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Villingendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Rottweil in Baden Wurttemberg Wappen Deutschlandkarte48 201944444444 8 5888888888889 621 Koordinaten 48 12 N 8 35 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk FreiburgLandkreis RottweilHohe 621 m u NHNFlache 9 33 km2Einwohner 3412 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 366 Einwohner je km2Postleitzahl 78667Vorwahl 0741Kfz Kennzeichen RWGemeindeschlussel 08 3 25 060LOCODE DE VLGAdresse der Gemeindeverwaltung Hauptstrasse 2 78667 VillingendorfWebsite www villingendorf deBurgermeister Marcus TurkLage der Gemeinde Villingendorf im Landkreis RottweilKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte 2 2 Landespolitisch zu verstehende Oberherrschaft 2 3 Zehntgeschichte und Patronat 2 4 Grundherrschaft 2 5 Wurttembergische Zeit 2 6 Nachkriegszeit 2 7 Einwohnerentwicklung 3 Religionen 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Burgermeister 4 3 Wappen 4 4 Partnerschaften 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur mit Quellensammlungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Villingendorf liegt am Ostrand des mittleren Schwarzwalds zwischen 501 und 718 Meter Hohe uber dem oberen Neckartal etwa vier Kilometer nordlich der Kreisstadt Rottweil Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde grenzt im Westen an Dunningen im Norden an die Rottweiler Exklave Hochwald und Bosingen im Osten an Epfendorf und Dietingen und im Suden an Rottweil und Zimmern ob Rottweil Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde Villingendorf gehoren das Dorf Villingendorf und das Gehoft Tannwald 2 Schutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Villingendorf Die Hange des Neckartals im Osten der Gemeinde gehoren zum Landschaftsschutzgebiet Neckartal mit Seitentalern von Rottweil bis Aistaig und zum FFH Gebiet Neckartal zwischen Rottweil und Sulz Geschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten Das Dorf geht auf eine alemannische Grundung aus dem Anfang des 5 Jahrhunderts zuruck Das belegen die Ausgrabungen des alemannischen Friedhofs im Gewann Teichwiesen im Jahr 1996 Die altesten Funde datieren aus der Zeit um 425 Die herausragenden Funde dieser Ausgrabung waren ein Reitergrab und ein Grab das eine Goldgriffspatha enthielt Bisher wurden nur wenig mehr als 20 Goldgriffspathen im schwabisch alemannischen Raum gefunden Die Besitzgeschichte von Villingendorf ist ausserst kompliziert wie die der meisten Dorfer der naheren Umgebung Es muss hier zwischen der politischen Oberherrschaft der Grundherrschaft den Zehntrechten und dem Patronatsrecht d h dem Recht den Pfarrer einzusetzen unterschieden werden Diese Besitztitel waren sicherlich in der Fruhzeit und wahrend der Zeit des Herzogtums Schwaben noch wesentlich konzentrierter als sie sich zum Ausgang des Mittelalters darstellten In der fruhen Geschichte kann auch aufgrund der Urkundenlage kaum zwischen politischer Oberherrschaft und Zehntrechten unterschieden werden Landespolitisch zu verstehende Oberherrschaft Bearbeiten Vermutlich bereits im 8 oder 9 Jahrhundert kam ein Teil des Dorfes zum Kloster St Gallen ein anderer Teil zum Kloster Gengenbach Der Besitz des Klosters St Gallen in Villingendorf ist urkundlich nur schwer zu fassen 793 schenkte der alemannische Graf Berthold einen umfangreichen Besitz darunter auch die nahe Neckarburg an das Kloster St Gallen und erhielt diesen Besitz gegen einen jahrlichen Zins vom Kloster wieder zuruck Villingendorf wird in dieser Urkunde nicht genannt durfte aber zu dieser Zeit zur Herrschaft der nahe gelegenen Neckarburg gehort haben Das St Gallus Patrozinium der Dorfkirche und ein besonderer Zehntanteil der sog Portzehnt der an den Pfortner des Klosters St Gallen ging belegen jedoch Besitztitel dieses Klosters in Villingendorf Der Portzehnt wurde 1278 vom Kloster St Gallen an die Rottweiler Burger Konrad Trutwin und Ulrich die Blez gegen zwei Konstanzer Schillinge Jahreszins weiter verliehen In der Folge wurde dieser Zehntanteil weiter vererbt und auch weiter aufgeteilt Der Portzehnt ist auch aus dem ostlich des Neckar gelegenen Dietingen bekannt das damit ebenfalls zum Besitzkomplex der Neckarburg gehort haben durfte Seit 1315 war Reinher I v Ruti im Besitz der nahen Neckarburg und damit wahrscheinlich auch im Besitz von Teilen von Villingendorf Die Niederadelsfamilie v Ruti wird 1251 zum ersten Mal urkundlich genannt Sie stammte von dem abgegangenen Dorf Reutin bei Oberndorf und trug die drei Sterne im Wappen die heute auch Bestandteil des Villingendorfer Gemeindewappens sind Reinher I war Ortsherr von Villingendorf und ihm gehorte zumindest auch ein grosser Hof der Ruprechtshof Da sein Enkel Albrecht Villingendorf und den Ruprechtshof