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Mehmed Memduh 1839 in Kandiye Iraklio auf Kreta 8 April 1925 in Istanbul war ein Chronist und hoher Beamter des Osmanischen Reiches Seine beiden Sobriquets Ubernamen waren Memduh als Beamter der Hohen Pforte und Fa ik hervorragend vorzuglich als Dichter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Bibliographie Editionen 4 LiteraturLeben BearbeitenMehmed Memduh war der Sohn von Mustafa Mazlum Fehmi Pascha 1862 und Fulane Hanim Seine Eltern stammten beide aus Kandiye in Girid Kreta dem heutigen Iraklio Die guten Beziehungen seiner Familie durften eine entscheidende Rolle in seinem Leben gespielt haben Sein Vater war ein angesehener Beamter zuletzt am Obersten Gerichtshof meclis i vala tatig Sein Schwiegervater Mustafa Na ili Pascha 1871 war Gouverneur von Kreta von 1841 bis 1851 spater Prasident des Obersten Gerichtshofes meclis i vala yi ahkam i adliyye und zweimal Grosswesir 1853 54 und 1857 Seine Studien schloss Mehmed auf den Hochschulen Madaris Bayezid und Valide ab Im Alter von sieben Jahren wurde er h ace etwa Oberbeamter mit neun Jahren Beamter vierten Ranges als sein Vater Justizchef de avi naziri war Als dieser Sekretar des Grosswesirs wurde 1854 55 bekam Mehmed eine Anstellung im Buro des Chefsekretars fur Auswartige Angelegenheiten mektubi i hariciyye odasina cirag wo er sechs Jahre blieb zwar ohne Gehalt jedoch in den dritten Rang befordert Unter Sultan Abdulaziz wurde Mehmeds Vater Schatzminister hazine i hassa nezareti und Haushofmeister der Sultansmutter valide sultan kethudasi Mehmed selber wurde Palastsekretar mit einem recht hohen Salar 1861 berief man ihn in das Empfangsburo amedi odasi der Hohen Pforte dann wurde er Oberster Sekretar einiger Minister und schliesslich sogar des Grosswesirs Er arbeitete von 1878 bis 1887 in wichtigen Kommissionen mit wurde Generalgouverneur von Konya 1887 und Sivas 1889 Von dort wurde er abberufen als sich die armenischen Bewohner der Provinz 1892 beim Sultan uber seine strenge Verwaltung beklagten Nach der Rehabilitierung wurde er 1893 Generalgouverneur der Provinz Ankara und nach seiner Ruckkehr 1895 Innenminister dahiliyye naziri ein Amt das er 13 Jahre ausubte Trotz seiner guten Beziehungen zu Sultan Abdulhamid II wurde er niemals Grosswesir Obwohl Mehmed Memduhs Werke deutlich zeigten dass er die Verfassungsgebung gunstig beurteilte trat er 1908 freiwillig auf Grund der zweiten Verfassung von seinem Amt zuruck Drei Tage spater wurde er verhaftet und ins Exil geschickt zuerst auf die Insel Buyukada Prinkipo dann nach Sakiz Chios wo er bis zur italienischen Eroberung der Insel 1911 blieb Nach einem weiteren Exil in Izmir wurde er 1912 schliesslich amnestiert Er kehrte nach Istanbul zuruck und verbrachte sein restliches Leben in seiner Uferresidenz Kirecburnu In seinen letzten zwei Lebensjahren gelahmt starb er mit 86 Jahren am 9 April 1925 und wurde im Klostergarten von Carsamba Fatih begraben Ibnulemin Mahmut Kemal Inal 1870 1957 personlicher Sekretar Mehmed Said Paschas beschrieb ihn in seinem Werk Son Sadrazamlar Die letzten Grosswesire als arrogant und von seiner Wichtigkeit uberzeugt doch ist dieses Urteil wohl von der Kontroverse seines Vaters mit Mehmed beeinflusst der von diesem zum Rucktritt als Gouverneur von Denizli gezwungen worden war Werk BearbeitenAls hoher Beamter und Entscheidungstrager zur Zeit der Regierung Abdulhamids II besass er das