90 Abgeordnetenhaus Bearbeiten Ahmed Vefik Pascha erster Prasident des AbgeordnetenhausesDie Gesamtanzahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses هيئت مبعوثان Heyʾet i Mebʿus an Art 65 80 Abschnitt 7 war so begrenzt dass auf etwa 50 000 mannliche Einwohner je ein Abgeordneter entfiel Art 65 Nach Art 66 hatten die Wahlen nach speziellem Gesetz zu erfolgen Ein provisorisches sieben Artikel umfassendes Wahlgesetz wurde bereits am 15 Oktober 1876 vom Sultan abgesegnet trat am 28 Oktober 91 92 bzw 6 November 93 1876 in Kraft und sollte nach einmaliger Anwendung gemass Art 119 der Verfassung ausser Kraft treten Doch auf Grund eines fehlenden neuen Gesetzes wurde das provisorische Wahlgesetz ein weiteres Mal angewandt Fur Istanbul und Umgebung dazu zahlte auch Izmir galt dabei ein spezielles Beyanname genanntes Gesetz das am 1 Januar 1877 verkundet wurde Wahlgesetz und Beyanname enthielten Regelungen die zur Verfassung im Widerspruch standen So bestimmte etwa Art 69 der Verfassung eine Mandatsdauer مدت مأموریت muddet i meʾmuriyet von vier Jahren die Wahlgesetze sahen jedoch jahrlich stattfindende Abgeordnetenwahlen vor 89 Das Abgeordnetenwahlgesetz انتخاب مبعوثان قانونی Intiḫab i Mebʿus an Ḳanuni von 1877 ubernahm weitgehend die Regelungen des provisorischen Wahlgesetzes trat aber mangels kaiserlicher Approbation erst in der Zweiten Verfassungsperiode in Kraft Nach Art 66 der Verfassung in Verbindung mit Art 8 21 des Abgeordnetenwahlgesetzes fanden die Wahlen gleich und indirekt frei und geheim jedoch nicht allgemein statt Frauen etwa hatten kein Wahlrecht Bis zu 500 Wahler Muntehib i Evvel wahlten mit relativer Mehrheit einen Wahlmann منتخب ثانی Munteḫib i s ani Art 21 43 45 46 des Abgeordnetenwahlgesetzes Die Wahler durften nicht Angehorige einer fremden Nation sein oder dies behaupten und mussten das 25 Lebensjahr vollendet haben Zudem durften sie zur Zeit der Wahl nicht im Dienstverhaltnis zu einer anderen Person oder unter einem Sachwalter stehen ihre politischen Rechte eingebusst haben oder Gemeinschuldner sein Die Wahlmanner mussten zusatzlich Untertanen des Reiches sein und durften nicht im Dienste einer anderen Nation stehen Fur Abgeordnete galt zusatzlich ein Mindestalter von 30 Jahren im Wahlgesetz 25 und die Beherrschung der turkischen Sprache Des Weiteren durften sie nicht fur einen sittenlosen Lebenswandel bekannt sein vgl Art 68 Ihre Wiederwahl war moglich Art 69 Der Prasident sowie zwei Vizeprasidenten wurden aus je drei vorgeschlagenen Kandidaten vom Sultan ernannt Art 77 Nach der Verfassungsanderung von 1909 erfolgte die Wahl des Prasidiums unmittelbar und der Sultan wurde lediglich uber das Ergebnis in Kenntnis gesetzt Die Abgeordneten erhielten eine jahrliche Entschadigung von 20 000 ab 1909 30 000 und nach 1916 50 000 Kurusch aus der Staatskasse sowie eine monatliche Reiseentschadigung von 5 000 ab 1916 4 000 Kurusch Art 76 Zum ersten Prasidenten des Hauses ernannte Abdulhamid II entgegen dem in Art 77 gebotenen Prozedere den ihm treuen Ahmed Vefik Pascha 94 In der zweiten Legislaturperiode wurde zunachst Art 1 der Geschaftsordnung نظامنامه داخلی Niẓamname ʾi Daḫili entsprechend der alteste Abgeordnete Gumusgerdan Mihalaki Bey Prasident Spater konnte sich Hasan Fehmi Efendi gegen Rifat Efendi und Scheich Bahaeddin Efendi der Erster Vizeprasident wurde durchsetzen Zweiter Vizeprasident wurde Hudaverdizade Hovhannes Allahverdian 95 Gerichtsbarkeit Bearbeiten Im Abschnitt محاكم Meḥakim Gerichte Art 81 91 wurde die