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Roman Herzog 5 April 1934 in Landshut 10 Januar 2017 in Bad Mergentheim 1 war ein deutscher Jurist und Politiker CDU Er war von 1994 bis 1999 der siebte Bundesprasident der Bundesrepublik Deutschland Zuvor war er von 1978 bis 1980 Kultus von 1980 bis 1983 Innenminister des Landes Baden Wurttemberg und von 1983 bis 1994 Richter des Bundesverfassungsgerichts ab 1987 als dessen Prasident Roman Herzog 2012 Als Bundesprasident war Herzog unter anderem fur seine Berliner Rede 1997 bekannt in der er fur einen Ruck durch Deutschland und mehr Reformbereitschaft in Gesellschaft und Politik warb Im Jahr 1996 fuhrte er den 27 Januar als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein Er erarbeitete federfuhrend die Europaische Grundrechtecharta und war Vorsitzender des Europaischen Konvents zur Erarbeitung einer Europaischen Verfassung Zudem pragte er im Jahr 2008 den Begriff Rentnerdemokratie Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Parteilaufbahn 1 3 Offentliche Amter 1 3 1 Land Rheinland Pfalz 1 3 2 Land Baden Wurttemberg 1 3 3 Bundesverfassungsgericht 1 3 4 Lehrauftrage 1 3 5 Bundesprasident 1 3 5 1 Uberraschende Kandidatur und Erfolg im dritten Wahlgang 1 3 5 2 Einfuhrung eines Opfergedenktags 1 3 5 3 Berliner Rede 1997 1 3 5 4 Bildungsreden 1 3 5 5 Staatsbesuche 1 4 Gesellschaftliches Engagement 1 5 Familie 2 Politik nach der Bundesprasidentschaftszeit 2 1 Rentnerdemokratie 2 2 Europaische Union 2 3 Kritik an der Funf Prozent Hurde 3 Ehrungen 4 Weiteres 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Roman Herzog wurde als Sohn des Archivars und Historikers Karl Theodor Herzog 1905 1980 und seiner Frau Helene geb Schulze 1902 1978 einer gelernten Bankkauffrau in Landshut geboren Nach dem mit der Durchschnittsnote 1 0 bestandenen Abitur am Hans Carossa Gymnasium Landshut absolvierte Herzog ab 1953 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen welches er nach sieben Semestern 1957 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete 1958 erfolgte seine Promotion zum Dr jur Thema seiner Dissertation war die Grundrechtsbeschrankung nach dem Grundgesetz und Europaische Menschenrechtskonvention Nach dem Referendariat legte er 1961 das Zweite Staatsexamen ab Er war dann bis 1964 wissenschaftlicher Assistent bei Theodor Maunz an der Juristischen Fakultat der Universitat Munchen In dieser Zeit fertigte er auch seine Habilitationsschrift uber Die Wesensmerkmale der Staatsorganisation in rechtlicher und entwicklungsgeschichtlicher Sicht an Nach einem Jahr als Privatdozent an der Universitat Munchen folgte Herzog 1965 dem Ruf der Freien Universitat Berlin als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl fur Staatsrecht und Politik Hier war er von 1967 bis 1968 Dekan und von 1968 bis 1969 Prodekan der Juristischen Fakultat Nach heftigen Konflikten mit Vertretern der Studentenbewegung folgte er 1969 dem Ruf der Deutschen Hochschule fur Verwaltungswissenschaften Speyer auf den Lehrstuhl fur Staatslehre und Politik von 1971 bis 1972 amtierte er als deren Rektor Herzog war ab 1964 Mitautor und herausgeber des als Standardwerk geltenden Grundgesetzkommentars Maunz Durig Herzog Scholz und ab 1966 Mitherausgeber des Evangelischen Staatslexikons Von 1981 bis 1994 war er Mitherausgeber der Wochenzeitung Christ und Welt Rheinischer Merkur 2000 moderierte er sechs Sendungen der Reihe Herzog spricht mit im Bayerischen Rundfunk Parteilaufbahn Bearbeiten Seit 1970 war Herzog Mitglied der CDU Von 1978 bis 1983 war er Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU In dieser Zeit gehorte er ab 1979 auch dem Bundesvorstand der CDU an Seit