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Die Spatha Plural Spathae lateinisch fur Breite Klinge ist ein zweischneidiges vorwiegend zum Hieb konzipiertes einhandig gefuhrtes Schwert mit gerader Klinge Diese Schwertform existierte etwa vom 1 Jahrhundert v Chr bis zum Ende des Fruhmittelalters Uber die Jahrhunderte trat sie in verschiedenen Formen auf insbesondere germanische Ringschwerter der Volkerwanderungszeit bis hin zu den volkstumlich so genannten Wikingerschwertern Spatha Schwert AngabenWaffenart SchwertVerwendung Reiter und FusstruppenwaffeEntstehungszeit v Chr Einsatzzeit 1 Jahrhundert v Chr bis ca 11 Jahrhundert n Chr Ursprungsregion Urheber nicht gesichertVerbreitung Romisches Reich GermanienGesamtlange ca 75 110 cm variierendKlingenlange ca 60 100 cm variierendKlingenbreite ca 4 6 cm variierendGewicht ca 1000 gGriffstuck Holz Horn Knochen ElfenbeinBesonderheiten spatere Versionen mit Wurmdamastklingen ersetzte den Gladius in der rom Armee Griff oft wie der GladiusListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Ursprung und Verbreitung 3 Spathae des pontischen Typs 4 Wurmbunte Klingen 5 Geometrie und Evolution 6 Wikingerzeitliche Schwerter 7 Das Ende der Spatha Ara 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenAus dem Griechischen entlehnt bezeichnet spatha im Lateinischen ein langliches Gerat zum Umruhren von Arzneien In Pharmazie und Chemie wird ein solches Gerat heute als Spatel bezeichnet was sich von spatula kleine Spatha ableitet Der Name lebt bis heute im Neugriechischen spa8i spathi und in romanischen Sprachen als Wort fur Schwert fort z B span espada ital spada oder frz epee Auch im Albanischen bedeutet shpata bzw shpate in genauer Ubersetzung Schwert Einer anderen Hypothese zufolge leitete sich das Wort von der griechischen Stadt Sparta ab wo es als Synonym fur Militarisches galt In den spatantiken Legionen wurde dieser besonders in den Ostprovinzen des Romischen Reiches verbreitete Begriff schnell von den germanischen Legionaren ubernommen Das r fiel dabei einer Lautverschiebung zum Opfer 1 Ursprung und Verbreitung BearbeitenDer genaue Ursprung der Spatha ist unsicher doch geht die Waffe moglicherweise auf die Latene Schwerter zuruck Nach dieser Ursprungsthese gelangten Latene Schwerter im 1 Jahrhundert v Chr uber von Rom angeworbene keltische Reitertruppen in das Arsenal der romischen Armee wo diese dann zur Spatha weiterentwickelt worden sind Zuerst wurde die Spatha hauptsachlich von den berittenen Hilfstruppen eingesetzt spatestens im 2 Jahrhundert wurde sie auch von der Infanterie der romischen Hilfstruppen eingesetzt und loste schliesslich im Verlauf des 3 Jahrhunderts den Gladius auch bei den regularen Truppen ab Die romische Spatha war zwischen 75 cm und 110 cm lang und besass stets eine etwa 4 bis 6 cm breite Klinge unterschiedlichen Querschnitts mit oder ohne Hohlkehle Die Schneiden verliefen parallel oder mit sehr geringer Verjungung und waren oft selektiv gehartet Der Ort war meist als Spitze ausgeformt Das Gefass bestand stets aus organischen Materialien wie Holz und Bein Bereits vor der Zeitenwende hatten auch die Germanen diesen Schwerttyp von den Kelten ubernommen und mit der eigenstandigen Weiterentwicklung begonnen Die germanische Spatha verfugte uber eine mit ca 5 cm etwas breitere Klinge war meist zwischen 90 und 100 cm lang und rund 1 kg schwer Die Schneiden waren ebenfalls meist parallel der Ort hingegen gescharft aber meist abgerundet In der weiteren