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Gerhard Storz 19 August 1898 in Rottenacker 30 August 1983 in Leonberg war ein deutscher Padagoge Schriftsteller Literaturwissenschaftler CDU Politiker und von 1958 bis 1964 Kultusminister des Landes Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Familie und Privates 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Selbststandige Veroffentlichungen 4 1 Autobiografisches 5 Artikel und Aufsatze Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenGerhard Storz wurde am 19 August 1898 in Rottenacker Wurttemberg als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren Er besuchte in Esslingen am Neckar das Gymnasium das heutige Georgii Gymnasium und diente von 1916 bis 1918 als freiwilliger Unteroffizier im Ersten Weltkrieg Storz studierte Klassische Philologie Archaologie Philosophie und Germanistik in Tubingen Wahrend seines Studiums wurde er 1919 Mitglied der burschenschaftlichen Tubinger Konigsgesellschaft Roigel 1922 legte er sein Erstes Staatsexamen ab In dieser Zeit nahm er Unterricht an einer Schauspielschule Sein Referendariat machte er am Eberhard Ludwigs Gymnasium Stuttgart und legte 1923 sein Zweites Staatsexamen ab Bei Wilhelm Schmid wurde er uber Die sprachliche Darstellung des Wahrheitsbegriffes in der griechischen Literatur vor Plato promoviert Nach seinem Studiums arbeitete er einige Jahre als Theaterspielleiter und Regisseur bei der Wurttembergischen Volksbuhne Stuttgart und beim Badischen Staatstheater Karlsruhe 1932 trat er in den Schuldienst ein ging als Studienassessor an die Oberschule in Biberach an der Riss war dann ein Jahr lang Oberspielleiter des Stadttheaters Dortmund und kam 1935 als Studienrat an die Mergenthaler Oberschule in Schwabisch Hall Am 1 Juni 1933 wurde er Mitglied des Nationalsozialistischen Lehrerbundes NSLB Er wurde Mitglied der Reichstheaterkammer und bis 1934 35 der Buhnengenossenschaft Von 1935 bis zu deren Verbot 1943 schrieb er fur die renommierte Frankfurter Zeitung Der engagierte Lehrer uberzeugte Humanist und heimliche Gegner des Nationalsozialismus vergewisserte sich gegenseitig mit Dolf Sternberger seiner Dissidenz Zu seinen Schulern gehorte auch Erhard Eppler Aus Kriegsdienst 1944 45 und Gefangenschaft kehrte er im November 1945 zuruck und wurde 1947 zum Leiter seiner ehemaligen Oberschule in Schwabisch Hall berufen ab 1955 Gymnasium bei St Michael Daneben war er einige Zeit Studienleiter der Staatlichen Akademie fur Lehrerfortbildung auf der Comburg Als Gemeinderat und Mitbegrunder des Stadt und Kreisverbands der CDU engagierte sich Storz fur den demokratischen Neuanfang 1958 berief ihn Ministerprasident Gebhard Muller zum Kultusminister Als solcher war er u a fur die Reform der gymnasialen Oberstufe die Grundung der Universitaten Konstanz und Ulm den Ausbau der Padagogischen Hochschulen sowie fur bedeutende Kunsterwerbungen der Neuen Staatsgalerie in Stuttgart verantwortlich 1964 verzichtete er auf seinen Ministerposten und war in den folgenden Jahren als Honorarprofessor in Tubingen und als Gastprofessor an verschiedenen Universitaten in den USA und Kanada tatig Trotz seiner politischen Amter blieb Storz Schriftsteller war Mitglied des PEN Clubs und von 1966 bis 1972 Prasident der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung in Darmstadt Er veroffentlichte zahlreiche Titel insbesondere zu literaturwissenschaftlichen Themen befasste sich aber auch mit dem Theaterwesen gab Schulbucher fur den Deutschunterricht heraus schrieb Romane und Reiseberichte sowie zwei autobiografische Bucher Die Schillerforschung verdankt ihm wesentliche Impulse Er war Mitglied der Deutschen Schillergesellschaft deren Ausschuss er 1952 sowie von 1972 bis 1980 angehorte Zu seinen sprachkritischen Arbeiten gehort das zusammen mit Dolf Sternberger und Wilhelm Emanuel Suskind herausgegebene Buch Aus dem Worterbuch des Unmenschen 1957 uber die Sprache des Nationalsozialismus das auf einer zwischen 1945 und 1948 in der Zeitschrift Die Wandlung erschienenen Artikelserie beruhte Gerhard Storz starb am 30 August 1983 in Leonberg Familie und Privates BearbeitenGerhard Storz war verheiratet sein Sohn war der Filmemacher und Schriftsteller Oliver Storz 1929 2011 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1956 Ehrensenator der Universitat Tubingen 1963 Grosses Bundesverdienstkreuz 1965 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1965 Dr litt und Ehrendoktor Dr h c des Middlebury College of Modern Languages and Literatures in Vermont USA 1966 Konrad Duden Preis 1968 Johann Heinrich Merck Ehrung 