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Max Laeuger 30 September 1864 in Lorrach 12 Dezember 1952 ebenda vollstandiger Name Josef Maximilian Laeuger 1 war ein deutscher Keramiker Kunstgewerbler und Architekt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werk 3 1 Keramik 3 2 Glasmalereien 3 3 Architektur und Innenausbauten 3 4 Gartenarchitektur und kunst 4 Ausstellungen und Nachlass 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLaeuger wurde als Sohn des Buchsenmachers Tobias Laeuger und der Architektentochter Sophie Adler geboren Von 1880 bis 1883 studierte er u a bei Franz Sales Meyer an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe Dort wurde er 1884 Hilfslehrer und spater fur zwei Jahre Assistent Im Jahr 1898 erhielt er an der Technischen Hochschule Karlsruhe eine ausserordentliche Professur fur Figurenzeichnen 1904 eine ordentliche Professur Seine Lehrtatigkeit wurde auf Innenarchitektur und Gartenkunst erweitert Seine regulare Emeritierung erfolgte 1933 der tatsachliche Abschied war zwei Jahre spater Nachdem er sich ab 1892 in Kandern und in Karlsruhe mit Keramik beschaftigt hatte grundete er 1897 die Werkstatt Prof Laeuger sche Kunsttopfereien die zu den Tonwerken Kandern gehorte Bis 1914 entstanden hier 738 Gefass und 320 baukeramische Entwurfe 1916 richtete er sich an der Karlsruher Hoffstrasse eine eigene Keramikwerkstatt ein Hier schuf er bis 1944 u a rund 5000 Unikat Keramiken Von 1921 bis 1929 lieferte er seriell auszufuhrende Entwurfe fur die Karlsruher Majolika Manufaktur An der Badischen Landeskunstschule Karlsruhe hatte er von 1920 bis 1922 einen Lehrauftrag fur Keramik inne Ehrungen BearbeitenDie Stadt Lorrach verlieh Max Laeuger 1939 die Ehrenburgerwurde 2 und die Technische Hochschule Dresden die Ehrendoktorwurde 3 In der Lorracher Nordstadt ist eine Strasse nach ihm benannt Auf Initiative des Architekten Paul Schmitthenner 4 nach einer anderen Quelle auf die des Generalbaurats fur die Neugestaltung von Munchen Hermann Giesler liess Adolf Hitler Laeuger im Mai 1944 uber seinen Rustungsminister und heimlichen Kunstbeauftragten Albert Speer die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft verleihen eine der hochsten kunstlerischen Auszeichnungen des NS Reichs 5 Schmitthenner war wahrend seines Studiums an der Technischen Hochschule Karlsruhe Schuler Laeugers und von dessen Lehre tief beeindruckt Giesler der selbst fast zehn Jahre lang als Keramiker gearbeitet hatte schatzte das keramische Werk Laeugers in hohem Mass 6 Werk Bearbeiten nbsp Carl Benz Denkmal in der Augustaanlage in Mannheim 1933 nbsp Gonneranlage in Baden Baden 1909 1912 Max Laeuger war 1907 Grundungsmitglied des Deutschen Werkbunds Er war kunstlerisch in vielen Bereichen tatig arbeitete als Grafiker Maler und Glasmaler Keramiker sowie als Architekt Innenarchitekt und Gartenarchitekt und entwarf kunsthandwerkliche Objekte Daneben verfasst er auch einige kunstdidaktische Werke Keramik Bearbeiten Max Laeuger gilt als einer der Wegbereiter der deutschen Kunstkeramik des 20 Jahrhunderts Seine in den Tonwerken Kandern zwischen 1897 und 1914 ausgefuhrten Prof Laeuger schen Kunst Topfereien lieferten einen bedeutenden Beitrag zum deutschen Jugendstil Diese Ziergefasse und Baukeramiken zeigten auf farbigen Grunden bunte mit Schlicker aufgemalte zumeist pflanzliche naturalistische bis abstrakte Dekore Die Marke fur die Kanderner Produkte besteht aus der Pressmarke MLK im Quadrat dazu GESETZL GESCHZT haufig in Verbindung mit MUSTER GESETZL GESCHTZT Die haufig mit dieser Marke verwechselte Signatur KTK im Quadrat hat nichts mit Max Laeuger zu tun Mit seinen Unikaten unternahm Laeuger spater einen kunstlerischen Quantensprung Mit den zwischen 1916 und 1944 in seiner eigenen Karlsruher Werkstatt uberwiegend eigenhandig ausgefuhrten Bildfliesen Reliefs und Plastiken hob er die Grenzen zwischen den einzelnen Genres der Kunst konsequent auf und bereitete somit der