ohne Zustimmung der Grafen von Sulz an Wernher von Zimmern verpfandete konnen diese Besitztitel keine Lehen sondern mussen Allod Eigenbesitz gewesen sein Zwischen 1315 und 1352 wurde die Herrschaft Neckarburg dann unter die Sohne des Reinher I Reinher II und Peter I geteilt Die Linie des Reinher II besass die vordere Burg wahrend Peter I die hintere Burg bekam Zur Herrschaft der vorderen Burg gehorte vermutlich Villingendorf zwei Hofe in Neckarburg die Kirche in Dietingen und je die Halfte des Burgstalles Hohenstein und des Dorfes Irslingen Dieser Besitz kam dann in den Besitz des Albrecht v Ruti dem Sohn Reinher s II der anscheinend in chronischen Geldnoten war 1350 musste er den Ruprechtshof in Villingendorf zunachst an Burk v Kirneck verpfanden 1353 dann das Dorf Villingendorf und den Ruprechtshof an den Grafen Wernher von Zimmern Dadurch wurde Albrecht v Ruti zum Lehnsmann des Wernher von Zimmern Bis 1451 waren die Herren von Zimmern in den geteilten Besitz von Villingendorf gekommen In der ersten urkundlichen Erwahnung von Villingendorf in einer Urkunde des Klosters Gengenbach aus dem Jahre 1139 liess sich das Kloster nicht weiter spezifizierten Grundbesitz in Villingendorf bestatigen 1140 bei der Schenkung eines Gutes in Niedereschach samt der dortigen Pfarrkirche an das Kloster Gengenbach sind 40 anwesende Edelfreie aus der naheren Umgebung Zeuge dieser Besitzubertragung Unter diesen werden als Gengenbacher Amtstrager auch ein Leo und Wernher von Villingen dorf erwahnt Aufgrund der Urkundenlage und des erst spater sicher nachgewiesenen Grundbesitzes kann es als sicher gelten dass Teile von Villingendorf zusammen mit Beffendorf Irslingen und Niedereschach zu einem Ausstattungsgut des Klosters Gengenbach gehorte Zu diesem Besitz gehorte eine sogenannte Curie ein Verwaltungshof spater meist Fronhof genannt sowie die Dorfvogtei und wahrscheinlich noch andere Guter 1393 verpfandete Konrad Bock I Burger zu Rottweil seine von Junker Egenolf von Wartemberg genannt von Wildenstein gekauften Guter samt Vogtrecht zu Villingendorf die ein Lehen des Klosters Gengenbach waren gegen 40 Mark Silber Rottweiler Gewichts an seinen Sohn Johann Bock behielt sich aber die Wiederlosung vor 1428 wurde Konrad Bock II mit dem Besitz seines verstorbenen Bruders Johannes Bock der es bis zum Ritter gebracht hatte belehnt Darunter befanden sich nicht weiter ausgefuhrte Lehen des Klosters Gengenbach und das Vogtrecht 1447 verkaufte Konrad Bock III der Sohn des oben genannten Konrad Bock II die Vogtrechtszinsen sowie Zinsen aus verschiedenen kleineren Gutern die er zuvor als Gengenbacher Lehen innegehabt hatte an Abt Egenolf und den Konvent des Klosters Gengenbach zuruck Aus den Jahren 1498 und 1528 liegen zwei Urbare Guter oder Besitzbeschreibungen der Gengenbacher Guter vor Das Urbar von 1528 beschreibt auch die Rechte die das Kloster in Villingendorf hatte u a das Gericht das 3 mal jahrlich stattfand Vermutlich lag dieser Gerichtsplatz in den Fronwiesen auf dem Kappelebuhl der noch 1528 eine besondere Bedeutung hatte Der Besitzkomplex des Klosters Gengenbach an Hofstatten Garten und Wiesen lag wahrscheinlich geschlossen im nordlichen Teil der Ortsflur beiderseits des Stettener Weges heute Teuffenstrasse und Schellenwasen Erst 1536 verkaufte das Kloster Gengenbach diesen Besitz an das Spital in Rottweil das durch diesen Kauf zum grossten Grundherrn in Villingendorf aufstieg Die Vogt und Gerichtsrechte scheinen an die Stadt Rottweil ubergegangen zu sein Im Jahre 1513 hatten die Herren von Zimmern bereits ihren Teil von Villingendorf an die Freie Reichsstadt Rottweil verkauft so dass nun die nahe gelegene Reichsstadt das alleinige Sagen hatte Vogtrechte Gerichtsrechte Steuern Wehrdienstpflicht der Bauern Villingendorf blieb im politischen Besitz Rottweils bis zur 1802 erfolgten Angliederung Rottweils an Wurttemberg Zehntgeschichte und Patronat Bearbeiten Der Zehnt war ursprunglich zur Besoldung des Pfarrers und zum Unterhalt der Kirche jedem Christen auferlegt worden Er bestand aus dem Grossen und Kleinen Zehnten sowie dem Blutzehnten Spater kam diese Abgabe aber auch in den Besitz von Laien siehe oben Portzehnt und von anderen Institutionen In Villingendorf war der Portzehnt durch Erbteilung und Verkauf an die verschiedensten Besitzer gekommen Mindestens eine Sechstelung mancher Anteile lasst sich urkundlich nachweisen Einer dieser Zehntanteile kam um 1400 in den gemeinsamen Besitz der Rottweiler Bruderschaft Heiligkreuz der Dominikaner und der Johanniter Bereits 1360 hatten die Johanniter mit dem Kauf des Ruprechtshofes von Albrecht von Ruti bereits den grossen und kleinen Zehnten dieses Hofes erworben Danach erwarben die Johanniter nach und nach fast den gesamten Villingendorfer Zehnt 1789 wird aber noch explizit