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Paul Motz 4 Mai 1891 in Allmannsdorf bei Konstanz 29 Marz 1977 in Konstanz war ein deutscher Architekt Stadtplaner Raumplaner und Denkmalpfleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMotz Eltern waren der aus Schonwald in die damals noch selbstandige Gemeinde Allmannsdorf versetzte Hauptlehrer Jakob Motz 1851 1926 und dessen Ehefrau Emma Motz geb Roser 1856 1921 Seine Schulzeit am Konstanzer Gymnasium endete 1909 mit dem Abitur zu den Schulkameraden mit denen er in Kontakt blieb zahlten Martin Heidegger und Bruno Leiner Es folgte ein Studium der Architektur und der Bau und Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule Karlsruhe deren Lehrkorper damals prominent besetzt war Zu Motz Professoren zahlten Hermann Billing Josef Durm Max Laeuger Friedrich Ostendorf Adolf von Oechelhauser und Albert Erich Brinckmann Unmittelbar nach der bestandenen Diplom Hauptprufung wurde er 1914 zum Kriegsdienst eingezogen Von 1919 bis 1924 arbeitete Motz als Regierungsbaumeister Assessor in der offentlichen Bauverwaltung beim Bezirksbauamt Konstanz In dieser Funktion war er 1919 mit der Renovierung der ehemaligen Dompropstei befasst und ganz besonders von 1921 bis 1923 mit der Innenrestaurierung des Konstanzer Munsters Motz vollendete die 1775 begonnene klassizistische Ausgestaltung des Hochchors indem er die Chorwand nach dem Vorbild der Chorseitenwande auskleiden und die historistischen Masswerkfenster abdecken liess 1 1924 verliess Motz den Staatsdienst und machte sich als Architekt selbstandig zeitweise war er Kreisvorsitzender des Bundes Deutscher Architekten BDA Dabei ging er weiterhin seinen denkmalpflegerischen Interessen nach der Landesverein Badische Heimat bestellte ihn zum Sachverstandigen fur Heimatschutz Naturschutz und Denkmalpflege im Landeskommissariatsbereich Konstanz das Badische Kultusministerium zum ehrenamtlichen Bezirkspfleger fur Denkmalpflege in den Amtsbezirken Engen und Konstanz Weitere ausserberufliche Neigungen waren die zeitgenossische Kunst und der Naturschutz Motz forderte den expressionistischen Maler Hans Breinlinger und unterstutzte den Widerstand Ludwig Finckhs gegen den grossflachigen Basaltabbau am Hohenstoffeln 1938 kehrte Motz in den Staatsdienst zuruck als ihn das Badische Ministerium des Innern als Geschaftsfuhrer der Beratungsstelle fur Ortsbauplane in Karlsruhe berief 1943 erfolgte seine Ernennung zum Oberregierungsrat und Baurat danach wurde er noch nach Strassburg versetzt Nach einer zeitweiligen Suspendierung ubernahm er 1950 das Referat Landesplanung beim Sudbadischen Ministerium des Innern in Freiburg In dieser Funktion erarbeitete er 1954 den beispielgebenden Raumordnungsplan Kehl im selben Jahr wurde er in die Deutsche Akademie fur Stadtebau und Landesplanung berufen 1956 trat er in den Ruhestand und bezog 1957 ein nach seinen Planen gebautes Haus in Allmannsdorf In seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten widmete sich Motz noch einmal intensiv der Konstanzer Baugeschichte Er warnte als sachkundiger Burger im stadtischen Bauausschuss und im Konstanzer Arbeitskreis fur die Erhaltung des Stadtbildes vor dem Verlust der historischen Bausubstanz den die Modernisierung der Innenstadt in den Nachkriegsjahrzehnten verursachte In diese Zeit fiel etwa der Abbruch des von Peter Thumb errichteten Sitzes der vorderosterreichischen Verwaltung in Konstanz im Zuge eines Kaufhausneubaus Motz dokumentierte die Geschichte zahlreicher Konstanzer Baudenkmaler in kleinen und meist entlegen publizierten Aufsatzen Ferner gehorte er dem Vorstand des Kunstvereins Konstanz an und grundete zusammen mit Dr Erwin Bundschuh die Arbeitsgemeinschaft Rettet den Bodensee die sich gegen den drohenden Bau einer Olpipeline am Bregenzer Seeufer und die Projekte zur Schiffbarmachung des Hochrheins wandte 2 Paul Motz war mit Martha geb Frey 1891 1972 verheiratet Wesentliche Teile seines Nachlasses befinden sich im Stadtarchiv Konstanz Schriften Auswahl BearbeitenErnst Baer Ein Zeichner alter Konstanzer Gebaudeansichten In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 94 1976 S 125 127 Digitalisat Konstanzer Turen und Portale im Stadtbild In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 92 1974 S 189 193 Digitalisat Ausgrabungen auf dem oberen Munsterhof in Konstanz April Juni 1931 In Helmut Maurer Konstanz als ottonischer Bischofssitz Zum Selbstverstandnis geistlichen Furstentums im 10 Jahrhundert Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 39 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1973 Anh II S 82 85 Aus der wechselvollen Geschichte des St Stephans Platzes In Konstanzer Almanach Band 17 1971 S 12 16 Die Baugeschichte des alten Pfarrhauses in Konstanz Allmannsdorf In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 87 1969 S 151 155 