Unabhangigkeit der Gerichte vgl Art 86 und die Sicherheit der Richter garantiert Art 81 regelte zunachst die Ernennung Versetzung Pensionierung und die Absetzung von Richtern wonach diese per Dekret ernannt und nicht absetzbar waren jedoch freiwillig auf das Amt verzichten konnten Weiteres war einem speziellen Gesetz zu entnehmen Gerichtsverhandlungen mussten grundsatzlich unter Beteiligung der Offentlichkeit erfolgen Urteile durften veroffentlicht werden Ein Ausschluss der Offentlichkeit war in im Gesetz geregelten Fallen zulassig Art 82 Jedem stand es zu vor Gericht von den notwendigen gesetzlichen Mitteln Gebrauch zu machen Art 83 Art 87 bestimmte dass Prozesse die sich auf das Scheriatrecht beziehen vor den Scheriatgerichten jene welche nach dem burgerlichen Gesetze entschieden werden vor den Zivilgerichten gefuhrt wurden Hoher Gerichtshof Gemass Art 92 war das Hohe Gericht دیوان عالی Divan i ʿAli Art 92 95 Abschnitt 9 fur Verfahren gegen Minister Mitglieder des Kassationshofes und gegen Personen die gegen die Person oder die Rechte des Sultans zu handeln oder die Sicherheit im Staate zu gefahrden versuchen zustandig Dem aus zwei Kammern bestehenden Gericht gehorten je zehn Mitglieder aus dem Senat dem Staatsrat شورای دولت Sura yi Devlet und aus dem Kassations und Appellationshof محكمه تمييز و استئناف Maḥkeme ʾi Temyiz ve Istiʾnaf also insgesamt 30 Mitglieder an Art 92 Die Anklagekammer دائره اتهامیه Daʾire ʾi Ithamiye bestand aus neun Art 93 die Urteilskammer دیوان حكم Divan i Ḥukum aus 21 Richtern Art 95 Nach Art 94 hatte die Anklagekammer mit einer Zweidrittelmehrheit zu entscheiden ob uberhaupt Klage erhoben wurde Bei Erhebung einer Klage entschied die Urteilskammer ebenfalls mit Zweidrittelmehrheit nach geltendem Gesetz wobei die Urteile weder appellabel noch kassierbar waren Art 95 Finanzen Bearbeiten Steuern durften nur auf der Grundlage von Gesetzen erhoben werden Art 96 Budgetentwurfe wurden unmittelbar nach Eroffnung des Parlaments dem Abgeordnetenhaus vorgelegt Art 99 und nach Prufung im Parlament entweder an das Abgeordnetenhaus zuruckverwiesen oder approbiert und an den Grosswesir weitergeleitet Art 98 i V m Art 64 Die Gultigkeit des Budgets betrug grundsatzlich ein Jahr konnte jedoch im Falle eines aufgelosten Abgeordnetenhauses durch kaiserlichen Erlass und Beschluss der Minister um ein Jahr verlangert werden Art 102 Zudem wurde ein Rechnungshof دیوان محاسبات Divan i Muḥasebat gegrundet und war fur die Uberprufung der mit Finanzen betrauten Beamten Art 105 zustandig Der Rechnungshof bestand aus zwolf Mitgliedern die vom Sultan ernannt und nur durch das Abgeordnetenhaus entlassen werden konnten Art 106 Verschiedene Bestimmungen Bearbeiten Im zwolften und letzten Abschnitt Art 113 119 bzw 121 fanden sich die Verschiedenen Bestimmungen مواد شتی Mevadd i Setta Nach Art 113 Satz 1 2 konnte die Regierung bei Bedarf einen ortlich und zeitlich begrenzten Belagerungszustand ادارۀ عرفيه Idare ʾi ʿOrfiye verhangen und dem Sultan stand bis zum August 1909 aus Art 113 Satz 3 das Verbannungsrecht zu Primarunterricht birinci mertebe war fur alle Osmanen verpflichtend Art 114 Art 115 schutzte die Verfassung vor Suspendierung und Ausserkraftsetzung Eine Verfassungsanderung konnte nur auf Vorschlag des Ministerrats des Senats oder des Abgeordnetenhauses durch eine Annahme mit Zweidrittelmehrheit im Senat und eine Bestatigung der Annahme mit Zweidrittelmehrheit im Abgeordnetenhaus sowie mit Zustimmung des Sultans vorgenommen werden Art 