ein kleiner Zehntanteil erwahnt der an den Besitz der Neckarburg geknupft war Neckarburger Zehnt und fur den die Johanniter eine kleine Ausgleichszahlung zu leisten hatten Dafur hatten die Johanniter das Patronat Recht den Pfarrer vorzuschlagen und die Pflicht den jeweiligen Pfarrer zu besolden Dazu muss allerdings gesagt werden dass vor allem im 17 Jahrhundert gar kein Pfarrer in Villingendorf war sondern sehr haufig Rottweiler Ordensgeistliche die Gemeinde versorgen Grundherrschaft Bearbeiten Sehr komplex ist auch die Grundherrschaft in Villingendorf Im 18 Jahrhundert gab es elf grosse Bauernhofe in Villingendorf Zehn Bauernhofe waren Lehnshofe und nur ein Hof war ein Eigenhof Ein Lehnshof geliehener Hof war nicht Eigentum des jeweiligen Lehnsbauern sondern eines Grundherrn Er bekam den Hof gegen eine jahrliche ertragsunabhangige Fixabgabe meist in Form von Geld Getreide und Kleinvieh Huhner und Eiern geliehen Insgesamt gab es 22 Lehen bzw 23 falls die Heiligenfelder aus einem ursprunglichen Lehen entstanden sein sollten die von den 10 Lehnsbauern bewirtschaftet wurden Das bedeutet dass die meisten Lehnsbauern nicht nur ein Lehen hatten sondern mehrere auf sich vereinigen konnten Das Lehnswesen geht ursprunglich auf das germanische Gefolgsschaftssystem zuruck Der Kriegsherr belohnte seine Gefolgsleute mit Landbesitz und abhangigen Bauern die dieses Land bebauten In der Regel wurde dieser Landbesitz als Mannlehen vergeben d h das Lehen fiel nach dem Tod des Lehennehmers wieder an den Lehnsherrn zuruck In gleicher Weise wurden Bauernguter haufig als Lehen an Bauern vergeben Bereits in der fruhen Neuzeit waren die Lehnshofe aber in Erblehen ubergegangen d h der Grundherr griff in der Regel nicht in die Lehnsfolge ein und die Hofe wurden meist an den Sohn oder einen Schwiegersohn weiter vererbt oder verkauft Selbst der Verkauf an einen Familienfremden war im Rahmen des Erblehenrechts moglich Die Entlassung eines Bauern aus dem Lehnsverhaltnis war zwar theoretisch moglich sie war jedoch in der Praxis mit solchen Hindernissen gespickt dass aus der naheren Umgebung kein Fall einer derartigen Abmeierung bekannt ist Die Abmeierung eines Bauern konnte nur in einem sogenannten Caduzitatsprozess vor einem ordentlichen Gericht durchgesetzt werden Der Grundherr musste dabei sehr grobe Verfehlungen seines Lehnsbauern nachweisen Versaumnisse bei der Zinszahlung etwa bei schlechten Ernten und selbst Misswirtschaft zahlten nicht als solche Grunde Es war eher das Gegenteil der Fall denn im 17 und 18 Jahrhundert naherten sich die bauerlichen Besitzrechte immer mehr dem zinsbelasteten Volleigentum an Dies fuhrte sogar dazu dass z B das Spital in Rottweil als Grundherr 1696 ein eigenes um 200 J grosses Lehnsgut fur den verhaltnismassig hohen Betrag von 2450 fl zuruckkaufte und das Gut fortan als Drittelhof betrieb dessen hoherer Ertrag verglichen mit dem Lehnshof anscheinend den hohen Kaufpreis rechtfertigte Da die abzuliefernden Grundzinsen seit etwa dem 16 oder 17 Jahrhundert nicht mehr willkurlich geandert werden konnten und stabil blieben waren die Erblehen ein wertvoller Besitz Mit verbesserten Anbaumethoden und zunehmender Bevolkerung stieg auch der Wert der Erblehen die z T zu sehr hohen Preisen ver und gekauft wurden obwohl die Bauern rechtlich gesehen nicht Eigentumer von Grund und Boden waren Die Bauern hatten sich allerdings um den Unterhalt der Hofstatten selber zu kummern Mit Zustimmung des Grundherrn konnten sogar einzelne Parzellen des Lehens verkauft werden bei gleich bleibenden Abgaben versteht sich Es gab gute Lehen mit verhaltnismassig geringer Belastung pro Jauchert und weniger gute Lehen mit hoher Belastung der Parzellen Eine Variante der Erblehen war das Fall Lehen Es unterlag zwar dem Erblehen Recht jedoch musste im Veranderungsfalle Tod des Lehnstragers oder Verkauf der Hof Fall oder Weglosung entrichtet werden Das einzige bisher nachgewiesene Fall Lehen in Villingendorf war das Alpirsbacher Lehen Der Betrag von 50 Gulden der im Veranderungsfall entrichtet werden musste war vergleichsweise sehr hoch Vor allem mit Ende des 17 und Beginn des 18 Jahrhunderts bemuhten sich die Grundherren von der Leihewirtschaft wegzukommen und die Hofe unter eigene Bewirtschaft zu nehmen So mussten 1696 zwei Villingendorfer Bauern wegen Uberschuldung ihre Hofe an Rottweiler Institutionen Spital und Prasenz verkaufen Ein weiterer Hof kam um 1760 in den Besitz eines Rottweiler Burgers Diese Hofe wurden in sogenannte Bestandshofe oder als besondere Form die Drittelhofe uberfuhrt und in der Regel auf 4 bis 10 Jahre an einen Bauern verpachtet entweder gegen einen hohen Festbetrag oder was ebenfalls vorkam und wie der Name Drittelhof impliziert durch Abgabe eines Drittels des Ertrages Dafur war nun der Besitzer und nicht