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Hans Breinlinger 8 Juli 1888 in Konstanz 10 Februar 1963 in Konstanz war ein deutscher Maler Fotograf und Grafiker Im Umkreis von Konstanz schuf Breinlinger uber 80 Glasfenster und zahlreiche Kreuzwegstationen Hans Breinlinger 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Fruhwerk 2 2 Die 1920er Jahre 2 3 Kirchenkunst in den 1930er Jahren 2 4 Zerstorungen und Verfemung 3 Ehrungen 4 Werke Auswahl 4 1 1937 als entartet nachweislich beschlagnahmte und vernichtete Werke 4 2 Weiter Werke Auswahl 4 3 Sakrale Kunst am Bau nach dem Zweiten Weltkrieg 5 Ausstellungen Auswahl 5 1 Gruppenausstellungen 5 2 Einzelausstellungen 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Der Judaskuss 1920 1903 bis 1905 absolvierte Breinlinger eine Lehre als Fotograf und Retuscheur Bis 1908 arbeitete er als Fotograf in Nurnberg Freiburg im Breisgau Lausanne Boulogne Paris und Stuttgart Er kehrte 1909 nach Konstanz zuruck und nahm ab 1911 ein Studium an der Grossherzoglichen Badischen Akademie der Bildenden Kunste in Karlsruhe auf Sein Malstil wurde dort von Wilhelm Trubner beeinflusst Von Marz 1915 bis Ende 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil Anfang der 1920er Jahre lernte er die Schriftstellerin Alice Berend kennen heiratete sie 1926 in London und zog mit ihr nach Berlin 1 Breinlinger fand durch seine Ehefrau deren jungere Schwester Charlotte Berend Corinth und seinen Schwager Lovis Corinth Zugang zu der Berliner Gesellschaft 1933 wurden die Bucher Alice Berends von den Nationalsozialisten auf die Liste des schadlichen und unerwunschten Schrifttums gesetzt Im selben Jahr liess er sich von Alice Berend scheiden Da sie als Judin verfolgt wurde emigrierte sie 1935 nach Italien 1943 wurden Wohnung und Atelier in Berlin ausgebombt und Breinlinger kehrte nach Konstanz zuruck Seit 1948 war er als Konservator der Stadtischen Wessenberg Galerie in Konstanz tatig 1947 wurde er Vorstandsmitglied und Ausstellungsleiter des Kunstvereins Konstanz und ab 1951 war er Vorstandsmitglied der Sezession Oberschwaben Bodensee In Breinlingers Spatwerk finden sich nahezu alle Stilmittel und Themen der vorangegangenen Schaffensphasen wieder Hinzu kommen vom Stillleben ausgehend gegenstandslose Bilder Werk BearbeitenFruhwerk Bearbeiten Breinlingers Fruhwerk Landschaften Portrats Stillleben und Bilder mit religiosen Themen ist gepragt von leuchtender Farbigkeit gemalt mit breitem Pinsel dem Spachtel oder den Fingern Anfangs von seinem Lehrer Wilhelm Trubner beeinflusst bildete sich bald ein Stil heraus der seiner impulsiven Lebensfreude und dem Hang zu Mystik und Urreligion entsprang z B Der brennende Dornbusch 1919 Nach seiner Ruckkehr nach Konstanz kam er zur Kunstlergruppe Breidablik 1 Die 1920er Jahre Bearbeiten nbsp Fassade des Hauses Hussenstrasse 18 in Konstanz gestaltet durch Hans Breinlinger1921 hatte er seine erste Einzelausstellung Er schuf ab 1922 die Fassade des Hauses Hussenstrasse 18 in Konstanz vom ersten Obergeschoss bis zum dritten Obergeschoss bis zum Dachbeginn in expressionistischer Wirkung und im anthroposophischen Gedankengut 2 3 1923 bis 1924 unternahm er Studienreisen nach Holland Italien Wien Paris und London 1924 kaufte die Stadt Konstanz sein Gemalde Mutter mit Kind das 1937 als entartet beschlagnahmt wurde und seither verschollen ist Ende der 1920er Jahre konfrontiert mit dem Kunstbetrieb in Berlin wandeln sich Breinlingers