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Opfingen ist eine kreisangehorige Gemeinde im Alb Donau Kreis in Baden Wurttemberg Wappen Deutschlandkarte48 286944444444 9 8030555555556 504 Koordinaten 48 17 N 9 48 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis Alb Donau KreisHohe 504 m u NHNFlache 8 88 km2Einwohner 2358 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 266 Einwohner je km2Postleitzahl 89614Vorwahl 07391Kfz Kennzeichen ULGemeindeschlussel 08 4 25 093Adresse der Gemeindeverwaltung Schlosshofstrasse 10 89614 OpfingenWebsite www oepfingen deBurgermeister Andreas Braun CDU Lage der Gemeinde Opfingen im Alb Donau KreisKarte Opfingen von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Reformation und Gegenreformation 2 3 Wurttembergische Zeit 2 4 Nachkriegszeit 2 5 Religion 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Regelmassige Veranstaltungen 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenOpfingen liegt am Sudrand der Schwabischen Alb am nordlichen Donauufer zwischen Ehingen und Ulm Die Gemeinde grenzt im Norden an den Ortsteil Niederhofen der Gemeinde Allmendingen im Osten an Oberdischingen und die Stadt Erbach im Suden an den Ortsteil Risstissen der Stadt Ehingen und Griesingen sowie im Westen an den Ortsteil Gamerschwang der Stadt Ehingen Schutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Opfingen Die Donauaue ist auf Opfinger Gebiet als Landschaftsschutzgebiet Opfingen ausgewiesen Die Gemeinde hat zudem Anteil am FFH Gebiet Donau zwischen Munderkingen und Ulm und nordliche Iller 2 Geschichte BearbeitenGrabhugel aus der Hallstattzeit 1000 500 v Chr lassen auf eine fruhe Besiedlung der Gegend schliessen Mittelalter Bearbeiten Die dauerhafte Besiedlung von Opfingen erfolgte wohl bereits wenige Jahrzehnte nach der Landnahme durch die Alamannen Ende des 3 Jahrhunderts n Chr Moglicherweise schon im Laufe des 4 Jahrhunderts grundete ein alemannischer Anfuhrer namens Apfo oder Epfo eine solche Ansiedlung Wahrend des 6 Jahrhunderts geriet das Gebiet in den Machtbereich des Reichs der Franken und kam uber das Ostfrankenreich im 10 Jahrhundert zum Herzogtum Schwaben Opfingen wurde im Jahre 1127 erstmals urkundlich erwahnt Der Ort gehorte zu der Zeit den Grafen von Berg deren Herrschaft 1343 durch Verkauf an die Vorlande der Habsburger uberging Im Hoch und Spatmittelalter befanden sich in Opfingen zwei Niederadelsgeschlechter als Grundherren deren eines nach dem Ort Herren von Opfingen hiess Diese Herren waren eventuell mit den Herren von Griesingen stammesverwandt Das zweite Niederadelsgeschlecht waren die Herren von Berg die im Spatmittelalter ihren Sitz im Opfinger Schloss hatten Die Herren von Berg die uber Opfingen herrschten waren Lehensleute der Grafen von Berg aus Ehingen bekannt als Grafen von Berg Schelklingen Reformation und Gegenreformation Bearbeiten nbsp Ludwig Lutz von Freyberg Schloss Wurttemberg 1468 Opfingen 21 Mai 1545 und seine Ehefrau Heirat in 1488 Sibylla von Freyberg geb Gossenbrot 1479 1521 nbsp Georg Ludwig von Freyberg der Jungere 1574 Staufeneck 1631 im Jahre 1621 mit seiner zweiten Ehefrau Barbara von Eberstein die er 1589 auf Schloss Justingen geheiratet hatte Von 1621 bis 1626 war Georg Ludwig von Freyberg als Folge des verlorenen Opfinger Kriegs ein Gefangener der HabsburgerSeit dem fruhen 16 Jahrhundert erwarb die Angelberger Linie der Freiherren von Freyberg nach und nach samtliche Anteile der Grundherrschaft am Ort Die Freiherren