der Pachter fur den Unterhalt der Hofstatte verantwortlich Um einem Interessenskonflikt vorzubeugen wurden gerne Taglohner mit sehr geringem Eigenbesitz oder gar Ortsfremde auf diese Hofe geholt in Bestand vergeben Die Bestandsbauern waren nicht mehr durch das Erblehnsrecht abgesichert und konnten jederzeit nach Ablauf ihres Pachtvertrages entlassen werden Die Verhaltnisse Grundherr Bestandsbauer waren durch die Bestandsvertrage genauestens geregelt und Willkurakte waren auch hier nahezu ausgeschlossen Auch in der Abfolge der Pacht bzw Bestandsbauern z B des Spital Drittelhofes liess sich wenig Fluktuation beobachten In der Regel wurden die Bestandsvertrage immer wieder mit demselben Bauern abgeschlossen wenn dieser gut gewirtschaftet hatte und nach dem Tod des Bestandsbauern wurden neue Pachtvertrage in der Regel mit dem Sohn oder Schwiegersohn abgeschlossen Die Pachtvertrage hatten einen hohen okonomischen Wert und ein derartiger Pachtvertrag oder Bestandsvertrag genugte oft schon als Sicherheit bei der Aufnahme eines Darlehens In Villingendorf wurden die Lehnshofe bis weit in das 18 Jahrhundert hinein unzerteilt an einen jungeren Sohn oder Schwiegersohn verkauft Der Verkaufserlos wurde unter den Kindern des Lehnsbauern aufgeteilt Das Lehnsbauernpaar behielt sich ein Leibgeding vor meist ein paar Felder oder Naturalleistungen sowie freie Unterkunft auf dem Lehnshof Erst um 1760 kam es zur Teilung von zwei grossen Villingendorfer Lehnshofen In anderen Gemeinden der naheren Umgebung mit Realteilung kam es dagegen oft zur volligen Zersplitterung der Lehen Die Hofe und die LehenInsgesamt konnten in Villingendorf im Zeitraum 1549 bis etwa 1836 22 Lehen nachgewiesen werden bzw 23 wenn die Heiligenfelder der St Gallus Pfrunde als ursprungliches Lehen interpretiert werden Zur Unterscheidung wurden sie nach Grundherr und Grosse oder Alter benannt Die meisten Lehnsbauern konnten wie bereits oben erwahnt nicht nur ein Lehen sondern mehrere auf sich vereinigen So sind es in Villingendorf nur 10 Lehnsbauern die die 22 bzw 23 Lehen unter sich aufteilten Dazu kam noch ein grosses Eigengut das unzerteilt weitervererbt wurde Jeder dieser 11 Bauern bewirtschaftete im Durchschnitt uber 127 J oder etwas uber 37 ha Garten Felder Wiesen und Wald Die Geschichte der Lehen ist ausserst kompliziert da sie nicht an einen bestimmten Hof gebunden wurden d h der Bauernhof von dem aus das Lehen bewirtschaftet wurde konnte im Laufe der Zeit wechseln Zu einigen Lehen gehorte im 16 Jahrhundert noch ein Hofgebaude das dann zur Mitte des 17 Jahrhunderts und spater nicht mehr nachweisbar ist Auch die Lehns bzw Grundherrn eines Lehens wechselten haufig Die Lage der meisten Hofe konnte aber bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts relativ sicher rekonstruiert werden 1 Hof Lehen Bruderschaft Lehen Altes Spital Lehen ab ca 1760 geteilt Betriebsgrosse ca 160 J 2 Hof Drittelhof Spital Drittelhof bis 1536 Kl Gengenbach bis 1696 Lehen Betriebsgrosse ca 197 J 3 Hof Lehen Grosses Spital Lehen bis 1536 Kl Gengenbach Kleines Spital Lehen bis 1536 Kl Gengenbach ab 1760 geteilt Betriebsgrosse ca 198 J 4 Hof Lehen Alpirsbacher Lehen ab 1792 Spital Betriebsgrosse ca 112 J 5 Hof Lehen Alteres Johanniter Lehen Lehen von St Michael Neckarburg wechselnde Besitzer 1768 abgelost Grosses Witticher Lehen vor 1738 an Alpirsbach 1792 Spital Betriebsgrosse ca 92 J 6 Hof Lehen Jungeres Johanniter Lehen Widum Eigentum der Johanniter Kommende Rottweil ab 1798 in Bestand vergeben Kleines St Gallus Lehen Betriebsgrosse ca 81 J 7 Hof Lehen Grosses St Gallus Lehen Alteres Rottenmunster Lehen ab 1768 Eigen Betriebsgrosse ca 71 J 8 Hof Lehen Alteres Dominikaner Lehen Lehen von St Jakobus Heiligkreuz in Rottweil Jungeres Rottenmunster Lehen ab 1768 Eigen Betriebsgrosse ca 117 J 9 Hof Lehen Jungeres Dominikaner Lehen Kleines Witticher Lehen 1683 an Kloster Alpirsbach 1792 Spital Mittleres St Gallus Lehen Betriebsgrosse ca 101 J 10 Hof Pachthof Spital Lehen der Prasenzverwaltung bis 1696 Lehen St Gallus Lehen der Prasenzverwaltung bis 1696 Lehen Betriebsgrosse ca 166 J 11 Hof Eigen Das Zoppen Eigengut Betriebsgrosse ca 108 J Heiligenfelder diese waren auf mehrere Bauern bzw Taglohner verteilt Betriebsgrosse ca 8 JDie Lehen des Rottweiler Spital1786 war das Rottweiler Spital der grosste Grundbesitzer in Villingendorf Der Grundbesitz umfasste knapp 500 J ursprunglich verteilt auf 5 Lehen von denen aber ein Lehen an die Rottweiler Prasenzverwaltung gefallen war und in Bestand bewirtschaftet wurde Ein Lehen war vom Spital aufgekauft worden war und wurde als Drittelhof bewirtschaftet 1792 kam mit dem Erwerb der Alpirsbacher Lehen davon 2 ursprunglich im Besitz des Klosters Wittichen noch 3 weitere Lehen mit einer Gesamtgrosse von 170 J in den Besitz des