www.wikidata.de-de.nina.az
Risstissen ist ein Stadtteil von Ehingen Donau im Alb Donau Kreis in Baden Wurttemberg RisstissenStadt Ehingen Donau Wappen von RisstissenKoordinaten 48 16 N 9 50 O 48 26625 9 8313888888889 489 Koordinaten 48 15 59 N 9 49 53 OHohe 489 mFlache 12 1 km Einwohner 1420 30 Jun 2022 Bevolkerungsdichte 117 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 89584Vorwahl 07392 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Antike 2 1 1 Kastell Risstissen 2 1 2 Donausudstrasse 2 1 3 Der Ortsname zu Zeiten der Romer 2 1 4 Romische Nachfolgesiedlung 2 1 5 Abzug der Romer Landnahme durch Alemannen 2 2 Mittelalter 2 2 1 Merowinger und Karolingerzeit 2 2 2 Oberschwabischer Jakobsweg 2 2 3 Herrschaft Risstissen 2 3 Neuzeit 2 3 1 17 Jahrhundert 2 3 2 19 Jahrhundert 2 3 3 20 Jahrhundert 2 3 4 Eingemeindung 3 Politik 4 Personlichkeiten 5 Verkehrsanbindung 6 Gebaude und Einrichtungen 6 1 Stauffenberg sches Schloss 6 2 Friedhofskapelle St Leonhard 6 3 Josefskapelle 6 4 Katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius und Dorothea 6 5 Romermuseum in der Schule Risstissen 7 Golfplatz 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Das Strassendorf Risstissen ist ein ost sudostlicher Stadtteil von Ehingen an der Donau Es befindet sich knapp zwei Kilometer sudlich der Mundung der Riss in die von Sudwesten kommende Donau Risstissen das auf 490 bis 504 m u NN liegt erstreckt sich uber eine Flache von 12 1 km und beheimatet 1225 Einwohner Nachbargemeinden Bearbeiten Risstissen ist eine Exklave des Ehinger Stadtgebiets zehn Kilometer ostlich des Stadtkerns gelegen und grenzt im Uhrzeigersinn beginnend im Westen an die Gemeinden Griesingen Opfingen Oberdischingen Erbach alle Alb Donau Kreis Achstetten und Laupheim Landkreis Biberach Geschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Kastell Risstissen Bearbeiten Risstissen war in der zweiten Halfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts ein kleiner Standort des romischen Militars unmittelbar sudlich der oberen Donau lat Danubius die zu dieser Zeit die romische Grenze bildete Das romische Kastell Risstissen lag zwischen den Nachbarkastellen Emerkingen im Westen und Unterkirchberg im Osten auf einem flachen Hugel und nur 50 Meter nordlich der romischen Donausudstrasse die in der Nahe die Riss uberquerte Heute befinden sich an der Stelle des Romerkastells die Schule und der weithin sichtbare Wasserturm Die obere Donau begrenzte vom Jahre 15 vor Christus bis etwa 100 n Chr in diesem Abschnitt das romische Reich und zugleich die Provinz Ratien im Norden Das befestigte Militarlager wurde in einem Zuge mit dem Bau der Donausudstrasse 45 n Chr errichtet Es sollte den Rissubergang der Strasse und die nahe Donaugrenze sichern Donausudstrasse Bearbeiten Vor dem Bau der Donausudstrasse wurde der militarische und zivile Verkehr von der aufstrebenden kunftigen Provinzhauptstadt Augsburg Augusta Vindelicorum zu den Legionslagern Strassburg Argentoratum und Mainz Mogontiacum ausschliesslich uber die heute so genannte Allgaustrasse abgewickelt Die Streckenfuhrung dieser Strasse war fur den Verkehr von Augsburg nach Mainz ungunstig Sie fuhrte von Augsburg uber Kempten Cambodunum Bregenz Brigantium Basel und Strassburg nach Mainz Nach dem Jahr 45 ubernahm die neue gut ausgebaute Donausudstrasse auf der kurzeren Streckenfuhrung von Augsburg uber Gunzburg Guntia Risstissen Hufingen Brigobannis Windisch Vindonissa Basel und Strassburg nach Mainz einen grossen Teil des wachsenden Verkehrs Das Verkehrsaufkommen dieser neuen Strasse sollte nicht unterschatzt werden denn schliesslich gab es damals nordlich des Hochrheins und des Bodensees keine vergleichbar ausgebaute und kurzere Ost West Verbindung zwischen den militarischen und wirtschaftlichen Schwerpunkten der romischen Provinzen nordlich der Alpen Der Ortsname zu Zeiten der Romer Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus der fur Risstissen interessanten Karte des Ptolemaus nach Gerhard Mercator Koln 1584Es bleibt ungeklart wie das Kastell von den Romern genannt wurde Die Spekulationen richten sich hauptsachlich auf die von dem romischen Geographen Ptolemaus im zweiten Jahrhundert n Chr in seinem Buch Geographike Hyphegesis erwahnten Ortsnamen Riusiava Viana und Febianis Ptolemaeus zahlt in seinem erwahnten Werk in Buch II Germania Kapitel 10 von Westen nach Osten also vom oberen Rhein bis ins heutige Osterreich eine Reihe von 19 entlang der Donau gelegenen Ortschaften auf Diese Aufzahlung beginnt im Westen mit Kirchzarten Tarodonum und fuhrt in ostlicher Richtung uber Rottweil Arae Flaviae an dritter Stelle zu einem Ort mit Namen Riusiavu Ostlich von Riusiavu lokalisiert Ptolemaeus einen Ort mit der Bezeichnung Viana Einige Historiker glauben dass mit der Bezeichnung Riusiavu Risstissen gemeint sein konnte Sie berufen sich dabei auf Knorr der 1932 in der Fachzeitschrift Germania einen Artikel Risstissen das Riusiava des Ptolemaus geschrieben hat 1 2 Knorr argumentierte die Donaukastelle seien in der Regel nach den den Kastellen benachbarten Nebenflussen