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Alexander Johann Heinrich Friedrich Moller 26 April 1903 1 2 in Dortmund 2 Oktober 1985 in Karlsruhe war ein deutscher Politiker SPD Er war unter anderem Vorsitzender des SPD Landesverbandes Baden Wurttemberg und erster sozialdemokratischer Bundesfinanzminister Alex Moller 1973 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und beruflicher Werdegang bis 1945 1 2 Nach dem Krieg 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und beruflicher Werdegang bis 1945 Bearbeiten Moller war Sohn eines Reichsbahnsekretars und spateren Mitbegrunders der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und anwarter Er war Eisenbahn Supernumerar von Beruf In Halle an der Saale wurde er ab Januar 1923 Bezirksleiter des Deutschen Eisenbahner Verbandes DEV des spateren Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands EdED Zugleich ubernahm er 1923 die Bundesleitung der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und anwarter in Berlin Nach der Fusion der Reichsgewerkschaft mit dem DEV zum EdED ubernahm Moller bis 1933 diese Funktion Von 1928 bis 1933 vertrat er als jungster Mandatstrager den Wahlkreis Halle Merseburg im Preussischen Landtag Mit Beginn der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Moller verfolgt Da er dem Gedanken eines politischen Generalstreiks gegen die beginnende NS Herrschaft nahe stand wurde er vom 3 Mai bis 22 Mai 1933 in so genannte Schutzhaft in Halle an der Saale genommen Danach stand er unter Polizeiaufsicht und war Repressalien der Gestapo ausgesetzt Wahrend der NS Zeit bestritt er seinen Lebensunterhalt als Versicherungsvertreter zunachst bei der deutschen Niederlassung der international tatigen Phoenix dann nach deren Verbot im Jahre 1936 bis 1944 fur die Karlsruher Lebensversicherungs AG Er arbeitete sich bis zum stellvertretenden Vorstandsmitglied hoch Fur kurze Zeit leitete er in Gotha einen Ausweichbetrieb der Karlsruher Lebensversicherungs AG Nach dem Krieg Bearbeiten Nach Kriegsende war sein grosstes Interesse der Wiederaufbau der Lebensversicherung deren Vorstandsvorsitz er 1945 ubernahm und bis 1969 innehatte Moller gehorte ab 1946 der Verfassunggebenden Landesversammlung bzw dem Landtag von Wurttemberg Baden an zunachst fur den Wahlkreis Karlsruhe Land ab 1950 fur den Wahlkreis Karlsruhe Stadt 1952 zog er als Landtagsabgeordneter in den Landtag von Baden Wurttemberg ein dem er bis zum 5 Oktober 1961 angehorte Wegen seiner Wahl in den Deutschen Bundestag legte er sein Mandat nieder Sein Nachfolger wurde Walther Waldele 1958 wurde Moller in den Bundesvorstand der SPD gewahlt 1960 reiste er zusammen mit Klaus Schutz in die USA um sich John F Kennedys Wahlkampfideen fur die Prasidentschaftswahlen am 8 November 1960 abzuschauen Er selbst trat zur Bundestagswahl nicht im Wahlkreis Karlsruhe sondern Heidelberg an Uber einen sicheren Platz auf der Landesliste der SPD Baden Wurttemberg zog er in den Bundestag ein Sein Ziel der Posten des Bundesfinanzministers war in der Grossen Koalition 1966 1969 Kabinett Kiesinger jedoch an Franz Josef Strauss gegangen 1966 musste Moller nach schwachen Wahlergebnissen bei der Bundestagswahl 1965 den Vorsitz des SPD Landesverbandes Baden Wurttemberg aufgeben weil er sich laut innerparteilichen Kritikern nicht genug in der Landespolitik engagiert hatte Bei der Bundestagswahl am 28 September 1969 gewann er erstmals das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Heidelberg