Spitals Diese werden jedoch unter den ursprunglichen Grundbesitzern dem Kloster Alpirsbach und dem Kloster Wittichen abgehandelt Die ertragsunabhangigen Grundabgaben des Spitals betrugen 1786 in Villingendorf immerhin 23 mtr 14 vrt Vesen 6 mtr 11 vrt Hafer 1 Huhn 12 Schillinge 4 Kreuzer Die zusatzlichen ertragsabhangigen Abgaben des Spitaldrittelhofes konnen nicht pauschal beziffert werden Wahrend vier der funf Spital Lehen von 1786 erst 1536 in den Besitz des Spitals kamen ist das ursprungliche sog Alte Spital Lehen bereits seit 1310 im Besitz des Spitals Das Lehen umfasste zusammen 1786 ca 89 J Zu diesem Lehen gehorte 1786 keine Hofstatt mehr Es wird lediglich noch ein Garten beschrieben der Hofstattrecht hatte und an der Stelle des heutigen Rathauses lag 1549 wird dagegen noch eine Hofstatt an dieser Stelle erwahnt Wann dieses Gebaude zerstort oder abgerissen worden und danach nicht mehr aufgebaut worden ist liess sich aus den vorhandenen Urkunden nicht mehr rekonstruieren Das Alte Spital Lehen war zusammen mit dem Bruderschaft Lehen in einer Hand vereinigt und wurde spater geteilt Zum letzteren Lehen gehorte eine Hofstatt im nordostlichen Teil der Jockenwiesen heutiges Anwesen Gasthaus Krone Rottweiler Str 2 Die Geschichte dieses Lehens lasst sich bis 1310 zuruckverfolgen als Konrad von Balingen Cunrat von Balgingen ein halbes Gut den erbaren armen Luten in dem armen Spittal ze Rotwil schenkte Die andere Halfte gehorte Benzen Basgen und kam spater in den gemeinsamen Besitz der St Gallus Pfrunde in Villingendorf der Prasenz und der Petrus und Paulus Pfrunde in Heiligkreuz in Rottweil Es war also aus der Teilung eines ursprunglich grosseren Gutes hervorgegangen Das Kloster GengenbachDie ubrigen vier Lehen des Spitals gehorten zum ursprunglichen Besitz des Klosters Gengenbach In der ersten urkundlichen Nennung von Villingendorf in einer Gengenbacher Urkunde vom 28 Februar 1139 liess sich das Kloster nicht naher bezeichnete Guter in Villingendorf durch Papst Innozenz bestatigen Es kann als sicher gelten dass Villingendorf zusammen mit Beffendorf Irslingen und Niedereschach zu einem Ausstattungsgut des Klosters Gengenbach gehorte Kernstuck des Gengenbacher Besitzes war der Fronhof der ursprunglich in zwei Halften geteilt war Aus ihm ging dann der spatere Spital Drittelhof hervor der der grosste Hof in Villingendorf war Die drei ubrigen Lehen blieben Lehen Jedoch kam eines in den Besitz der Prasenz siehe unten die das Lehen zusammen mit einem Lehen der St Gallus Pfrunde als Prasenzhof in Bestand bewirtschaften liessen Vermutlich entstanden sie z T durch die Zusammenlegung kleinerer Guter Die ersten einigermassen sicheren Nachweise der drei Lehen gelangen in einer Urkunde von 1460 1536 verkaufte das Kloster seinen Besitz an das Spital in Rottweil siehe oben Die PrazenzDie Prasenz war die Gemeinschaft der Kaplane von Heiligkreuz in Rottweil 1786 hatte die Prasenzverwaltung einen Hof in Villingendorf den Prasenzhof der in Bestand vergeben wurde Der Prasenzhof bestand aus zwei Lehen eines des Spitals und eines gemeinsamen Lehens der St Gallus Pfrunde in Villingendorf der Prasenzverwaltung selbst und der Apostel Petrus und Paulus Pfrunde im Rottweiler Munstern Die beiden Lehen waren mindestens seit 1549 in einer Hand und kamen 1696 an die Prasenzverwaltung in Rottweil Kirchenpfrunde St Gallus in VillingendorfDie Kirchenpfrunde St Gallus in Villingendorf besass 1786 insgesamt 4 Lehnsguter und etliche sogenannte Heiligenfelder auf der Gemarkung Ein Lehen war 1696 zusammen mit einem Spital Lehen an die Prasenzverwaltung in Rottweil verkauft worden die es dann in Bestand bewirtschaften liess Alle Lehen sind sehr schlecht dokumentiert Besitztitel der St Gallus Kirchenpfrunde konnen bereits in den Jahren 1321 und 1324 nachgewiesen werden Die Johanniter Kommende in RottweilDie Johanniter Kommende in Rottweil hatte 1786 den grossen Fruchtzehnten den Heu Klein und Blutzehnten in Villingendorf ausserdem das Jus Patronatus also das Recht den Pfarrer vorzuschlagen Den Johanniter gehorten ausserdem zwei Erblehen sowie die Widum das Pfarrgut als Eigentum Besitztitel der Johanniter konnen bereits zu Beginn des 15 Jahrhunderts nachgewiesen werden Das zweite Erblehen wurde zwischen 1528 und 1549 erworben Kloster AlpirsbachDas wurttembergische Klosterpflegeamt Alpirsbach in Rottweil als Rechtsnachfolger des Benediktinerklosters Alpirsbach im Schwarzwald besass 1786 insgesamt 3 Lehen in Villingendorf von denen zwei kleinere ursprunglich dem Kloster Wittichen im Schwarzwald zinsten siehe dort Das erstere Lehen war nachweislich seit dem Anfang des 14 Jahrhunderts im Besitz des Klosters Alpirsbach Es wird zwar nicht unter den Ausstattungsgutern des Klosters bei der Grundung im Jahr 1088 erwahnt durfte jedoch nicht sehr viel spater