www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die keltische Ansiedlung in Worms zur gleichnamigen amerikanischen Noiseband vgl Borbetomagus Band Borbetomagus seltener Bormitomagus ist der latinisierte Name einer keltischen und romischen Ansiedlung auf dem Gelande der heutigen Stadt Worms in Rheinhessen Rheinland Pfalz Beide Schreibweisen sind uberliefert Inhaltsverzeichnis 1 Namen 1 1 Worms 1 2 Wonnegau 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseNamen Bearbeiten Worms Bearbeiten Der lateinische Name der Ansiedlung ist keltischen Ursprungs wenn auch der keltische Name verloren ging und nur die lateinische Form uberliefert ist In der Endung magus hat sich das latinisierte keltische Wort fur Feld Ebene Markt erhalten 1 Der Ortsname wurde daher vielfach mit Feld an der Bormita ubersetzt 2 Borbeto ist nach einer moglichen Deutung auf den keltischen Wortstamm fur borvo borbo zuruckzufuhren der sich auch im Namen des Badergottes Borvo bzw Bormo wiederfindet Der Ort ware also nach einer Heilquelle oder dem entsprechenden Gott benannt 3 Der Wortstamm konnte Flussiges oder warme Quelle bedeutet haben 4 Im keltischen Wort borba das sich in verschiedenen Sprachen erhalten hat sind auch Bedeutungen wie Schmutz und Unrat enthalten 5 Hier konnte ein Hinweis auf die Lage der Stadt in dem wasserreichen und sumpfigen Gebiet zwischen den Mundungen des Eisbachs und der Pfrimm in den Rhein gegeben sein Eine andere Deutung von Borbeto geht dahin den Ursprung in der indogermanischen Wortwurzel bher aufwallen zu suchen zu der auch bherm sprudelndes Wasser gehort 6 7 So konnte mit Borbetomagus ursprunglich auch Quellenfeld gemeint gewesen sein Durch einen spateren Lautwandel wurde das anlautende B zu W So wandelte sich Borbetomagus in der Sprache der germanischen Siedler im Fruhmittelalter schliesslich zu Warmazfeld Warmazia Varmacia Wormazia Wormatia und am Ende zu Worms Dass nur die erste Silbe ubrig blieb liegt an der Betonung auf dieser ersten Silbe im Germanischen die im Gegensatz zur lateinischen Betonung stand Wonnegau Bearbeiten Als um die christliche Zeitenwende die Romer in die Gegend von Worms kamen war die keltische Bevolkerung vermutlich stark im Niedergang begriffen oder sogar schon nicht mehr vorhanden Deshalb forderten die Romer hier die Ansiedelung des germanischen Volksstamms der Vangionen und richteten eine Civitas eine halbautonome romische Verwaltungseinheit unter dem Namen Civitas Vangionum ein Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde der Name abgewandelt und ist heute im Wort Wonnegau fur die Umgebung von Worms erhalten Geschichte BearbeitenAus augusteischer Zeit 31 v Chr 14 n Chr sind im Raum Worms bisher nur wenige Terra Sigillata Scherben bekannt Trotzdem wird Worms als alteste Stadt Deutschlands diskutiert Spatestens seit tiberischer Zeit 14 37 ist infolge der Stationierung verschiedener Auxiliareinheiten unter anderem die berittenen Truppen der ala prima Hispanorum ala Sebosiana ala Agrippiana ala Indiana ein romisches Lager mit Zivilsiedlung vicus sicher anzunehmen Zeugnis der Anwesenheit verschiedener Truppen an der romischen Rheintalstrasse sind vor allem die Grabsteine der Auxiliarsoldaten die das Museum der Stadt Worms im Andreasstift beherbergt Nach der Vorverlegung der Truppen vom Rhein an den Neckar Odenwald Limes war Worms zivil gepragter Hauptort der bereits bestehenden Civitas Vangionum Neben dem Strassennetz sind Strukturen im Domareal bekannt die wohl zum Forum und zu einem Jupiter tempel gehorten Mehrere Topferofen wurden im Suden der Stadt ausgegraben im Umfeld einer in der Nachbarschaft anzusiedelnden Ziegelei wurden hier die Wormser Gesichtskruge hergestellt Die bedeutendsten Funde stammen jedoch aus den romischen Grabern Forschungsergebnisse hierzu wurden 2006 umfassend vorgelegt 8 nbsp Lage am DIRL Rheinlinie In der Spatantike wurde Worms nach dem Limesfall erneut Grenzstadt im Kastell waren die milites secundae Flaviae stationiert Wohl aus valentinianischer Zeit 364 375 stammt die spatantike Stadtmauer die an der Pauluskirche und nordwestlich des