www.wikidata.de-de.nina.az
Walter Richard Erwin Krause 21 Dezember 1912 in Munchen 4 Dezember 2000 in Mannheim war ein deutscher Politiker der SPD Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenWalter Richard Erwin Krause wurde 1912 als Sohn von aus Schlesien stammenden Eltern in Munchen geboren da der Vater hier eine Anstellung als Buchdrucker gefunden hatte Er wurde evangelisch getauft und lebte seit Mitte der 1920er Jahre in Mannheim wo er 1931 das Abitur ablegte Danach begann er das Studium der Naturwissenschaften an der Universitat Heidelberg wo er sich gestutzt auf ein sozialdemokratisch gepragtes Elternhaus auch politisch als Mitglied der Sozialistischen Studentengruppe engagierte deren letzter Vorsitzender er 1933 wurde Im Wintersemester 1933 34 wegen seiner politischen Haltung zwangsexmatrikuliert naherte sich Krause sozialdemokratischen Widerstandsgruppen an ohne dass es der Gestapo gelang ihn dafur zur Rechenschaft zu ziehen Wegen seiner politischen Einstellung konnte Krause seinen Berufswunsch Lehrer nicht verwirklichen und war im Zweiten Weltkrieg als Meteorologe im Reichswetterdienst eingesetzt Nach Kriegsende kam er nach Mannheim zuruck und wurde 1947 Dozent an der Stadtischen Ingenieurschule Im November 1945 trat er der SPD bei 1948 wurde er in den Kreisvorstand der SPD Mannheim gewahlt 1952 wurde er in den ersten Landtag des neuen Bundeslands Baden Wurttemberg gewahlt der gleichzeitig Verfassunggebende Landesversammlung war Er nahm im Verfassungsausschuss an den Beratungen uber die Verfassung teil 1955 in Mannheim zum Burgermeister fur Kultur Schule und Sport gewahlt setzte er sich in dieser Funktion erfolgreich fur die Umwandlung der Wirtschaftshochschule in eine Universitat ein forderte den zweiten Bildungsweg und baute das berufsbildende Schulwesen und die Einrichtungen der Erwachsenenbildung au und betrieb die Einrichtung von Fachraumen fur naturwissenschaftliche Facher an den Schulen Daneben ubernahm er in der SPD Landtagsfraktion zusatzliche Verantwortung von 1958 bis 1961 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender von 1961 bis 1964 gleichberechtigter Fraktionsvorsitzender und von 1964 bis 1966 alleiniger Vorsitzender Von 1966 bis 1968 war er als Nachfolger von Alex Moller Landesvorsitzender der SPD Baden Wurttemberg Nach Bildung der Grossen Koalition im Bund 1 Dezember 1966 Kabinett Kiesinger I hatte die FDP Baden Wurttemberg die Landesregierung Kabinett Kiesinger III verlassen Verhandlungen zwischen CDU SPD und FDP uber eine neue Regierungskoalition folgten Um eine Koalition zwischen SPD und FDP zu verhindern entschloss sich die CDU als starkste Partei fur ein Zusammengehen mit den Sozialdemokraten unter Zugestandnissen an die SPD Vorbedingung fur den Eintritt der Sozialdemokraten in die Regierung war die Regelung der seit 1952 als ungelost geltenden Schulfrage gewesen die bislang dem sudwurttembergischen Simultanschulwesen ein verfassungsmassig abgesichertes Reservatrecht eingeraumt hatte Die Einigung auf die grosse Koalition fand am 12 Dezember 1966 statt spater Nacht der langen Messer genannt Walter Krause wurde Innenminister und stellvertretender Ministerprasident im Kabinett Filbinger I Er war beteiligt am Kreisreformgesetz vom 26 Juli 1971 Inkrafttreten 1 Januar 1973 und am Regionalverbandsgesetz vom 26 Juli 1971 Die Kreisreform teilte das Land in neun Stadt und 35 Landkreise ein die vier Regierungsbezirke wurden nach ihrem jeweiligen Sitz benannt An einigen Stellen wurde die Abgrenzung zwischen den Regierungsbezirken verandert und damit der alte Grenzverlauf zwischen Baden und Wurttemberg verwischt Das Regionalverbandsgesetz ersetzte die bisher 20 regionalen Planungsgemeinschaften durch zwolf offentlich rechtliche Planungsverbande Mit den nachfolgenden Gesetzen zur Gemeindereform