in dessen Besitz gelangt sein Es war zwar ein Erblehen als Besonderheit ist hier jedoch zu nennen dass der Veranderungsfall bzw die Weglosung Tausch Erbfall oder Verkauf 50 Gulden kostete ein verhaltnismassig sehr hoher Betrag Kloster Wittichen1549 besass das Clarissinnen Kloster Wittichen im Schwarzwald zwei kleinere Erblehen in Villingendorf Diese beiden Lehen gingen vor 1738 in den Besitz des Klosters Alpirsbach uber Nach der Kurz Chronik des Klosters Wittichen brannte der grosste Teil des Klosters 1663 nieder 1683 wurden die beiden Lehen an das Kloster Alpirsbach verkauft um Geld fur den Wiederaufbau des Klosters zu bekommen Wann die Lehen in den Besitz der Klosterfrauen kamen konnte nicht rekonstruiert werden Rottweiler BruderschaftDie Rottweiler Bruderschaft ein mildtatige Vereinigung besass 1786 ein grosseres Lehnsgutes in Villingendorf das bereits seit 1495 nachgewiesen werden konnte Das Lehnshaus stand an der Stelle des heutigen Gasthauses zur Krone Das Dominikanerkloster in Rottweil1786 hatten die Rottweiler Dominikaner zwei Lehen in Villingendorf wobei das eine bereits 1420 und das andere nicht viel spater in ihren Besitz kam Die beiden Lehen werden daher als das Altere und das Jungere Dominikaner Lehen bezeichnet Nach der Besetzung Rottweils durch wurttembergische Truppen im Jahre 1802 wurde den Rottweiler Dominikanern am 29 Dezember 1802 die Aufhebung ihres Klosters mitgeteilt Die Predigerkirche wurde geschlossen und die Monche raumten das Kloster bis zum 2 Januar 1803 Die Reichsabtei Rottenmunster1738 besass das Frauenkloster Rottenmunster zwei Lehen in Villingendorf die 1767 an die jeweiligen Lehnstrager zu Eigen verkauft wurden Ein weiteres Lehen kam 1739 vom Kloster St Georgen an das Kloster Rottenmunster das Lehen von St Michael Neckarburg siehe dort Von den zwei ursprunglichen Lehen war eines seit 1327 im Besitz des Klosters Rottenmunster wahrend das andere Lehen erst nach 1500 in dessen Besitz kam Die Apostel Jacobus Pfrunde zu Heiligkreuz in RottweilDie Apostel Jakobus Pfrunde zu Heiligkreuz in Rottweil wurde 1352 von Mechthild die Steinin mit einigen Gutern in Villingendorf versehen vermutlich das spatere Erblehen dieser Altarpfrunde Diese Pfrunde steht im Zusammenhang mit einem Jakobus Pilgerweg der von Balingen uber Rottweil in die Schweiz fuhrte und von dort weiter uber Frankreich und Spanien bis nach Santiago de Compostela Galicien St Michael NeckarburgEin sehr altes Lehen ist das Lehen von St Michaelspfrunde zu Neckarburg das bereits 1460 urkundlich belegt ist Ausserdem ging der Zehnte von einem Streifen Felder insgesamt etwa 10 J an die St Michaelspfrunde zu Neckarburg Anscheinend war die Pfrunde an den Besitz der Neckarburg gekoppelt denn mit dem Verkauf der Neckarburg durch die Grafen von Sulz in der 1 Halfte des 16 Jahrhunderts ging die Pfrunde zunachst an die Rottweiler Familie Mock und nach kurzzeitigen Besitzerwechseln an das Kloster St Georgen im Schwarzwald uber 1739 wurde es dann an das Kloster Rottenmunster verkauft das das Lehen dann an den damaligen Lehnsbauern zu Eigen verkaufte Das Zoppen EigengutNeben den vielen Lehnsgutern liess sich uber die Jahrhunderte hinweg nur ein grosseres Eigengut in Villingendorf nachweisen das hier nach dem ersten Besitzer Hans Zopp auch ein Nachkomme hiess wieder Hans Zopp als Zoppen Eigengut bezeichnet wird 1786 hatte es eine Grosse von ca 108 J und wurde von Johannes Schanz bewirtschaftet Der Hof befand sich in der heutigen Oberndorfer Strasse 5 Das dortige Haus ist vermutlich nach dem Dreissigjahrigen Krieg erbaut worden und somit eines der altesten Hauser in Villingendorf Wurttembergische Zeit Bearbeiten Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 kam das Territorium der Reichsstadt Rottweil und somit auch Villingendorf an Wurttemberg Im Vorgriff auf den Reichsdeputationshauptschluss besetzten wurttembergische Truppen bereits am 8 September 1802 das Territorium der Reichsstadt Im Zuge der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegrundeten Konigreich Wurttemberg wurde Villingendorf dem Oberamt Rottweil zugeordnet Grosse Probleme verursachte die Ablosung der uberkommenen Grundlasten da dies die finanziellen Moglichkeiten vieler Bewohner deutlich uberstieg Deshalb zog sich diese Ablosung zum Teil bis uber die Grundung des Deutschen Kaiserreichs nach 1870 hin Auch Missernten und Krankheiten behinderten eine gedeihliche Entwicklung des Dorfes Den Ausbruch der Marzrevolution 1848 nahmen die Dorfbewohner zum Anlass den unbeliebten Schultheissen aus dem Amt zu jagen Der Revolutionar Gottlieb Rau redete am 24 September 1848 vor etwa 4000 Zuhorern in Rottweil Von dort setzten sich am nachsten Tag rund 1000 teilweise bewaffnete Manner in Richtung Stuttgart in Bewegung Darunter befanden sich auch einige Bewohner