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Die Synode von Piacenza war eine Synode vom 1 bis zum 5 Marz 1095 in Piacenza Die Synode wurde von Papst Urban II am Ende einer Reise durch Italien und Frankreich einberufen Der Papst wollte mit der grossen Versammlung vor zahlreichen kirchlichen und weltlichen Wurdentragern seine Autoritat nach dem Ende des Investiturstreits unterstreichen Diese Autoritat druckte sich bereits durch die Anzahl der Teilnehmer aus Rund 4000 Kleriker darunter 200 Bischofe und 30 000 Laien werden genannt Der grosste Teil der Laien durften allerdings Schaulustige aus Piacenza und der Umgebung gewesen sein Die Zurschaustellung papstlicher Wurde sollte vor allem die Spaltung der Kirche beenden Mit Urban II und Clemens III beanspruchten zwei Papste die Herrschaft Wahrend Clemens Kaiser Heinrich IV unterstutzte stand Urban in Opposition zum Kaiser Auch in zahlreichen nachgeordneten Kirchenamtern gab es Mehrfachbesetzungen durch streitende Parteien worunter die Macht der Kirche und die Erfullung der Seelsorgeaufgaben litten Zu einer Entscheidung zwischen den beiden Papsten kam es allerdings nicht Urban veroffentlichte lediglich eine Bulle gegen seinen Konkurrenten und dessen Anhanger Daruber hinaus wurden eine Reihe von politischen Fragen behandelt Adelheid von Kiew die Frau von Kaiser Heinrich IV beschuldigte ihren Gatten des Ehebruchs und sexueller Ausschweifungen Kurz darauf schied der Papst das Kaiserpaar Eherechtliche Fragen erorterten auch Gesandte Philipps I von Frankreich Der Konig beschwerte sich daruber dass er exkommuniziert worden war nachdem er seine erste Frau Bertha von Holland verstossen und die verheiratete Bertrada von Montfort geheiratet hatte Urban gewahrte dem Konig eine Frist um sich zu rechtfertigen und bestatigte dann auf der Synode von Clermont die Exkommunikation Ausserdem wurden im Verlauf der Synode mehrere papstliche Verordnungen erlassen unter anderem gegen die Haresie Berengars von Tours gegen Geldzahlungen fur das Erteilen von Sakramenten fur den Zolibat und uber die Transsubstantiation Das im Nachhinein bedeutsamste Ereignis der Synode von Piacenza war das Erscheinen eines Gesandten des byzantinischen Kaisers Alexios I Nachdem Alexios unter Gregor VII gebannt worden war hatte Urban II dieses Urteil aufgehoben und damit eine Annaherung zwischen der katholischen Kirche und Byzanz eingeleitet In Piacenza berichteten die Byzantiner von der Bedrohung ihres Reiches durch die Seldschuken erinnerten daran dass Jerusalem von den Moslems besetzt war und baten um Hilfe aus der lateinischen Welt Auf Urban II scheinen diese Berichte einen nachhaltigen Eindruck gemacht zu haben Er liess sie in den folgenden Monaten vor allem in Frankreich verbreiten und bezog sich schliesslich bei seinem Aufruf zum Ersten Kreuzzug auf der Synode von Clermont im November 1095 darauf Literatur BearbeitenConciliengeschichte Nach den Quellen bearbeitet von Karl Joseph von Hefele 1863 1 Robert Sommerville Council of Piacenza Oxford 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Conciliengeschichte Nach den Quellen bearbeitet von Karl Joseph von Hefele 1863 Original von der Universitat Lausanne digitalisiert am 4 Marz 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synode von Piacenza amp oldid 213992667