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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Eques Begriffsklarung aufgefuhrt Die Ala lateinisch Flugel Plural Alae auch equites alae war im Heereswesen des antiken Rom ein Verband von in der Kaiserzeit 500 bis 1000 Reitern Die Alae zahlten zu den Auxiliartruppen Im Laufe der Zeit erhielten sie ein immer grosseres taktisches und gegen Ende des romischen Reiches auch strategisches Gewicht Romischer Reitersoldat 100 n Chr Rekonstruktion Archaologisches Museum FrankfurtKavallerist spates 3 und fruhes 4 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Die Ala zur Zeit der Republik und des Kaiserreichs 1 1 Republik 1 2 Kaiserzeit 2 Ausrustung und Unterkunft 2 1 Pferde 2 2 Reiter 3 Einsatz 4 Ahnlich ausgerustete Krieger 5 Literatur 6 EinzelnachweiseDie Ala zur Zeit der Republik und des Kaiserreichs BearbeitenRepublik Bearbeiten Zur Zeit der romischen Republik wurden die Kontingente der italischen Bundesgenossen Roms als alae bezeichnet da sie an den Flanken der romischen Legionen positioniert waren Ihre Starke entsprach etwa der der romischen Legionen jedoch war der Anteil an Kavallerie grosser Jeder Konsulararmee waren ausser zwei Legionen auch zwei alae zugeteilt Nach dem Bundesgenossenkrieg erhielten diese jedoch das romische Burgerrecht und wurden in die Legionen eingereiht so dass fortan diese Bezeichnung entfiel In der spaten Republik wurden nur noch vollstandige Reitereinheiten mit einer Starke von etwa 300 Mann als Ala bezeichnet Kaiserzeit Bearbeiten nbsp 1961 bei Scharding in Oberosterreich geborgener romischer Ziegel mit Ala StempelDie Ala der romischen Kaiserzeit war eine militarische Reitereinheit der Hilfstruppen Auxilia Eine Ala stand rangmassig uber den ganz oder teilweise aus Fusstruppen bestehenden Kohorten in den Reihen der Auxiliaren Es gab Alae in zwei Mannschaftsstarken ala quingenaria etwa 500 Reiter in 16 Turmae zu jeweils 32 Mann Unter diesen befindet sich ein Vexilifer ein Feldzeichentrager der Einheit ala milliaria etwa 1 000 Reiter in 24 Turmae mit bis zu 42 Mann Letztere war relativ selten es gab davon im gesamten romischen Reich nie mehr als sieben Einheiten im Vergleich zu ungefahr 80 alae quingenariae Eine Ala milliaria stellte ein bedeutendes Kampf und Machtpotential dar Sie sind wohl nicht vor flavischer Zeit 69 96 n Chr aufgestellt worden und unterstanden einem praefectus Das Kommando der Truppe fuhrte also ein praefectus alae aus dem ordo equester in seltenen Ausnahmefallen war auch ein tribunus laticlavius aus dem ordo senatorius in der Verantwortung Die einzelnen Turmae wurden von einem Decurio gefuhrt der einem Centurio gleichgesetzt war Ausrustung und Unterkunft Bearbeiten Hauptartikel Pferdegeschirr romische Militarausrustung Pferde Bearbeiten Die Pferde zur Zeit Roms waren im Durchschnitt kleiner als die heute in der Sportreiterei verwendeten Sie standen nach heutiger Klassifizierung auf der Grenze zwischen Pony und Pferd 1 48 m Widerristhohe und waren unbeschlagen 1 nbsp Rekonstruktion eines romischen SattelsSie wurden in mit heute vergleichbarer Weise gezaumt Das Geschirr besass meist zahlreiche kleine Anhanger und Beschlage Der Sattel hatte keine Steigbugel dafur sogenannte Horner Hornchensattel nbsp Zeichnerische Darstellung einer Rekonstruktion eines romischen Kavalleriepferdes mit Zaumzeug und Hornchensattel Einteilung Satteltyp nach Connolly Deren Aussehen lasst sich nicht exakt rekonstruieren Es handelte sich aber um zwei Vorsprunge an denen die Knie abgestutzt werden konnten so dass der Reiter einen guten Seitenhalt hatte In der spaten Kaiserzeit wurden nach dem Vorbild ostlicher Reitervolker auch die Pferde mit ubergehangtem Schuppenpanzer und Rossstirn versehen Kataphrakten Clibanarier nbsp Beispiel der Kaserne einer Reitereinheit Ala 2 3 Jahrhundert Stube typischerweise mit Durchgang zu unmittelbar anschliessenden PferdestallenReiter Bearbeiten Hauptartikel Romische Militarausrustung Die Ausrustung der Reiter entsprach im Prinzip der Legionarsbewaffnung war aber in der Detailausfuhrung an die Anforderungen des Reitens angepasst Helme entsprachen anscheinend den Infanteriehelmen Fur die Korperpanzerung kamen uberwiegend Kettenhemden Lorica hamata zum Einsatz die etwas kurzer waren deren Schulterverstarkung aber weiter