der Donau benannt worden Er verwies beispielsweise auf das Kastell Hufingen Brigobannis das westlichste der Donaukastelle Brigobannis wurde von den Romern nach dem nahen Fluss Breg benannt Das Kastell Gunzburg Guntia heisst nach dem Fluss Gunz das Kastell Unterkirchberg habe nach dem an der Garnison vorbeifliessenden Flusschen Weihung lateinisch Viana Viana geheissen Wenn das Romerkastell in Unterkirchberg Viana geheissen habe dann musse Risstissen nach der Reihenfolge der Ortsnamen in der Aufzahlung des Ptolemaus Riusiavu gewesen sein Die neuere Forschungen lehnen diese These zum Teil ab So hat zuerst Rolf Nierhaus 3 und in der Folge Thomas Knopf 4 Riusiava in die nordlich der Donau gelegene keltische Grosssiedlung Heidengraben bei Grabenstetten verlegt Die Wissenschaftler argumentieren Riusiava werde im 10 Kapitel des 2 Buchs der Geographike Hyphegesis genannt Dieses 10 Kapitel ist Germanien Germania Magna geweiht Der sudlich der Donau gelegenen romischen Provinz Ratien habe Ptolemaus im gleichen Buch das 11 Kapitel gewidmet Riusiava wird nur im 10 Kapitel und nicht im 11 Kapitel das Raetien beschreibt erwahnt Damit musse Riusiava wie Rottweil Arae Flaviae nordlich der Donau im damaligen Germanien Germania Magna gelegen haben Das damals ratische sudlich der Donau gelegene Risstissen konne deshalb nicht Riusiavu gewesen sein Die Prahistorikerin und Archaologin Sabine Rieckhoff hat 2005 diese These abgelehnt Sie stellt fest dass die althistorisch philologisch orientierte Forschung an der Gleichsetzung von Riusiava mit Heidengraben entgegen dem archaologischen Befund festhalte Der Mythos Riusiava sei inzwischen fester Bestandteil einer Literatur geworden die archaologische Befunde negiert Raetien habe zu Lebzeiten des Ptolemaus um 150 nach Christus nach Norden bis zum Limes uber die Donau hinausgereicht Auch das nordlich der Donau gelegene Rottweil habe sich nicht im freien Germanien Germania magna sondern in der romischen Provinz Germania Superior befunden 5 Einer Gleichsetzung von Riusiava mit Risstissen hat Rieckhoff nicht das Wort gesprochen Auch bei der Beschreibung anderer ehemals romischer Vici Dorfern wird versucht einen Zusammenhang zum sagenhaften Riusiavu des Ptolemaeus herzustellen vgl diesbezugliche Ausfuhrungen unter Vicus von Eriskirch Wie oben erwahnt ist in der alteren Forschung der Kastellplatz von Illerkirchberg immer wieder mit den antiken Namen Viana Phaeniana oder Febianis in Verbindung gebracht worden Aufgrund jungerer Funde durch die der Name Phaeniana aber recht eindeutig dem Ort Faimingen zugewiesen werden konnte durfte zumindest dieser Name fur Spekulationen im Zusammenhang mit diesem Kastell nicht mehr zur Verfugung stehen 6 7 Historisch belegbar ist der Name Tussa fur Risstissen seit dem Jahr 838 Der Ortsname Tussa oder Tissa wurde sehr viel spater um Verwechslungen zu vermeiden um den Namen des benachbarten Flusses Riss als Prafix erweitert In der Umgebung gab es ein Tissen an der Iller heute Illertissen und ein Tissen bei Saulgau heute Gross und Kleintissen Ortsteile von Bad Saulgau In der ortlichen schwabischen Umgangssprache wird Risstissen noch heute als Dissa und werden die Risstisser als Dissemer bezeichnet Romische Nachfolgesiedlung Bearbeiten Wahrend der sorgfaltigen logistischen Vorbereitung der Dakerkriege durch Kaiser Trajan erlebte der Risstissener Vicus um die Jahrhundertwende zum 2 Jahrhundert eine zweite Blute 8 Spatestens 105 nach dem Ende der Dakerkriege wurde das Kastell als militarischer Stutzpunkt aufgegeben Die Raumung bedeutete jedoch nicht das Ende der zivilen Siedlung Sie hatte ausreichend Eigendynamik um sich an der Kreuzung zweier Handelsstrassen zu behaupten und zu entwickeln Die westostliche Donausudstrasse kreuzte sich hier mit einer von Suden von Bregenz Brigantium kommenden Strasse vgl Bundesstrasse 30 Geschichte der Schussenrisstalstrasse Die Schussenrisstalstrasse mundete in Risstissen moglicherweise in die nach Nordwesten fuhrende romische Enz Donaustrasse die nach einer nicht dokumentierten Hypothese schon im ersten Jahrhundert uber Nasgenstadt Donauubergang und Munsingen nach Pforzheim fuhrte und dort Anschluss an eine Strasse nach Baden Baden hatte Es erscheint wegen der kurzen Entfernung und des Bedurfnisses einer Anbindung an das vorhandene und ausgebaute Strassensystem sudlich der Donau wahrscheinlich dass es ab Anfang des 2 Jahrhunderts auch eine direkte Strassenverbindung von den Kastellen am Obergermanisch Raetischen Limes nach dem romischen Vorgangerort Risstissens gab Die von Risstissen nach Suden zum Bodensee fuhrende Schussen Riss Strasse war ursprunglich um die Mitte des 1 Jahrhunderts aus militarischen Uberlegungen als ruckwartige Kommunikations und Nachschublinie sowie als moglicher Ruckzugs und Fluchtweg fur die Besatzungen der Donaukastelle Risstissen Emerkingen und Ennetach angelegt worden Mit Beginn des 2 Jahrhunderts wurde die Schussen Riss Strasse mit ihrer ab Risstissen vermuteten Verlangerung nach Norden zur kurzesten Verbindung vom westlichen ratischen Limes uber Risstissen Bregenz Chur Curia und den