modernen Kunstlerkeramik den Boden Glasmalereien Bearbeiten Daruber hinaus schuf er Glasmalereien u a in der Mannheimer Johanneskirche der Karlsruher Lutherkirche der Basler Pauluskirche und der Berner Pauluskirche Architektur und Innenausbauten Bearbeiten Max Laeuger lehrte auch Architektur und entwarf Bauten und Innenausbauten wobei er viele Anregungen von seinem Freund und Hochschulkollegen Friedrich Ostendorf verarbeitete In der Werkliste bei archINFORM etwa werden das Haus Bunge in Aerdenhout Niederlande 1907 1911 7 die Villa Albert 1909 1910 das Landhaus Simons in Elberfeld 1913 und das Haus Wilmanns in Heidelberg 1927 genannt Fur seinen Ziehbruder Karl Kuchlin entwarf er eine Villenkolonie im Bohrertal in Horben bei Freiburg im Breisgau 1904 das Kuchlin Theater in Basel 1912 und die Villa Kuchlin in Horben 1923 Andere Landhauser fur Bauherren aus der Schweiz waren der Ratische Hof in Basel Haus Pradella Burckhardt Arnold Bocklin Strasse 1 1923 und das Haus Acher in Weggis am Vierwaldstattersee Gartenarchitektur und kunst Bearbeiten nbsp Wasserkunstanlage Paradies in Baden Baden 1921 1925 1908 1909 zeichnete Laeuger fur die Gartengestaltung der von Joseph Maria Olbrich entworfenen Villa Feinhals des Kolner Unternehmers Josef Feinhals in Koln Marienburg verantwortlich 8 Insbesondere in Baden Baden und Karlsruhe befinden sich viele von Max Laeuger geschaffene Kunstwerke darunter die Gonneranlage eine an der Oos gelegene Gartenanlage in unmittelbarer Nachbarschaft der Lichtentaler Allee in Baden Baden Sie wurde vom deutsch amerikanischen Kaffeekonig Hermann Sielcken gestiftet nach dem Baden Badener Oberburgermeister Albert Gonner benannt von Max Laeuger entworfen und zwischen 1907 und 1911 angelegt Eine weitere bedeutende deutsche Gartenkunst Schopfung ist die im Jahr 1925 nach Planen von Max Laeuger errichtete Wasserkunstanlage Paradies ebenfalls ins Baden Baden Auch die Fieser Brucke mit ihren keramischen Schmuckvasen und die Gruft fur Maria Maximilianowna Prinzessin Wilhelm von Baden in der Russischen Kirche wurden nach Laeugers Entwurfen ausgefuhrt In Karlsruhe schuf Laeuger u a zwischen 1914 und ca 1919 einen Ehrenfriedhof auf dem Hauptfriedhof zwischen 1915 und 1924 einen Bebauungsplan fur die Gartenstadt Karlsruhe und 1924 1925 den Ehrenhof der Technischen Hochschule mit einem Brunnen und dem Heinrich Hertz Denkmal 1928 gewann Laeuger bei den Kunstwettbewerben der Olympischen Spiele in Amsterdam eine Bronzemedaille fur seine Arbeit Stadt Park Hamburg 1908 Ausstellungen und Nachlass BearbeitenLaeugers keramische grafische und plastische Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen prasentiert so beispielsweise auf den Weltausstellungen 1900 in Paris 1904 in St Louis und 1910 in Brussel Auch heute noch finden immer wieder Ausstellungen seiner Werke statt Neben Dauerausstellungen u a im Heimat und Keramikmuseum Kandern 9 und in den Karlsruher Aussenstellen Museum beim Markt und Museum in der Majolika des Badischen Landesmuseums wurde zuletzt anlasslich seines 150 Geburtstags 2014 im Schloss Karlsruhe eine Ausstellung des Gesamtwerks gezeigt 10 danach war diese Ausstellung in geanderter Form bis 3 Mai 2015 im Dreilandermuseum in Lorrach zu sehen 11 Max Laeugers schriftlicher und zeichnerischer Nachlass befindet sich in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe darunter hunderte Bilder Zeichnungen Plane Skizzen u a Die daneben grossten offentlichen Sammlungen von Werken Max Laeugers besitzen das Badische Landesmuseum Karlsruhe mit einem Bestand von weit mehr als 600 Arbeiten Keramiken Mobel Teppiche Zeichnungen Gemalde Grafiken und das Dreilandermuseum in Lorrach mit 522 Kunstkeramiken aus allen Schaffensperioden sowie Bildern in verschiedenen Techniken und einigen Skizzen Studien und Planen Die Graphische Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe besitzt 44 Zeichnungen auf Papier das Sudwestdeutsche Archiv fur Architektur und Ingenieurbau