Entwicklung wurde die Spatha zunachst mit mehreren schmalen spatestens ab der Volkerwanderungszeit mit einer einzigen breiten Hohlkehle auf beiden Seiten der Klinge versehen Das Gefass war zunachst ebenfalls aus organischen Materialien gefertigt ab der Volkerwanderungszeit wurden hier auch zunehmend Metallteile verwendet vor allem Bronze Eisen oft mit Silber tauschiert gegossenes Silber und sogar Gold nbsp Alamannische Goldgriff Spatha aus Villingendorf Bei den Germanen war die Spatha zunachst eine reine Kavalleriewaffe Dies war nicht zuletzt durch die aufgrund des teuren Stahls immensen Kosten fur solche Schwerter begrundet die nur fur wohlhabende Krieger die sich auch den Besitz von Pferden erlauben konnten erschwinglich waren Spater jedoch sollte sich die Waffe auch fur Fusstruppen bewahren Dennoch war die Spatha nach wie vor den wohlhabenderen Kriegern der Oberschicht vorbehalten zumal aufwandig gearbeitete Wehrgehange stilistisch passend zum Gefass der Spatha als Statussymbol unverzichtbar waren Der Speer blieb hingegen die allgemeine Schwerpunktwaffe aller freien Schichten Dabei waren Spathae bei aller Verzierung grundsatzlich keine reinen Reprasentationswaffen sondern durchaus fur den Kampf gemacht Eine Ausnahme zu der Regel mag die in der Handhabung unpraktische Sonderform der Goldgriffspatha darstellen Im Verlauf der Spatantike wurde die Spatha schliesslich von quasi allen in Europa kampfenden Volkern ubernommen einschliesslich z B der Hunnen und Sarmaten Lag der Schwerpunkt der Waffenindustrie wahrend der Romerzeit noch im Noricum verlagerte sich dieser spater ins von den Franken beherrschte Rheinland Dort entstanden uber Jahrhunderte aktive und bekannte Manufakturen wie Ulfberht deren Klingen auch im Ausland begehrt waren und sogar gefalscht wurden 2 Nach Skandinavien hatte sich ein schwunghafter Exporthandel entwickelt bis die frankischen Herrscher aufgrund der zunehmenden Raubzuge der Wikinger ein Exportverbot aussprachen Vollstandig unterbunden wurde der Handel dadurch jedoch nicht Ein grosser Teil der sogenannten Wikingerschwerter stammt aus dem Rheinland wahrend in Skandinavien selbst zu dieser Zeit kaum Waffen hoher Qualitat produziert wurden Spathae des pontischen Typs BearbeitenParallel zu den klassischen Spathaformen existierte im pontischen Raum also dem Schwarzmeergebiet eine weitere Form von zweischneidigen Langschwertern das sogenannte pontische Schwert Diese Schwerter werden haufig als unabhangiger Schwerttyp neben der Spatha betrachtet aber ebenso als Spatha ostlichen oder pontischen Typs bezeichnet Das pontische Schwert war in der Spatantike und im fruhen Mittelalter in Verwendung Seit etwa 200 n Chr losten diese zweischneidigen langen Schwerter die vorher ublichen kurzen Ringknaufschwerter ab Die Klinge ist relativ schmal und mit einer Lange von bis zu 1 15 m etwas langer als die typischer Spathae Die Angel ist meist ebenfalls relativ lang Ab dem 5 Jahrhundert treten an diesen Schwertern erstmals ausgepragte Parierstangen beziehungsweise Griff Querstucke auf 3 Die Parierstangen dienten offenbar nicht nur dem Abwehren gegnerischer Schlage sondern unterstutzten im Reiterkampf das Fuhren des Schwerts An den Schwertern scheinen haufig Perlen an einer Schlaufe befestigt gewesen zu sein 4 Einige der pontischen Schwerter besitzen sehr breite Cloisonne verzierte Parierstangen Diese werden meist mit Hunnen in Verbindung gebracht 5 Schwerter des pontischen Typs wurden etwa in Pannonhalma Ungarn in Wien