1971 Schiller Gedachtnispreis1975 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1 1979 Ehrendoktor Dr h c der Universitat Stuttgart Schubart LiteraturpreisNach ihm benannt ist der von der Stiftung Humanismus heute vergebene Gerhard Storz Preis Er wird fur Auffuhrungen antiker Theaterstucke oder von Stucken die an die Tradition der Antike anknupfen vergeben Am alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb konnen Theatergruppen aus Schulen in Baden Wurttemberg teilnehmen In Biberach an der Riss wurde die Gerhard Storz Strasse nach ihm benannt Selbststandige Veroffentlichungen BearbeitenDas Theater in der Gegenwart Eine zeitkritische Betrachtung Karlsruhe 1927 Laienbrevier uber den Umgang mit der Sprache Frankfurt a Main 1937 Der Lehrer Erzahlung Frankfurt a Main 1937 unter dem Pseudonym Georg Leitenberger Das Drama Friedrich Schillers Frankfurt a Main 1937 Musik auf dem Lande Mit 15 Zeichnungen von Albert Fuss Frankfurt a Main 1939 unter dem Pseudonym Georg Leitenberger Der immerwahrende Garten Eine Erzahlung unter dem Pseudonym Georg Leitenberger Tubingen 1940 Gedanken uber die Dichtung Frankfurt a Main 1941 Die Einquartierung Erzahlung Stuttgart 1946 Jeanne d Arc und Schiller Eine Studie uber das Verhaltnis von Dichtung und Wirklichkeit Freiburg i Br 1947 Der Lehrer Erzahlung Stuttgart 1948 Reise nach Frankreich Erzahlung Stuttgart 1948 Umgang mit der Sprache Stuttgart 1948 Goethe Vigilien oder Versuche in der Kunst Dichtung zu verstehen Stuttgart 1953 Kennst du das Land Italien Con Amore bereist von Gerhard Storz Kleine Turmhausbucherei H 9 Stuttgart 1955 Sprache und Dichtung Munchen 1957 zusammen mit Dolf Sternberger und Wilhelm Emanuel Suskind Aus dem Worterbuch des Unmenschen Hamburg 1957 Der Dichter Schiller Stuttgart 1959 Friedrich Schiller Athenaum Schriften Bd 2 Frankfurt a Main Bonn 1960 Figuren und Prospekte Ausblicke auf Dichter und Mimen Sprache und Landschaft Stuttgart 1963 40 Jahre Freilichtspiele Schwabisch Hall Schwabisch Hall 1966 Schwabische Romantik Dichter und Dichterkreis im alten Wurttemberg Stuttgart 1967 Heinrich Heines Lyrische Dichtung Stuttgart 1971 Im Lauf der Jahre Ein Lebensbericht aus der ersten Jahrhunderthalfte Stuttgart 1973 Sprachanalyse ohne Sprache Bemerkungen zur modernen Linguistik Versuche Bd 21 Stuttgart 1975 Das Spiel auf der Treppe Freilichtspiele Schwabisch Hall Schwabisch Hall 1975 Zwischen Amt und Neigung Ein Lebensbericht aus der Zeit nach 1945 Stuttgart 1976 Capriccios Stuttgart 1978 Das Wort als Zeichen und Wirklichkeit Von der Zwienatur der Sprache Ein Essay Stuttgart 1980 Karl Eugen Der Furst und das alte gute Recht Stuttgart 1981 Deutsch als Aufgabe und Vergnugen Stuttgart 1984 Anm ohne Anspruch auf Vollstandigkeit Autobiografisches Bearbeiten Im Lauf der Jahre Ein Lebensbericht aus der ersten Jahrhunderthalfte Stuttgart 1973 Zwischen Amt und Neigung Ein Lebensbericht aus der Zeit nach 1945 Stuttgart 1976Artikel und Aufsatze Auswahl BearbeitenVenedig In Brot und Wein Jahresgabe Schwabischer Dichtung 1958 S 16 22 Meditation uber das Schwabische In Schwaben unter sich uber sich Frankfurt a Main 1976 S 195 199 Bemerkungen zu Mundart und Mundartdichtung In Badische Heimat 59 1979 S 71 74Literatur BearbeitenAndreas Thomasberger Storz Gerhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 450 Digitalisat Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 9 Nachtrage Koblenz 2021 S 172 174 Online PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard Storz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie aus der Schulerzeitung des Wieland Gymnasiums Biberach Stiftung Humanismus heute Gerhard Storz PreisEinzelnachweise Bearbeiten Verdienstorden des Landes Baden Wurttemberg Liste der Ordenstragerinnen und Ordenstrager 1975 2023 PDF 307 KB Staatsministerium Baden Wurttemberg 22 April 2023 S 4Kultusminister des Landes Baden Wurttemberg Gotthilf Schenkel Wilhelm Simpfendorfer Gerhard Storz Wilhelm Hahn Roman Herzog Gerhard Mayer Vorfelder Marianne Schultz Hector Annette Schavan Helmut Rau Marion Schick Gabriele Warminski Leitheusser Andreas Stoch Susanne Eisenmann Theresa Schopper Normdaten Person GND 118618733 lobid OGND AKS LCCN n50010852 NDL 00457861 VIAF 313271015 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Storz GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller Wissenschaftler und Politiker CDU KultusministerGEBURTSDATUM 19 August 1898GEBURTSORT Rottenacker Baden WurttembergSTERBEDATUM 30 August 1983STERBEORT Leonberg Baden Wurttemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Storz amp oldid 223368155