von Freyberg waren Reichsritter im Ritterkanton Donau Michael von Freyberg heiratete Helena von Berg Opfingen und deren Sohn Ludwig genannt Lutz von Freyberg 1468 1545 ubernahm 1503 von seinem Vetter Heinrich von Berg den grossten Teil der Herrschaft am Ort Er nahm seinen Sitz im Oberen Schloss und baute es aus Lutz von Freyberg hatte gute Kontakte zu Kaiser und Reich und beherbergte 1507 Kaiser Maximilian in Opfingen der sich auf der Durchreise befand Die selbstherrliche Art des Lutz von Freyberg fuhrte zu grosser Unzufriedenheit bei den Opfinger Bauern die sich wahrend des Bauernkriegs im Marz 1525 dem Baltringer Haufen anschlossen Nach der Niederwerfung der Bauernaufstands durch die vom Schwabischen Bund gestellten Truppen des Bauernjorgs konnten Lutz von Freyberg und sein Sohn Georg Ludwig von Freyberg 1507 1562 die Herrschaft neu organisieren 1536 setzten sie die Reformation in Opfingen um 1541 ubernahm Georg Ludwig von Freyberg die Herrschaft Justingen und verlegte auch seinen Sitz ins dortige Schloss Die Sympathie Georg Ludwigs von Freyberg fur den Reformator Kaspar Schwenckfeld von Ossig fuhrte dazu dass er ihm die Erziehung seiner Sohne anvertraute Im Verlauf des Schmalkaldischen Kriegs 1546 bis 1547 mussten die Freyberger jedoch vor den kaiserlichen Truppen in die Reichsstadt Ulm fliehen und konnten erst nach Zahlung einer Geldbusse von 20 000 Gulden und dem Zugestandnis den Untertanen am Ort freie Religionsausubung zu gewahren wieder ihre Herrschaft fortfuhren 3 Die beiden Sohne des Georg Ludwig von Freyberg 1507 1562 teilten die Herrschaft des Vaters Wahrend Michael Ludwig von Freyberg in Justingen weiterhin die Reformation vorantrieb liess sein Bruder Ferdinand von Freyberg in Opfingen seinen Untertanen die Wahl ob sie katholisch oder evangelisch sein wollten Da Ferdinand von Freyberg 1583 ohne Nachkommen starb ubernahm sein Neffe Georg Ludwig der Jungere von Freyberg die Herrschaft in Opfingen Wie sein Vater Michael Ludwig von Freyberg 1582 war auch Georg Ludwig der Jungere von Freyberg 1574 1631 ein gluhender Verfechter der Reformation im Geiste Kaspar Schwenckfelds und ging rigoros gegen die katholische Geistlichkeit vor 4 Dies fuhrte zum sogenannten Opfinger Krieg 5 In der Nacht auf Ostermontag 1621 endete dieser mit der Gefangennahme Georg Ludwigs des Jungeren von Freyberg durch die auf Befehl von Herzog Leopold von Weingarten und Ehingen in Marsch gesetzten Truppen Von 1621 bis 1626 war Georg Ludwig der Jungere in Gefangenschaft 6 Sein Sohn Michael von Freyberg 1649 stand im Dreissigjahrigen Krieg auf Seiten der Protestanten und bekam von Konig Gustav II Adolf die Herrschaft uber die benachbarte Stadt Ehingen zugesprochen Dieser Anspruch liess sich jedoch nicht verwirklichen sondern fuhrte im Gegenteil dazu dass 1632 die kaiserlichen Truppen von Ehingen nach Opfingen zogen und beide Schlosser niederbrannten Die Schlosser wurden danach wieder aufgebaut Als Hieronymus Friedrich von Freyberg 1660 katholisch wurde war die Gegenreformation in Opfingen endgultig besiegelt und der generationenlange Konflikt mit den Habsburger Landesherren in Vorderosterreich somit beendet 7 Opfingen war im 18 Jahrhundert noch bis zum Aussterben der Freyberger Linie im Oberen Schloss 1774 in zwei Linien geteilt In diesem Jahr ubernahm die Freyberger Linie im Unteren Schloss wieder die gesamte Herrschaft am Ort Wurttembergische Zeit Bearbeiten 1805 fiel Opfingen an das Kurfurstentum Wurttemberg welches im Jahr darauf zum