seiner Amtszeit als Bundesprasident ruhte seine Parteimitgliedschaft Allerdings leitete er als Bundesprasident a D die sogenannte Herzog Kommission der CDU die 2003 parallel zur Rurup Kommission der damaligen Bundesregierung einen Bericht vorlegte wie die deutschen Sozialversicherungen reformiert werden konnen Nachdem es auf dem Bundesparteitag der CDU in Leipzig beschlossen worden war bildete dieses Dokument die inhaltliche Grundlage fur den Wahlkampf von Angela Merkel im Jahr 2005 Offentliche Amter Bearbeiten nbsp Kandidatenplakat zur Landtagswahl in Rheinland Pfalz 1975 nbsp Herzog 1989 als Prasident des Bundesverfassungsgerichts rechts mit Hans A Engelhard Mitte nbsp Bundesprasident Herzog vor dem Rathaus Osnabruck 1998 Land Rheinland Pfalz Bearbeiten 1973 wurde er in die von Ministerprasident Helmut Kohl gefuhrte Landesregierung als Staatssekretar und Bevollmachtigter des Landes Rheinland Pfalz beim Bund berufen In dieser Funktion war Herzog zugleich Mitglied des Bundesrates Dieses Amt fuhrte er bis 1978 auch unter Ministerprasident Bernhard Vogel weiter Land Baden Wurttemberg Bearbeiten Von 1978 bis 1980 war er in der von Ministerprasident Lothar Spath gefuhrten Landesregierung Minister fur Kultus und Sport des Landes Baden Wurttemberg Nach der Wahl zum Landtag von Baden Wurttemberg 1980 zog Herzog als Abgeordneter fur den Wahlkreis Goppingen in das Landesparlament ein Er wechselte anschliessend vom Kultusministerium in das Amt des Innenministers des Landes Baden Wurttemberg das er bis 1983 ausubte Fur den Einsatz gegen Demonstranten rustete Baden Wurttemberg unter Innenminister Herzog die Polizei mit Gummischrot aus Ausserdem liess Herzog die Polizei mit dem Reizgas CS ausstatten und fuhrte fur Demonstranten die Kostenpflicht bei Polizeieinsatz mit unmittelbarem Zwang ein 2 Nach der Niederlegung seines Landtagsmandats ruckte Josef Wilhelm Hauser fur ihn nach Bundesverfassungsgericht Bearbeiten Nach Niederlegung des Landtagsmandats und des Ministeramts wurde Herzog am 20 Dezember 1983 dem Tag an dem der Prasident des Bundesverfassungsgerichts Ernst Benda in den Ruhestand trat und der bisherige Vizeprasident Wolfgang Zeidler zum Prasidenten ernannt wurde zum Vizeprasidenten und Vorsitzenden des Ersten Senats ernannt Mit Zeidlers Eintritt in den Ruhestand am 16 November 1987 folgte Herzog ihm im Amt des Prasidenten nach Er ubte dieses Amt bis zum 30 Juni 1994 aus Am 1 Juli 1994 trat er sein Amt als Bundesprasident an in das er am 23 Mai 1994 gewahlt worden war Seine Nachfolgerin als Prasident des Bundesverfassungsgerichts wurde am 14 September 1994 Jutta Limbach 1990 beriet Roman Herzog die letzte DDR Regierung und die Bundesregierung in Fragen des Einigungsvertrages und hier speziell zum Thema der Konfiskationen von 1945 bis 1949 3 Unter seinem Vorsitz wurden auch die Verfassungsbeschwerden zur Boden und Industriereform zuruckgewiesen 4 2009 setzte er sich fur eine Wiedergutmachungsinitiative ein die 2011 umgesetzt wurde Lehrauftrage Bearbeiten Neben seiner Tatigkeit als Verfassungsrichter hatte er als Honorarprofessor von 1984 bis 1994 einen Lehrauftrag an der Deutschen Hochschule fur Verwaltungswissenschaften Speyer und von 1986 bis 1994 an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Im Rahmen der Heinrich Hertz Gastprofessur 1999 2000 war Roman Herzog Gastprofessor an der Universitat Karlsruhe TH Bundesprasident Bearbeiten Herzog war deutscher Bundesprasident vom 1 Juli 1994 bis 30 Juni 1999 Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt unterhielt er ein Buro zur Erfullung nachwirkender Verpflichtungen als Alt Bundesprasident in Heilbronn 5 Uberraschende Kandidatur und Erfolg im