Septimerpass in das zentrale Oberitalien Um 99 n Chr wurde diese Strasse die vermutlich schon bei den Kelten als Naturweg bestand zur winterfesten befahrbaren und begradigten Romerstrasse ausgebaut Munzfunde von 222 9 und ein in die Sudwand der Kirche sichtbar eingemauerter romischer Votivstein aus dem Jahre 201 10 belegen dass Risstissen wohl bis nach 200 n Chr dicht und danach in abnehmendem Masse bis 260 n Chr von Romern bewohnt war Es war Marktflecken und vermutlich auch romische Poststation cursus publicus Herberge mansio und Pferdewechselstation mutatio Zu den schon damals bei den Romern auch in Risstissen selbstverstandlichen zivilisatorischen Einrichtungen zahlte eine offentliche beheizte Therme Dieses romische Badehaus wurde in der Mitte des 19 Jahrhunderts ostlich der Pfarrkirche ausgegraben 11 Gleich neben der Therme wurden die Fundamente einer grossen Topferei gefunden Ursprunglich acht behauene Grabsteine und ein Weihestein wurden als Spolien aus der im 18 Jahrhundert abgerissenen gotischen Kirche geborgen Die aus dem 2 oder 3 Jahrhundert stammenden sieben Steine ein achter wurde 1953 gefunden und versehentlich zerstort die heute in die Aussenmauer der Kirche gut sichtbar eingelassen sind 12 sowie Funde von Scherben luxuriosen Essgeschirrs terra sigillata aus Sudgallien deuten auf einen bluhenden Ort hin Eine romische Begrabnisstatte wird nordlich der Donausudstrasse einige hundert Meter ostlich des Kastells vermutet Abzug der Romer Landnahme durch Alemannen Bearbeiten nbsp Risstissen im Bereich der alemannischen LandnahmeDie Romer gaben ihre befestigte Nordgrenze den obergermanisch ratischen Limes um 260 n Chr nach wiederholten verheerenden Raubzugen der Germanen und aufgrund einer in diesem Abschnitt wegen der prekaren Situation im Osten des Reiches ausgedunnten Truppensituation de facto auf Limesfall Sie raumten den nordwestlichen Teil der Provinz Ratien Das aufgegebene Gebiet entsprach in etwa dem heutigen wurttembergischen Oberschwaben und dem Schwarzwald 13 Der verlassene Vicus Risstissen lag in diesem zunachst herrenlosen Gebiet zwischen Donau Iller und Bodensee in das von Norden und Westen allmahlich alemannische Siedler nachruckten Die ausgesprochen sparlichen Bodenfunde aus den Jahren nach 260 bis nach 500 lassen darauf schliessen dass Risstissen zwar geraumt aber von den Alemannen nicht unmittelbar in Besitz genommen worden war Es ist anzunehmen dass viele der romischen Bewohner Risstissens in die wenige Kilometer ostlich gelegenen Orte auf der rechten heute bayerischen Seite der Iller lat Hilaria umzogen Das Gebiet ostlich der Iller und sudlich der Donau heute das bayerische Schwaben wurde von den Romern bis zum Ende des romischen Reiches im 5 Jahrhundert verteidigt und gehalten vgl Donau Iller Rhein Limes Mittelalter Bearbeiten Merowinger und Karolingerzeit Bearbeiten Die Funde aus dem sudwestlich des Wasserturms entdeckten alemannischen Graberfeld aus dem 7 Jahrhundert lassen vermuten dass sich erste alemannisch germanische Siedler erst nach 500 n Chr in Risstissen niederliessen Neuen Aufschwung brachte fur diese kleine bauerliche Siedlung der Entschluss Karls des Grossen im fruhen 9 Jahrhundert die heruntergekommenen ehemals romischen Fernstrassen darunter auch die Donausudstrasse zu erneuern Nur wenige Jahre nach Karls Tod wurde Risstissen am 20 Mai 838 als Tussa zum ersten Mal in einer Urkunde der Abtei St Gallen schriftlich erwahnt Aus dieser Urkunde erfahren wir dass Tussa in der Ruadolhuntare Huntare lag die wiederum zur Albuinesbaar wohl der Munderkinger Baar gehorte In der gleichen Urkunde wird eine schon damals dem heiligen Pankratius 305 n Chr geweihte vermutlich erste christliche Tussener Kirche erwahnt Auch die heutige Kirche ist dem Hl Pankratius und daneben auch der Hl Dorothea geweiht Oberschwabischer Jakobsweg Bearbeiten nbsp Oberschwabischer JakobswegSeit dieser Zeit liegt Risstissen am oberschwabischen Jakobsweg Der Jakobsweg ist der mittelalterlich historische Pilgerweg zum sagenhaften Grab des Apostels Jakobus des Alteren im spanischen Santiago de Compostela Schon im Mittelalter fuhrte der Fernwanderweg von Nurnberg nach Konstanz mitten durch den Ort Tussa das spater zur Unterscheidung von einem anderen ebenfalls Tussa genannten Ort an der Iller heute Illertissen Rissdissa und dann Risstissen genannt wurde war eine bedeutende Pilger Raststation Heute wird dieser historische grenzuberschreitende Weg wieder neu beschrieben und im Zuge der europaischen Einigung durch internationale Wegzeichen von Ulm her uber Oberdischingen und dann weiter von Risstissen uber Biberach an der Riss nach Konstanz durch verschiedene Organisationen sowohl markiert als auch rege begangen nbsp Navigationsleiste Jakobsweg Oberschwabischer Jakobsweg Vorhergehender Ort Ersingen Risstissen Nachster Ort Untersulmetingen Ortsubersicht Ulmer Munster Ulm Grimmelfingen Einsingen Erbach Donaurieden Oberdischingen Ersingen Risstissen Untersulmetingen Obersulmetingen Schemmerberg Apfingen Laupertshausen Mettenberg Biberach an der Riss Reute Grodt Muttensweiler Steinhausen