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Dieser Artikel behandelt den Ort Faimingen Zum Adelsgeschlecht siehe Faimingen Adelsgeschlecht Faimingen ist ein Ortsteil der Stadt Lauingen im Landkreis Dillingen an der Donau im Regierungsbezirk Schwaben Bayern Er ist eine Station am touristisch bedeutsamen Donauradweg und der 2006 neu eroffneten Via Danubia Durch die Ausgrabungen des romischen Apollo Grannus Tempels gehort Faimingen zu den beachtenswertesten Romerorten in Bayern Das Dorf liegt im Donauried Durch eine Staustufe zur Wasserkraftnutzung ist ein Speichersee im Flusslauf entstanden der zahlreichen Vogelarten Heimat bietet Ein Landschaftsschutzgebiet sichert die wertvollen Auwaldbestande Der Blick nach Suden fallt unweigerlich auf die beiden machtigen Kuhlturme des Kernkraftwerks Gundremmingen Zwischen Faimingen und Lauingen mundet die Brenz von der Schwabischen Alb her kommend in die Donau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 2 1 Tempel 2 2 Brunnen 2 3 Kirche 3 Bodendenkmaler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn den Jahren 69 bis 79 n Chr erhielten romische Kohorten den Befehl die Donau zu uberqueren und weiter nach Germanien vorzudringen Nahe der Einmundung des Flusschens Brenz entstand nordlich der Donau ein Bruckenkopf zur Sicherung des Flussubergangs Kastell Phoebiana Phoebiana wird von dem romischen Geografen Claudius Ptolemaus erwahnt Durch die weitere militarische Expansion nach Norden entwickelte sich Faimingen erst zum Nachschublager und zog dann auch Siedler an Das Strassennetz wurde verbessert Die Siedlung wurde zum Verkehrsknotenpunkt mit Verbindungen uber Bad Cannstatt nach Mainz beziehungsweise uber die raetische Provinzhauptstadt Augsburg nach Salzburg oder Rom Das Heiligtum des Apollo Grannus war ein bekannter Wallfahrtsort und seinen 1000 Quadratmetern der grosste romische Tempel nordlich der Alpen Auch ein Aufenthalt des Kaisers Caracalla im Jahr 212 n Chr ist uberliefert wobei die Fachleute es auch fur moglich halten dass sich die Textstelle bei Cassius Dio auf das gallo romische Quellheiligtum von Grand Vosges bezieht 1 Ursprunglich war das Heiligtum dem keltischen Heilgott Grannus geweiht der dem romischen Gotterverstandnis im Profil des Gottes Apollo schon gelaufig war 2 und so in den romischen Gotterhimmel eingemeindet wurde Im Jahr 213 wurde wegen drohender Gefahr germanischer Einfalle nach Raetien der Ort durch eine mit Turmen und Toren versehene Mauer und einem Kastell geschutzt Mitte des 3 Jahrhunderts ruckten Roms Soldaten aus der Gegend ab Handel und Wirtschaft gingen zuruck Alamannenstamme durchzogen Raetien Am Sudteil der ehemaligen Romersiedlung weisen Funde auf ein Haufendorf der Alamannen hin Die romischen Steinbauten verfielen oder wurden zerstort Die Trummer der Ruinen dienten nachfolgenden Generationen als Steinbruch Einzelne Quader wurden auch beim Bau von Kirchen der Umgebung wiederverwendet Im Mittelalter lebte in Faimingen ein Adelsgeschlecht die Herren von Faimingen das sich nach dem Ort benannte und im fruhen 13 Jahrhundert das Kloster Obermedlingen stiftete Walter von Faimingen Aus dieser Familie ging der Wurzburger Domdechant 3 Friedrich Spat von Faimingen 1309 bis 1331 Bischof von Augsburg hervor Die Burg verfiel nach dem Aussterben des Faiminger Adelsgeschlechts Nach einigen Besitzerwechseln fiel Faimingen im 16 Jahrhundert durch Kauf an die landsassige Stadt Lauingen und wurde somit Teil des Herzogtums Pfalz Neuburg Am 1 April 1971 wurde Faimingen nach Lauingen Donau eingemeindet 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Faimingen Tempel Bearbeiten nbsp Teilrekonstruktion des Tempels in FaimingenAuf dem Gelande des Apollo Grannus Tempels wurde ein Freilichtmuseum errichtet Die nach Faimingen dem romischen Phoebiana fuhrenden Strassen liefen auf das Forum und den grossten romischen Tempelbau nordlich der Alpen zu Auf rund 40 ha wird das Ausmass der Anlage zu ihrer Blutezeit geschatzt In mehreren seit 1888 durchgefuhrten Grabungen legten Archaologen die Cella doppelte Saulenhalle und ihren Vorhof sowie weitere Fundamente umliegender Gebaude frei Der Tempel selbst ein etwa 1 000 m grosses Bauwerk diente der Verehrung des gallo romischen Heil und Quellgottes Apollo Grannus Es liegt eine Namensfusion des romischen Apollon der auch Gott der Heilkunst war mit dem Quell und Badegott Grannus der Kelten vor Das austretende klare Quellwasser wird zur uberregionalen Bedeutung von Phoebiana fur Kultbader und Trinkkuren mit gottlichem Beistand beigetragen haben Kaiser Caracalla hat Gott Apollo Grannus wegen Heilung seiner Leiden mit einem Geschenk Strassenausbau zum Heiligtum Phoebiana im Jahr 212 gedankt Brunnen Bearbeiten Im Zentrum Faimingens steht ein runder Brunnen der aufgrund seiner Bauweise hochst sehenswert ist Der Brunnen ist 77 Meter tief und wird als das neue Wahrzeichen bezeichnet da er erst 1967 gebaut wurde Kirche Bearbeiten Die Pfarrkirche St Blasius wurde 1710 1711 neu erbaut und ist mit hubschen barocken Altaren ausgestattet Bodendenkmaler BearbeitenSiehe Liste der Bodendenkmaler in Lauingen Donau Literatur BearbeitenFriedrich Drexel Das Kastell Faimingen Lieferung XXXV aus Bd VI B Nr 66c aus Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Heidelberg 1911 Johannes Eingartner Pia Eschbauer Gerhard Weber Faimingen Phoebiana I Der romische Tempelbezirk in Faimingen Phoebiana Limesforschungen Band 24 Philipp von Zabern Mainz 1993 Martin Muller Faimingen Phoebiana II Die romischen Grabfunde Limesforschungen Band 26 Philipp von Zabern Mainz 1999 Cassius Dio Romische Geschichte ubers von Otto Veh 5 Bde Artemis amp Winkler Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 538 03103 6 orig 1985 mit einer neuen Einleitung versehen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Faimingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Faimingen Reisefuhrer Apollo Grannus Tempel Romer in Bayern48 561666666667 10 410277777778 Koordinaten 48 34 N 10 25 OEinzelnachweise Bearbeiten siehe Literatur Cassius Dio Romische Geschichte Hans F Nohbauer Hrsg Die Chronik Bayers 3 Auflage Chronik Verlag im Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1994 ISBN 3 570 14430 5 S 36 Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 101 zu Friedrich Spet von Veimingen Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 446 Ortsteile der Stadt Lauingen Birkackerhofe Faimingen Frauenriedhausen Haidhof Helmeringen Katharinenhof Lauingen Ludwigsau Nenningshof Obere Haidhofsiedlung St Leonhard Untere Haidhofsiedlung Veitriedhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Faimingen amp oldid 237641956