die am 1 Januar 1975 in Kraft traten schrumpfte die Zahl der selbstandigen Gemeinden von 3379 1969 auf 1110 Mit diesem Reformwerk wurde die bis heute gultige administrative Ordnung Baden Wurttembergs festgeschrieben und der lange Prozess der inneren Staatsgrundung eingeleitet Bei der Landtagswahl 1972 erhielt die CDU 52 9 der Stimmen und konnte deshalb alleine regieren bis 1992 Krause war nach der Wahl kurzzeitig wieder Fraktionsvorsitzender Als Hermann Veit im Marz 1973 starb wurde Krause dessen Nachfolger als stellvertretender Prasident des Landtags von Baden Wurttemberg und blieb es bis 1980 1976 gewann er ein Zweitmandat im neugebildeten Wahlkreis Mannheim III Zur Landtagswahl 1980 trat er aus Altersgrunden nicht mehr an Walter Krause starb 2000 in Mannheim Ehrungen Bearbeiten1969 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 1973 Grosses Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg Ehrenburger der Stadt Mannheim Im Jahr 2015 wurde eine Strasse in Mannheim nach Walter Krause benannt 2 Schriften BearbeitenWeltweite Aspekte der Kulturpolitik 1960 Mannheim will Universitatsstadt werden 1961 Die landespolitische Alternative SPD Rede des Vorsitzenden der SPD Fraktion am 15 Juli im Landtag von Baden Wurttemberg Haus des Landtags Pressestelle der SPD Landtagsfraktion Stuttgart 1964 Denkmodell zur Kreisreform Innenministerium Kreisreform Stuttgart 1969 Sonderbeilage des Staatsanzeigers fur Baden Wurttemberg Nr 101 Foderalismus morgen 1969 Herzinfarkt der Grossstadt Selbstverlag Stuttgart Mannheim 1975 Literatur BearbeitenGeorg Muller Walter Krause Ein Mannheimer fur Baden Wurttemberg Sonderveroffentlichung des Stadtarchivs Mannheim Nr 29 Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2003 ISBN 978 3 89735 242 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Krause im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Walter Krause und die baden wurttembergische Landespolitik Dissertation PDF Datei 9 07 MB Einzelnachweise Bearbeiten Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 25 Nr 85 8 Mai 1973 MARCHIVUM Mannheimer Strassennamen Walter Krause Strasse Abgerufen am 30 September 2018 Innenminister des Landes Baden Wurttemberg Fritz Ulrich 1952 1956 Viktor Renner 1956 1960 Hans Filbinger 1960 1966 Walter Krause 1966 1972 Karl Schiess 1972 1978 Lothar Spath 1978 Guntram Palm 1978 1980 Roman Herzog 1980 1983 Heinz Eyrich 1983 1984 Dietmar Schlee 1984 1992 Frieder Birzele 1992 1996 Thomas Schauble 1996 2004 Heribert Rech 2004 2011 Reinhold Gall 2011 2016 Thomas Strobl seit 2016 Landesvorsitzende der SPD Baden Wurttemberg Erwin Schoettle 1952 1962 Alex Moller 1962 1966 Walter Krause 1966 1968 Erwin Schoettle Heinz Buhringer und Eugen Loderer 1968 geschaftsfuhrend Heinz Buhringer 1968 1973 Erhard Eppler 1973 1981 Ulrich Lang 1981 1987 Ulrich Maurer 1987 1999 Ute Vogt 1999 2009 Nils Schmid 2009 2016 Leni Breymaier 2016 2018 Andreas Stoch seit 2018 Vorsitzende der SPD Fraktion im Landtag von Baden Wurttemberg Alex Moller 1952 1961 Walter Krause und Hermann Veit 1961 1964 Walter Krause 1964 1966 Walter Hirrlinger 1966 1968 Heinz Buhringer 1968 1972 Walter Krause 1972 1973 Rudolf Schieler 1973 1976 Erhard Eppler 1976 1980 Ulrich Lang 1980 1988 Dieter Spori 1988 1992 Ulrich Maurer 1992 2001 Wolfgang Drexler 2001 2006 Ute Vogt 2006 2008 Claus Schmiedel 2008 2016 Andreas Stoch seit 2016 Normdaten Person GND 119165643 lobid OGND AKS LCCN n95058382 VIAF 52493279 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krause WalterALTERNATIVNAMEN Krause Walter Richard Erwin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdLGEBURTSDATUM 21 Dezember 1912GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 4 Dezember 2000STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Krause Politiker 1912 amp oldid 229948502