Wallfahrtskirche Steinhausen Winterstettenstadt Bad Waldsee Bergatreute Weingarten Ravensburg BrochenzellOstliche Route Meckenbeuren Tettnang Giessenbrucke Heiligenhof Atlashofen Huttmannsberg Gattnau Arensweiler Selmnau Hattnau NonnenhornWestliche Route Rammetshofen Unterteuringen Hepbach Leimbach Moggenweiler Markdorf Meersburg Bodensee Staad Konstanz Konstanzer Munster Herrschaft Risstissen Bearbeiten Im Hochmittelalter gehorte Tussa dem machtigen spater ausgestorbenen Geschlecht der Grafen von Berg Ihr Dienstmann in Tussa Diethelm von Tussin wird 1127 im Stiftungsbrief eines Benediktinerinnenklosters als Zeuge benannt Der erste Risstisser Ortsgeistliche von dem wir aus Urkunden 7 September 1322 namentlich erfahren war der Pfaff Heinrich Fulhin 1353 gab es in Dissa 72 Haushalte Mit der gesamten Herrschaft der Grafen von Berg gelangte Tissen 1343 an die Habsburger und gehorte damit zu Vorderosterreich Das Haus Habsburg hatte Teile der Grafschaft Berg darunter Risstissen gegen Entgelt unter Vorbehalt der Oberherrschaft zu Lehen an Dritte vergeben oder verpfandet Konrad von Landau verkaufte 1419 seinen Anteil an Risstissen an Ulmer Burger 1455 erwarb Reichsfreiherr Hans von Stotzingen funf Sechstel der Rechte an der Herrschaft Risstissen von den Burgern der freien Reichsstadt Ulm Die Freiherrn von Stotzingen stifteten 1483 den von Jakob Acker dem Jungeren geschaffenen Altar heute in der Leonhardskapelle Durch die Erbtochter Crescentia von Stotzingen 1550 kam das Dorf durch Heirat zu funf Sechsteln an die Familie der Freiherren von Laubenberg Bis auf zwei Hofe die weiterhin Ulmer Hintersassen blieben kauften die Herren von Laubenberg 1593 den noch ausstehenden Rest der Herrschaft Ulrich von Schienen zu Gamerschwang ab Neuzeit Bearbeiten 17 Jahrhundert Bearbeiten 1613 erwarb der habsburgische Pfleger etwa Landvogt von Ehingen Munderkingen und Berg und gleichzeitig Herr auf Wilflingen Hans Christof Schenk von Stauffenberg 1638 Ulm das Dorf Er hatte zunachst die Laubenberg sche Witwe Barbara von Essendorf 1612 Risstissen und nach deren Tod die ebenfalls von einem anderen Laubenberg verwitwete Maria Freifrau von Laubenberg 1632 Ulm geehelicht Hans Christof erwarb durch diese Heiraten die halbe Herrschaft uber Risstissen Die andere Halfte kaufte er seiner Frau Marie vor der Hochzeit 1614 ab Die Bezahlung des Kaufpreises wurde ihm gestundet Marie plante mit der Kaufpreisforderung an ihren Mann ihr Alter abzusichern Da aber Hans Christof seine zweite Frau Marie um sechs Jahre uberlebte fiel die Forderung aus dem Kaufvertrag teilweise an deren Laubenberg sche Erben Hans Christof und spater sein Stauffenberg scher Erbe Hans Jakob bezahlten diese Forderung der Laubenberg schen Erben nach der wirtschaftlichen Katastrophe und Deflation des Dreissigjahrigen Kriegs als besonders druckende Last uber viele Jahrzehnte ab 1630 wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs 1618 1648 wurde Risstissen von schwedischen Truppen besetzt zerstort und 1633 von den Schweden in einem Zuge mit Ehingen und Wilflingen an Friedrich Ludwig Chanofski von Langendorf einem Spross der heute ausgestorbenen aus Sudbohmen stammenden ritterlichen Familie Chanowsky vorubergehend ubertragen 1634 nach dem Abzug der Schweden aus dem Suden Deutschlands als Folge der Niederlage bei Nordlingen fielen Wilflingen und Risstissen wieder an den Stauffenberger und Ehingen Donau an die Habsburger zuruck Der katholische Hans Christof Schenk von Stauffenberg war 1629 mit seiner Frau nicht lange vor dem Erscheinen der schwedischen Soldateska in Schwaben bis zu seinem Tode im Jahre 1638 als kaiserlicher Rat etwa Botschafter des Kaisers in die protestantische stark befestigte und damit verhaltnismassig sichere freie Reichsstadt Ulm gezogen Da beide Ehen zwischen Hans Christof und den Laubenberger Witwen kinderlos blieben fiel Risstissen an seinen Neffen Hans Jakob Schenk von Stauffenberg 1614 1674 Risstissen Hans Jakob hatte die Kriegszeit 1618 1648 mit seiner Familie in der befestigten freien Reichsstadt Biberach uberlebt Nach dem Friedensschluss zog er 1649 in das verodete und zerstorte Risstissen Gerade 68 Seelen sollen damals noch dort gelebt haben Er verkaufte 1656 sein Gut Rusenberg an das Franziskanerinnenkloster Oggelsbeuren und finanzierte damit die Ansiedlung von Bauern uberwiegend aus dem damals bettelarmen habsburgischen Tirol und Vorarlberg Typische Tiroler Nachnamen wie Gaissmaier oder Hinderhofer finden sich noch heute in Risstissen Anekdotisch wird uber Streitigkeiten zwischen der katholischen Herrschaft der Schenken und einer ulmischen Bauernfamilie Meister oder Maister in Risstissen berichtet Als 1615 Anna die Tochter des in Risstissen lebenden Ulmer Hintersassen Georg Maister das Osterlied Christus ist erstanden vielleicht aus geheimer zwinglianer Gesinnung nicht mitsingen wollte liess Hans Christof von Stauffenberg sie durch seine Beamten im ulmischen Hof heute vermutlich der Hof des sogenannten Ulmbauers in der Ulmbauergasse annehmen verhaften und in die Geigen schlagen den Hintern versohlen Das loste einen Prozess mit