dritten Wahlgang Bearbeiten Bei der Wahl des deutschen Bundesprasidenten am 23 Mai 1994 trat Roman Herzog als Kandidat der CDU CSU an nachdem der ursprunglich von der CDU vorgesehene Kandidat Steffen Heitmann nach umstrittenen Ausserungen zur Rolle der Frau zum Holocaust und uber Auslander am 25 November 1993 auf eine Kandidatur verzichtet hatte Herzog sollte als liberal geltender Kandidat insbesondere auch fur die FDP wahlbarer sein die mit Hildegard Hamm Brucher ihre Grande Dame als Kandidatin aufgestellt hatte Erst als Hamm Brucher nach dem zweiten Wahlgang ihre Kandidatur zuruckgezogen hatte setzte er sich im dritten Wahlgang mit den Stimmen von CDU CSU und FDP gegen den von der SPD nominierten Kandidaten Johannes Rau durch Auf eine erneute Kandidatur fur eine zweite Amtszeit bei der Bundesprasidentenwahl 1999 hatte Herzog bereits zum Amtsantritt verzichtet Rau wurde sein Nachfolger Einfuhrung eines Opfergedenktags Bearbeiten 1996 proklamierte Herzog den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus als Gedenktag in Deutschland was zur Einfuhrung einer Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus fuhrte In seiner ersten Rede fuhrte Herzog aus Die Erinnerung darf nicht enden sie muss auch kunftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen Es ist deshalb wichtig nun eine Form des Erinnerns zu finden die in die Zukunft wirkt Sie soll Trauer uber Leid und Verlust ausdrucken dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken Herzog sprach im Jahr 1999 erneut als Hauptredner der Gedenkstunde Berliner Rede 1997 Bearbeiten Grosse Beachtung fand Herzogs sogenannte Ruck Rede am 26 April 1997 in Berlin in der er sagte Durch Deutschland muss ein Ruck gehen Wir mussen Abschied nehmen von liebgewordenen Besitzstanden vor allen Dingen von den geistigen von den Schubladen und Kastchen in die wir gleich alles legen Alle sind angesprochen alle mussen Opfer bringen alle mussen mitmachen die Arbeitgeber indem sie Kosten nicht nur durch Entlassungen senken die Arbeitnehmer indem sie Arbeitszeit und lohne mit der Lage ihrer Betriebe in Einklang bringen die Gewerkschaften indem sie betriebsnahe Tarifabschlusse und flexiblere Arbeitsbeziehungen ermoglichen Bundestag und Bundesrat indem sie die grossen Reformprojekte jetzt rasch voranbringen die Interessengruppen in unserem Land indem sie nicht zu Lasten des Gemeininteresses wirken 6 7 Dieser Ruck wird seither oft zitiert teils auch satirisch Horst Kohler bezog sich darauf bei der Annahme seiner Wahl zum Bundesprasidenten am 23 Mai 2004 Warum bekommen wir den Ruck noch immer nicht hin Weil wir alle noch immer darauf warten dass er passiert Die Nachfolger im Amt des Bundesprasidenten griffen diese Rede auf und so entstand die Tradition der jahrlichen Berliner Rede die bis 2013 bestand Bildungsreden Bearbeiten Am 5 November 1997 hielt Roman Herzog eine vielbeachtete Bildungsrede 8 in der er mehr Wettbewerb und eine Starkung des Leistungsgedankens an deutschen Schulen forderte Er forderte Bildung musse aufgrund der Bedeutung fur den einzelnen wie fur Deutschland insgesamt auf die Titelseiten der Tageszeitungen geruckt werden Herzogs Bildungsbegriff wies hierbei eine starke Marktorientierung auf wirtschaftliche Praktikabilitat wurde in seinen Reden als entscheidendes Qualitatsmerkmal von guter Bildung betont Staatsbesuche Bearbeiten Hauptartikel Liste der Auslandsreisen von Bundesprasident Roman Herzog Gesellschaftliches Engagement Bearbeiten Von 1971 bis 1980 war er Vorsitzender der Kammer fur offentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland Von 1973 bis 1991 war er ordentliches Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD Von 1986 bis 1996 war er Vorsitzender der Freunde der Burgfestspiele Jagsthausen In den Jahren 1996 bis 2006 war er Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann Kunst Stiftung zur Forderung der neutestamentlichen Textforschung welches die Arbeit des Instituts fur Neutestamentliche Textforschung in Munster fordert Er war Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bundnis fur Kinder gegen Gewalt Von 2000 bis 2008 gehorte er der Jury zur Verleihung des Internationalen Nurnberger Menschenrechtspreises an Am 30 Oktober 2006 hat er den Namensvorsitz des ersten deutschen Inns Gruppe der internationalen juristischen Honor Society Phi Delta Phi an der Bucerius Law School ubernommen Er hat sich fur die Grundung der Nationalen Akademie der Technikwissenschaften Acatech eingesetzt und war Vorsitzender des Senates von Acatech Als Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung engagierte er sich fur den Artenschutz Von 1999 bis 2015 war Roman Herzog zudem Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Brandenburger Tor 9 Familie Bearbeiten Herzogs Vater Karl Theodor Herzog war zunachst kaufmannischer Angestellter und spater beim Stadtarchiv Landshut tatig dessen Direktor er schliesslich wurde Seine Mutter Helene geborene Schulze war gelernte Bankkauffrau ubte diesen Beruf nach der Eheschliessung jedoch nicht mehr aus Roman Herzog war in erster Ehe seit dem 2 August 1958 mit Christiane Krauss verheiratet aus der die Sohne Markus 1959 und Hans Georg 1964 hervor gingen Christiane Herzog starb am 19 Juni 2000 in Munchen und wurde in Landshut beerdigt Ab dem 4 September 2001 war Roman Herzog in zweiter Ehe mit Alexandra Freifrau von Berlichingen 1941 2023 verheiratet geb von Vultejus Er lebte zuletzt auf der dem Geschlecht von Berlichingen gehorenden Burg Jagsthausen Roman Herzog starb am 10 Januar 2017 im Alter von 82 Jahren in Bad Mergentheim Am 24 Januar 2017 fand ein Staatsakt im Berliner Dom statt und wurde am 27 Januar auf dem Friedhof Jagsthausen beigesetzt 10 11 Politik nach der Bundesprasidentschaftszeit BearbeitenHerzog war Vorsitzender des Konventkreises im Konvent fur Deutschland einer Denkfabrik die von Hans Olaf Henkel und Manfred Pohl gegrundet wurde Er war Schirmherr der nach ihm benannten und auf Initiative des Unternehmers und Wirtschaftsfunktionars Randolf Rodenstock begrundeten arbeitgeberfinanzierten Denkfabrik Roman Herzog Institut RHI Trager des RHI sind die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und der Verband der Bayerischen Metall und Elektro Industrie 12 Herzog engagierte sich auch fur Kampagnen der ebenfalls arbeitgeberfinanzierten Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft 13 14 Er war ausserdem Mitglied im politischen Verein Burgerkonvent Zudem war Herzog Vorsitzender des Kuratoriums der Konrad Adenauer Stiftung Roman Herzog leitete den ersten europaischen Konvent der zwischen Dezember 1999 und Oktober 2000 die Charta der Grundrechte der Europaischen Union erarbeitete Rentnerdemokratie Bearbeiten Aufruhr erzeugte Herzogs folgende Interviewausserung gegenuber der Bild Ich furchte wir sehen gerade die Vorboten einer Rentnerdemokratie Die Alteren werden immer mehr und alle Parteien nehmen uberproportional Rucksicht auf sie Das konnte am Ende in die Richtung gehen dass die Alteren die Jungeren ausplundern Oswald Metzger und Meinhard Miegel nahmen darauf in Bild und Die Welt Bezug und unterstutzten Herzog Herzog wollte damit den CDU Bundestagsabgeordneten Jens Spahn unterstutzen der eine geplante ausserplanmassige Rentenerhohung um 0 64 Prozent verhindern wollte und von Seniorenverbanden teils heftig deswegen kritisiert wurde Durch Einfuhrung