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Wilflingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Langenenslingen im Landkreis Biberach in Oberschwaben WilflingenGemeinde LangenenslingenWappen von WilflingenKoordinaten 48 8 N 9 21 O 48 1376 9 3545 573 Koordinaten 48 8 15 N 9 21 16 OHohe 573 m u NNEinwohner 410 2022 Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 88515Vorwahl 07376 Inhaltsverzeichnis 1 Gemeindegliederung 2 Fruhgeschichte 3 Schlossherrschaft 4 Pfarrkirche 5 20 Jahrhundert 6 Wappen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGemeindegliederung BearbeitenZu Wilflingen gehoren der Weiler Enhofen und das Gehoft Eisighof Fruhgeschichte BearbeitenAuf dem Gebiet des Ortsteils befinden sich 10 bis 14 Grabhugel aus der Hugelgraberbronzezeit 16 14 Jh v Chr weitere Erdgrabhugel aus der Hallstattkultur 8 5 Jh v Chr eine keltische Viereckschanze von rund 100 m Seitenlange und romische Mauerreste sollen im Weiler Enhofen gefunden worden sein Im Zusammenhang mit der Grundungsgeschichte des Klosters St Georgen wird Wilflingen 1086 erstmals urkundlich erwahnt Im Rahmen der alemannischen Landnahme in Sudwestdeutschland der Namensendung auf ingen also auf ein Oberhaupt der Alemannen hier Wulfilo kann von einer Siedlungsgrundung zwischen dem 6 und 7 Jahrhundert ausgegangen werden Funde von alemannischen Reihengrabern auf der Gemarkung die fur die Zeit um das 5 bis 6 Jahrhundert typisch sind helfen die Vermutung zu stutzen Schlossherrschaft Bearbeiten nbsp Schloss WilflingenErstmals um 1086 urkundlich erwahnt gehorte Wilflingen einst den Grafen von Veringen beziehungsweise den Grafen von Gruningen Landau Viele der dortigen Guter kamen durch Kauf bzw Schenkung an das Kloster Heiligkreuztal 1437 verkauften die Grafen von Hornstein ihr Schloss Wilflingen und die Orte Gross und Klein Wilflingen an den Truchsess Hans von Bichishausen Durch Heirat mit dessen Tochter gelangte 1454 Werner Schenk von Stauffenberg in den Besitz Das Gebaudeensemble bestehend aus Schloss mit ummauertem Schlossgarten Kirche Pfarrhaus Oberforsterei Rentamt und Gasthaus zum Lowen pragen den Ort bis heute Von Januar bis April 1945 wurde ein Teil der Vichy Regierung darunter Premierminister Pierre Laval und 13 Minister im Wilflinger Schloss interniert und dort von der Gestapo uberwacht Anfang September 1944 war die gesamte franzosische Marionettenregierung unter Marschall Petain und damit zunachst auch Laval wegen des Vormarsches der alliierten Truppen in Frankreich im Schloss Sigmaringen einquartiert worden Im Mai 1945 erreichten alliierte Truppen Wilflingen Das Schlossgut wird bis heute von den Freiherren Schenk von Stauffenberg bewirtschaftet Pfarrkirche BearbeitenDie barocke Pfarrkirche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stauffenberg Schloss wurde ab 1727 als Ersatz fur einen baufalligen Vorgangerbau neu errichtet Ein direkter Zugang fuhrt vom Schloss auf die obere der beiden Emporen Der Bauherr war der Konstanzer Furstbischof Johann Franz Schenk von Stauffenberg der den Kirchenneubau mit 6000 fl finanzierte Bereits 1728 vollendete man den Turm 1727 entstanden die Seitenaltare 1731 der Hochaltar Dennoch wurde die Kirche erst 1745 geweiht mit dem neuen Patrozinium St Johann Nepomuk Oben am Hochaltar ist ein Wappen des furstbischoflichen Bauherrn angebracht Den Hochaltar zieren Fruhwerke des Bildhauers Johann Joseph Christian 20 Jahrhundert BearbeitenIm Jahre 1912 erhielt Wilfingen eine erste Wasserleitung und 1914 einen Anschluss an das Stromnetz 1936 wurde Wilflingen dem inzwischen aufgelosten Landkreis Saulgau zugeordnet nbsp Ernst Junger Museum im Stauffenberg schen Forsthaus 2011 1999 wurde das Stauffenberg sche Forsthaus zu einem Junger Museum umgestaltet Der Schriftsteller Ernst Junger hatte von 1951 bis zu seinem Tod 1998 dieses Haus bewohnt Junger wurde dort u a von Bundesprasident Theodor Heuss Bundeskanzler Helmut Kohl dem franzosischen Prasidenten Francois Mitterrand dem spanischen Ministerprasidenten Felipe Gonzalez dem argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges dem baden wurttembergischen Ministerprasidenten Erwin Teufel vom Chemiker Albert Hofmann und den Schriftstellern Bruce Chatwin und Heiner Muller besucht Ebenfalls traf er 1986 in Wilflingen Anton Graf Schwerin von Krosigk den Sohn des ehemaligen Reichsfinanzminister des NS Regimes Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk Am 1 Januar 1975 wurde Wilflingen in die Gemeinde Langenenslingen eingegliedert 1 Wappen BearbeitenDas Wappen stammt aus dem Jahre 1970 Es beinhaltet einen stehenden rot bezungten blauen Wolf der uber einer bewurzelten grunen Lindenstange mit zwei grunen Blattern auf silbernem Grund steht Der Wolf bezieht sich auf den Ortsnamen Wilflingen und auf den fruheren Patron der Pfarrkirche St Lupus Literatur BearbeitenLandesbeschreibungen des Staatsarchives Sigmaringen Der Landkreis Biberach Hrsg Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach Band I Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 ISBN 3 7995 6185 4 Landesbeschreibungen des Staatsarchives Sigmaringen Der Landkreis Biberach Hrsg Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach Band II Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 ISBN 3 7995 6186 2 Hans Peter Biege u a Bildstock und Biotech Kirchen und Krane der Landkreis Biberach Biberacher Verlagsdruckerei Biberach 2011 ISBN 978 3 933614 93 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilflingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Wilflingen auf Welt der Wappen Schloss Wilflingen und seine WappenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 545 Normdaten Geografikum GND 2104566 5 lobid OGND AKS VIAF 158956387 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilflingen Langenenslingen amp oldid 232307455