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Rottenacker ist eine Gemeinde im Alb Donau Kreis in Baden Wurttemberg Die Gemeinde gehort der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen an Wappen Deutschlandkarte48 235555555556 9 6894444444444 530 Koordinaten 48 14 N 9 41 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis Alb Donau KreisHohe 530 m u NHNFlache 10 29 km2Einwohner 2238 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 217 Einwohner je km2Postleitzahl 89616Vorwahl 07393Kfz Kennzeichen ULGemeindeschlussel 08 4 25 104LOCODE DE RTAAdresse der Gemeindeverwaltung Buhlstrasse 7 89616 RottenackerWebsite www rottenacker deBurgermeister Karl HaulerLage der Gemeinde Rottenacker im Alb Donau KreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 19 Jahrhundert 2 4 Die Separatisten 2 5 Verwaltungszugehorigkeit 2 6 Religion 3 Burgermeister 4 Gemeinderat 5 Verkehr 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten nbsp Wasserkraftwerk an der Donau nbsp Im Rottenacker Kaminnest siedeln WeissstorcheRottenacker liegt am Rand der Schwabischen Alb sieben Kilometer sudwestlich von Ehingen Donau direkt an der Donau Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde grenzt im Norden und Osten an die Stadt Ehingen im Suden an Unterstadion und im Westen an die Stadt Munderkingen Schutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Obermarchtal Das Landschaftsschutzgebiet Rottenacker umfasst einen Teil der Donauaue den Weidachsee sowie die Gewanne Gruble und Fischgruben Uberdies hat die Gemeinde Anteil am FFH Gebiet Donau zwischen Munderkingen und Ulm und nordliche Iller 2 Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Rottenacker wurde im 6 bis 7 Jahrhundert vermutlich als frankische Siedlung gegrundet und wurde erstmals 1085 als apud Rotenakere und 1116 als Rotinakkier erwahnt das laut neueren Forschungen womoglich Platz wo die Gemeinde zusammentritt bedeutet Bis ins 14 Jahrhundert war der Ort als Reichslehen zwischen Graf von Berg und Graf von Wartstein geteilt dessen abhangige Ritterfamilien ihren Besitz im 14 Jahrhundert an das Kloster Blaubeuren ubergaben womit der Ort fast vollstandig in dessen Besitz gelangte 1447 ging der Ort an Wurttemberg wobei er ab 1536 unter der wurttembergischen Klosterverwaltung Blaubeuren stand Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Bauernkrieg nahmen Rottenackerer Bauern 1525 im Baltringer Haufen teil Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde der Ort stark zerstort weswegen er nach 1634 ausgestorben war und sich erst vier Jahre spater wieder vereinzelt Familien dort niederliessen Ab 1648 zogen viele Schweizer in den Ort ein 19 Jahrhundert Bearbeiten Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegrundeten Konigreich Wurttemberg wurde Rottenacker dem neu gebildeten Oberamt Ehingen zugeordnet Im 19 Jahrhundert gab es Auswanderungswellen in den Kaukasus und nach Nordamerika allein zwischen 1851 und 1854 suchten 28 Familien und 48 Ledige in Nordamerika eine neue Heimat 3 Mit dem Weiterbau der Donaubahn von Ehingen nach Scheer erhielt Rottenacker 1870 Anschluss an das Schienennetz der Wurttembergischen Eisenbahn Die Separatisten Bearbeiten Im spaten 18 Jahrhundert erlebte der Radikale Pietismus wieder einen Aufschwung denn viele Pietisten trennten sich aus religiosen Grunden von der Kirche In Wurttemberg nannte man sie allgemein Separatisten Seit 1785 stieg der Leinenweber Johann Georg Rapp aus Iptingen zum Anfuhrer der wurttembergischen Separatisten auf und versammelte etwa 2000 Anhanger Als Rapp 1803 in die Vereinigten Staaten auswanderte ubernahm die Separatistengruppe aus Rottenacker die Fuhrungsrolle im wurttembergischen Radikalpietismus Sie war 1800 auf Anregung der Magd Barbara Grubenmann aus Teufen im schweizerischen Kanton Appenzell Ausserrhoden entstanden die sich in Rottenacker aufhielt Etwa 70 Personen separierten sich von der Kirche Von Anfang an spielten politische Motive eine wichtige Rolle so beschimpften die Separatisten den wurttembergischen Kurfursten Friedrich und die herrschaftlichen Beamten Im Mai 1804 liess der Kurfurst 14 der radikalsten Manner durch ein Militarkommando verhaften und auf die Festung Hohenasperg bringen wo manche jahrelang in Gefangenschaft blieben Da sich manche Eltern weigerten ihre Kinder zur Schule zu schicken nahm man die Kinder weg und brachte sie in das Stuttgarter Waisenhaus Im Jahr 1811 kauften einige Separatisten das Vogthaus neben der Kirche und lebten in einer Gutergemeinschaft zusammen Schliesslich erwarb eine Separatistengruppe aus Wurttemberg 1816 das Schlossgut Brandenburg bei Dietenheim an der Iller mit dem Ziel eine radikalpietistische Kommunitat zu grunden Als Konig Friedrich das Ansinnen ablehnte wanderten die