des Begriffs Rentnerdemokratie in die offentliche Diskussion stand Herzog nun selbst im Kreuzfeuer der Kritik VdK Prasident Walter Hirrlinger ausserte sich verargert uber Herzogs Wortwahl Die Alteren plundern die Jungeren nicht aus sondern sie wollen wenigstens ein Quantchen vom Aufschwung mitkriegen damit sie nicht immer nur Kaufkraftminderungen hinnehmen mussen Achim Goerres kam in einer Untersuchung des Max Planck Instituts fur Gesellschaftsforschung zu dem Ergebnis dass die These von Rentnern als okonomische Pressure Group empirisch keine Faktengrundlage habe Bei einer Erhebung von Infratest dimap fur die ARD widersprachen 64 Prozent der Befragten Herzogs Aussage wonach die Parteien auf Kosten der Jungeren uberproportional Rucksicht auf Altere nehmen Nur 33 Prozent der Befragten stimmten Herzogs These zu Allerdings zeigte sich bei der Umfrage auch dass sich das Meinungsbild nach dem Alter unterschied Eine Mehrheit der 18 bis 34 Jahrigen teilte Herzogs Kritik an einem ubermassigen Einfluss der Alteren auf die Politik Befragte ab 35 Jahren verneinten dies hingegen mehrheitlich Bei den uber 45 Jahrigen waren es sogar 70 Prozent die Herzogs These ablehnten Europaische Union Bearbeiten Aus Anlass des 50 Jahrestages der Unterzeichnung der Romischen Vertrage 25 Marz 1957 kritisierte Herzog zusammen mit dem Direktor des Centrums fur Europaische Politik Luder Gerken Zentralisierungstendenzen durch die EU Dadurch sei die parlamentarische Demokratie in Deutschland in Gefahr 15 Im Mai 2011 etwa 1 5 Jahre nach Bekanntwerden der Eurokrise gab Herzog der Zeitung Junge Freiheit ein Interview in dem er die jetzige Arbeitsweise der EU kritisierte Diese Zeitung gilt als ein Sprachrohr der Neuen Rechten In diesem Interview warf Herzog der Bundesregierung dem Bundestag und dem Bundesrat vor durch ubermassiges Abgeben von Kompetenzen an die EU das Subsidiaritatsprinzip zu unterlaufen Und das wiederum ist fur mich ein Indiz dafur dass die EU Eliten die EU langst als entstehenden oder gar als bereits sehr weitgehend entstandenen Staat empfinden Aber das war nie so vereinbart und ist auch durch nichts demokratisch legitimiert 16 Kritik an der Funf Prozent Hurde Bearbeiten Aufgrund der Wahlerfolge der Partei Die Linke forderte Herzog 2008 erstmals eine Veranderung des Wahlrechtes im Grundgesetz und Bundeswahlgesetz Als Begrundung gab Herzog an dass ansonsten die Gefahr von Minderheitsregierungen bestehe 17 Im Mai 2012 kritisierte Herzog erneut die Funf Prozent Hurde Er erklarte Im Prinzip ist die Funf Prozent Hurde nicht mehr zeitgemass Eigentlich mussten wir die Hurde nach oben setzen Angesichts immer mehr kleinerer Parteien werde der Bundeskanzler ansonsten nicht mehr von einer grossen Mehrheit der Bevolkerung getragen Diese Entwicklung gefahrde die parlamentarische Demokratie 18 Welche von den kleineren uber der Funf Prozent Hurde liegenden Parteien CSU FDP Die Linke Bundnis 90 Die Grunen oder Piraten der Anlass zu seiner Sorge war konkretisierte er nicht Einige Medien stellten einen direkten Zusammenhang mit den Wahlerfolgen der Piratenpartei im selben Jahr und der zu diesem Zeitpunkt unmittelbar bevorstehenden Landtagswahl in Nordrhein Westfalen 2012 her 19 In einem Interview mit der Zeitung Die Welt wandte sich in der Folge der fruhere Prasident des Bundesverfassungsgerichts Hans Jurgen Papier gegen eine Verscharfung der Funf Prozent Hurde Er erklarte in diesem Zusammenhang Das halte ich nicht fur eine angemessene Losung zumal wenn darin eine gezielte Aktion gegen erfolgreiche neue Parteien gesehen werden konnte Im ubrigen durfte eine Erhohung der Sperrklausel schon aus verfassungsrechtlichen Grunden nicht in Betracht