Leopoldau oder auf der Taman Halbinsel gefunden Aber auch in Westeuropa sind derartige Schwerter bekannt geworden Ein Exemplar ist beispielsweise in Altlussheim gefunden worden Die einst wohl sehr kostbare Waffe zeichnet sich durch ein Almandin verziertes breites Querstuck aus und durfte im 5 Jahrhundert in der ostlichen Steppenzone gefertigt worden sein Man nimmt an dass es im Zuge des Hunnensturms nach Westen kam 3 5 Wurmbunte Klingen Bearbeiten nbsp Langobardische Spatha Replik im Museum von Bergamo nbsp Griff einer Spatha 6 Jh aus einem angelsachsischen Grab aus Chessel Down Isle of Wight Bestanden die Spathae in den ersten Jahrhunderten durchweg aus Raffinierstahl begannen die germanischen Volker im Laufe der Spatantike auch mit der Entwicklung aufwandig damaszierter Klingen und perfektionierten diese Techniken wie auch in gleichem Masse die Gefasse zunehmend kunstvoller gestaltet wurden bis schliesslich in der Merowingerzeit der handwerkliche Zenit erreicht war Der Aufbau solcherart laminierter und damaszierter Klingen war hochst variabel Typischerweise wurden auf einen elastischen Stahlkern beidseitig mehrere tordierte Stahlbander im Feuer aufgeschweisst die ihrerseits wiederum aus bis zu 21 miteinander verschweissten Stahllagen bestanden Die spater sichtbare Zeichnung dieser Klingen die erst nach der Feinpolitur deutlich wurde Atzverfahren liessen sich bisher nicht nachweisen geht zum Teil auf unterschiedliche Gehalte an Phosphor zuruck Legierungen konnten noch nicht hergestellt werden weil die dazu notigen Schmelztemperaturen nicht erreicht werden konnten So war man auf die geringen metallischen Anreicherungen angewiesen die im Rennfeuer entstehen konnten Verschweissungen von Eisen und Stahl bilden beim Atzen allerdings einen deutlichen Kontrast An diesen Klingenkorpus wurden wiederum Schneiden aus kohlenstoffhaltigem Raffinierstahl angesetzt und oftmals auch noch selektiv gehartet man geht von Schneidenharten von bis zu ca 60 HRC aus Die Komplexitat einer solchen Klinge sucht ihresgleichen Sinn und Zweck dieser Laminierung war die Verbindung von grosstmoglicher Harte und Flexibilitat Da der in Rennofen erzeugte Stahl in diesem fruhen Entwicklungsstadium noch sehr unrein war musste er durch haufige Faltung und Verschweissung homogenisiert und gereinigt werden Die Damaszierung hatte also zunachst keine vorwiegend asthetischen Grunde vielmehr wurden die fertigen Klingen so blank poliert dass das Damastmuster nur bei genauem Hinsehen sichtbar war Ein beeindruckendes Dokument fur die Qualitat dieser Schwerter stellt ein Brief des Ostgotenkonigs Theoderich dar in dem er sich wohl um das Jahr 500 fur eine Geschenksendung der Thuringer 6 oder Vandalen bei diesen bedankt 7 Zusammen mit schwarzen Stammen der Mooreiche und einheimischen blonden Knaben hat Eure Bruderlichkeit Schwerter fur uns ausgewahlt die sogar im Stande sind Rustungen zu durchschneiden und die ich mehr noch wegen ihres Eisens als wegen des Goldes auf ihnen preise So glanzend ist ihre polierte Klarheit dass sie mit genauer Deutlichkeit die Gesichter derjenigen widerspiegeln die auf sie schauen So gleichmassig verlaufen ihre Schneiden zur Spitze dass man annehmen mochte sie seien nicht mit Feilen hergestellt sondern im Schmelzofen geformt Das Mittelstuck ihrer Klingen geschickt gekehlt erscheint wie mit kleinem Wurmwerk gekrauselt und hier spielen so mannigfaltige Schatten dass man glauben mochte das glanzende Metall sei mit vielen Farben verwoben Dieses