Domareals noch teilweise erhalten ist Diskutiert wird ob Borbetomagus im fruhen 5 Jahrhundert Sitz des Burgundenreichs am Oberrhein war Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle des Donau Iller Rhein LimesLiteratur BearbeitenHelmut Bernhard Die Situation im linksrheinischen Gebiet DieCivitas NemetummitNoviomagus Nemetae Speyer und dieCivitas VangionummitBorbetomagus Vangiones Worms zwischen Spatantike und Fruhmittelalter In Roland Prien Christian Witschel Hrsg Lopodunum VII Ladenburg und der Lobdengau zwischen Limesfall und den Karolingern Forschungen und Berichte zur Archaologie in Baden Wurttemberg Band 17 Dr Ludwig Reichert Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 95490 481 5 S 67 106 Heinz Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz Stuttgart 1990 S 673 679 Albrecht Greule u a Stichwort Worms In Heinrich Beck u a Hrsg Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 34 Berlin 2007 S 225 ff Mathilde Grunewald Die Romer in Worms Stuttgart 1986 Mathilde Grunewald Worms in der Spatantike Archaologie am Dom Festungsbau Grabfunde In Alexander Reis Hrsg Das Rhein Main Gebiet in der Spatantike Beitrage zur Archaologie und Geschichte Akten der Tagung in Obernburg am Main vom 12 13 April 2018 Verlag Dr Faustus Buchenbach 2022 ISBN 978 3 946387 39 8 S 59 69 Mathilde Grunewald Erwin Hahn Zwischen Varusschlacht und Volkerwanderung Die romerzeitlichen Graberfunde aus Worms und Rheinhessen im Museum der Stadt Worms im Andreasstift Lindenberg 2006 Maximilian Ihm Borbetomagus In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 1 Stuttgart 1897 Sp 719 f Weblinks BearbeitenStadtgeschichte von Worms auf eichfelder deEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Rasch Antike geographische Namen nordlich der Alpen Verlag Walter de Gruyter 2005 ISBN 978 3 11 017832 6 S 140 Franz Cramer Rheinische Ortsnamen aus vorromischer und romischer Zeit Sandig Verlag 1970 Nachdruck von 1901 ISBN 3500216501 S 8 Bernhard Maier Kleines Lexikon der Namen und Worter keltischen Ursprungs C H Beck OHG Munchen 2003 122 ISBN 3 406 49470 6 Google Books Xavier Delamarre Dictionnaire de la langue gauloise Errance 2003 S 82 83 Johannes Kramer Hrsg Etymologisches Worterbuch des Dolomitenladinischen EWD Buske Verlag 1988 ISBN 3 87118991 X S 320 Oswald Szemerenyi Einfuhrung in die vergleichende Sprachwissenschaft Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1980 ISBN 3 534042166 S 111 Zeitschrift fur celtische Philologie Memento vom 14 Juli 2014 imInternet Archive Nr 52 Max Niemeyer Verlag 2001 S 163 M Grunewald E Hahn s Literatur Spatantike Kastelle der Provinz Germania prima inkl Donau Iller Rhein Limes Kastell Andernach Antunnacum Burgus Neuwied Engers Kastell Koblenz Confluentes Burgus Lahnstein Kastell Boppard Bodobrica Kastell Oberwesel Kastell Bingen Bingio Kastell Bad Kreuznach Cruciniacum Legionslager Mainz Mogontiacum Kastell Alzey Altineum Kastell Worms Vangiones Kastell Altrip Alta ripa Kastell Speyer Nemetae Kastell Gernersheim Vico Iulio Kastell Rheinzabern Tabernis Kastell Seltz Saletione Kastell Brumath Brocomagus Kastell Saverne Tres Tabernae Legionslager Strassburg Argentoratum Kastell Ehl Helvetium Ruckwartige Kastelle des Obergermanischen Limes Kastell Andernach Antunnacum Kastell Koblenz Confluentes Kastell Kesselstadt Kastell Heldenbergen Kastell Okarben Kastell Friedberg Kastell Nida Heddernheim Kastell Frankfurt am Main Domhugel Kastell Hochst Kastell Hofheim Kleinkastell Heidekringen Legionslager Mainz Kastell Wiesbaden Kastell Mainz Kastel Kastell Bingen Bingium Kastell Gross Gerau Kastell Gernsheim Kleinkastell Allmendfeld Kastell Worms Borbetomagus Kastelle von Ladenburg Lopodunum Kastelle von Heidelberg Kastell Rheingonheim Kastell Eislingen Salach Legionslager Strassburg Argentoratum Kastelle von Offenburg Kastelle von Sasbach Kastelle von Riegel Kastell Biesheim Argentovaria Romerlager Untereggingen Romerlager Dangstetten Bruckenkopfkastell Zurzach Tenedo Legionslager Windisch Vindonissa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Borbetomagus amp oldid 227596146