den Baupflegern des Ulmer Munsters aus Hans Christof musste sich 1617 mit den Ulmern vergleichen Sein Neffe Hans Jakob bekam 34 Jahre spater ahnlichen Arger weil er den Bauern Hans Meister vermutlich den damaligen Ulmbauern und moglicherweise den Bruder der Anna Meister jedenfalls einem Niedergerichtsuntertan der Ulmer Kirchenbaustiftung 1649 unbefugt davon abgehalten hatte die Geholze am Bach am Stauffenberg schen Garten abzuschlagen Die Ulmer klagten Aus der Epoche der Stotzinger der ausgestorbenen Laubenberger und des ersten Schenken stammen die in die Sakristeiaussenwand der Pfarrkirche eingelassenen Grabsteine 19 Jahrhundert Bearbeiten Aus Anlass der Schlacht von Elchingen im Herbst 1805 kampierten napoleonische Truppen in Risstissen Sie brannten mehrere Bauernhofe und die Stallungen des damals neuen Schlosses nieder Die franzosischen Offiziere waren im Schloss und in den Kavaliershausern einquartiert Das bewahrte die Hauptgebaude vermutlich vor dem Schicksal der Stallungen Der 1834 in Risstissen geborene Franz August Schenk von Stauffenberg war Abgeordneter und Prasident des bayerischen Landtags in Munchen und ab 1871 Reichstagsabgeordneter und Vizeprasident des Reichstages in Berlin 1884 war er einer der Mitbegrunder der liberalen Deutschen Freisinnigen Partei und damit einer der Gegenspieler Otto von Bismarcks Er starb 1901 in Risstissen Sein Sohn Franz Schenk von Stauffenberg vermietete Schloss Risstissen nach dem Ersten Weltkrieg an die Gemeindeverwaltung und zog selbst nach Wilflingen Dessen jungster Sohn Hans Christoph Freiherr Schenk von Stauffenberg erbte das Schloss 1950 20 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs befand sich im Osten des Ortes sudlich der Strasse nach Ersingen ein militarischer Behelfsflughafen Einsatzhafen II Ordnung Im September 1938 war mit den Bauarbeiten begonnen worden zu Kriegsbeginn 1939 war der Flugplatz dann bedingt einsatzbereit Am ostlichen Ortsrand war eine Flakbatterie mit vier 8 8 cm Flugabwehrkanonen und mit den dazugehorigen Flakscheinwerfern in Stellung gebracht worden Die Mannschaftsunterkunfte befanden sich zum Teil im Stauffenberg Schloss aber uberwiegend in Ersingen Kurz vor Kriegsende am 18 April 1945 wurde der Platz von 72 Bombern des amerikanischen Typs Martin B 26 Marauder der franzosischen Luftwaffe angegriffen Den wenigen nach diesem Splitterbombenangriff noch flugtauglich gebliebenen deutschen Jagdflugzeugen vom Typ Bf 109 G K gelang in letzter Minute am 20 April 1945 wenige Stunden vor dem Einmarsch der franzosischen Truppen in Risstissen die Flucht auf dem Luftwege nach Schongau Diese gehorten zur zweiten Gruppe des erst kurz davor vom deutschen Militarflugplatz Seyring bei Wien nach Risstissen und dem Flugplatz Laupheim verlegten Jagdgeschwaders 53 Pik As II JG 53 unter dem Gruppenkommandeur Major Julius Meimberg Eine Woche spater wurde die Staffel aufgelost Zu den Jagdfliegern dieser Gruppe zahlte auch Oberleutnant Herbert Rollwaage mit 71 bestatigten Abschussen Am 15 Mai 1945 sturzte eine amerikanische Transportmaschine vom Typ Douglas DC 3 in der militarischen Version Douglas C 47 Skytrain beim Landeanflug auf den Flugplatz Risstissen ab und wurde vollkommen zerstort Heute erinnert ausser einigen stark beschadigten und verwitterten Betonfundamenten im Locherwald nichts mehr an diesen Flugplatz Nach dem Kriegsende am 8 Mai 1945 war der Ort der franzosischen Besatzungszone zugeteilt Wiederum wie vor der Schlacht von Elchingen 1805 hatten franzosische Offiziere das Schloss als Unterkunft und Messe ausgewahlt Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1947 Vertriebene aus dem vormaligen West und Ostpreussen in Risstissen aufgenommen Einige dieser Familien wurden im Schloss untergebracht Zu ihnen zahlte die Familie des Landwirts Johannes Wiens aus Altfelde Kreis Marienburg im damaligen Westpreussen heute Stare Pole in Polen Er hat 1952 schriftlich uber seine am 23 Januar 1945 in Altfelde begonnene Flucht vor der Roten Armee berichtet Sein Fluchtbericht endet 1947 in Risstissen 14 Eingemeindung Bearbeiten Am 1 Januar 1975 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Risstissen im Rahmen der kommunalen Gebietsreform auf einstimmigen Beschluss des Risstisser Gemeinderates in die Stadt Ehingen eingemeindet 15 und ist seitdem deren Ortsteil Politik BearbeitenOrtsvorsteher ist Markus Stirmlinger Stand 2015 Personlichkeiten BearbeitenAugustin Braig 1766 1821 romisch katholischer Theologe und Hochschullehrer in Wien Berater des Kaisers Franz von Osterreich Josef Schick 1859 1944 Professor fur Anglistik Franz Schenk von Stauffenberg 1878 1950 Politiker DNVP NSDAP Verkehrsanbindung BearbeitenRisstissen liegt abseits der grossen Strassenverkehrsstrome ist aber uber Kreisstrassen theoretisch gut praktisch aber vorlaufig noch eher schlecht angebunden Die zu den nachsten Stadten Laupheim 6 km und Ehingen fuhrenden Landstrassen bilden eine viel befahrene Verbindungsspange zwischen den nachstgelegenen Fernstrassen den Bundesstrassen 30 311 und 465 Das hat de facto zu einer Uberlastung der oben erwahnten Landstrassen