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Manfred Paul Lahnstein 20 Dezember 1937 in Erkrath ist ein deutscher Manager Unternehmensberater und ehemaliger Politiker SPD Er war 1982 Bundesminister der Finanzen und Bundesminister fur Wirtschaft und von 1983 bis 2004 fur die Bertelsmann AG tatig Manfred Lahnstein 2005 Lahnstein mit Chaim Herzog links im Jahr 1997Manfred Lahnstein auf einer Pressekonferenz 1983 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gesellschaftliche Aktivitaten 3 Politische Positionen 4 Familie 5 Ehrungen und Auszeichnungen 6 Schriften 7 Weblinks 8 QuellenLeben BearbeitenManfred Lahnstein wurde als Sohn des Landarztes Walter Lahnstein und dessen Frau Hertha in Erkrath geboren wo er mit drei Geschwistern in einer Werkswohnung der Weeberei de Weerth aufwuchs 1 2 3 Sein Vater starb als er acht Jahre alt war Nach dem Besuch der Volksschule in Erkrath und dem absolvierten Abitur 1957 am neusprachlichen Gymnasium in Dusseldorf Gerresheim begann Lahnstein ein Studium der Wirtschafts und Sozialwissenschaften an der Universitat zu Koln welches er 1961 als Diplom Volkswirt beendete Lahnstein ist seit 1959 Mitglied der SPD Seine Karriere begann 1961 Bis 1964 war er als Jugendbildungsreferent Arbeit und Lernen beim DGB Landesbezirk Nordrhein Westfalen 1964 wurde er stellvertretender Burgermeister von Erkrath Parallel war er ab 1961 Sekretar beim Europaischen Gewerkschaftsbund zunachst in Dusseldorf und ab 1965 in Brussel als deutscher Vertreter des DGB im Zustandigkeitsbereich Wirtschaft Anfang der 1960er Jahre war er Posaunist der Dusseldorfer Feetwarmers deren Saxofonist Klaus Doldinger es spater zu internationalem Ruhm brachte 1967 wurde Lahnstein Mitglied des Stabs von Wilhelm Haferkamp dem Kommissar fur Energie bei der EG Von 1971 bis 1973 stand er Haferkamp mittlerweile Vizeprasident der Europaischen Kommission als Kabinettschef zur Seite Als Abteilungsleiter Wirtschaft und Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt unter Bundeskanzler Willy Brandt wechselte er 1973 nach Bonn Von 1974 bis 1977 ubernahm Lahnstein die Leitung der Abteilung Grundsatzfragen im Bundesministerium der Finanzen unter Hans Apel Im Mai 1977 wurde er zum Staatssekretar fur Geld Kredit Internationale Finanzen und Europa im Bundesministerium der Finanzen und nach der Bundestagswahl 1980 am 1 Dezember 1980 zum Chef des Bundeskanzleramts unter Bundeskanzler Helmut Schmidt ernannt Zugleich war er Beauftragter fur die Nachrichtendienste des Bundes Am 28 April 1982 wurde er im Rahmen einer Kabinettsumbildung zum Bundesminister der Finanzen in der von Bundeskanzler Helmut Schmidt gefuhrten Bundesregierung ernannt und damit Nachfolger von Hans Matthofer Nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition leitete er zusatzlich ab dem 17 September 1982 das Bundesministerium fur Wirtschaft Nach der Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler Misstrauensvotum schied Lahnstein am 4 Oktober 1982 aus der Bundesregierung aus Lahnstein war vom Beginn der 10 Wahlperiode bis zu seiner Mandatsniederlegung am 31 August 1983 kurzzeitig Mitglied des Deutschen Bundestages Er ist uber die Landesliste Nordrhein Westfalen in den Bundestag eingezogen 1983 wurde Lahnstein von der Bertelsmann AG in Gutersloh aus dem Bundestag abgeworben Bei Bertelsmann war er zunachst im Vorstand verantwortlich fur den Bereich Elektronische Medien RTL Gruppe und wechselte 1994 als Mitglied in den Aufsichtsrat Als Vorstand wurde Lahnstein abberufen weil er als fur elektronische Medien zustandiger Bertelsmann Vorstand und Vorsitzender des Vox Beirates als hauptverantwortlich fur das Scheitern des ambitioniert gestarteten TV Senders Vox galt 4 Von 1998 bis 2004 war er fur den Bertelsmann Konzern als Sonderbeauftragter des Vorstandes tatig Von 1986 bis 2015 lehrte er als Professor fur Wirtschaftswissenschaften am Institut fur Kultur und Medienmanagement der Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 5 Seit 1994 leitet er von Hamburg aus die Unternehmensberatung Lahnstein amp Partner International Consultants Zwischen 2009 und 2014 wurde er in den Aufsichtsrat der in London