Metall ist auf Eurem Schleifstein geschliffen und mit Eurem glanzenden Pulver so kraftig poliert bis sein stahlerner Glanz ein Spiegel der Manner wird Dieses Pulver wird Euch unter den naturlichen Schatzen eures Landes gewahrt so dass sein Besitz Euch einzigartigen Ruhm bringen moge Solche Schwerter mochte man in ihrer Schonheit fur das Werk Vulkans halten von dem gesagt wird dass er mit solcher Geschicklichkeit sein Handwerk veredelt habe dass alles was von seinen Handen gestaltet wurde nicht mit menschlicher sondern mit gottlicher Kraft gefertigt zu sein schien Der Ausdruck wurmbunt der heute im Zusammenhang mit damaszierten Spathae verwendet wird geht auf diesen Brief zuruck Im Folgenden wurden die Schwerter noch bis um das Jahr 1000 herum damasziert ab diesem Zeitpunkt konnte dann durch verbesserte Methoden Raffinierstahl ausreichender Qualitat in grosseren Mengen hergestellt werden Die Waffen wurden gewissermassen entfeinert und konnten dafur in grosserer Stuckzahl zu geringeren Kosten aber dennoch in brauchbarer Qualitat hergestellt werden Parallel dazu wurden nun auch die Gefasse wesentlich schlichter und somit billiger ausgefuhrt Die Kunst der wurmbunten Damaszierung ging ab dem 11 Jahrhundert vollstandig verloren und konnte erst mit Hilfe der modernen Archaologie z B anhand des Schwerts von Sutton Hoo rekonstruiert werden Geometrie und Evolution BearbeitenAuffallend sind die Griffe die durchweg extrem kurz und in den Augen des Laien kaum handhabbar erscheinen Tatsachlich unterscheidet sich jedoch die Handhabung der Spatha von der anderer Schwerter indem die Hand den Griff schrag fasst wobei der Handballen auf dem Knauf aufliegt Uber die Jahrhunderte hinweg veranderte sich die Geometrie der germanischen Spatha kaum Nach wie vor blieb es bei parallelen Schlagkanten und einer Gesamtlange von 90 100 cm wovon ca 10 cm auf das Gehilz den Griff entfallen und einem Gewicht von 900 1000 g nur wenige einzelne Exemplare wogen deutlich uber 1 kg Dank des niedrigen Gewichts und einer zum Ort hin gleichmassig dunner werdenden Klinge waren solche Spathae seit jeher sehr agil und fuhrig Erst ab etwa dem 9 Jahrhundert wurden vorsichtige Veranderungen vorgenommen insbesondere in Form von sich gleichmassig verjungenden Klingen die dann an der Basis bis zu 6 cm breit waren aber nach wie vor als reine Hiebschwerter ausgelegt waren Die physischen Eigenschaften und damit die Handhabung anderte sich dabei nicht nennenswert Wikingerzeitliche Schwerter Bearbeiten nbsp Markenname Ulfberht auf der Klinge eines wikingerzeitlichen SchwertsDie sogenannten Wikingerschwerter stellen die direkten Nachfolger der volkerwanderungszeitlichen Spathae dar und sind nach wie vor der Kategorie der Spathae zuzurechnen Sie sind in der Regel etwas langer und schwerer als ihre Vorganger Die ersten Formen die dieser Kategorie zugerechnet werden konnen stammen aus dem 7 und 8 Jahrhundert Diese Schwerter waren keine typischen Waffen der Wikinger sondern wurden in grossen Teilen Europas verwendet Die besten Schwerter dieser Zeit stammen aus dem frankischen Reich der Karolinger und wurden von bekannten Schmiedemanufakturen wie Ulfberht hergestellt Der Name findet sich auf vielen Schwertern dieser Epoche Ab etwa 900 verlagert sich der Schwerpunkt dieser Waffen zum Griff hin was durch eine Klingenform erzielt wird die sich zur Spitze hin verjungt Die wikingerzeitlichen Schwerter wandeln sich dadurch schrittweise zum Ritterschwert Die letzten Formen wurden etwa bis