und der Ortsdurchfahrt von Risstissen durch starken LKW Verkehr gefuhrt Die Landstrassen bieten zwei sich begegnenden Lastzugen keine ausreichende Breite Die Fahrbahnrander sind deshalb gefahrlich ausgefahren Bei der Planung des Golfplatzes 2005 in Risstissen wurde eine westliche Dorfumfahrung von der aus Ehingen kommenden Landstrasse zu der von Risstissen nach Laupheim fuhrenden Landstrasse zur Entscharfung der nicht ungefahrlichen Situation in Aussicht gestellt aber bisher noch nicht Stand 2014 verwirklicht Mit dem offentlichen Personennahverkehr des Donau Iller Nahverkehrsverbundes gelangt man per Bus Linie 225 nach Laupheim und Ehingen In beiden Stadten besteht dann Anschluss an das Schienennetz der Deutschen Bahn Im Stundentakt besteht von Laupheim West ein vernetzter Anschluss an die nachste ICE Station am Ulmer Hauptbahnhof in etwa 20 Kilometer Entfernung und in 80 Kilometer Entfernung nach Suden nach Friedrichshafen am Bodensee Der nachstgelegenen Flughafen mit nationalen und internationalen Linienflugen sind der mit der Bahn vom Bahnhof Laupheim West erreichbare Regional Flughafen Friedrichshafen 80 km und der Flughafen Memmingen Die nachstgelegenen Grossflughafen sind der Flughafen Stuttgart 100 km der Flughafen Munchen rund 190 km sowie der Flughafen Zurich Kloten 180 km Gebaude und Einrichtungen BearbeitenStauffenberg sches Schloss Bearbeiten nbsp Schloss Stauffenberg ca 1850 nbsp Schloss Stauffenberg Hauptgebaude links und eines der Kavaliershauser rechts dahinter die Kirchturmspitze der Pankratiuskirche1275 erstmals als Herrensitz erwahnt Der Vorvorgangerbau des heutigen Schlosses wurde im Dreissigjahrigen Krieg von den Schweden zerstort Hans Jakob von Stauffenberg baute nach 1650 an gleicher Stelle ein einfaches rechteckiges Haus mit vier Rundturmen Um 1784 begann Reichsfreiherr Hugo Damian Anton Schenk von Stauffenberg neben Risstissen auch Herr auf Jettingen Wilflingen Lautlingen und Geislingen bei Balingen mit dem Bau der neuen Kirche dem Vorgangerbau des heutigen Pfarrhauses und mit der Ausfuhrung der heutigen Schlossanlage im Louis seize oder Zopfstil Dabei wurde das nicht mehr dem Geschmack der damaligen Epoche entsprechende Haus des Hans Jakob abgerissen nbsp Schloss Stauffenberg Frontalansicht des HauptgebaudesDie neue Anlage besteht aus einem rechteckigen dreistockigen schlichten Hauptgebaude mit dreiachsigem angedeutetem Mittelrisalit und ebenfalls angedeuteten einachsigen Eckrisaliten Dadurch wird die Fassade in funf Teile gegliedert Die Vertikalgliederung der Hauptfassade ubernehmen gequaderte Putzlisenen Zwei spiegelbildlich zur Quermittelachse des Haupthauses angeordnete schlichte zweistockige Kavaliershauser umstanden zusammen mit dem Haupthaus einen gepflasterten Ehrenhof Heute ist der Ehrenhof durch eine Gartenanlage ersetzt Das Allianzwappen im Tympanon dem zentralen Giebelfeld des Haupthauses ist das der Erbauer des 1791 gegraften Reichsgrafen Hugo Damian Anton Schenk von Stauffenberg und seiner Gemahlin der Reichsgrafin Antonie von Kageneck Grafin Antonia war eine der fur ihre Schonheit beruhmten sieben Tochter des Reichsgrafen Johann Friedrich Fridolin von Kageneck aus Munzingen heute Stadtteil von Freiburg im Breisgau Das aussere Erscheinungsbild des Risstisser Schlosses ist bei aller Verschiedenheit der inneren Struktur ausserlich klar von dem eine Generation alteren Kageneck schen Schloss in Munzingen beeinflusst Grafin Antonias altere Schwester Grafin Beatrix von Kageneck war die Mutter des bedeutenden osterreichischen Staatskanzlers Furst von Metternich der sich des Ofteren zu Besuch bei seinen Stauffenberg Vettern in Risstissen aufhielt Der Tympanon des Mittelrisalits der Ruckfront des Haupthauses zeigt die Initialen der Namen der Erbauer in Form einer Zopfgirlande Der englische Park wurde um 1820 nach dem Erwerb und Abriss mehrerer Bauernhofe entlang des heute durch den Park verlaufenden Baches und der Riss durch den Sohn des Erbauers des Schlosses Reichsgraf Clemens Wenzeslaus Schenk von Stauffenberg nach einer Skizze von Friedrich Ludwig von Sckell durch den in England ausgebildeten Risstisser Landschaftsgartner Klank angelegt Klank war eine unverwechselbare Gestalt im damaligen Risstisser Strassenbild weil er sich nach der neuesten englischen Mode mit grauem Zylinder und rotem Gehrock zu kleiden beliebte Er muss wie das Ebenbild Johnnie Walkers der emblematischen Figur einer schottischen Whiskymarke ausgesehen und damit im Dorf fast noch mehr Aufsehen als durch den Bau des englischen Parks erregt haben Nach dem Zweiten Weltkrieg baute der Risstisser Kunstschreiner Missler dessen Haus im Biedermeier Stil noch heute in der Ersinger Strasse zu bewundern ist das barocke Treppengelander aus dem zum Abbruch bestimmten Pfarrhaus aus und in das Haupttreppenhaus des Schlosses ein Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg liess 1920 das dem Schloss gegenuberliegende ehemalige Verwalterhaus errichten das heute von einem Mitglied der Familie Stauffenberg bewohnt wird Insgesamt waren die Schenken von Stauffenberg von 1613 bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 reichsritterschaftliche Inhaber der Herrschaft Risstissen Sie ubten die niedere Gerichtsbarkeit aus Napoleon Bonaparte erzwang indirekt durch den Artikel 7 des Friedensvertrages von Luneville und den dadurch ausgelosten Reichsdeputationshauptschluss 1803 zunachst bis 1810 die Mediatisierung Risstissens unter die Krone Bayerns und danach unter die Krone Wurttembergs Das Schloss mit Feld und Wald steht auch heute im Eigentum der Familie Schenk von Stauffenberg Friedhofskapelle St Leonhard Bearbeiten nbsp Leonhardskapelle Altar aus dem 15 Jahrhundert nbsp Friedhofskapelle St LeonhardDie Friedhofskapelle St Leonhard von 1438 damals ausserhalb des Ortes gelegen gehorte worauf schon das Patrozinium hinweist ursprunglich zu einem mittelalterlichen Leprosenhaus das vom Ulmer Heilig Geist Spital fur Aussatzige gestiftet worden war Das Leprosenhaus konnte gegen 1600 aufgegeben werden weil die Lepra im 15 Jahrhundert in Mitteleuropa stark zuruckgegangen war 1784 beim Neubau der heutigen Pfarrkirche wurde der die Kirche umgebende Friedhof von dort zur St Leonhard Kapelle verlegt Die Kapelle birgt heute Einrichtungen die vermutlich aus der 1784 abgerissenen spatgotischen Pfarrkirche stammen Ein bemerkenswertes Kunstwerk ist der mit Jacob Acker und mit der Jahreszahl 1483 signierte Altar Jacob acker maler zu Ulm hat diese Dafel gemacht uf der haillgen Kreutz tag an herst MCCCCLXXXIII jar auf dem auch die zweite Ortspatronin die Heilige Dorothea dargestellt ist Vermutlich wurde dieser Altar von den Stotzingern im 15 Jahrhundert fur die vormalige gotische Pfarrkirche mit der Kopatronin St Dorothea gestiftet Uber den Maler Jacob Acker den Jungeren ist kaum etwas bekannt Nicht einmal ob er ein Enkel des bekannten Ulmer Glasmalers Jakob Acker des Alteren oder ein Sohn des ebenfalls in Ulm tatigen Glasmalers Hans Acker war deren beider Fenster noch heute im Ulmer Munster bewundert werden konnen Es ist zu vermuten dass er ein Spross dieser weitverzweigten Ulmer Kunstlerfamilie war Wie andere Mitglieder der Ackerfamilie arbeitete auch er fur das Ulmer Munster 1473 bemalte er dort die Flugel der Hauptorgel Diese Orgel wurde zusammen mit 60 Altaren die moglicherweise auch einige Bildtafeln von Jacob Acker d J enthielten im Sommer 1531 am so genannten Gotzentag 19 Juni 1531 von den unter dem radikalen Einfluss Zwinglis reformierten Ulmer Bildersturmern vernichtet Jacob Acker d J wird der Ulmer Schule zugerechnet Risstissen hat eine Strasse nach ihm benannt Josefskapelle Bearbeiten nbsp JosefskapelleDie bei der Bevolkerung beliebte und haufig besuchte Josefskapelle wurde von dem Obstgartner Karlo Braig um 1980 errichtet Sie befindet sich westlich des Golfplatzes an der Gemarkungsgrenze zu Griesingen Ihr Innenraum wurde von Pfarrer Nikolaus Stark ausgemalt Katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius und Dorothea Bearbeiten Die Kirche soll auf den Fundamenten eines romischen Tempels erbaut sein 16 Freiherr Hugo Damian Anton liess 1784 die baufallige gotische Kirche aus dem 15 Jahrhundert abtragen Der solide mittelalterliche Kirchturm blieb erhalten Sein gotischer Helm wurde durch eine barocke Zwiebel ersetzt Beim Abriss wurden die bereits erwahnten sieben romischen Reliefsteine Spolien entdeckt die dann in die Aussenmauer der neuen Kirche sichtbar eingelassen wurden Graf Anton Schenk von Stauffenberg liess den die alte Kirche umgebenden Friedhof zur Leonhardskapelle an der Ehinger Strasse verlegen und die Toten umbetten Schliesslich wurde nach Planen des im benachbarten Erbach tatig gewesenen aber damals schon verstorbenen Tiroler Baumeisters Franz Kleinhans eines Schulers des Baumeisters Johann Georg Fischer die neue Kirche erbaut Wahrend der langen Bauzeit las Pfarrer Franz Xaver Hensinger 1768 1802 die Messen in einer Scheune Die Zahl MDCCLXXXVII 1787 uber dem Haupteingang der Kirche bezeichnet das Vollendungsjahr des Baues Die neue Kirche wurde wegen der durch die franzosische Revolution und Napoleon unruhigen Zeiten zunachst nur benediziert und erst am 22 Mai 1830 geweiht An die Apsis an der Ostseite ist die Begrabnisstatte Gruft der Familie Stauffenberg angegliedert 1878 Romermuseum in der Schule Risstissen Bearbeiten Hauptartikel Romermuseum in der Schule Risstissen In dem kleinen Museum in der Schule also innerhalb der Grenzen des ehemaligen romischen Kastells fanden einige der Funde aus dem Kastell und Vicusbereich von Riusiava Aufnahme Weitere Funde befinden sich im Museum der Stadt Ehingen und im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart Golfplatz Bearbeiten nbsp Driving Range des GolfplatzesIm Mai 2006 begann der Golfclub Donau Riss auf einem ungefahr 82 ha grossen von der Stadt Ehingen und von Baron Stauffenberg langfristig gepachteten Gelande im Sudwesten des Dorfes mit dem Bau eines Golfplatzes Der Golfarchitekt Robert Trent Jones II aus Kalifornien hat den 18 bahnigen Platz fur den Golfclub Donau Riss mitkonzipiert der eine ungewohnlich hohe Zahl von Bunkern also Spielhindernissen aufweist Im Suden des Golfplatzes befindet sich das