ansassigen Investmentgesellschaft RiverRock European Capital Partners LLP berufen Lahnstein ist Berater des saudischen Mischkonzerns Olayan Group und der Investmentbank Rothschild Gesellschaftliche Aktivitaten BearbeitenSeit 1967 Mitglied der Deutsch Israelischen Gesellschaft Dort ubernahm er Anfang der 1990er Jahre das Amt des Schatzmeisters Von 1994 bis 2006 war er deren Prasident Von 1993 bis 2005 war Lahnstein Mitglied der Trilateralen Kommission Von 1996 bis Ende 2019 war er Vorsitzender des Kuratoriums der Zeit Stiftung 6 Er engagiert sich fur die Hamburgische Staatsoper das Thalia Theater die Hochschule fur Musik und Theater Hamburg die Bucerius Law School und insbesondere die Autorentheatertage einem Theaterfestival im Norden Deutschlands Lahnstein gehorte der Freitagsgesellschaft Helmut Schmidts an 7 Ab 2001 war Lahnstein als erster Deutscher und Nicht Jude Vorsitzender im Aufsichtsrat der Universitat Haifa Chairman of the Board of Governors dessen Governor er bereits seit 1996 war seitdem ist er Ehrenmitglied auf Lebenszeit 8 Er ist Kuratoriumsmitglied des Forum Tiberius und gehort zu den Unterstutzern der Charta der Digitalen Grundrechte der Europaischen Union die Ende November 2016 veroffentlicht wurde Politische Positionen BearbeitenIm Jahr 2011 erklarte Lahnstein er verstehe sich als liberaler Sozialdemokrat und kritisierte das Hamburger Programm der SPD als Ausdruck eines verengten Freiheitsverstandnisses als populistisch und als gefahrliche n Ausfluss eines dumpfen Harmoniebedurfnisses Fur die Zukunft sieht er den Hauptgegner der SPD in der Partei der Grunen 9 Familie BearbeitenManfred Lahnstein ist verheiratet mit Sonja Lahnstein Kandel Sie leben in Hamburg und haben eine gemeinsame Tochter und einen Sohn aus Lahnsteins erster Ehe den Finanzmanager Florian Lahnstein Seine Nichte ist die Schauspielerin Miriam Lahnstein Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenBundesverdienstkreuz I Klasse 2001 Moses Mendelssohn Medaille 2006 des Moses Mendelssohn Zentrums fur europaisch judische Studien 10 Ehrendoktorwurde der Universitat Haifa 2007 Manfred Lahnstein Stipendium an der Universitat Haifa 2007 11 Grosse Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2007 12 Ehrendoktorwurde der Universitat Hamburg 2008 Schriften BearbeitenKonjunktursteuerung eine Illusion Gabler Verlag 1980 Die Feuerwehr als Brandstifter Droemer Knaur 2002 Mut zum Risiko Gabler Verlag 2002 Massel und Chuzpe Hoffmann amp Campe 2004 Die gefesselte Kanzlerin Lubbe 2006 Die offene Wunde Lubbe Bastei 2007 Die asiatische Herausforderung Hoffmann und Campe Hamburg 2012 ISBN 978 3 455 50269 5 als Herausgeber Der Freiheit eine Rettungsgasse Nomos Baden Baden 2020 ISBN 978 3 8487 8041 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Manfred Lahnstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Manfred Lahnstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zur Verleihung der Ehrendoktorwurde der Universitat Hamburg PDF Datei 878 kB Dossier zu Manfred Lahnstein bei Spiegel OnlineQuellen Bearbeiten Vize Burgermeisterin ist ein Meisje Auch die Rheinische Post stellt Sabine Lahnstein vor SPD Erkrath 21 Juli 2014 abgerufen am 30 Marz 2022 deutsch Manfred P Lahnstein Abgerufen am 30 Marz 2022 englisch Manfred Lahnstein Vom Hilfskassierer im SPD Ortsverein Erkrath zum Bundesfinanzminister pdf SPD Kreisverband Mettmann 30 Marz 2022 archiviert vom Original abgerufen am 15 September 2023 Zur Person Manfred Lahnstein 1 Marz 2001 abgerufen am 15 September 2023 Manfred Lahnstein verlasst nach knapp 30 Jahren die HfMT kmm hfmt hamburg de 20 Juni 2015 abgerufen am 10 Dezember 2021 Manfred Lahnstein ubergibt Kuratoriumsvorsitz der ZEIT Stiftung an Burkhard Schwenker www zeit stiftung de abgerufen am 10 Dezember 2021 Objekt der Woche Die Freitagsgesellschaft In helmut schmidt de 23 November 2018 abgerufen am 5 Februar 2023 Wir mussen uns mit unseren Vorurteilen auseinandersetzen Abgerufen am 30 Mai 2022 Auftaktveranstaltung Herausforderungen sozialliberaler Politik mit Prof Dr h c Manfred Lahnstein in der Bucerius Law School am 23 Juni 2011 Archiviert vom Original abgerufen am 15 September 