SAAI am KIT in Karlsruhe Zeichnungen und Plane auf Papier Literatur BearbeitenReinald Eckert Zwei Parkanlagen des fruhen 20 Jahrhunderts in Baden Baden Die Gonner Anlage und das Paradies von Max Laeuger In Die Gartenkunst 1 2 1989 S 266 278 Elisabeth Kessler Slotta Max Laeuger 1864 1952 Sein graphisches kunsthandwerkliches und keramisches Oeuvre Saarbrucken 1985 Elisabeth Kessler Slotta Laeuger Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 405 f Digitalisat Arthur Mehlstaubler Bearb Max Laeuger Gesamt Kunst Werk Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe 2014 Dreilandermuseum Lorrach 2014 2015 Markus Moehring Elke Seibert Hrsg Max Laeuger Die Sammlung in Lorrach Lorracher Hefte Rote Schriftenreihe des Museums am Burghof jetzt Dreilandermuseum Heft 13 Lorrach 2011 Ulrich Maximilian Schumann Das Phanomen Max Laeuger Diplomatie im Auftrag der Kunst In Urs Robert Kaufmann Hrsg Die Schweiz und der Deutsche Sudwesten Oberrheinische Studien Band 25 Ostfildern 2006 ISBN 3 7995 7825 0 S 155 169 Ulrich Maximilian Schumann und Rudolf Velhagen Hrsg Max Laeugers Arkadien Keramik Garten Bau Kunst Ausstellungskatalog Museum Langmatt Baden CH Hetjens Museum Dusseldorf und Kunstmuseum Vejen Danemark 2007 Hilde Sprenger Professor Dr Ing e h Oberbaurat Maximilian Laeuger 1864 1952 Sein Lebensbild Dissertation Universitat Karlsruhe 1971 Karl Widmer Neuere Arbeiten von Max Laeuger Karlsruhe In Dekorative Kunst 10 Jahrgang 1906 1907 Heft Juni 1907 S 377 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Laeuger Sammlung von Bildern Literatur von und uber Max Laeuger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Josef Maximilian Laeuger In archINFORM Biographische Informationen uber Max Laeuger auf loerrach de Objekte in der Sammlungsdatenbank Dreilandermuseum Nachlass von Max Laeuger auf der Webseite der Badischen LandesbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Max Laeuger In archINFORM Liste der Ehrenburger Lorrachs Memento des Originals vom 15 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www loerrach de Ehrenpromovenden der TH TU Dresden Technische Universitat Dresden abgerufen am 4 Februar 2015 Brief von Paul Schmitthenner an Max Laeuger vom 16 November 1944 Badische Landesbibliothek Karlsruhe Boelcke Deutsche Rustung 1969 S 363 Rede Hermann Gieslers bei der Ausstellungseroffnung mit Werken Laeugers in der Neuen Sammlung Munchen 1940 in Volkischer Beobachter vom 9 April 1940 Laeuger ubernahm 1907 das von den Architekten S Silow und Anders Lundberg begonnene Gebaude dessen Grundmauern bereits ausgefuhrt waren Ausserdem schuf Laeuger die Gestaltung des Inneren sowie den weitlaufigen Garten Auf Grund von Differenzen mit dem Bauherrn distanzierte sich Laeuger 1911 von dem Projekt In der zeitgenossischen Literatur wird daher Lundberg als Architekt genannt der jedoch nach Ubernahme des Projektes durch Laeuger nur dessen Bauleiter gewesen ist Siehe dazu Badische Landesbibliothek Karlsruhe Nachlass Max Laeuger Abt K 2945 1 Copir Buch A E sowie C1 2a Architektur 55 sowie C 6 und E 7 Villa Feinhals auf bildindex de abgerufen am 9 Dezember 2013 Stadt Kandern Heimat und Keramikmuseum Abgerufen am 16 Juli 2019 https www focus de regional karlsruhe museen allrounder des jugendstils max laeuger im landesmuseum id 3948590 html Allrounder des Jugendstils Max Laeuger im Landesmuseum in Focus online regional Abgerufen am 16 Juli 2019 Archivseite zur Max Laeuger Ausstellung 2014 15 Dreilandermuseum Lorrach abgerufen am 16 Juli 2019 Normdaten Person GND 118725882 lobid OGND AKS LCCN n84078504 VIAF 35251439 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laeuger MaxALTERNATIVNAMEN Laeuger Josef Maximilian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Keramiker Kunstgewerbler und GartenarchitektGEBURTSDATUM 30 September 1864GEBURTSORT LorrachSTERBEDATUM 12 Dezember 1952STERBEORT Lorrach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Laeuger amp oldid 231642010