um das Jahr 1100 verwendet 8 Geibig unterscheidet folgende Klingentypen von klassischen Wikingerschwertern Typ 1 7 bis 8 Jahrhundert parallele Schneiden Typ 2 und 3 ca 750 1000 ahnlich Typ 1 aber etwas schmalere Hohlkehle Typ 4 ca 950 1050 sich zur Spitze hin leicht verjungende Klinge und Hohlkehle Typ 5 ca 950 1100 lange Klinge zur Spitze hin sich verjungendDabei stellt Typ 1 eine Ubergangsform zur volkerwanderungszeitlichen Spatha dar wahrend die Typen 2 5 Ubergangsformen zum Ritterschwert bilden Die Klingenlange schwankt bei Typ 1 4 zwischen 63 und 85 Zentimetern Typ funf ist mit einer Klingenlange von 84 91 cm etwas langer Diese Geibig Typen uberschneiden sich zum Teil mit den Typen der Oakeshott Klassifikation So stellen Geibigs Wikingerschwert Typen 2 4 im Grunde feine Abstufungen der Oakeshott Typs X dar wahrend Geibigs Typ 5 etwa dem Oakeshott Typ Xa entspricht In Wikingergrabern des 10 Jahrhunderts findet man schliesslich bereits auch Schwerter mit grosser Parierstange die als Ritterschwerter bezeichnet werden konnten Als Sonderform des Wikingerschwerts kennt man daruber hinaus einzelne einschneidige Schwerter die in der fruhen Wikingerzeit verwendet wurden 8 Das Ende der Spatha Ara Bearbeiten nbsp Wikingerschwerter im Bergen Museum als Ubergangsformen zwischen Spatha und RitterschwertAb dem 10 Jahrhundert wandelte sich die Spatha allmahlich zum Breitschwert welches als das klassische Ritterschwert bezeichnet werden kann Die Klinge ist hier oft etwas langer und im Gegensatz zur klassischen Spatha zumindest bei den spateren Formen oft spitz zulaufend Die Parierstange ist zum Schutz der Schwerthand bei Paraden deutlich vergrossert wodurch die besser zum Kampf ohne Rundschild geeignete Kreuzform des hochmittelalterlichen Schwerts bedingt ist Der Knauf ist ebenfalls ausgepragter als bei der Spatha Die klassischen Wikingerschwerter beziehungsweise karolingischen Schwerter stellen in gewisser Weise Ubergangsformen zwischen Spatha und Breitschwert dar werden hier aber zur Spatha gerechnet Letztendlich waren auch die hochmittelalterlichen einhandigen Ritterschwerter nur abgewandelte Spathae und vom Grundkonzept her sehr ahnlich So unterscheiden sich die einhandigen Oakeshott Typen X XIII die zwischen 900 und 1350 n Chr verbreitet waren in der Klingenform relativ wenig von der Spatha Im Unterschied zu klassischen Spathae verjungt sich die Klinge zur Spitze hin leicht Zudem ist die Hohlkehle bei den Schwerttypen XI XIII deutlich schmaler und kurzer Insbesondere Ritterschwerter des Typs X die von 900 1200 verbreitet waren unterscheiden sich mit ihrer breiten bis fast zur Spitze reichenden Hohlkehle und den recht parallelen Schneiden in der Klingenform kaum von Spathae 8 Bis in diese Zeit waren relativ leichte Rustungen wie das Kettenhemd vorherrschend Ab dem 12 Jahrhundert jedoch war die bereits lange bekannte Armbrust im Zuge der Kreuzzuge verbessert worden und entwickelte nun eine derartige Durchschlagskraft und Zielgenauigkeit dass selbst ungeubte Schutzen mit einem einzigen Schuss einen gepanzerten Berufskrieger fallen konnten Dieser Zustand war fur den Ritteradel unertraglich und erzwang eine Verbesserung des Korperschutzes Die neuen schwereren Rustungen wurden ab 1300 deutlich verbessert und entwickelten sich zur Plattenrustung die durch Schwerthiebe nur schwer zu bezwingen war In der Folgezeit entwickelten sich daher Schwerter die zum Stoss besser geeignet waren und spitz zuliefen und zudem statt eines balligen