nbsp Grabmal Alex MollerIn der sozialliberalen Koalition wurde Moller Bundesfinanzminister im Kabinett unter Bundeskanzler Willy Brandt was seine politische Karriere kronte Da Moller 1971 die wachsenden Ausgaben der anderen Ministerien nicht tragen wollte und die Stabilitat der Finanzen in Gefahr sah reichte er am 12 Mai 1971 ein Rucktrittsgesuch beim Bundeskanzler ein der dieses annahm 1972 kandidierte er abermals fur den Bundestag und ubernahm den stellvertretenden Fraktionsvorsitz und den Vorsitz im Arbeitskreis Offentliche Finanzwirtschaft Zu den Vorstandswahlen der SPD 1973 trat er nicht mehr an blieb aber seiner Partei als Vorsitzender der Kontrollkommission bis 1979 eng verbunden 1976 strebte er aus Altersgrunden kein neues Bundestagsmandat mehr an Bis in die fruhen 1980er Jahre blieb Moller politisch tatig z B im Auftrag der Regierung Schmidt als Berater der agyptischen Regierung in weiteren Parteiamtern oder im Verwaltungsrat des Suddeutschen Rundfunks dessen Vorsitz er 1951 1969 innehatte In dieser Funktion war er auch Initiator der Schwetzinger Festspiele die seit 1952 vom Suddeutschen Rundfunk bzw deren Nachfolgeanstalt veranstaltet werden Aufgrund seiner Tatigkeit fur die Karlsruher Lebensversicherung AG wurde ihm der Spitzname Genosse Generaldirektor zuteil den er auch als Titel seiner 1978 erschienenen Memoiren verwendete Alex Moller wurde in Karlsruhe auf dem Friedhof Ruppurr beerdigt direkt neben dem Grab des ehemaligen Karlsruher Oberburgermeisters Otto Dullenkopf Der Grabstein von Alex Moller wurde von dem Bildhauer Otto Herbert Hajek gestaltet Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1949 Ehrensenator der TH Universitat Karlsruhe 1953 Dr Ing h c TH Universitat Karlsruhe 1953 Grosses Verdienstkreuz 1953 mit Stern 1963 und Schulterband 1968 der Bundesrepublik Deutschland 1973 Professorentitel des Landes Baden Wurttemberg 1975 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 3 1976 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1976 Grosses Goldenes Ehrenzeichen am Bande der Republik Osterreich 1981 Ehrenburger der Stadt Karlsruhe 1983 Burgermedaille der Stadt Heidelberg 1985 Bayerischer Verdienstorden Grosskreuz des Verdienstordens von Liberia Grosskreuz des Nil Ordens der Arabischen Republik AgyptenVeroffentlichungen BearbeitenSchuld durch Schulden Nutzen und Grenzen der Staatsverschuldung Droemer Knaur Munchen u a 1981 ISBN 3 426 26048 4 Tatort Politik Droemer Knaur Munchen u a 1982 ISBN 3 426 26060 3 Genosse Generaldirektor Droemer Knaur Munchen u a 1978 ISBN 3 426 05610 0 Reichsfinanzminister Matthias Erzberger und sein Reformwerk Blickpunkt Finanzen Informationshefte des Bundesministeriums fur Wirtschaft und Finanzen Bonn Heft 7 ZDB ID 507154 9 Herausgegeben vom Bundesministerium fur Wirtschaft und Finanzen Wilhelm Stollfuss in Kommission Bonn 1971 Literatur BearbeitenWalter Henkels 99 Bonner Kopfe durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 185ff Peter Koch Moller Alex In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 636 f Digitalisat Michael Kitzing Alex Moller Generaldirektor Parlamentarier Minister Eine Wurdigung anlasslich des 25 Todestages In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 158 2010 S 513 538 Gabriele Metzler Alex Moller In Reinhold Weber Ines Mayer Hrsg Politische Kopfe aus Sudwestdeutschland Schriften zur politischen Landeskunde Baden Wurttembergs Bd 33 Landeszentrale