Wissen und die Moglichkeit Politik und soziale Verhaltnisse in seinen Werken zu erlautern und zu kommentieren Dabei unterliess er Beschreibungen die ihm eventuell in Schwierigkeiten hatten bringen konnen Zugunsten von Wortspiele Reimen und Metaphern verzichtete er ebenfalls manchmal auf klare Aussagen besonders wenn das Werk dem Sultan gewidmet war Seine Schreibweise war sorgfaltig ausgefeilt und enthielt betrachtliche Anteile arabischer und persischer literarischer Kunst Feveran i Ezman etwa Aufwallungen der Zeiten Ein 13 seitiges Pamphlet fertiggestellt am 28 Oktober 1908 Es beinhaltet Analysen der politischen und okonomischen Verhaltnisse in der Zeit der Reform 1856 76 Islahat und der ersten Verfassung 1876 Die Regierungszeit Abdulhamids II und die zweite Verfassung wird ebenfalls behandelt wobei Mehmed Memduh die Haltung der Administration dieser Periode kritisiert Yemen Kit asi Hakkinda Ba zi Mutala at etwa Einige Anmerkungen zum Land Jemen Ein Bericht uber die Strategien mit deren Hilfe zukunftige Unruhen im Jemen verhindert werden sollten Beigefugt sind auch Memoranden Mehmed Memduhs an den Grosswesir und den Sultan zu dieser Frage Der Aufsatz Yemen vilayetine aid lahiya i islahiyye etwa Memorandum der befurworteten Reformen in der Provinz Jemen beschliesst das Buch Sera ir i Siyasiyye ve Tahavvulat i Esasiyye etwa Politische Berichte und fundamentale Veranderungen Seine Verteidigungsschrift verfasst und an das Parlament gesandt am 14 Oktober 1908 wahrend seiner Haft auf der Insel Buyukada Sie enthalt nicht nur eine Schilderung seines familiaren Hintergrundes und seiner eigenen Tatigkeit sondern auch kurz aber kunstvoll formuliert die Vor Tanzimat Periode und die Zeit nach der zweiten Verfassung Esvat i sudur etwa Stimmen der Grosswesire Dieses am 7 August 1912 fertiggestellte Werk ist eine Biographie der Dienstzeit von 33 Grosswesiren unter Abdulmecid I 1839 61 bis Mehmed V 1909 18 Dank seiner Bekanntschaft mit wichtigen Wurdentragern konnte Mehmed Memduh viele Hintergrundinformationen beisteuern wobei er seine personliche Rolle betont beispielsweise beim Ministerrat der 1909 die Verkundung der Verfassung vorbereitete Den Schluss bildet eine Antwort auf die Memoiren von Mehmed Said Pascha 1914 sowie einige Kopien offizieller Dokumente Auf eine Quellenangabe hat er allerdings weitgehend verzichtet Mir at i Su unat etwa Spiegel der Zeitereignisse Die Innen und Aussenpolitik von Mahmud II bis Murad V besonders gegenuber Agypten mit Kritik an der Haltung der Minister Mustafa Resid Pascha 1800 1858 und Mehmed Emin Ali Pascha 1815 1871 Sechs diplomatische Briefe zwischen Russland dem Osmanischen Reich und Osterreich Ungarn uber den ungarischen Nationalismus sind zitiert ebenso Briefe von Fuad Pascha 1815 1869 und Midhat Pascha 1822 1884 Geschrieben wurde das Werk unmittelbar nach dem Ausscheiden Mehmed Memduhs aus dem Sekretariat des Grosswesirs allerdings wurde die Veroffentlichung von der Zensur 33 Jahre lang verhindert Tasvir i Ahval Tenvir i Istikbal etwa Schilderung der Zustande Erhellung der Zukunft Dieses Werk entstand am Beginn der Jungturkischen Revolution bei der Mehmed Memduh Augenzeuge war und wurde am 7 Januar 1909 fertiggestellt Im ersten Teil beurteilt der Autor die Regierung von Abdulhamid II Vorbereitung und Proklamation der zweiten Verfassung sowie die Entwicklung der Institution des Kalifats Im zweiten Abschnitt sind Zukunftsaussichten genannt