116 Fur Justizangelegenheiten war der Kassations und Appellationshof fur Verwaltungsangelegenheiten der Staatsrat und fur Verfassungsfragen der Senat zustandig Art 117 Ab dem August 1909 schutzte Art 119 das Briefgeheimnis Art 120 garantierte einerseits die Vereinigungsfreiheit und verbot andererseits Vereine die gegen die Moral und die guten Sitten verstossen oder dem Zwecke dienen den territorialen Bestand des osmanischen Reiches zu verletzen die Form der Verfassung und Regierung zu andern gegen die Bestimmungen der Verfassung zu handeln und die verschiedenen osmanischen Volksteile politisch zu trennen Auch wurde die Grundung geheimer Gesellschaften verboten Sitzungen im Senat hatten nach Art 121 grundsatzlich offentlich zu sein konnten aber auf Antrag der Minister oder funf Senatoren mit Stimmenmehrheit nichtoffentlich abgehalten werden Bedeutung und Kritik BearbeitenDurch diese Verfassung wurde erstmals im Osmanischen Reich der Versuch unternommen der religiosen Legitimation der Herrschafts und Staatsgewalt mit demokratischen Elementen die Absolutheit abzusprechen Dieser misslang jedoch in Anbetracht der Tatsache dass die Verfassung von einem direkt durch den Sultan einberufenen Ausschuss erarbeitet und die Entwurfe seitens Monarchisten wie Mutercim Mehmed Rusdi Pascha oder Ahmed Cevdet Pascha uberpruft wurden 96 Das Dokument schutzte schliesslich die Rechte und Privilegien des Herrschers gegenuber Volk und Parlament 97 Der Sultan blieb theokratisch legitimierter Herrscher auf den die Staatsorganisation zugeschnitten war 37 Somit herrschte der Sultan trotz einer de jure gultigen Verfassung im absolutistischen Sinne 98 Dies zeigte sich insbesondere in der Schliessung des Parlaments nur elf Monate nach Inkrafttreten der Verfassung Die per Ferman verkundete Verfassung wurde erneut durch ein Ferman faktisch ausser Kraft gesetzt Die in der Verfassung allerdings auch schon in vorausgehenden Erlassen garantierten Grundrechte waren in der Osmanischen Rechtsgeschichte zwar nicht belanglos allerdings wegen des Verbannungsrechts nach Art 113 Satz 3 durch das Gutdunken des Herrschers stark beschrankt Wie stark sich die uber dreissig Jahre wahrende faktische Unwirksamkeit der Verfassung auf die Pressefreiheit auswirkte machte sich nach dem Verbot der Pressenzensur im Jahr 1908 bemerkbar So stieg die Anzahl erscheinender Periodika nach der Wiederinkraftsetzung der Verfassung schlagartig In den Jahren 1908 und 1909 wurden 330 Werke gezahlt 56 siehe dazu auch Artikel uber Mehmed Memduh Literatur BearbeitenGotthard Jaschke Die Entwicklung des osmanischen Verfassungsstaates von den Anfangen bis zur Gegenwart In Die Welt des Islams Band 5 Heft 1 2 Brill August 1917 S 5 56 Gotthard Jaschke Die rechtliche Bedeutung der in den Jahren 1909 1916 vollzogenen Abanderungen des turkischen Staatsgrundgesetzes In Die Welt des Islams Band 5 Heft 3 November 1917 S 97 152 Christian Rumpf Das turkische Verfassungssystem Einfuhrung mit vollstandigem Verfassungstext Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1996 ISBN 3 447 03831 4 S 37 57 Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 1 S 41 220 Festschrift Armagan Kanun u Esasi nin 100 Yili Ankara Universitesi Siyasal Bilgiler Fakultesi Yayinlari Ankara 1978 Gesetzestexte Suna Kili A Seref Gozubuyuk Turk Anayasa Metinleri Sened i Ittifak tan Gunumuze 3 Auflage Turkiye Is Bankasi Kultur Yayinlari Istanbul 2006 ISBN 975 458 210 6 S 33 51 turkisch in Lateinschrift unkommentiert Gregoire Aristarchi Legislation