von Villingendorf Ziel war die Teilnahme an einer Volksversammlung in Cannstatt um dort die Grundung einer Republik in Wurttemberg zu erreichen Dieser Marsch loste sich allerdings schon am 26 September 1848 in Balingen auf weil man horte dass Gustav Struves Aufstand im Grossherzogtum Baden beim Gefecht um Staufen gescheitert war und ausser dem Haufen aus Rottweil kaum nennenswerte Unterstutzung aus anderen Landesteilen kam so dass abzusehen war dass aus dem geplanten Sternmarsch auf Cannstatt nichts mehr werden konnte Der gescheiterte Marsch ging als Zwetschgenfeldzug in die lokale Geschichte ein weil so mancher Teilnehmer den entstandenen Kummer mit Schnaps hinunterspulte Im Deutsch Franzosischen Krieg blieben alle Teilnehmer aus Villingendorf am Leben Dies anderte sich mit dem Ersten Weltkrieg Es gab insgesamt 32 gefallene und 34 verwundete Soldaten der wurttembergischen Armee die aus Villingendorf stammten Wahrend der Zeit des Volksstaates Wurttemberg war das Zentrum die starkste politische Partei am Ort und erzielte grosse Wahlerfolge selbst noch in den Jahren von 1930 bis zum Marz 1933 Bei der letzten Reichstagswahl bei der noch mehrere Parteien zugelassen waren erreichte das Zentrum am 5 Marz 1933 in Villingendorf mit 352 Stimmen immer noch mehr als doppelt so viele Stimmen wie die NSDAP die mit 152 Stimmen den zweiten Platz belegte 3 Bei der Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Villingendorf 1938 zum erweiterten Landkreis Rottweil Im Zweiten Weltkrieg blieb das Dorf vor Zerstorungen weitgehend verschont aber es sind 80 gefallene und 32 vermisste Soldaten der Wehrmacht aus Villingendorf dokumentiert Am 20 April 1945 besetzten Soldaten der 1 Franzosischen Armee den Ort ohne dort auf Widerstand zu stossen Nachkriegszeit Bearbeiten 1945 wurde das Gebiet Teil der Franzosischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Land Baden Wurttemberg aufging In den ersten Nachkriegsjahrzehnten war die CDU die starkste Partei am Ort und erzielte hohe Wahlergebnisse stets zum Teil weit uber 70 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Villingendorfs Bevolkerung war lange von Wachstum gepragt jedoch hat sich seit 2011 ein Bevolkerungsruckgang eingestellt von 3255 am 9 Mai 2011 auf 3221 im 3 Quartal 2012 und weiter auf 3203 Ende 2012 Seit 2018 ist wieder ein Anstieg festzustellen Im Jahr 2019 3 Quartal lebten laut Statistischem Landesamt Baden Wurttemberg 300 Auslander in Villingendorf dies entsprach 8 8 der Gesamtbevolkerung 4 Jahr Einwohner1800 3601810 4501820 5041830 5351840 6641850 6741860 6741870 6801880 7131890 753 Jahr Einwohner1900 7551910 8121920 9391930 10051940 11821950 12351960 16261970 22031980 24611990 2654 Jahr Einwohner1995 28212000 31042005 32852010 33102015 32502020 3349Religionen BearbeitenVillingendorf ist uberwiegend katholisch und deren Kirchengemeinde St Gallus gehort zum Dekanat Rottweil der Diozese Rottenburg Stuttgart Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Villingendorf besteht aus 12 Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 gewahlt wurden Die 12 Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf die Liste Blau und die Liste Gelb 5 Burgermeister Bearbeiten Am 28 Oktober 2018 wurde Marcus Turk im ersten Wahlgang mit 88 9 der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 64 6 zum neuen Burgermeister der Gemeinde Villingendorf gewahlt 6 Wappen Bearbeiten Blasonierung In Blau zwei schraggekreuzte einwartsgekehrte goldene Flosserhaken beiderseits und unten begleitet von je einem achtstrahligen silbernen Stern Partnerschaften Bearbeiten Villingendorf pflegte nach der Wende viele Jahre lang partnerschaftliche Beziehungen zu Reinhardtsgrimma in Sachsen Nach der Eingemeindung Reinhardtsgrimmas zur Stadt Glashutte wird diese Partnerschaft jedoch nicht mehr gepflegt Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp St Gallus Die weinenden Frauen auf dem Gang zum Grabe Christi 7 Heiliggrabretabel nbsp St Gallus Tafel des Marien oder auch Frauenaltars der ehem Johanniterkirche Rottweil um 1510 Die Kirche St Gallus birgt Teile des Marienaltars und des Heiliggrabretabels der 1826 abgerissenen Johanniterkirche Rottweil Den spatgotischen Altar und das Heilige Grab liess Komtur Leonhard Gyss 1512 1538 vermutlich so Hecht in der Werkstatt Hans Wydyz anfertigen Auf beiden Werken war vor der Restaurierung durch die Diozese Rottenburg 8 der Komtur als Stifter mit einem Johanniterkreuz gekennzeichnet das in Brusthohe seines Mantels schwalbenartig gespalten angebracht war In Villingendorf ist nur das Mittelrelief der Grablegung Christi erhalten Die Lindenholzfigur Johannes des Taufers Ordens und Kirchenpatron der Johanniter gehorte wie die Darstellung des Josef von Arimathaa zum Flugel des Heiliggrabretabels und ist in der Sammlung