kommen 20 Ehrungen Bearbeiten1984 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 1992 Grosses Goldenes Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich 21 1994 Collane des Finnischen Ordens der Weissen Rose 1996 Ehrendoktorwurde der Universitat Oxford 1996 Ehrendoktorwurde der Ben Gurion Universitat des Negev in Be er Scheva Israel 1997 Karlspreis der Stadt Aachen 1997 Gross Stern des Ehrenzeichens fur Verdienste um die Republik Osterreich 22 1997 Grosskreuz mit Grosser Ordenskette des Verdienstordens der Italienischen Republik 1997 Collane des Ordens de Isabel la Catolica 1997 Auszeichnung in New York zusammen mit Vaclav Havel als Europaischer Staatsmann des Jahres 1998 Ehrendoktorwurde der Universitat Wroclaw Breslau Polen 1998 Leo Baeck Preis 1998 Ehrenburger von Berlin 1999 Ehrenburger von Bonn 1999 Ehrenburgerwurde seiner Geburtsstadt Landshut 1999 Grosskreuz des Drei Sterne Ordens 2000 Karl Valentin Orden der Munchner Faschingsgesellschaft Narrhalla 2001 Deutscher Mittelstandspreis des Dusseldorfer markt intern Verlags 2002 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 2003 Gustav Adolf Preis 2003 Franz Josef Strauss Preis 2005 Leibniz Ring Hannover des Presse Clubs Hannover 2006 Landshuter Friedenspreis 2009 Steiger Award 2010 Bayerische Staatsmedaille fur soziale Verdienste 2010 Lennart Bernadotte Medaille 23 2012 Europaischer Handwerkspreis 24 2015 Ehrenpreis der Friedrich August von Hayek StiftungWeiteres BearbeitenRoman Herzog Forschungspreis Soziale MarktwirtschaftSchriften BearbeitenGrundrechtsbeschrankung nach dem Grundgesetz und Europaische Menschenrechtskonvention Dissertation 1958 Die Wesensmerkmale der Staatsorganisation in rechtlicher und entwicklungsgeschichtlicher Sicht Habilitation 1964 Kommentar zum Grundgesetz Maunz Durig Herzog Mitherausgeber seit 1964 Evangelisches Staatslexikon Mitherausgeber seit 1966 Allgemeine Staatslehre 1971 Staaten der Fruhzeit Ursprunge und Herrschaftsformen C H Beck Munchen 1988 2 Auflage 1997 Staat und Recht im Wandel 1994 Vision Europa Antworten auf globale Herausforderungen Hamburg 1996 Kann man aus der Geschichte lernen Abera Verlag Hamburg 1997 Strukturmangel der Verfassung Erfahrungen mit dem Grundgesetz Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Munchen 2000 ISBN 3 421 05348 0 Wider den Kampf der Kulturen eine Friedensstrategie fur das 21 Jahrhundert herausgegeben von Theo Sommer Fischer Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 10 030210 9 Jahre der Politik die Erinnerungen Siedler Munchen 2007 ISBN 3 88680 870 X Marktwirtschaft in der Zwickmuhle Eine Antwort auf naheliegende Fragen Hohenheim Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 89850 189 7 Europa neu erfinden vom Uberstaat zur Burgerdemokratie Siedler Munchen 2014 ISBN 978 3 8275 0046 5 Literatur BearbeitenManfred Bissinger Hans Ulrich Jorges Der unbequeme Prasident Roman Herzog im Gesprach mit Manfred Bissinger und Hans Ulrich Jorges Hoffman und Campe Hamburg 1995 ISBN 3 455 11042 8 Kai Diekmann Ulrich Reitz Wolfgang Stock Roman Herzog Der neue Bundesprasident im Gesprach Lubbe Bergisch Gladbach 1994 ISBN 3 404 61299 X Werner Filmer Heribert Schwan Roman Herzog Die Biographie Goldmann Munchen 1996 ISBN 3 570 01189 5 Ulrich Muller Bildung als Megathema Roman Herzogs Anstosse zur Bildungspolitik in seiner Amtszeit als Bundesprasident 1994 1999 Helmrich Grevenbroich 2002 ISBN 3 9808344 1 7 che de PDF 945 kB Stefan Reker Roman Herzog Edition q Berlin 1995 ISBN 3 86124 287 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roman Herzog Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Roman Herzog Zitate Literatur von und uber Roman Herzog