Digitalisat Das abgebrochene Haus Zum weissen Pfau in Kontanz ehem Sitz der vorderosterreich Landesregierung dann des osterreichischen Stadthauptmanns und spater der badischen Seekreisregierung war ein Werk des beruhmten Baumeisters Peter Thumb In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Band 12 1969 S 42 49 Digitalisat Die Pfarrkirche St Nikolaus in Allensbach In Allensbacher Almanach Band 18 1968 S 20 23 Uberlingen eine alte Reichsstadt am Bodensee In Ekkhart Band 46 1966 S 17 42 Zusammen mit Erich Hofmann Hg Das alte Konstanz in Bildern der Hofphotographen German Wolf aus den Jahren 1860 bis 1918 Stadler Konstanz 1966 3 Aufl 1978 Allensbach in historischen Berichten In Allensbacher Almanach Band 14 1964 S 14 17 Die Neugasse in Konstanz eine stadtebauliche Planung vor 700 Jahren In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Band 7 1963 S 34 37 Digitalisat Konstanz in der osterreichischen Zeit Seine Bedeutung als Kulturzentrum des Bodenseeraumes In Konstanzer Almanach Bd 8 1962 S 17 32 Die ehemalige Pfarrkirche St Paul in Konstanz In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Band 5 1962 S 1 6 Digitalisat Die Neubauten der ehemaligen Benediktiner und Reichsabtei Petershausen bei Konstanz im 18 Jahrhundert In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 79 1961 S 26 51 Digitalisat Zum Abbruch der Hauser Zum weissen Pfau und Zum Weingarten in Konstanz In Deutsche Kunst und Denkmalpflege Band 19 1961 Heft 2 S 132 138 Das Konstanzer Stadtbild im Wandel der Zeiten Die Entwicklung des Stadtgrundrisses in Wort und Bild In Konstanzer Almanach Band 4 1958 S 22 35 Baugeschichte der Festung Hohentwiel In Herbert Berner Hg Hohentwiel Bilder aus der Geschichte des Berges Thorbecke Konstanz 1957 S 170 184 Konstanzer Burgerhauser des Mittelalters In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 69 1949 50 S 175 191 Digitalisat Die Hauser Zum silbernen Schild Marktstatte 22 und Munzgasse 13 in Konstanz In Oberrheinische Kunst Jahrbuch der oberrheinischen Museen Band 9 1940 S 63 77 Das Kaufhaus in Konstanz In Das schone Konstanz am Bodensee und Rhein die alte Stadt im deutschen Suden Band 24 1937 Heft 11 S 202 210 Meersburg Die ehemalige furstbischofliche konstanzische Residenz Stadt In Ekkhart Band 23 1936 S 252 257 Stadtbild Bauweise und Baugeschichte unter besonderer Berucksichtigung von Pfullendorf In Ekkhart Band 21 1934 S 321 337 Die alten Hegaustadte Engen Aach Blumenfeld und Tengen In Badische Heimat Band 17 1930 S 64 83 Denkmalpflege in Konstanz Ein Beitrag zur Geschichte des oberen Munsterhofes und des Wallfahrtsortes Loretto In Mein Heimatland Band 16 1929 S 106 115 Die Rat und Zunfthauser in Konstanz In Badische Heimat Band 13 1926 S 51 59 Hg Konstanz seine baugeschichtliche und verkehrswirtschaftliche Entwicklung Reuss amp Itta Konstanz 1925 Die Kirchen und Kloster in Konstanz In Konstanz seine baugeschichtliche und verkehrswirtschaftliche Entwicklung Konstanz 1925 S 49 95 Fuhrer durch das Konstanzer Munster Oberbadische Verlags Anstalt Konstanz 1923 Literatur BearbeitenHerbert Kolsch Erinnerungen an Paul Motz Zum 20 Todestag des Kunstlers und Architekten In Konstanzer Almanach Band 43 1997 S 38 43 Helmut Maurer Martin Heidegger als Mitschuler In Ernst Ziegler Hrsg Kunst und Kultur um den Bodensee Zehn Jahre Museum Langenargen Festgabe fur Eduard Hindelang Thorbecke Sigmaringen 1986 ISBN 3 7995 4099 7 S 343 361 ab S 347 nach Materialien aus dem Nachlass Motz Helmut Maurer Paul Motz Bauhistoriker Denkmalpfleger geboren 4 5 1891 Allmannsdorf gestorben 29 3 1977 Konstanz In Bernd Ottnad Hg Badische Biographien Neue Folge Band 1 Kohlhammer Stuttgart 1982 S 215 216 Helmut Maurer Paul Motz dem Bauhistoriker und Denkmalpfleger des badischen Seekreises zum Gedachtnis In Ekkhart Band 58 1978 S 463 470 mit vollstandigem Schriftenverzeichnis auf S 466 470 Ulrich Leiner Paul Motz 1891 1977 In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 96 1978 S IX XI Digitalisat Ulrich Leiner Paul Motz In Hegau Zeitschrift fur Geschichte Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein Donau und Bodensee Band 34 1977 S 175 182 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan King Die Neugestaltung der Chorostwand In Ulrike Laule Hrsg Das Konstanzer Munster Unserer Lieben Frau 1000 Jahre Kathedrale 200 Jahre Pfarrkirche Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2751 1 S 102 106 Die Zeit Nr 37 vom 11 September 1964 Digitalisat Normdaten Person GND 116942452 lobid OGND AKS VIAF 13071744 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Motz PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Stadtplaner Raumplaner und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 4 Mai 1891GEBURTSORT AllmannsdorfSTERBEDATUM 29 Marz 1977STERBEORT Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Motz amp oldid 219799908