uberhingen als in der Infanterie ublich Es wurden aber auch alle anderen Typen von Korperpanzern verwendet Die schwer gepanzerten Kataphrakten waren ublicherweise mit Schuppenpanzern Lorica squamata geschutzt Unter der Panzerung schutzte den Reiter noch ein gepolstertes Untergewand aus Filz oder Leinen Es diente als zusatzlicher Schutz gegen Schlage und Stosse und verhinderte dass man sich an seinem eigenen vielleicht beschadigten Panzer verletzte Schild war die Parma equestris die flach oval und deutlich kleiner als das Scutum war Sie mass ca 115 60 cm und war 5 kg schwer Sie wurde aus Sperrholz gefertigt und die Flachen wurden mit Leinen oder Rindsleder beklebt Der Rand war mit Bronze beschlagen In der Mitte hatte der Schild ein ovales Loch durch das der Griff lief Nach aussen wurde die Hand durch den halbkugelig geformten Schildbuckel aus Eisen geschutzt Die Aussenflache wurde bemalt Die Bemalung wurde normalerweise zum Schutz mit Ziegenleder verdeckt Zu Paraden oder Appellen wurde die Bemalung gezeigt Ausserdem besass der Schild Tragegurte mit denen der Schild umgehangt oder am Sattel des Pferdes befestigt werden konnte Wurfspeer Es kam zum einen eine relativ kurze Version zum Einsatz die an beiden Enden mit Spitzen versehen war diese wurde teilweise auch im Schleuderwurf eingesetzt um die Schilddeckung der angegriffenen Infanterie zu uberwinden Von dieser Version wurden mehrere mitgefuhrt Daneben kam auch eine klassische Wurflanze zum Einsatz die auch zum Stoss verwendet werden konnte Schwert In der Reiterei wurde uberwiegend die langere mehr auf Hieb optimierte Spatha gebraucht Lanze Einige Einheiten waren vermutlich anstatt der Wurfspeere mit langen Stosslanzen 4 6 m ausgerustet dies waren meist Alen aus ostlichen Reichsgebieten wo die Lanze in den Herkunftsvolkern schon in Gebrauch waren Die Kataphrakten der spaten Kaiserzeit waren regelmassig damit ausgestattet Die Reiter der Auxiliartruppen waren davon zum Teil erheblich abweichend bewaffnet Die Numider und aus ostlichen Volksstammen stammenden Reiter waren z B oft mit Reflexbogen ausgerustet und fuhrten darum keine Pila und Schilde mit Nachdem in der Zeit der Republik Zelte und Behelfsunterkunftige mit Flechtwanden die Regel waren kamen in der Kaiserzeit Fachwerk Lehm Konstruktionen auf ab dem 2 3 Jahrhundert vermehrt gemauerte Kasernen auch anderthalb und zweigeschossig Die Stuben waren mit 6 oder 8 Reitern belegt Typisch fur berittene Einheiten waren Kasernen Stuben mit Durchgang zu unmittelbar anschliessenden Pferdestallen Auch Hilfskrafte und Knechte konnten in denselben Gebauden untergebracht sein 2 Einsatz BearbeitenDie Reiter hatten vor allem die Aufgabe die gegnerische Schlachtaufstellung zu umgehen und in die relativ ungeschutzten Seiten oder Lucken vorzugehen und entsprechende Vorstosse der gegnerischen Reiterei zu verhindern Ausserdem setzte sie einem fliehenden Feind nach und verhinderte dass er sich erneut sammeln und reorganisieren konnte Aufgrund der sehr unterschiedlichen Herkunft und Bewaffnung der Auxiliarreiterei war auch ihre Kampfweise sehr unterschiedlich Von den romischen gallischen und germanischen Reitern ist aber bekannt dass sie auch oft abgesessen kampften nbsp Einsatz der Spatha im Training nbsp Anreiten der gegnerischen Schlachtreihe nbsp Schleudern des Wurfspiesses nbsp Abdrehen und Vorbereiten des nachsten AngriffesAhnlich ausgerustete Krieger BearbeitenKataphrakt gepanzerte Reiter in iranischen spatromischen und byzantinischen Armeen Clibanarius romische Bezeichnung fur Reiter mit Ganzkorperpanzerung fur Reiter und Pferd Literatur BearbeitenConrad Cichorius Ala 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 1224 1270 Marcus Junkelmann Die Reiter Roms Teil 2 Der militarische Einsatz Zabern Mainz 1991 ISBN 3 8053 1139 7 Marcus Junkelmann Die Reiter Roms Teil 3 Zubehor Reitweise Bewaffnung Zabern Mainz 1992 ISBN 3 8053 1288 1 John E H Spaul Ala The Auxiliary Cavalry Units of the Pre Diocletianic Imperial Roman Army Nectoreca Press Andover 1994 ISBN 0 9525062 0 3 Einzelnachweise Bearbeiten siehe hierzu romische Hufeisen und Geschichte des Hufbeschlags Zeitlupe Duisburger Ausgrabungen Asciburgium Museumsverlag Duisburg Duisburg 2013 S 88ff das Romische Militar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ala Militar amp oldid 237566909