im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Roman Herzog in der Deutschen Digitalen Bibliothek Roman Herzog Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Biografie von Roman Herzog auf bundespraesident de Peter Voss fragt Roman Herzog 3sat 45 Minuten Bundesverfassungsgericht Pressemitteilung Nr 33 2014 vom 4 April 2014 zum 80 Geburtstag Herzogs Neuordnung Europas Wechsel der Aufgaben Reform der Institutionen Rede an der Universitat Zurich am 16 November 2011 Nachrufe zeit de spiegel de FAZ net sueddeutsche de Nachlass Bundesarchiv N 1839Einzelnachweise Bearbeiten bundespraesident de Konrad Adenauer Stiftung Wurdigung Ein Mahner und Versohner Die Todesanzeige der Familie nennt demgegenuber unter dem Todestag Jagsthausen den letzten Wohnsitz Herzogs sueddeutsche de Als erstes Bundesland rustet Baden Wurttemberg seine Polizei fur den Einsatz gegen Demonstranten mit Gummischrot aus Michael Naumann Am Anfang der Einheit stand eine Luge Zeit Online 29 Januar 2004 Nr 6 BVerfG Urteil vom 23 April 1991 Az 1 BvR 1170 1174 1175 90 BVerfGE 84 90 Bodenreform I Urteil des Ersten Senats unter Vorsitz von Roman Herzog Ehrensold Buro und Mitarbeiter Eine Frage von Moral und Anstand In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 11 Marz 2012 Berliner Reden bundespraesident de Stand 11 August 2011 Vision eines neuen Deutschlands Roman Herzog 1997 Rede im Video Rede von Bundesprasident Roman Herzog auf dem Berliner Bildungsforum im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt Roman Herzog Preis Abgerufen am 14 August 2017 Roman Herzog in Jagsthausen beigesetzt www stimme de Heilbronner Stimme 27 Januar 2017 Gedenken an Roman Herzog in Schontal Abschied von einem kritischen Geist SWR 28 Januar 2017 archiviert vom Original am 28 Januar 2017 abgerufen am 21 November 2018 Homepage des Roman Herzog Instituts Magazin Moderner Staat Schlanker Staat Diat Tipps fur ein modernes Gemeinwesen In presseportal de presseportal de abgerufen am 12 Januar 2017 Fruherer Bundesprasident stellt sich hinter Anliegen der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Herzog Soviel Sozialstaat ist unsozial In presseportal de presseportal de abgerufen am 12 Januar 2017 Gefahr aus Brussel rp online de Rheinische Post 13 Marz 2007 Altprasident Herzog kritisiert EU Kurs der Bundesregierung Interview mit Roman Herzog Auszug Vollstandiges Interview in Druckausgabe Junge Freiheit 21 2011 Herzog empfiehlt Anderung des Wahlrechts Memento vom 9 Marz 2009 im Internet Archive In Suddeutsche Zeitung 5 Marz 2008 Der Altbundesprasident im FOCUS Interview Roman Herzog will Funf Prozent Hurde reformieren focus de 12 Mai 2012 abgerufen am 16 Mai 2012 Roman Herzog 5 Prozent Hurde nicht mehr zeitgemass Vor den Wahlen in NRW warnt der fruhere Bundesprasident vor der Gefahrdung der parlamentarischen Demokratie durch kleinere Parteien Telepolis 13 Mai 2012 abgerufen am 16 Mai 2012 Interview in Die Welt 18 Mai 2012 zitiert nach Ex Verfassungsgerichtsprasident Papier gegen Aufhebung der Funf Prozent Hurde bei Wahlen beck aktuell beck de 18 Mai 2012 abgerufen am 20 Mai 2012 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Nobelpreistragertagungen ehren Roman Herzog als Motor des internationalen Wissenschaftsdialogs in Informationsdienst Wissenschaft vom 2 September 2010 abgerufen am 3 September 2010 Roman Herzog ist Trager des Europaischen Handwerkspreis Nordrhein Westfalischer Handwerkstag e V 8 November 2012 abgerufen am 10 Marz 2015 Bundesprasidenten der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss FDP 1949 1959 Heinrich Lubke CDU 1959 1969 Gustav Heinemann SPD 1969 1974 Walter Scheel FDP 1974 1979 Karl Carstens CDU 