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Der Apollo Grannus Tempel war ein romischer Tempel im bayerischen Faimingen bei Lauingen dem antiken Phoebiana Kaiser Caracalla erbat dort im Jahr 212 vom Gott Apollo Grannus die Heilung von seinen Leiden Der Name des Tempels beruht auf dem des romischen Gottes der Heilkunst Apollo und dem Quell und Badegott Grannus der Kelten Das klare Quellwasser trug zur uberregionalen Bedeutung von Phoebiana fur Kultbader und Trinkkuren bei Der Tempel von dem heute nur noch Uberreste vorhanden sind zahlt zu den grossten romischen Tempelbauten nordlich der Alpen Auf dem Gelande wurde 1987 ein Freilichtmuseum errichtet Teilrekonstruktion des Apollo Grannus Tempels Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Grabungsgeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAufbau Bearbeiten nbsp Plan des Tempels Die rotlichen Saulen sind noch vorhanden Zu seiner Blutezeit wird das Ausmass von Phoebiana auf ca 40 ha geschatzt Der Tempel selbst ist ca 1000 m gross Die nach Phoebiana fuhrenden Strassen liefen auf das Forum der Anlage zu Am heutigen Eingang im Suden der Anlage steht ein mittelalterlicher Brunnen 1 Von hier aus fuhren die Stufen einer Treppe zum inneren Saulengang Portikus II In der Verlangerung sieht man die vom Tempelhof Temenos ausgehende Rampe zum Tempelvorraum dem Pronaos Daran schliesst sich der Hauptraum die Cella an Acht der ursprunglich 14 Saulen der den Tempelhof dreiseitig umschliessenden Portikus sind erhalten bzw rekonstruiert Die westlichen Saulen zeigen noch einen Teil der Mauer zur ausseren Portikus Portikus I und sind uberdacht Hinter dem Tempel schliesst sich ein Laden Taberna an Hier finden sich Reste eines weiteren mittelalterlichen Brunnens 2 Von den Saulen der ausseren Portikus ist nur eine einzige im westlichen Teil erhalten Der ehemalige Verlauf des Saulenganges ist mit weisser Farbe auf den Weg gemalt Grabungsgeschichte Bearbeiten nbsp Magnus Scheller links bei den Ausgrabungen ca 1900Die ersten Grabungen begannen 1888 durch den Faiminger Dorflehrer Magnus Scheller In dieser und mehreren Folgegrabungen konnte der Tempel und Uberreste der angrenzenden Gebaude freigelegt werden Die heute sichtbare Teilrekonstruktion wurde durch die Funde von 150 Werksteinen 1972 in der Brenz sowie die gleiche Anzahl von Spolien aus der Kastellmauer moglich 1976 bis 1980 fanden im Auftrag der Romisch Germanischen Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts unter der Leitung von Gerhard Weber Ausgrabungen statt Letztendlich Aufschluss uber den Namen und Zweck der ergrabenen Befunde gaben die Funde zweier Meilensteine unter der Pfarrkirche der Nachbargemeinde Gundelfingen an der Donau im Jahr 1981 1 sowie eines dritten Meilensteins gleichen Inhalts im Jahr 2002 in Sontheim an der Brenz 2 Die auf den Meilensteinen angebrachten Inschriften stammen aus dem Jahr 212 213 und berichten von Baumassnahmen an Strassen und Brucken im Auftrag und vermutlich auch auf Kosten des Kaisers Caracalla Als Ziel der Strasse wird der Ortsname Phoebiana genannt der bereits aus spatantiken Schriftquellen bekannt war und sich durch die Inschriftenfunde nun mit dem modernen Faimingen identifizieren lasst 3 Literatur BearbeitenGerhard Weber Phoebianis Untersuchungen zum romischen Heiligtum von Faimingen und zu anderen Sakralbauten in der Provinz Raetien In Bericht der Romisch Germanischen Kommission Band 62 1981 S 104 217 Johannes Eingartner Pia Eschbaumer Gerhard Weber Faimingen Phoebiana I Der romische Tempelbezirk in Faimingen Phoebiana Limesforschungen Band 24 Zabern Mainz 1993 ISBN 3 8053 1320 9 Gerhard Weber Faimingen Stadt Lauingen Donau Lkr Dillingen a d Donau Schw Kastell und Vicus Phoebiana In Wolfgang Czysz u a Hrsg Die Romer in Bayern Theiss Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1058 6 S 441 444 Wolfgang Czysz Das Apollo Grannus Heiligtum im vicus von Faimingen In Vera Rupp Heide Birley Hrsg Landleben im romischen Deutschland Theiss Stuttgart 2012 ISBN 978 3 8062 2573 0 S 119 f Weblinks BearbeitenInformationen zur Tempelanlage auf der Homepage der Stadt LauingenEinzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Dietz Zwei neue Meilensteine Caracallas aus Gundelfingen Ldkr Dillingen a d Donau Reg Bez Bayerisch Schwaben In Germania Band 63 Nummer 1 1985 S 75 86 Digitalisat Anne Kolb Caracalla und Raetien In Tyche Band 18 2003 S 21 30 Hans Ulrich Nuber Gabriele Seitz Die Meilensteine des Caracalla aus dem Jahre 212 n Chr an der Strasse nach Aquae Phoebianae Faimingen In Jorg Biel Jorg Heiligmann Dirk Krausse Hrsg Landesarchaologie Festschrift fur Dieter Planck zum 65 Geburtstag Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg Band 100 Konrad Theiss Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2331 6 S 303 321 hier S 305 f und S 309 f 48 561705 10 408773 Koordinaten 48 33 42 1 N 10 24 31 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apollo Grannus Tempel Faimingen amp oldid 237866100