Separatisten in die Vereinigten Staaten aus und grundeten in Ohio die Siedlung Zoar 4 Dort lebten sie als Zoar Society in Gutergemeinschaft zusammen 5 Im Jahr 1898 musste die Zoar Society aufgelost werden nachdem eine nachwachsende Generation nicht mehr bereit war auf privates Eigentum zu verzichten 6 Verwaltungszugehorigkeit Bearbeiten Bei der Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Rottenacker 1938 zum Landkreis Ehingen 1945 wurde Rottenacker Teil der Franzosischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Land Baden Wurttemberg aufging Seit der Kreisreform von 1973 ist Rottenacker Teil des Alb Donau Kreises Religion Bearbeiten Die evangelische Kirchengemeinde Rottenacker liegt im Kirchenbezirk Blaubeuren der Wurttembergischen Landeskirche Der Bau der Pfarrkirche erfolgte 1485 und wurde 1882 und 1963 renoviert Burgermeister BearbeitenIm Oktober 2016 wurde Karl Hauler zum zweiten Mal wiedergewahlt Gemeinderat BearbeitenNach der Kommunalwahl im Mai 2014 hat der Gemeinderat zehn Mitglieder zwei Frauen und acht Manner Verkehr BearbeitenRottenacker liegt an der Bahnstrecke Ulm Sigmaringen Seit dem Fahrplanwechsel am 14 Dezember 2014 wird Rottenacker wieder regelmassig von Regionalbahnen bedient Das denkmalgeschutzte 1870 errichtete Empfangsgebaude des Bahnhofes steht jedoch leer und ist stark sanierungsbedurftig 7 Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenUlrich Tenngler 1447 1511 Landvogt und Autor Der Laienspiegel Konrad Sam um 1483 1533 Reformator Er stand schon 1520 mit Martin Luther in Verbindung und wurde 1524 vom Rat der Stadt Ulm zum Prediger berufen Franz Carl Hiemer 1768 1822 Maler Librettist und Schauspieler Johannes Breimaier 1776 1834 religioser Separatist Er regte 1819 in Zoar die Einfuhrung des Gemeineigentums an Ein englischer Zeitungsbericht von 1845 uber Zoar und vergleichbare religiose Gemeinschaftssiedlungen in den USA beeindruckte Friedrich Engels im Vorfeld des Kommunistischen Manifests von 1848 Friedrich von Grundler 1788 1869 deutscher Maschinenbauer Baurat Ferdinand Frauer 1878 1953 wurttembergischer Oberamtmann Christoph Diehm 1892 1960 SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Waffen SS und Polizei NSDAP Politiker Polizeiprasident sowie SS und Polizeifuhrer Gerhard Storz 1898 1983 Padagoge Schriftsteller Literaturwissenschaftler und Kultusminister des Landes Baden Wurttemberg Martin Storz 1900 1995 Landwirt Verwaltungsbeamter und 1953 1961 Landtagsabgeordneter CDU Literatur BearbeitenEberhard Fritz Separatisten und Separatistinnen in Rottenacker Eine ortliche Gruppe als Zentrum eines Netzwerks im fruhen 19 Jahrhundert In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 98 1998 S 66 158 Eberhard Fritz Roots of Zoar Ohio in early 19th century Wurttemberg The Separatist group of Rottenacker and its Circle Part one In Communal Societies 22 2002 S 27 44 Part two In Communal Societies 23 2003 S 29 44 Rottenacker In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Ehingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 3 Cotta sche Verlagsbuchhandlung 1826 S 193 195 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rottenacker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rottenacker bei LEO BW Website der Gemeinde RottenackerEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Daten und Kartendienst der LUBW Geschichte PDF rottenacker de Christian Buchholz will ein anders Leben fuhren Zoar eine radikal pietistische Siedlung wurttembergischer Auswanderer in den USA In Schwabische Heimat Nr 2 2018 S 177 184 wlb stuttgart de Eberhard Fritz From Wuerttemberg to Zoar Origins of a Separatist Community In American Communal Societies Quarterly Vol 13 No 1 January 2019 S 32 57 Rudolf Stumberger Das kommunistische Amerika Auf den Spuren utopischer Kommunen in den USA Mandelbaum Wien 2015 ISBN 978 3 85476 647 6 Die Separatisten von Zoar S 138 162 AuktionskatalogStadte und Gemeinden im Alb Donau KreisStadte Blaubeuren Blaustein Dietenheim Ehingen Donau Erbach Laichingen Langenau Munderkingen Schelklingen nbsp Gemeinden Allmendingen Altheim Altheim Alb Amstetten Asselfingen Ballendorf Balzheim Beimerstetten Berghulen Bernstadt Borslingen Breitingen Dornstadt Emeringen Emerkingen Griesingen Grundsheim Hausen am Bussen Heroldstatt Holzkirch Huttisheim Illerkirchberg Illerrieden Lauterach Lonsee Merklingen Neenstetten Nellingen Nerenstetten Oberdischingen Obermarchtal Oberstadion Ollingen Opfingen Rammingen Rechtenstein Rottenacker Schnurpflingen Setzingen Staig Untermarchtal Unterstadion Unterwachingen Weidenstetten Westerheim Westerstetten Normdaten Geografikum GND 4331850 2 lobid OGND AKS LCCN nr97000324 VIAF 127123755 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rottenacker amp oldid 236671777