Bilder die Farben werden blasser die Malweise wird feiner die Flachen losen sich in Punkte und Striche auf Vorubergehend tritt die Landschaft zugunsten figurlicher Darstellung zuruck Die beiden Kunsthandler Justin Thannhauser und Alfred Flechtheim forderten ihn und er nahm regelmassig an der Juryfreien Kunstschau in Berlin teil Kirchenkunst in den 1930er Jahren Bearbeiten Ab Anfang der 1930er Jahre erhielt er Auftrage fur zahlreiche religiose Monumentalwerke die er als Mosaike Glas oder Wandmalerei ausfuhrte 1931 wurde er Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft katholischer Kunstler in Berlin und zur Berliner Bauausstellung eingeladen ein Wandgemalde zu fertigen 1932 durfte er als Nichtmitglied an der Berliner Secession teilnehmen Auf der Weltausstellung 1933 in Chicago war er mit zwei Kreuzwegstationen vertreten Wahrend der 30er Jahre entstanden zahlreiche Kirchenfenster Kreuzwegstationen Altarbilder und Orgeldekorationen in Berliner Kirchen und in Schlesien Zerstorungen und Verfemung Bearbeiten 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst Bilder Breinlingers beschlagnahmt und vernichtet 4 Am 23 November 1943 wurde sein Berliner Atelier durch Bomben zerstort und er zog zuruck nach Konstanz 2 1 Die meisten seiner bis dahin entstandenen Werke der Kirchenkunst wurden im Zweiten Weltkrieg zerstort Ehrungen Bearbeiten1958 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet In Konstanz wurde eine Strasse nach ihm benannt Das Hans Breinlinger Museum befindet sich in der Galerie Knittel in Konstanz Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Konstanz Werke Auswahl Bearbeiten1937 als entartet nachweislich beschlagnahmte und vernichtete Werke Bearbeiten Madchenkopf Tempera Stadtische Kunsthalle Mannheim Eltern und Tochter Ol auf Leinwand 75 97 cm Wessenberg Galerie Konstanz Weiter Werke Auswahl Bearbeiten 1920 Judaskuss Ol Karton 70 48 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1923 Die Mutter des Kunstlers 2 1927 Affe Ol 48 46 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1930 Kreuzwegstationen Ol Ei Tempera 131 132 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1931 Die Sunde Ol auf Papier auf Holz 68 5 50 cm Museum Kunst der Verlorenen Generation Salzburg 5 1936 Dornengekronter Christus Ol 68 50 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1938 Altes oberschlesisches Bauernpaar 2 1941 Mannerportrat mit Hut Ol auf Karton 70 49 cm 1941 Museum Kunst der Verlorenen Generation Salzburg 6 1941 Der Mahner Ei Tempera 103 77 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1948 Clown mit Spiegel Ol Tempera 55 39 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1956 Zwei Unheimliche Ei Tempera 71 50 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1958 Dornengekronter Christus Ei Tempera 68 48 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1958 Der Urknall Ol Sand Kasein 82 54 cm Berlin 1962 Landschaft am Fluss Ei Tempera 57 44 cm Hans Breinlinger Museum Konstanz 1962 Selbstbildnis mit Katze Tempera Hartfaserplatte 82 5 60 cm Wessenberg Galerie KonstanzSakrale Kunst am Bau nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zunachst gestaltete er Kreuzwege und Kirchenfenster im Bodenseeraum 2 1946 Immendingen 1947 Waldkirch 1952 Hornberg 1952 Meersburg 1953 Singen St Peter und Paul 1955 Lindau 1962 Konstanz Wollmatingen St Martin 1962 Konstanz Allmannsdorf St GeorgAusstellungen Auswahl BearbeitenGruppenausstellungen