Dursch im Dominikanermuseum Rottweil ausgestellt Zu Fussen des Hlg Johannes kniend ist der Stifter noch heute mit Ordenskreuz abgebildet Auch im Dominikanermuseum zu sehen sind Predellenbusten des Marienaltars 9 Die Kirche war bei der Belagerung der Stadt Rottweil durch Guebriant 1643 schwer beschadigt worden 1760 erfuhr sie eine Renovation die spatgotische Darstellung des Heiligen Grabes erhielt eine neue Fassung Hecht Die Grabeskirche war als Teil der Johanniterkommende Rottweil 1810 auf koniglichen Befehl geschlossen worden Die Tafel des Marienaltars links zeigt Szenen aus der Kindheit Jesu Geburt Jesu Anbetung der drei Konige Epiphanie Beschneidung Jesu und die Beweinung Mariens 10 Siehe auch Johanniterkommende Rottweil Siehe auch Dominikanermuseum Rottweil nbsp Villingendorf Wegkreuz der Arbeiter und Arbeiterinnen der Pulverfabrik 1890 Am Radweg von Villingendorf nach Zimmern ob Rottweil der von der sudlichen Ortsausfahrt entlang der B 14 verlauft befindet sich ein aussergewohnliches Wegkreuz ein sog Arma Christi Kreuz Es wurde 1890 von Arbeitern und Arbeiterinnen der Pulverfabrik die aus Villingendorf kamen errichtet Unter dem uberdachten Korpus sind die Leidenswerkzeuge Jesu dargestellt Leiter Lanze Geissel und Wurfel am Fuss ist das Schweisstuch der Veronika und die Inschrift der Arbeiter und Arbeiterinnen zu sehen Literatur mit Quellensammlungen BearbeitenVillingendorfer Urkundenbuch eine Zusammenstellung ungedruckter Quellen unter Auswertung samtlicher Urkunden im Hauptstaatsarchiv Stuttgart dem Stadtarchiv Rottweil und dem Gemeindearchiv die Villingendorf betreffen Villingen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Rottweil Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 56 H Lindemann Stuttgart 1875 S 535 539 Volltext Wikisource Gunther Heinrich Urkundenbuch der Stadt Rottweil Wurttembergische Geschichtsquellen Hrsg Dietrich Schafer Bd 3 788 S Stuttgart 1896 Verlag von W Kohlhammer Eith Christian Ortschronik der Gemeinde Villingendorf 90 S Villingendorf 1957 Reichenmuller Margareta Das ehemalige Reichsstift und Zisterziensernonnenkloster Rottenmunster Studien zur Grundherrschaft Gerichts und Landesherrschaft Stuttgart 1964 Hecht Winfried Die Johanniterkommende Rottweil In Veroffentlichungen des Stadtarchivs Rottweil Bd 2 247 S Rottweil 1971 Zur Kommendenkirche insbesondere S 30 40 Hecht Winfried Das Dominikanerkloster Rottweil 1266 1802 In Veroffentlichungen des Stadtarchivs Rottweil Band 13 216 S Rottweil 1991 Ohngemach Ludwig Stadt und Spital Das Rottweiler Hl Geist Spital bis 1802 In Veroffentlichungen des Stadtarchivs Rottweil Band 16 718 S Rottweil 1994 1995 Reichenmuller Margareta Das ehemalige Reichsstift und Zisterziensernonnenkloster Rottenmunster Studien zur Grundherrschaft Gerichts und Landesherrschaft Stuttgart 1964 Weber Edwin Ernst Stadtische Herrschaft und bauerliche Untertanen in Alltag und Konflikt Die Reichsstadt Rottweil und ihre Landschaft vom 30jahrigen Krieg bis zur Mediatisierung In Veroffentlichungen des Stadtarchivs Rottweil Band 14 826 S Rottweil 1992 Chronik Villingendorf S 686 Villingendorf 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villingendorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VI Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007174 2 S 520 Zahlenangaben bei Leo BW fur den Eintrag uber Villingendorf Geschichte ab 1806 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat Villingendorf www villingendorf de Wahlergebnisse Villingendorf PDF Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 31 Oktober 2018 abgerufen am 30 Oktober 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot villingendorf markkom de Eduard Paulus Bearb Inventar Schwarzwaldkreis In Ministerium des Kirchen und Schulwesens Hrsg Die Kunst und Altertumsdenkmale im Konigreich Wurttemberg Stuttgart 1897 S 340 Herr Dr Hecht telefonisch am 3 7 2020 vgl hierzu die Abbildung des Stifters bei Stahle S 95 Willi Stahle Schwabische Bildschnitzkunst der Sammlung Dursch Rottweil In Veroffentlichungen des Stadtarchivs Rottweil Band 10 Rottweil 1986 S 94 f 98 Sabine Holtz Kirchen und Religionsgemeinschaften Konfessionen in der fruhen Neuzeit In Der Landkreis Rottweil Bd 1 In Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Rottweil Hrsg Baden Wurttemberg Das Land in seinen Kreisen Thorbecke Ulm 2004 ISBN 3 7995 1365 5 S 213 Stadte und Gemeinden im Landkreis RottweilStadte Dornhan Oberndorf am Neckar Rottweil Schiltach Schramberg Sulz am Neckar nbsp Gemeinden Aichhalden Bosingen Deisslingen Dietingen Dunningen Epfendorf Eschbronn Fluorn Winzeln Hardt Lauterbach Schenkenzell Villingendorf Vohringen Wellendingen Zimmern ob Rottweil Normdaten Geografikum GND 4616846 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villingendorf amp oldid 230611273