konvexen Querschnitts einen rautenformigen Klingenquerschnitt hatten Diese Schwerter weichen damit endgultig vom Spatha Konzept ab Zudem wurden parallel aus dem Einhandschwert verschiedene neue Schwerttypen wie der Anderthalbhander entwickelt um die neuartigen Rustungen zu uberwinden Die letzten Wikingerschwerter und damit Spathae im weiteren Sinne kamen bis zum Ende des 11 Jahrhunderts vor Insgesamt hatte sich die Schwertform damit mindestens etwa 1400 Jahre lang bewahrt was in der historischen Waffentechnik im Allgemeinen bemerkenswert und fur Schwerter im Besonderen weltweit einzigartig ist Literatur BearbeitenManfred Sachse Damaszener Stahl Mythos Geschichte Technik Anwendung Stahleisen Dusseldorf 2008 ISBN 978 3 514 00750 5 d nb info PDF 250 kB Christian Miks Studien zur romischen Schwertbewaffnung in der Kaiserzeit In Kolner Studien zur Archaologie der romischen Provinzen Nr 8 Leidorf Rahden Westf 2007 ISBN 978 3 89646 136 0 Dissertation Universitat Koln 2004 Jens Essig Die Spatha Historische Betrachtung eines Erfolgsmodells Munchen 2006 Vortragsskriptum Ian G Peirce Swords of the Viking age catalogue of example Boydell Press Woodbridge UK Rochester NY 2002 ISBN 0 85115 914 1 englisch Ewart Oakeshott Records of the medieval sword Boydell Press Rochester NY USA 1991 ISBN 0 85115 539 1 englisch Wilfried Menghin Das Schwert im fruhen Mittelalter Theiss Stuttgart 1983 ISBN 3 8062 0362 8 Konrat Ziegler Walther Sontheimer Hrsg Der Kleine Pauly Nr 5 Druckenmuller Stuttgart 1975 S 299 300 Ulrich Lehmann Wurmbunte Klingen Studien zu Konstruktion Herstellung und Wertigkeit der fruhmittelalterlichen Spatha in Westfalen Aschendorff Munster 2016 ISBN 978 3 402 15009 2 Ulrich Lehmann Vom Erz zum Schwert eine fruhmittelalterliche Spatha aus Beckum wird rekonstruiert Archaologie fur Westfalen Altertumskommission fur Westfalen Langenweissbach 2015 S 258 260 uni heidelberg de PDF 1 9 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spathae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wurmbuntes Schwert Eine Rekonstruktion in der fruhmittelalterlichen Schmiede LWL Archaologie fur Westfalen auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten M Aleksic Some typological features of Byzantine spatha In Zbornik radova Vizantoloskog Instituta Band 47 2010 S 121 136 Markenpiraterie im Mittelalter Wikinger fielen auf billige Schwert Kopien herein Spiegel Online 16 Februar 2009 a b Joachim Werner Schwert Bogen Sattel Nagaika und Zaumzeug A Das zweischneidige Langschwert In Beitrage zur Archaologie des Attila Reichs 38 A Bayerische Akademie der Wissenschaften Munchen 1956 Dissertation Bodo Anke Laszlo Revesz Tivadar Vida Reitervolker im Fruhmittelalter Hunnen Awaren Ungarn Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2014 8 a b Philipp Rummel Habitus barbaricus Kleidung und Reprasentation spatantiker Eliten im 4 und 5 Jahrhundert In Reallexikon der germanischen Altertumskunde Erganzungsbande Nr 55 de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019150 9 S 346 1 Vgl Cassiodori Varia III 3 Epistula uniformis talis ad Erulorura regem ad Guarnorum regem ad Thoringorum regem und V 1 Kegi Warnorum Theodericus rex H Foll Magische Schwerter Technische Fakultat der Christian Albrechts Universitat zu Kiel abgerufen am 25 Oktober 2012 a b c Thomas Laible Das Schwert Mythos und Wirklichkeit Wieland Verlag Bad Aibling 2006 ISBN 978 3 938711 05 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spatha Schwert amp oldid 232385463