ottomane ou recueil des lois reglements ordonnances traites capitulations et autres documents officiels de l Empire ottoman Band V Constantinople 1878 S 1 25 amtliche franzosische Ubersetzung Bibliotheque nationale de France BnF Gallica volumes 1 2 3 4 5 6 and 7 mit Universitat Kreta mit HeinOnline Abdolonyme Ubicini La constitution ottomane du 7 zilhidje 1293 23 decembre 1876 Expliquee et Annotee par A Ubicini A Cotillon et Co Paris 1877 ia800308 us archive org PDF 61 MB Friedrich von Kraelitz Greifenhorst Die Verfassungsgesetze des Osmanischen Reiches Aus dem Osmanisch turkischen ubersetzt und zusammengestellt Verlag von Rudolf Haupt Leipzig 1909 S 28 53 Neubearbeitung Friedrich von Kraelitz Greifenhorst Die Verfassungsgesetze des Osmanischen Reiches Ubersetzt und mit einer Einleitung versehen Mit einer genealogischen Tabelle des kaiserl Hauses Osman Verlag des Forschungsinstitutes fur Osten und Orient Wien 1919 S 28 50 Osten und Orient 4 Reihe Quellenwerke in Ubersetzungen 1 Abteilung Sammlung turkischer Gesetze 1 Heft 1 Auszug in Andreas Meier Hrsg Der politische Auftrag des Islam Programme und Kritik zwischen Fundamentalismus und Reformen Originalstimmen aus der islamischen Welt Peter Hammer Verlag Wuppertal 1994 ISBN 3 87294 616 1 S 71 78 Turkischer Text in Lateinschrift und deutsche Ubersetzung vieler Artikel und der Praambel in Tunay Surek Die Verfassungsbestrebungen der Tanzimat Periode Das Kanun i Esasi Die osmanische Verfassung von 1876 Peter Lang Frankfurt am Main u a 2015 ISBN 978 3 631 66899 3 S 178 206 Scientific English translation directly from the Ottoman Turkish version of the constitution done by Max Bilal Heidelberger Tilmann J Roder Constitutionalism in Islamic Countries Hrsg Rainer Grote Tilmann J Roder Oxford University Press USA 2012 ISBN 0 19 975988 X The Separation of Powers Historical and Comparative Perspectives S 321 f Google Books Tony Brown The Basic Law Kanun i Esasi of the Ottoman Empire of December 23 1876 S 341 352 from the copy published in the Dustur Ottoman Official Gazette 1st series tertib i evvel Volume 4 Pages 4 20 Weblinks Bearbeiten Wikisource Osmanische Verfassung Quellen und Volltexte turkisch Wikisource Osmanische Verfassung Quellen und Volltexte franzosisch Commons Ottoman constitution of 1876 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kanun i Esasi auf den Webseiten der Grossen Nationalversammlung der TurkeiGesetzestexte Ursprungsfassung PDF 828 kB Endfassung PDF 649 kB Verfassungstext in lateinischer Schrift ohne Praambel Deutsche Ubersetzung des Verfassungstextes Ubersetzung von Kraelitz Greifenhorst French translation the basis of translation into non Muslim languages published in Documents diplomatiques 1875 1876 1877 Ministerium Frankreich fur Ausseres Imprimerie National Paris 1877 S 272 289 S 281 298 Documents historiques In Revue generale treizieme annee volume 25 Chapter 10 Imprimerie E Guyott Brussels Februar 1877 S 319 330 S 319 343 G Pedone Hrsg Annuaire de l Institut de droit international Paris 1878 S 296 316 catalogue bnf frRead online Text available abgerufen am 17 Januar 2011 Greek Non Muslim languages PDF 9 9 MB at the Veria Digital Library From Sismanoglio Megaro of the Consulate Gen of Greece in Istanbul Bulgarian PDF 1 5 MB Darstellungen Vedat Laciner Die erste turkische Verfassung von 1876 Kanun i Esasi turkishweekly net Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten قانون اساسى یه دائر شرفصدور ایدن خط ھمایون عدالت مشحون شاھانه نك صورت منیفه سیدر