Konigreich erhoben wurde Die Freiherren von Freyberg verkauften ihre Herrschaft Opfingen samt Griesingen und Niederhofen 1809 an die Fursten von Thurn und Taxis Diese fuhrten uber ihre Vogtei Oggelsbeuren bis 1849 eine eigene standesherrliche Patrimonialverwaltung Erst danach gelangte Opfingen unter die direkte Verwaltung durch das Oberamt Ehingen Bei der Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Opfingen 1938 zum Landkreis Ehingen Nachkriegszeit Bearbeiten 1945 wurde Opfingen Teil der Franzosischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Land Baden Wurttemberg aufging Seit der Kreisreform von 1973 ist Opfingen Teil des Alb Donau Kreises Fast bis in die Gegenwart war die Landwirtschaft der alles pragende Wirtschaftszweig am Ort ist jedoch inzwischen fur den Grossteil der Einwohner vollig in den Hintergrund getreten Die meisten Berufstatigen pendeln zur Arbeit entweder nach Ehingen oder nach Ulm Etwa 280 Arbeitsplatze befinden sich in Opfingen Lediglich zwei Betriebe sind noch ausschliesslich landwirtschaftlich tatig 8 Religion Bearbeiten Kirche und Pfarrei St Martin sind seit 1275 nachweisbar Wie oben im Abschnitt Reformation und Gegenreformation beschrieben gab es von 1536 bis 1660 mit den vorderosterreichischen Landesherren und der Stadt Ehingen einen lange schwelenden und mehrfach in blutiger Gewalt eskalierten Konflikt da die Freiherren von Freyberg als Patronatsherren die Reformation mit wechselndem Erfolg durchzufuhren versuchten Zwolf Jahre nach Ende des Dreissigjahrigen Krieges kehrte Opfingen endgultig zum katholischen Ritus zuruck Die katholische Pfarrkirche wurde im 18 Jahrhundert in ihre heutige Form gebracht und 1862 nochmals etwas erweitert Die katholische Gemeinde St Martinus in Opfingen ist Teil der Seelsorgeeinheit Donau Riss des Dekanats Ehingen Ulm Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Dem Gemeinderat gehoren nach der Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 neben dem Burgermeister als Vorsitzenden zehn Mitglieder an Partei Stimmen SitzeCDU 61 89 6Unabhangige Liste Opfingen 31 23 3FDP 6 88 1Burgermeister Bearbeiten Karl Luddecke war von 1991 bis 2015 Burgermeister von Opfingen 9 Am 28 Juni 2015 wurde Andreas Braun zum Burgermeister gewahlt und trat am 3 September 2015 sein Amt an 10 Er wurde am 2 Juli 2023 fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt 11 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenOpfingen liegt an der Oberschwabischen Barockstrasse Bauwerke Gotische Pfarrkirche St Martin kam zur derzeitigen Form im 18 Jahrhundert und wurde 1862 durch einen Anbau am Kirchenschiff erweitert Oberes Schloss uber der Donau errichtet im 16 Jahrhundert nach dem Brand im Dreissigjahrigen Krieg wiedererrichtet mehrstockiges Steinhaus heute fur Wohnungen genutzt versehen mit einer Tafel die an den Reformator Kaspar Schwenckfeld erinnert Unteres Schloss errichtet im 17 Jahrhundert langgestreckter Bau mit mehreren Stockwerken und barocker Bemalung als Rathaus und fur Mietwohnungen genutzt nbsp Oberes Schloss nbsp Unteres Schloss nbsp Pfarrkirche Sankt MartinNatur 1922 1923 baute die Stadt Ulm den Donaukanal mit Stausee und Kraftwerk Dieser ist zwischenzeitlich ein wichtiges Uberwinterungs und Durchzugsgebiet fur Wasservogel Ausserdem stellt er Energie fur die Stadtwerke Ulm Neu Ulm her Musik Die Opfinger Schlosskonzerte wurden 1997 von Wolfgang Weller ins Leben gerufen Im 10 Jahr ihres Bestehens werden etwa 70 Konzerte mit ebenso vielen