1979 1984 Richard von Weizsacker CDU 1984 1994 Roman Herzog CDU 1994 1999 Johannes Rau SPD 1999 2004 Horst Kohler CDU 2004 2010 Christian Wulff CDU 2010 2012 Joachim Gauck parteilos 2012 2017 Frank Walter Steinmeier SPD seit 2017 Prasidenten des Bundesverfassungsgerichts Hermann Hopker Aschoff 1951 1954 Josef Wintrich 1954 1958 Gebhard Muller 1959 1971 Ernst Benda 1971 1983 Wolfgang Zeidler 1983 1987 Roman Herzog 1987 1994 Jutta Limbach 1994 2002 Hans Jurgen Papier 2002 2010 Andreas Vosskuhle 2010 2020 Stephan Harbarth seit 2020 Vizeprasidenten des Bundesverfassungsgerichts Rudolf Katz 1951 1961 Friedrich Wilhelm Wagner 1961 1967 Walter Seuffert 1967 1975 Wolfgang Zeidler 1975 1983 Roman Herzog 1983 1987 Ernst Gottfried Mahrenholz 1987 1994 Jutta Limbach 1994 1994 Johann Friedrich Henschel 1994 1995 Otto Seidl 1995 1998 Hans Jurgen Papier 1998 2002 Winfried Hassemer 2002 2008 Andreas Vosskuhle 2008 2010 Ferdinand Kirchhof 2010 2018 Stephan Harbarth 2018 2020 Doris Konig seit 2020 Innenminister des Landes Baden Wurttemberg Fritz Ulrich 1952 1956 Viktor Renner 1956 1960 Hans Filbinger 1960 1966 Walter Krause 1966 1972 Karl Schiess 1972 1978 Lothar Spath 1978 Guntram Palm 1978 1980 Roman Herzog 1980 1983 Heinz Eyrich 1983 1984 Dietmar Schlee 1984 1992 Frieder Birzele 1992 1996 Thomas Schauble 1996 2004 Heribert Rech 2004 2011 Reinhold Gall 2011 2016 Thomas Strobl seit 2016 Kultusminister des Landes Baden Wurttemberg Gotthilf Schenkel Wilhelm Simpfendorfer Gerhard Storz Wilhelm Hahn Roman Herzog Gerhard Mayer Vorfelder Marianne Schultz Hector Annette Schavan Helmut Rau Marion Schick Gabriele Warminski Leitheusser Andreas Stoch Susanne Eisenmann Theresa SchopperTrager des Internationalen Karlspreises zu Aachen 1950 Richard Coudenhove Kalergi 1951 Hendrik Brugmans 1952 Alcide De Gasperi 1953 Jean Monnet 1954 Konrad Adenauer 1956 Winston Churchill 1957 Paul Henri Spaak 1958 Robert Schuman 1959 George C Marshall 1960 Joseph Bech 1961 Walter Hallstein 1963 Edward Heath 1964 Antonio Segni 1966 Jens Otto Krag 1967 Joseph Luns 1969 Europaische Kommission 1970 Francois Seydoux de Clausonne 1972 Roy Jenkins 1973 Salvador de Madariaga 1976 Leo Tindemans 1977 Walter Scheel 1978 Konstantinos Karamanlis 1979 Emilio Colombo 1981 Simone Veil 1982 Juan Carlos I 1984 Karl Carstens 1986 Das Volk von Luxemburg 1987 Henry Kissinger 1988 Francois Mitterrand und Kohl 1989 Frere Roger 1990 Gyula Horn 1991 Vaclav Havel 1992 Jacques Delors 1993 Felipe Gonzalez 1994 Gro Harlem Brundtland 1995 Franz Vranitzky 1996 Beatrix Niederlande 1997 Roman Herzog 1998 Bronislaw Geremek 1999 Tony Blair 2000 Bill Clinton 2001 Gyorgy Konrad 2002 Euro 2003 Valery Giscard d Estaing 2004 Pat Cox 2004 Ausserordentlicher Karlspreis Johannes Paul II 2005 Carlo Azeglio Ciampi 2006 Jean Claude Juncker 2007 Javier Solana 2008 Angela Merkel 2009 Andrea Riccardi 2010 Donald Tusk 2011 Jean Claude Trichet 2012 Wolfgang Schauble 2013 Dalia Grybauskaite 2014 Herman Van Rompuy 2015 Martin Schulz 2016 Franziskus 2017 Timothy Garton Ash 2018 Emmanuel Macron 2019 Antonio Guterres 2020 Klaus Johannis 2022 Maryja Kalesnikawa Weranika Zepkala Swjatlana Zichanouskaja 2023 Ukrainisches Volk Wolodymyr Selenskyj Siehe auch Karlspreis Liste der Preistrager Normdaten Person GND 119155087 lobid OGND AKS LCCN n86147250 VIAF 27123610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herzog RomanKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker CDU MdL deutscher Bundesprasident und Prasident des BVerfGGEBURTSDATUM 5 April 1934GEBURTSORT LandshutSTERBEDATUM 10 Januar 2017STERBEORT Bad Mergentheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roman Herzog amp oldid 238037873