Ḳanun i Esasiye daʾir seref ṣudur eden ḫaṭṭ i humayun i ʿadalet mesḥun i sahanenin ṣuret i munifesidir Maṭbaʿa ʾi Aḥmed Kamil Istanbul 1293 Johann Strauss The First Ottoman Experiment in Democracy Hrsg Christoph Herzog Malek Sharif Orient Institut Istanbul Wurzburg 2010 A Constitution for a Multilingual Empire Translations of the Kanun i Esasi and Other Official Texts into Minority Languages S 21 51 uni halle de PDF urn nbn de gbv 3 5 91645 at Martin Luther Universitat Halle Wittenberg CITED p 33 PDF S 35 338 The official French version This translation was made simultaneously by the Translation Office Terceme odasi for transmission to the foreign ambassadors 57 Also p 51 PDF p 53 338 This is corroborated by the fact that most Western style versions of the Kanun i esasi tended to be translated from the French version rather than from Ottoman Turkish For all of these languages French was the model and the source of the terminology either by direct borrowing or through calques Klaus Kreiser Geschichte Istanbuls Von der Antike bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 58781 8 S 85 Erhan Afyoncu Ahmet Onal Ugur Demir Osmanli Imparatorlugu nda Askeri Isyanlar ve Darbeler Yeditepe Yayinevi Istanbul 2010 ISBN 978 605 4052 20 2 S 236 ff M Sukru Hanioglu A Brief History of the Late Ottoman Empire Princeton University Press 2008 ISBN 978 0 691 13452 9 S 56 Virginia H Aksan Ottoman Wars 1700 1870 An Empire Besieged Pearson Education Limited London 2007 ISBN 978 0 582 30807 7 S 249 Im Bundnisvertrag نفسانیت و شقاق حالاتی nefsaniyet ve siḳaḳ ḥalati Zustande von Gehassigkeit und Zwietracht Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 9 S 43 a b Virginia H Aksan Daniel Goffman The early modern Ottomans Remapping the Empire Cambridge University Press 2007 ISBN 978 0 521 81764 6 S 124 f a b Kemal Gozler Turk Anayasa Hukukuna Giris 1 Auflage Ekin Kitabevi Bursa 2008 ISBN 978 9944 14 137 6 S 10 ff Sina Aksin Sened i Ittifak ile Magna Carta nin Karsilastirilmasi In Ankara Universitesi Dil ve Tarih Cografya Fakultesi Tarih Bolumu Tarih Arastirmalari Dergisi Band 16 Nr 27 1992 S 115 123 ankara edu tr PDF 490 kB Christian Rumpf Rezeption und Verfassungsordnung Beispiel Turkei Stuttgart 2001 S 4 tuerkei recht de PDF 211 kB Kutluhan Bozkurt Die Beziehungen der Turkei zur EU Rechtliche Prozesse und rechtliche Einflusse Wien 2004 S 47 f juridicum at Memento vom 19 September 2011 im Internet Archive PDF 1 2 MB Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 6 Auflage Primus Verlag Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 703 3 S 215 f Gottfried Plagemann Von Allahs Gesetz zur Modernisierung per Gesetz Gesetz und Gesetzgebung im Osmanischen Reich und der Republik Turkei Lit Verlag Berlin Munster 2009 ISBN 978 3 8258 0114 4 S 84 m w N Christian Rumpf Das turkische Verfassungssystem Einfuhrung mit vollstandigem Verfassungstext Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1996 ISBN 3 447 03831 4 S 37 Vgl Klaus Kreiser Der osmanische Staat 1300 1922 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58588 9 S 36 Kemal Gozler Turk Anayasa Hukuku Ekin Kitabevi Yayinlari Bursa 2000 S 12 maddi anlamda anayasal nitelikte olan bir belge Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 6 Auflage Primus Verlag Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 703 3 S 224 Klaus Kreiser Der osmanische Staat 1300 1922 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58588 9 S 39 Sabri Sakir Ansay Das Turkische Recht In