2023 1 2 Vorlage Toter Link www deutsch israelische gesellschaft de Moses Mendelssohn Medaille geht an Manfred Lahnstein Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 31 Oktober 2006 Zeit Stiftung 1 2 Vorlage Toter Link www uni haifa de Ehre wem Ehre gebuhrt Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven PDF 31 Mai 2007 Bundesprasidialamt 1 2 Vorlage Toter Link www bundespraesident de Ordensverleihungen zum Tag der Deutschen Einheit Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 4 Oktober 2007 Chef des Bundeskanzleramtes Franz Josef Wuermeling CDU 1949 1951 Otto Lenz CDU 1951 1953 Hans Globke CDU 1953 1963 Ludger Westrick CDU 1963 1966 Werner Knieper parteilos 1966 1967 Karl Carstens CDU 1968 1969 Horst Ehmke SPD 1969 1972 Horst Grabert SPD 1972 1974 Manfred Schuler SPD 1974 1980 Manfred Lahnstein SPD 1980 1982 Gerhard Konow parteilos 1982 Waldemar Schreckenberger CDU 1982 1984 Wolfgang Schauble CDU 1984 1989 Rudolf Seiters CDU 1989 1991 Friedrich Bohl CDU 1991 1998 Bodo Hombach SPD 1998 1999 Frank Walter Steinmeier SPD 1999 2005 Thomas de Maiziere CDU 2005 2009 Ronald Pofalla CDU 2009 2013 Peter Altmaier CDU 2013 2018 Helge Braun CDU 2018 2021 Wolfgang Schmidt SPD seit 2021 Siehe auch Bundeskanzleramt Deutschland und Liste der Chefs des BundeskanzleramtsFinanzminister der Bundesrepublik Deutschland Fritz Schaffer CSU 1949 1957 Franz Etzel CDU 1957 1961 Heinz Starke FDP 1961 1962 Rolf Dahlgrun FDP 1962 1966 Kurt Schmucker CDU 1966 Franz Josef Strauss CSU 1966 1969 Alex Moller SPD 1969 1971 Karl Schiller SPD 1971 1972 Helmut Schmidt SPD 1972 1974 Hans Apel SPD 1974 1978 Hans Matthofer SPD 1978 1982 Manfred Lahnstein SPD 1982 Gerhard Stoltenberg CDU 1982 1989 Theo Waigel CSU 1989 1998 Oskar Lafontaine SPD 1998 1999 Werner Muller parteilos komm 1999 Hans Eichel SPD 1999 2005 Peer Steinbruck SPD 2005 2009 Wolfgang Schauble CDU 2009 2017 Peter Altmaier CDU komm 2017 2018 Olaf Scholz SPD 2018 2021 Christian Lindner FDP seit 2021 Siehe auch Bundesministerium der Finanzen und Liste der deutschen FinanzministerWirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland Ludwig Erhard parteilos 1949 1963 Kurt Schmucker CDU 1963 1966 Karl Schiller SPD 1966 1972 Helmut Schmidt SPD 1972 Hans Friderichs FDP 1972 1977 Otto Graf Lambsdorff FDP 1977 1982 Manfred Lahnstein SPD 1982 Otto Graf Lambsdorff FDP 1982 1984 Martin Bangemann FDP 1984 1988 Helmut Haussmann FDP 1988 1991 Jurgen Mollemann FDP 1991 1993 Gunter Rexrodt FDP 1993 1998 Werner Muller parteilos 1998 2002 Wolfgang Clement SPD 2002 2005 Michael Glos CSU 2005 2009 Karl Theodor zu Guttenberg CSU 2009 Rainer Bruderle FDP 2009 2011 Philipp Rosler FDP 2011 2013 Sigmar Gabriel SPD 2013 2017 Brigitte Zypries SPD 2017 2018 Peter Altmaier CDU 2018 2021 Robert Habeck B90 Grune seit 2021 Siehe auch Liste der deutschen Wirtschaftsminister und Bundesministerium fur Wirtschaft und KlimaschutzKabinett Schmidt III 6 November 1980 bis 1 Oktober 1982 Helmut Schmidt SPD Hans Dietrich Genscher FDP Gerhart Baum FDP Hans Jochen Vogel SPD Hans Apel SPD Hans Matthofer SPD Manfred Lahnstein SPD Otto Graf Lambsdorff FDP Josef Ertl FDP Bjorn Engholm SPD Herbert Ehrenberg SPD Heinz Westphal SPD Antje Huber SPD Anke Fuchs SPD Volker Hauff SPD Kurt Gscheidle SPD Dieter Haack SPD Egon Franke SPD Andreas von Bulow SPD Jurgen Schmude SPD Rainer Offergeld SPD Beauftragter fur die Nachrichtendienste des Bundes Manfred Schuler 1975 1980 Manfred Lahnstein 1980 1982 Gerhard Konow 1982 Waldemar Schreckenberger 1982 1989 Lutz Stavenhagen 1989 1991 Bernd Schmidbauer 1991 1998 Frank Walter Steinmeier 1998 2005 Thomas de Maiziere 2005 2009 Ronald Pofalla 2009 2013 Peter Altmaier 2013 2014 Klaus Dieter Fritsche 2014 2018 Johannes Geismann 2018 2021 Wolfgang Schmidt seit 2021 Normdaten Person GND 116647299 lobid OGND AKS LCCN n80092285 VIAF 37672634 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lahnstein ManfredALTERNATIVNAMEN Lahnstein Manfred PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdBGEBURTSDATUM 20 Dezember 1937GEBURTSORT Erkrath Rheinland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Lahnstein amp oldid 237569954