eine Analyse der Reformen von Selim III reg 1798 1807 bis Abdulhamid II und schliesslich eine kurze Diskussion uber die Freimaurerei Diesem zweiten Teil fehlt die historische Bedeutung ausserdem sind fehlerhafte Informationen uber Grosswesir Said Pascha eingefugt Hal ler Iclaslar etwa Umstande und Inthronisationen Die hier verfassten Ermahnungen an spatere Generationen beinhalten Informationen uber Schenkungen Abdankungen Todesfalle sowie eine Liste der Sultans Geburtsorte von Murad I bis Abdulhamid II Als Augenzeuge berichtet er uber Midhat Pascha die Entthronungen von Abdulaziz und Abdulhamid II Der Autor verwendete dafur viele Quellen deren Titel er wieder einmal nicht nennt Kuvvet i Ikbal Alamet i Zeval etwa Macht des Schicksals Zeichen des Verfalls Dieses Buch fertiggestellt am 3 November 1909 befasst sich mit den politischen Zustanden der ersten Verfassungsperiode der Regierung Abdulhamids II der zweiten Verfassungsperiode und besonders dem Gegenputsch vom 13 April 1909 Der Autor analysiert die politischen Umstande sowie Charakter und Plane Abdulhamids In sechs Briefen an den Sultan beschreibt Mehmed Memduh die Probleme der Verwaltung mit der internen Kommunikation Auch hier betont er seine personliche Leistung bei wichtigen Vorgangen In zehn Punkten listet er am Schluss des Werkes die Probleme und seine Losungsvorschlage auf Miftah i Yemen etwa Der Schlussel zum Jemen Diese Chronik vom Eroberungskrieg im Jemen von 1539 schrieb Mehmed Memduh in der Verbannung auf Chios fertiggestellt am 28 August 1909 Er beschreibt den Feldzug das Niederschlagen einiger Revolten und schliesst mit der Geschichte der jemenitischen Hauptstadt und Festung Sana a Nicht historisch politische WerkeUbersetzungen aus dem Franzosischen wie Adolphe Ganots Neuro Physique Noro Fizik Neurophysik und Traite elementaire de physique Fizik Elemanter Abhandlung uber Elementarphysik oder Alphonse de Lamartines Genevieve histoire d une servante Tercume i Hikaye i Joneviev Geschichte der Dienerin Genevieve Er verfasste auch eine Gedicht und Elegiensammlung Divan i Es ar und weitere kleine Schriften Bibliographie Editionen BearbeitenFeveran i Ezman1 Istanbul 1909 10 2 Istanbul 1995 Ahmed N Galitekin Tanzimattan Mesrutiyete Vol 2 Yemen Kit asi Hakkinda Ba zi Mutala at1 Istanbul 1908 09 2 Istanbul 1909 10 Titel Yemen Islahati ve Ba zi Mutala at Sera ir i Siyasiyye ve Tahavvulat i EsasiyyeIstanbul 1912 13 Esvat i sudurIzmir 1912 13 Mir at i Su unat1 Izmir 1912 13 2 Istanbul 1990 Hayati Develi Tanzimattan Mesrutiyete Vol 1 Tasvir i Ahval Tenvir i Istikbal1 Izmir 1912 13 2 Istanbul 1995 Ahmed N Galitekin Tanzimattan Mesrutiyete Vol 2 Hal ler IclaslarIstanbul 113 14 Kuvvet i Ikbal Alamet i Zeval1 Itanbul 1913 14 2 Istanbul 1995 Ahmed N Galitekin Tanzimattan Mesrutiyete Vol 2 Miftah i YemenIstanbul 1914 15 Literatur BearbeitenSelim Aslantaș A Teyfur Erdogdu Meḥmed Memduḥ Juni 2006 In C Kafadar H Karateke C Fleischer Historians of the Ottoman Empire Harvard University Center for Middle Eastern Studies ISBN 9780 9762 7270 0 S 97 99 1 Normdaten Person GND 124356044 lobid OGND AKS LCCN nr98028306 VIAF 37849363 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mehmed MemduhALTERNATIVNAMEN Fa ikKURZBESCHREIBUNG osmanischer Beamter und HistorikerGEBURTSDATUM 1839GEBURTSORT Iraklio KretaSTERBEDATUM 8 April 1925STERBEORT Istanbul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mehmed Memduh amp oldid 226423314