Bertold Spuler Hrsg Handbuch der Orientalistik Erste Abt Der Nahe und der Mittlere Osten Erganzungsband III Orientalisches Recht Brill Leiden 1964 S 442 f Kemal Gozler Turk Anayasa Hukukuna Giris 1 Auflage Ekin Kitabevi Bursa 2008 ISBN 978 9944 14 137 6 S 16 Vgl Gunter Seufert u a Die Turkei Politik Geschichte Kultur C H Beck 2006 ISBN 3 406 54750 8 S 71 f Klaus Kreiser Christoph K Neumann Kleine Geschichte der Turkei Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2006 ISBN 3 89331 654 X S 337 f Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 9 S 131 مجنون mecnun geisteskrank siehe Selda Kaya Kilic 1876 Kanun i Esasi nin Hazirlanmasi ve Meclis i Mebusan in Toplanmasi Ankara 1991 S 80 a b c Yusuf Ziya Ozer Mukayeseli Hukuku Esasiye Dersleri Recep Ulusoglu Basimevi Ankara 1939 S 389 ff ankara edu tr 1 2 Vorlage Toter Link auhf ankara edu tr Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den 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nin Hazirlanmasi ve Meclis i Mebusan in Toplanmasi Ankara 1991 S 109 ff m w N a b Kemal Gozler Turk Anayasa Hukuku Ekin Kitabevi Bursa 2000 S 19 ff online Gotthard Jaschke Die Entwicklung des osmanischen Verfassungsstaates von den Anfangen bis zur Gegenwart In Die Welt des Islams Band 5 Heft 1 2 Brill 1917 S 5 56 12 a b Ahmet Mumcu Turkiye de Insan Haklari ve Kamu Ozgurluklerin Tarihsel Gelisimi In Kiymet Selvi Hrsg Insan Haklari ve Kamu Ozgurlukleri 2 Auflage Anadolu Universitesi Eskisehir 2005 ISBN 975 06 0312 5 S 118 ff a b Christian Rumpf Rezeption und Verfassungsordnung Beispiel Turkei Stuttgart 2001 S 8 tuerkei recht de PDF 211 kB a b M Tayyib Gokbilgin Midhat Pasa In Islam Ansiklopedisi Band 8 Milli Egitim Basimevi Istanbul 1979 S 270 282 277 Gotthard Jaschke Die Entwicklung des osmanischen Verfassungsstaates von den Anfangen bis zur Gegenwart In Die Welt des Islams Band 5 Heft 1 2 Brill 1917 S 5 56 13 فی ٧ ذی الحجه سنه ۱۲۹۳ fi 7 Ẕi ʾl ḥicce sene 1293 Fur die amtliche Ubersetzung siehe La Constitution ottomane du 7 zilhidje 1293 23 decembre 1876 Expliquee et annotee par A Ubicini Cotillon Paris 1877 Ralph Uhlig Die Interparlamentarische Union 1889 1914 Franz Steiner Verlag 1988 ISBN 3 515 05095 7 S 490 f Roderic H Davison Midḥat Pasha In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 6 Brill Leiden 1991 S 1031 1035 1034 a b Hans Jurgen Kornrumpf Midhat Pascha Ahmed Sefik In Mathias Bernath u a Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band III Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1979 ISBN 3 486 48991 7 S 194 Vgl Sina Aksin Birinci Mesrutiyet Meclis i Mebusani I In Ankara Universitesi Siyasal Bilgiler Fakultesi Dergisi Band 25 Nr 1 1970 S 19 39 39 ankara edu tr PDF 8 8 MB Gottfried Plagemann Von Allahs Gesetz zur Modernisierung per Gesetz Gesetz und Gesetzgebung im Osmanischen Reich und der Republik Turkei Lit Verlag Berlin Munster 2009 ISBN 978 3 8258 0114 4 S 95 Vgl Jean Deny ʿAbd al Ḥamid In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 1 Brill Leiden 1986 S 63 65 64 Vgl Roderic H Davison Midḥat Pasha In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 6 Brill Leiden 1991 S 1031 1035 1031 M Tayyib Gokbilgin Midhat Pasa In Islam Ansiklopedisi Band 8 Milli Egitim Basimevi Istanbul 1979 S 270 282 281 a b Alan Palmer Verfall und Untergang des Osmanischen Reiches Heyne Munchen 1997 ISBN 3 453 11768 9 S 290 f Mehmet Hacisalihoglu Die Jungturken und die Mazedonische Frage 1890 1918 Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2003 ISBN 3 