verschiedenen Kunstlern stattgefunden haben Die Konzertreihe hat mittlerweile einen Bekanntheitsgrad weit uber die Region hinaus Jahrlich finden etwa sechs Konzerte im Kulturraum des Unteren Schlosses statt Das Opfinger Weihnachtskonzert findet seit 1974 am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Turnhalle statt Veranstalter ist der Musikverein Opfingen e V mitwirkende sind in der Regel das Vororchester die Jugendkapelle und das aktive Orchester Das Weihnachtskonzert stellt den musikalischen Hohepunkt im Jahr dar Sportanlagen Opfingen hat zwei Sportplatze vier Tennisplatze und eine kleine Skateranlage Regelmassige Veranstaltungen BearbeitenFasching In der Faschingszeit wird der Ratzen Ball der Opfinger Narrengruppe Donau Ratzen gefeiert Starkbierfest Am dritten Wochenende nach der Fasnet findet das Opfinger Starkbierfest statt Begonnen wird am Freitagabend mit der Friday Club Night am Sonntag steht das ganze Fest unten dem Motto bayrische Gemutlichkeit Essen und Blasmusik runden das Fest des Fordervereins des MV Opfingen ab Sommerfest Im Sommer findet traditionell das sogenannte Sommerfest ehemals Wasserfest statt Osterlauf In Opfingen findet jedes Jahr ein grosser internationaler Osterlauf statt Es gibt einen 5 und 10 km Lauf sowie einen Halbmarathon Ausserdem werden noch Laufe fur Kinder angeboten Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Marquard II vom Berg 1528 1591 Bischof von Augsburg Dominicus Beck 1732 1791 Mathematiker Philosoph Benediktiner Matthias Dannenmayer 1744 1805 Kirchenhistoriker Professor in Freiburg und Wien Anton von Boscher 1814 1887 Jurist und Landtagsabgeordneter Andreas Dreher 1872 1953 Politiker SPD Landtagsabgeordneter Franz Gog 1907 1980 Jurist CDU und Politiker LandtagsabgeordneterPersonen die in Opfingen gelebt oder gewirkt haben Andreas Eschbach 1959 Schriftsteller lebte von 1967 bis 1978 in OpfingenLiteratur BearbeitenOpfingen In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Ehingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 3 Cotta sche Verlagsbuchhandlung 1826 S 184 186 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Opfingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Opfingen bei LEO BW Internetprasenz der Gemeinde Opfingen Rainer Seiler Opfingen im Mittelalter 2016 S 1 14 Rainer Seiler Opfingen im Mittelalter 2016 S 15 32Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Daten und Kartendienst der LUBW Rainer Seiler Opfingen im Mittelalter 2016 S 19 Rainer Seiler Opfingen im Mittelalter 2016 S 20 Rainer Seiler Opfingen im Mittelalter 2016 S 22 Rainer Seiler Opfingen im Mittelalter 2016 S 23 Gemeinde Allmendingen Hrsg Allmendingen Ein Heimatbuch zur Tausendjahr Feier 1961 Geschichtliches zu Gemeinde Opfingen Gemeinde Opfingen abgerufen am 2 April 2021 Karl Luddecke tritt in Opfingen nicht mehr an Sudwest Presse 22 Januar 2015 Karl Luddecke in Opfingen feierlich verabschiedet Sudwest Presse 22 August 2015 Andreas Braun bleibt Burgermeister von Opfingen In schwaebische de 2 Juli 2023 abgerufen am 3 Juli 2023 Stadte und Gemeinden im Alb Donau KreisStadte Blaubeuren Blaustein Dietenheim Ehingen Donau Erbach Laichingen Langenau Munderkingen Schelklingen nbsp Gemeinden Allmendingen Altheim Altheim Alb Amstetten Asselfingen Ballendorf Balzheim Beimerstetten Berghulen Bernstadt Borslingen Breitingen Dornstadt Emeringen Emerkingen Griesingen Grundsheim Hausen am Bussen Heroldstatt Holzkirch 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