Bearbeiten 2 1919 Breitablik Konstanz 1946 Pfalzische Sezession Darmstadt Ludwigshafen Speyer 1947 Neue Gruppe Munchen 1948 Salon Peuser Buenos Aires 1991 Sudstadt Galerie Westdeutsche Kunstmesse Koln 2000 7 Hugel Bilder und Zeichen des 21 Jahrhunderts Martin Gropius Bau Berlin Mai Oktober 2000Einzelausstellungen Bearbeiten Nachkriegszeit Konstanz Schaffhausen Freiburg Zurich Fontainebleau 2 1978 Hans Breinlinger zum Gedachtnis Stadtische Wessenberg Galerie Konstanz 1995 Signal Ausstellung Signal Haus Dortmund 1996 Im Rhythmus des Pinsels Villa Bosch Radolfzell 15 Mai bis 16 Juni 1996 1998 Religiose Werke Stadtische Wessenberg Galerie Konstanz 11 Oktober bis 22 November 1998 2008 Expression Suzhou Museum China 10 September bis 10 Oktober 2008 2009 Bonsai meets Breinlinger Burgersaal am Stephansplatz Konstanz 25 Juli bis 2 August 2009Literatur BearbeitenAMPrint Catalogue of Modern Art 1 paintings 1977 1978 Edgar Bruker Hans Breinlinger zum Gedachtnis In Konstanzer Almanach XXV Jahrgang Konstanz 1979 S 39 43 Hans Albert Peters Der Maler Hans Breinlinger Werk und Leben Hrsg v Frieder Knittel Universitatsverlag Konstanz 1985 ISBN 3 87940 189 6 Waltraud Liebl Ich bin ein wilder Maler In Bodensee Hefte Ausg 09 1988 S 14 18 Frieder Knittel Hans Breinlinger In Allgemeines Kunstlerlexikon Saur Verlag Munchen Leipzig 1996 Band 14 S 85ff Doris und Frieder Knittel Barbara Stark Hans Breinlinger Religiose Werke Ausstellungskatalog 1998 ISBN 3 929768 06 2 Zwei Unheimliche Zeitschrift Weltkunst Titelbild Januar 1998 7 Hugel Bilder und Zeichen des 21 Jahrhunderts Ausstellungskatalog 2000 S 156 Martin Gropius Bau Berlin Der Urknall 1958 Frieder Knittel Expression Hans Breinlinger 1888 1963 a famous son of Constance Ausstellungskatalog Suzhou Museum China Vesalius Verlag Konstanz 2008 ISBN 3 934952 14 3 Breinlinger Ausstellung in Suzhou China Projektbericht Stadt Konstanz Hrsg Konstanz 2009 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Barbara Stark Hans Breinlinger 1888 1963 In Konstanzer Almanach 59 Jahrgang 2013 Stadler Konstanz 2012 S 64 65 a b c d e f g Edgar Bruker Hans Breinlinger zum Gedachtnis In Konstanzer Almanach XXV Jahrgang Konstanz 1979 S 39 43 Eva Maria Bast Gebaudemalerei Garstigen Nachbarn zum Trotz In Eva Maria Bast Heike Thissen Geheimnisse der Heimat Edition Sudkurier Konstanz 2011 ISBN 978 3 00 035899 9 S 48 50 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Breinlinger Hans In Museum Kunst der Verlorenen Generation Abgerufen am 23 Januar 2022 osterreichisches Deutsch Breinlinger Hans In Museum Kunst der Verlorenen Generation Abgerufen am 23 Januar 2022 osterreichisches Deutsch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Breinlinger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Galerie Knittel Experte fur Hans Breinlinger Laudatio zur Ausstellungseroffnung Bonsai meets Breinlinger Helmut Weidhase bei YouTube Fernsehbericht zur Ausstellung Bonsai meets Breinlinger RegioTV Euro3 Baden Wurttemberg Hans Breinlinger im Landeskundlichen Informationssystem fur Baden WurttembergNormdaten Person GND 118808869 lobid OGND AKS VIAF 95371789 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breinlinger HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Fotograf und GraphikerGEBURTSDATUM 8 Juli 1888GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 10 Februar 1963STERBEORT Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Breinlinger amp oldid 226286941