486 56745 4 S 165 ff Kemal Gozler Turk Anayasa Hukukuna Giris 1 Auflage Ekin Kitabevi Bursa 2008 ISBN 978 9944 14 137 6 S 23 a b Mehmet Hacisalihoglu Die Jungturken und die Mazedonische Frage 1890 1918 Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2003 ISBN 3 486 56745 4 S 188 ff Siehe Irade vom 30 Juli 1908 Ilay Ileri Bati Gozuyle Mesrutiyet Kutlamalari ve Genel Af Constitutional Monarchy Celebrations and the Amnesty to the Western Eye In Ankara Universitesi Osmanli Tarihi Arastirma ve Uygulama Merkezi Dergisi Nr 17 2005 S 295 310 ankara edu tr PDF 316 kB a b c Klaus Kreiser Christoph K Neumann Kleine Geschichte der Turkei Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2006 ISBN 3 89331 654 X S 357 ff a b Handan Nezir Akmese The Birth of Modern Turkey The Ottoman Military and the March to World War I I B Tauris 2005 ISBN 1 85043 797 1 S 87 ff Gotthard Jaschke Die Entwicklung des osmanischen Verfassungsstaates von den Anfangen bis zur Gegenwart In Die Welt des Islams Band 5 Heft 1 2 Brill 1917 S 5 56 23 Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 6 Auflage Primus Verlag Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 703 3 S 251 f Klaus Kreiser Geschichte Istanbuls Von der Antike bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 58781 8 S 92 f Gotthard Jaschke Die Entwicklung des osmanischen Verfassungsstaates von den Anfangen bis zur Gegenwart In Die Welt des Islams Band 5 Heft 1 2 Brill 1917 S 5 56 25 Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 9 S 187 ff Necdet Aysal Orgutlenmeden Eyleme Gecis 31 Mart Olayi In Ankara Universitesi Turk Inkilap Tarihi Enstitusu Ataturk Yolu Dergisi Band 10 Nr 37 2006 S 15 53 18 ff ankara edu tr PDF 1 6 MB Charles Kurzman Democracy Denied 1905 1915 Intellectuals and the Fate of Democracy Harvard University Press 2008 ISBN 978 0 674 03092 3 S 205 f Sina Aksin The Place of the Young Turk Revolution in Turkish History In Ankara Universitesi Siyasal Bilgiler Fakultesi Dergisi Band 50 Nr 3 1995 S 13 29 16 ff ankara edu tr PDF 1 09 MB Klaus Kreiser Geschichte Istanbuls Von der Antike bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 58781 8 S 93 Vgl Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 9 S 192 Ausfuhrlich dazu Gotthard Jaschke Die rechtliche Bedeutung der in den Jahren 1909 1916 vollzogenen Abanderungen des turkischen Staatsgrundgesetzes In Die Welt des Islams Band 5 Heft 3 November 1917 S 97 152 Art 3 6 7 10 12 27 30 35 36 38 43 44 53 54 76 77 80 113 118 Vgl das جمعيتلر قانونى Cemʿiyetler Ḳanuni Vereinsgesetz und das اجتماعات عموميه قانونى Ictimaʿat i ʿUmumiye Ḳanuni Versammlungsgesetz von 1909 Christian Rumpf Rezeption und Verfassungsordnung Beispiel Turkei Stuttgart 2001 S 10 tuerkei recht de PDF 211 kB Ahmet Mumcu Turkiye de Insan Haklari ve Kamu Ozgurluklerin Tarihsel Gelisimi In Kiymet Selvi Hrsg Insan Haklari ve Kamu Ozgurlukleri 2 Auflage Anadolu Universitesi Eskisehir 2005 ISBN 975 06 0312 5 S 122 ff Burhan Gurdogan Ikinci Mesrutiyet Devrinde Anayasa Degisiklikleri In Ankara Universitesi Hukuk Fakultesi Dergisi Band 16 Nr 1 1959 S 91 105 ankara edu tr PDF 427 kB Kutluhan Bozkurt Die Beziehungen der Turkei zur EU Rechtliche Prozesse und rechtliche Einflusse Wien 2004 S 15 PDF 1 16 MB Memento vom 19 September 2011 im Internet Archive حاكمیت بلا قید و شرط ملتڭدر Ḥakimiyet bila ḳayd u sarṭ milletindir Die Staatsgewalt steht uneingeschrankt und bedingungslos der Nation zu Kemal Gozler Turk Anayasa Hukukuna Giris 1 Auflage Ekin Kitabevi Bursa 2008 