fur Politische Bildung Baden Wurttemberg Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018700 7 S 321 331 Robert Schwebler Walter Fohrenbach Hrsg Jahre der Wende Festgabe fur Alex Moller zum 65 Geburtstag Verlag Versicherungswirtschaft Karlsruhe 1968 Siegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Metropol Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 S 229 241 ff 579 f Kurzbiographie Weblinks BearbeitenWerke von und uber Alex Moller in der Deutschen Digitalen Bibliothek Alex Moller bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden Wurttemberg Nachlass BArch N 1369Einzelnachweise Bearbeiten Eugen Gerstenmaier In Der Spiegel Nr 24 1966 online Arnulf Baring Machtwechsel Die Ara Brandt Scheel Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1984 ISBN 3 421 06095 9 S 179 halt dagegen weiterhin 1897 fur das zutreffende Geburtsjahr Verdienstorden des Landes Baden Wurttemberg Liste der Ordenstragerinnen und Ordenstrager 1975 2023 PDF 307 KB Staatsministerium Baden Wurttemberg 22 April 2023 S 2Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland Fritz Schaffer CSU 1949 1957 Franz Etzel CDU 1957 1961 Heinz Starke FDP 1961 1962 Rolf Dahlgrun FDP 1962 1966 Kurt Schmucker CDU 1966 Franz Josef Strauss CSU 1966 1969 Alex Moller SPD 1969 1971 Karl Schiller SPD 1971 1972 Helmut Schmidt SPD 1972 1974 Hans Apel SPD 1974 1978 Hans Matthofer SPD 1978 1982 Manfred Lahnstein SPD 1982 Gerhard Stoltenberg CDU 1982 1989 Theo Waigel CSU 1989 1998 Oskar Lafontaine SPD 1998 1999 Werner Muller parteilos komm 1999 Hans Eichel SPD 1999 2005 Peer Steinbruck SPD 2005 2009 Wolfgang Schauble CDU 2009 2017 Peter Altmaier CDU komm 2017 2018 Olaf Scholz SPD 2018 2021 Christian Lindner FDP seit 2021 Siehe auch Bundesministerium der Finanzen und Liste der deutschen FinanzministerKabinett Brandt I 22 Oktober 1969 bis 15 Dezember 1972 Willy Brandt SPD Walter Scheel FDP Hans Dietrich Genscher FDP Gerhard Jahn SPD Alex Moller SPD Karl Schiller SPD Helmut Schmidt SPD Josef Ertl FDP Walter Arendt SPD Georg Leber SPD Kate Strobel SPD Lauritz Lauritzen SPD Egon Franke SPD Hans Leussink parteilos Klaus von Dohnanyi SPD Erhard Eppler SPD Horst Ehmke SPD Siehe auch Kabinett Brandt ILandesvorsitzende der SPD Baden Wurttemberg Erwin Schoettle 1952 1962 Alex Moller 1962 1966 Walter Krause 1966 1968 Erwin Schoettle Heinz Buhringer und Eugen Loderer 1968 geschaftsfuhrend Heinz Buhringer 1968 1973 Erhard Eppler 1973 1981 Ulrich Lang 1981 1987 Ulrich Maurer 1987 1999 Ute Vogt 1999 2009 Nils Schmid 2009 2016 Leni Breymaier 2016 2018 Andreas Stoch seit 2018 Vorsitzende der SPD Fraktion im Landtag von Baden Wurttemberg Alex Moller 1952 1961 Walter Krause und Hermann Veit 1961 1964 Walter Krause 1964 1966 Walter Hirrlinger 1966 1968 Heinz Buhringer 1968 1972 Walter Krause 1972 1973 Rudolf Schieler 1973 1976 Erhard Eppler 1976 1980 Ulrich Lang 1980 1988 Dieter Spori 1988 1992 Ulrich Maurer 1992 2001 Wolfgang Drexler 2001 2006 Ute Vogt 2006 2008 Claus Schmiedel 2008 2016 Andreas Stoch seit 2016 Normdaten Person GND 118583026 lobid OGND AKS LCCN n82050762 VIAF 40170686 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moller AlexALTERNATIVNAMEN Moller Alexander Johann Heinrich Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdL MdBGEBURTSDATUM 26 April 1903GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 2 Oktober 1985STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alex Moller amp oldid 235586048