Clubhaus mit Aussicht auf das Donautal und der Ubungsbereich mit einer uberdachten Driving Range zum Uben langer Schlage Pitching Gruns fur kurze Schlage Putting Gruns fur die ganz kurzen Schlage und drei Kurzbahnen fur Anfanger Der Platz ist seit Juli 2007 in Betrieb Dem Golfclub sind bis 2017 rund 450 Mitglieder beigetreten nbsp Das Stauffenberg sche Schloss Blick vom Hauptgebaude in den Park seitlich die beiden Kavaliershauser nbsp Schloss Stauffenberg Blick aus dem Park auf die Seitenfront des Hauptgebaudes rechts daneben der Kirchturm nbsp Schloss Stauffenberg Seitenansicht mit dem Kirchturm nbsp Blick von der Driving Range des Golfplatzes in Richtung Norden nach OpfingenLiteratur BearbeitenMartin Kemkes Ehingen Risstissen In Dieter Planck Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1555 3 S 65 ff Martin Kemkes Das Kastell Risstissen und die militarische Sicherung der Donau im 1 Jahrhundert In Ulmer Museum Kurt Wehrberger Hrsg Die Romer an der Donau und Iller Neue Forschungen und Funde Thorbecke Sigmaringen 1996 ISBN 3 7995 0410 9 S 9 ff Philipp Filtzinger Ehingen Risstissen In Philipp Filtzinger Dieter Planck Bernhard Cammerer Die Romer in Baden Wurttemberg Romerstatten und Museen von Aalen bis Zwiefalten 3 Auflage Theiss Stuttgart 1986 ISBN 3 8062 0287 7 S 272 ff Iris Radi Katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius und Dorothea Risstissen Schnell amp Steiner Munchen 1989 ISBN 3 7954 5510 3 Wolfgang Lipp Der Weg nach Santiago Jakobuswege in Suddeutschland Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm 1991 ISBN 3 88294 164 2 Gerhilde Fleischer Hrsg Jakobusweg II Ulm Oberdischingen Apfingen Biberach Steinhausen Bad Waldsee 4 Auflage Schwabenverlag Ostfildern 2006 ISBN 3 7966 0905 8 Gerd Wunder Die Schenken von Stauffenberg Eine Familiengeschichte Mueller amp Graeff Stuttgart 1972 Risstissen In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Ehingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 3 Cotta sche Verlagsbuchhandlung 1826 S 191 193 Volltext Wikisource Periodika Mitteilungsblatt Gemeinde Risstissen Urban Ulm seit 1973 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Risstissen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Risstissen bei LEO BW Risstissen auf der offiziellen Website von Ehingen Martin Kemkes Das romische Donaukastell Risstissen Dissertation Albert Ludwigs Universitat Freiburg erstellt 1996 publiziert am 27 September 2012 Kurzfassungen Deutsch Englisch und Angaben zur Prufung HTML Text Katalog Tafeln Beilagen PDFs Freiburger Dokumentenserver FreiDok abgerufen am 12 August 2014 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Knorr Germania 16 1932 de Gruyter Berlin S 143 f Oscar Paret Wurttemberg in vor und fruhgeschichtlicher Zeit Kohlhammer Stuttgart 1961 S 402 Zu den topografischen Angaben in der Geographie des Klaudios Ptolemaios uber das heutige Suddeutschland Fundberichte aus Baden Wurttemberg Stuttgart 1981 S 475ff doi 10 11588 fbbw 1981 0 26395 Der Heidengraben bei Grabenstatten Band 141 der Reihe Universitatsforschungen zur prahistorischen Archaologie Bonn 2007 S 119 Sabine Rieckhoff Wo sind sie geblieben Zur archaologischen Evidenz der Kelten in Suddeutschland im 1 Jahrhundert v Chr In Kelten Einfalle an der Donau Akten des Vierten Symposiums deutschsprachiger Keltologinnen und Keltologen Linz Donau 17 21 Juli 2005 Konrad Spindler 1939 2005 zum Gedenken Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften ISBN 3 7001 3670 6 S 429 Gerhard Weber Faimingen Stadt Launingen Donau Lkr Dillingen a d Donau Schw In Thomas Fischer und Gunter Ulbert Der Limes in Bayern Von Dinkelsbuhl bis Eining Theiss Stuttgart 1983 ISBN 3 8062 0351 2 S 441 ff insbesondere S 443 f Gundelfingen auf der Webprasenz des Donautal Aktiv e V Martin Kemkes Das Kastell Risstissen und die militarische Sicherung der Donau im 1 Jahrhundert 1996 s Literatur S 9 ff Filtzinger Planck Cammerer Die Romer in Baden Wurttemberg 1986 s Literatur S 163 wohl 222 CIL 03 05863 Amtszeit der Konsuln 201 die Ausgrabungsunterlagen sind nicht mehr auffindbar Filtzinger Planck Cammerer Die Romer in Baden Wurttemberg 1986 s Literatur Hans Peter Kuhnen Hrsg Gestuermt Geraeumt Vergessen Der Limesfall und das Ende der Roemerherrschaft in Sudwestdeutschland Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 Fluchtbericht des Landwirtes Johannes Wiens Memento des Originals vom 27 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www z g v de Bericht wurde vermutlich versehentlich geloscht Bericht auffindbar unter Google Erlebnisbericht Nr 71 Johannes Wiens Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 543 Gerd Wunder Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 11 Muller und Graff 1972 Stadtteile in Ehingen Donau Altbierlingen Altsteusslingen Berg Dachingen Erbstetten Frankenhofen Gamerschwang Granheim Herbertshofen Heufelden Kernstadt Kirchbierlingen Kirchen Mundingen Nasgenstadt Risstissen Schaiblishausen Volkersheim Normdaten Geografikum GND 4104108 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Risstissen amp oldid 233493797