ISBN 978 9944 14 137 6 S 32 Vgl Gotthard Jaschke Auf dem Wege zur Turkischen Republik Ein Beitrag zur Verfassungsgeschichte der Turkei In Die Welt des Islams Band 5 Heft 3 4 Brill 1958 S 206 218 216 Vgl Gotthard Jaschke Das osmanische Scheinkalifat von 1922 In Die Welt des Islams Band 1 Heft 3 Brill 1951 S 195 228 203 m w N Gesetz Nr 364 vom 29 Oktober 1923 betreffend die Abanderung einiger Bestimmungen des Verfassungsgesetzes erlauterungshalber deutsche Ubersetzung Per Gesetz Nr 431 vom 3 Marz 1924 betreffend die Abschaffung des Kalifats und Ausweisung der osmanischen Dynastie aus dem Gebiet der Republik Turkei RG Nr 63 vom 6 Marz 1924 deutsche Ubersetzung Ubersetzung Friedrich von Kraelitz Greifenhorst Die Verfassungsgesetze des Osmanischen Reiches Verlag des Forschungsinstitutes fur Osten und Orient Wien 1919 S 30 Gulnihal Bozkurt Review of the Ottoman Legal System In Ankara Universitesi Osmanli Tarihi Arastirma ve Uygulama Merkezi Dergisi Nr 3 1992 S 115 128 120 ankara edu tr PDF 597 kB Ubersetzung nach Gotthard Jaschke Die rechtliche Bedeutung der in den Jahren 1909 1916 vollzogenen Abanderungen des turkischen Staatsgrundgesetzes In Die Welt des Islams Band 5 Heft 3 November 1917 S 97 152 140 Gotthard Jaschke Die rechtliche Bedeutung der in den Jahren 1909 1916 vollzogenen Abanderungen des turkischen Staatsgrundgesetzes In Die Welt des Islams Band 5 Heft 3 November 1917 S 97 152 113 Vgl das جمعيتلر قانونى Cemʿiyetler Ḳanuni Vereinsgesetz und das اجتماعات عموميه قانونى Ictimaʿat i ʿUmumiye Ḳanuni Versammlungsgesetz von 1909 Siehe Gotthard Jaschke Die rechtliche Bedeutung der in den Jahren 1909 1916 vollzogenen Abanderungen des turkischen Staatsgrundgesetzes In Die Welt des Islams Band 5 Heft 3 November 1917 S 97 152 136 zu finden im Basvekalet Arsivi Yildiz Tasnifi Kisim 23 Evrak 344 Zarf 11 Karton 71 Ahmet Oguz Birinci Mesrutiyet Kanun i Esasi ve Meclis i Mebusan Grafiker Yayinlari Ankara 2010 ISBN 978 975 6355 69 5 S 116 a b Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 9 S 152 ff Gotthard Jaschke Die Entwicklung des osmanischen Verfassungsstaates von den Anfangen bis zur Gegenwart In Die Welt des Islams Band 5 Heft 1 2 Brill 1917 S 5 56 16 Sina Aksin Birinci Mesrutiyet Meclis i Mebusani I In Ankara Universitesi Siyasal Bilgiler Fakultesi Dergisi Band 25 Nr 1 1970 S 19 39 21 ankara edu tr PDF 8 87 MB Gotthard Jaschke Die Entwicklung des osmanischen Verfassungsstaates von den Anfangen bis zur Gegenwart In Die Welt des Islams Band 5 Heft 1 2 Brill 1917 S 5 56 14 Selda Kaya Kilic 1876 Anayasasinin Bilinmeyen Iki Tasarisi In Ankara Universitesi Osmanli Tarihi Arastirma ve Uygulama Merkezi Dergisi Nr 4 1993 S 557 633 569 ankara edu tr PDF 3 78 MB Sina Aksin Birinci Mesrutiyet Meclis i Mebusani I In Ankara Universitesi Siyasal Bilgiler Fakultesi Dergisi Band 25 Nr 1 1970 S 19 39 23 ankara edu tr PDF 8 8 MB Sina Aksin Birinci Mesrutiyet Meclis i Mebusani I In Ankara Universitesi Siyasal Bilgiler Fakultesi Dergisi Band 25 Nr 1 1970 S 19 39 30 ankara edu tr PDF 8 8 MB Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 9 S 133 Bulent Tanor Osmanli Turk Anayasal Gelismeleri 18 Auflage Yapi Kredi Yayinlari Istanbul 2009 ISBN 978 975 363 688 9 S 164 Christian Rumpf Einfuhrung in das turkische Recht C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 51293 3 S 25 Turkische Verfassungen 1876 1921 1924 1961 1982 Dieser Artikel wurde am 9 Juni 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osmanische Verfassung amp oldid 227820305