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Junger Argentoratum oder alter Argentorate ist der Name des Romerlagers an der Stelle des heutigen Strassburg im Elsass Der Mittelpunkt von Argentoratum befand sich auf der Grande Ile einer von zwei Armen der Ill umflossenen Insel auf der sich noch heute das Zentrum Strassburgs befindet 2 Die Rheingrenze des Romischen Reiches im 4 Jahrhundert n Chr mit den Legionslagern darunter ArgentoratumArgentoratum auf einem Plan von Strassburg aus dem 18 JahrhundertMars Altar zwischen 30 v Chr und 14 n Chr gefunden an der Stelle der heutigen place Saint Pierre le Jeune 1 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Funde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseName BearbeitenArgentorate ist eine Zusammensetzung von gallisch Argento wahrscheinlich ein Flussname und rate Befestigung 3 Die altere Forschung deutete den Namen als keltisch fur Weisse Burg 4 Geschichte BearbeitenArgentorate wurde als militarischer Aussenposten von dem romischen Feldherren Drusus im Jahre 12 v Chr in der spateren Provinz Germania superior gegrundet In dessen Nahe befand sich bereits eine gallische Siedlung 5 Unter dem Kommando von Gnaeus Pinarius Cornelius Clemens errichtete die Legio VIII Augusta im Jahre 74 eine Strasse von Augusta Vindelicorum Augsburg durch das Kinzigtal nach Argentoratum Strassburg mit Anschluss uber die Rheintalstrasse nach Mogontiacum Mainz Ab 90 war die Legio VIII permanent in Argentoratum stationiert 6 Das Lager bedeckte zu dieser Zeit eine Flache von 20 Hektar und beherbergte auch eine Kavallerieabteilung der Legion 7 Weitere temporar in Argentoratum stationierte Legionen waren die Legio XIV Gemina und die Legio XXI Rapax Letztere unter der Herrschaft Neros 8 Strassburg war moglicherweise ab dem 4 Jahrhundert Bischofssitz 357 fand in der Umgebung die Schlacht von Argentoratum statt Ab dem fruhen 5 Jahrhundert hatte der Comes tractus Argentoratensis hier sein Hauptquartier Nach Auflosung des romischen Grenzschutzes wurde die Stadt durch Alamannen Hunnen und Franken erobert Funde BearbeitenSystematische archaologische Ausgrabungen unter der Leitung von Jean Jacques Hatt liessen zwischen 1947 und 1953 zahlreiche Spuren des antiken Strassburgs zutage treten Diese Ausgrabungen wurden durch die in der Altstadt verursachten Kriegszerstorungen ermoglicht Dabei wurde festgestellt dass das Lager zwischen dem ersten und dem funften Jahrhundert unserer Zeit insgesamt sechs Mal niedergebrannt und wieder aufgebaut worden war In den Jahren 70 97 235 355 im letzten Viertel des 4 Jahrhunderts und in den ersten Jahren des 5 Jahrhunderts Unter Trajan und nach dem Brand von 97 hatte Argentoratum seine grosste Ausdehnung und starkste Befestigung erreicht Zahlreiche archaologische Uberreste der romischen Ansiedlung wurden auch im westlichen Stadtviertel Koenigshoffen entlang der ehemaligen Romerstrasse der heutigen Route des Romains gefunden 9 An dieser Stelle befanden sich die ausgedehntesten Nekropolen und am dichtesten besiedelten Niederlassungen der Zivilbevolkerung Vicus um das Lager 10 In den Jahren 1911 12 wurden in Koenigshoffen von Hatts Vorganger Robert Forrer zahlreiche Fragmente eines grossen Mithraums ausgegraben das in der Spatantike vermutlich im 4 Jahrhundert zerschlagen worden war 11 1956 wurden unterhalb der heutigen Eglise Saint Etienne Uberreste eines spatantiken Apsidenbaus ausgegraben der als Kirche interpretiert wurde 12 Die Funde aus dem romischen Strassburg sind im Musee archeologique de Strasbourg ausgestellt Literatur BearbeitenRobert Forrer Strasbourg Argentorate prehistorique gallo romain et merovingien 2 Bande Istra Strasbourg 1927 Jean Jacques Hatt Resultats historiques et topographiques des dernieres fouilles de Strasbourg de 1949 a 1951 In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1952 S 97 100 Volltext Jean Jacques Hatt Les fouilles de Strasbourg et de Seltz en 1952 et 1953 In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1953 S 211 215 Volltext Jean Jacques Hatt Argentorate Strasbourg Presses Universitaires de Lyon Lyon 1993 ISBN 2 7297 0471 X Bernadette Schnitzler Gertrud Kuhnle Hrsg Strasbourg Argentorate un camp legionnaire sur le Rhin Musees de la ville de Strasbourg Strassburg 2010 ISBN 978 2 35125 086 0 Maximilian Ihm Argentorate In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band II 1 Stuttgart 1895 Sp 713 f Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Argentoratum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Argentoratum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Romische Inschriften aus Strassburg in der Epigraphischen Datenbank HeidelbergEinzelnachweise Bearbeiten CIL 13 11605 Epigraphische Datenbank Heidelberg Cardo Rue du Dome Decumanus Rue des Hallebardes Argentorate description franzosisch Deutsches Ortsnamenbuch Hrsg von Manfred Niemeyer De Gruyter Berlin Boston 2012 S 615 Argentoratum als Beispiel in der Enciclopedia Italiana zu Toponomastica 1937 Des origines a la Pax Romana franzosisch Le camp de la Legio VIII Augusta a Strasbourg franzosisch 4 rue Brulee franzosisch Argentorate sous Neron franzosisch Argentoratum com Les fouilles archeologiques franzosisch Le vicus et les canabae franzosisch Robert Forrer Das Mithra Heiligtum von Konigshofen bei Strassburg Stuttgart 1915 Manfred Clauss The Roman Cult of Mithras 2001 S 170 171 Jean Jacques Hatt Fouilles romaines sous l eglise Saint Etienne a Strasbourg In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1956 S 476 479 Volltext Ruckwartige Kastelle des Obergermanischen Limes Kastell Andernach Antunnacum Kastell Koblenz Confluentes Kastell Kesselstadt Kastell Heldenbergen Kastell Okarben Kastell Friedberg Kastell Nida Heddernheim Kastell Frankfurt am Main Domhugel Kastell Hochst Kastell Hofheim Kleinkastell Heidekringen Legionslager Mainz Kastell Wiesbaden Kastell Mainz Kastel Kastell Bingen Bingium Kastell Gross Gerau Kastell Gernsheim Kleinkastell Allmendfeld Kastell Worms 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