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Schloss Hellenstein ist eine uber der Stadt Heidenheim an der Brenz gelegene Festungsanlage Es war ursprunglich Stammsitz der Herren von Hellenstein spater wechselten die Besitzverhaltnisse Im Spatmittelalter war die Anlage unter bayerischer Kontrolle Seit der Beginn der Neuzeit war sie dann unter wurttembergischer Fuhrung Schloss HellensteinBlick vom Schloss am Abend auf Heidenheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Burg 1 2 Schloss mit ehemaliger Schlosskirche 1 3 Kindlesbrunnen 1 4 Verfall und Abbruch 2 Heidenschmiede 3 Die Museen 3 1 Heimatmuseum 3 2 Landesmuseum 4 Der Rittersaal als Opernbuhne 5 Sendeanlage des Sudwestrundfunks 6 Bilder 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Das Schloss im 17 Jahrhundert nbsp Wappen der Hellenstein nach Gustav Adelbert Seyler 1911Burg Bearbeiten 1096 begann der Bau durch Gozpert de Halensteine Er war Grossvater von Tegenhardus de Haelenstein oder auch Degenhard von Hellenstein der ein Gefolgsmann des Stauferkaisers Friedrich I Barbarossa war Degenhard erweiterte die Burg wesentlich Zahlreiche Buckelquader in den Mauern des Rittersaales konnen dieser Phase zugeordnet werden 1273 endete die Herrschaft der Hellensteiner Danach wechselte die Burg mehrfach den Besitzer Von 1351 bis 1448 waren die Grafen von Helfenstein die Burgherren 1450 wurde die Burg bayerisches Besitztum 1503 gelangte die Burg als Mittelpunkt der Herrschaft Heidenheim unter die Regierung des Hauses Wurttemberg Am 5 August 1530 brannte sie bis auf die Grundmauern nieder der Wiederaufbau durch Herzog Ulrich von Wurttemberg fand in den Jahren 1537 bis 1544 statt nbsp Blick in die ehemalige Schlosskirche Schloss mit ehemaliger Schlosskirche Bearbeiten Als 1593 Herzog Friedrich I von Wurttemberg an die Macht kam entschloss er sich ostlich an die mittelalterliche Burg ein Schloss anzubauen Den Planungsauftrag bekam 1598 Baumeister Heinrich Schickhardt Durch Turme und Basteien wurde der Schlossbereich vergrossert Schickhardts Kollege Elias Gunzenhauser errichtete dabei 1605 eine Schlosskirche im Renaissance Stil nach dem Vorbild der Schlosskirche im Stuttgarter Alten Schloss als Querkirche samt einer dreiseitigen Empore und einer Altarapsis 1 2 Sie ist heutzutage als Kirche entwidmet und profaniert und beherbergt seit 1901 ein stadtisches Museum Zwei mit reichem Saulen und Wappenschmuck versehene Turme bildeten den Zugang zur Schlossanlage Zur Stadt hin wurde sie von Geschutzturmen flankiert Als Furstensitz beherbergte das Schloss als Gaste u a Wallenstein 1630 Eugen von Savoyen 1702 und Karl von Osterreich Teschen 1796 Kindlesbrunnen Bearbeiten nbsp Ein grosses Eisengitter schutzt den 78 Meter tiefen KindlesbrunnenIm sudlichen Teil der Burg befindet sich das Brunnengartle mit seinem 78 Meter tiefen Kindlesbrunnen Der Burgbrunnen wurde von 1666 bis 1670 von Konigsbronner Bergknappen gegraben Nach dem Dreissigjahrigen Krieg musste die Wasserversorgung des Schlosses neu gesichert werden weil das bestehende Leitungssystem von Baumeister Elias Gunzenhauser zerstort worden war Das altere Leitungssystem hatte die Burg aus der 80 Meter tiefer gelegenen Brunnenmuhlenquelle versorgt Die Grabungen verursachten Kosten von etwa 6 750 Gulden nach heutiger Kaufkraft 500 000 Einer ortlichen Legende nach entstammen die Heidenheimer Neugeborenen dem Kindlesbrunnen Verfall und Abbruch Bearbeiten nbsp Sudseite mit dem BatterieturmDie Burganlage verlor im Verlauf des 18 Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung Ab etwa 1762 gab die herzogliche Kameralverwaltung kein Geld mehr fur die Renovierung aus Die Anlage verfiel zusehends zur Ruine und wurde schliesslich 1797 zum Abbruch freigegeben Im Jahre 1810 wurde das obere Geschoss des Batterieturms runder Turm abgetragen Dabei gingen Wand und Deckenmalereien des bayerischen Hofmalers Friedrich Sustris verloren der 1593 personlich von Friedrich I von Wurttemberg mit der Ausmalung des Saals im Obergeschoss beauftragt worden war 1820 genehmigte das Finanzministerium sogar den Verkauf und Abbruch des Dachwerks und des Einbaus des alten Bergschlosses Teile der Burg die zum herzoglichen Bauwesen gehorten und die stufenformigen steinernen Giebel des Bergfrieds wurden der Ansicht wegen stehen gelassen Im Zuge des Wiederaufbaus der 1821 ausgebrannten Papierfabrik Volter wurde die Burganlage fur die Gewinnung von Baumaterialien wie Holz und Stein genutzt Mit der Zeit verschwanden somit die originalen Buckelquader aus der Zeit der Staufer und der mit Ornamenten verzierte Aufsatz des Sudportals 1837 verbot die konigliche Bauverwaltung schliesslich weitere Steine aus den Mauern herauszubrechen Heidenschmiede Bearbeiten nbsp Inzwischen gut zuganglich gemacht und touristisch beschildert direkt unter dem Schloss Hellenstein gelegen die HeidenschmiedeDie Heidenschmiede ist ein Abri im sudostlichen Kalkfelsenmassiv auf dem das Schloss Hellenstein errichtet wurde Der Abri erwies sich nach seiner neuzeitlichen Entdeckung durch Hermann Mohn 1928 als bedeutender mittelpalaolithischer Fundplatz der baden wurttembergischen Urgeschichte Die Heidenschmiede wurde somit bereits vor etwa 70 000 bis 50 000 Jahren im Jung Acheuleen von Neandertalern aufgesucht die sich dort vermutlich immer nur kurzzeitig zur Herstellung von Werkzeugen aufhielten Zu Ehren des Entdeckers Hermann Mohn fuhrt seit 1990 der Hermann Mohn Weg vom ehemaligen Wohnhaus der Familie Mohn in der Schlossstrasse uber das Zwetschgagartle auf das Schloss Hellenstein und zur Heidenschmiede Die Museen Bearbeiten nbsp Ruine des RittersaalsHeimatmuseum Bearbeiten Im jahr 1900 wurde in der ehemaligen Schlosskirche die Sammlung heimatkundlicher und kulturhistorischer Gegenstande ausgestellt Im Folgejahr 1901 wurde dann dort das Heimatmuseum des Heimat und Altertumsvereins eroffnet Eugen Gaus der den Heimat und Altertumsverein grundete ubergab dem Museum Artefakte und Ausgrabungsfunde aus seinem Privatbesitz Als Alfred Meebold seine Indische Sammlung stiftete mussten die Raumlichkeiten erweitert werden Der Obervogteisaal das obere Turmzimmer die Remise und der Keller wurden Teil des Heimatmuseums Von 1956 bis 1960 wurde das Museum in drei Etappen neu gestaltet Spater wurde ein Taxi von der Daimler Motoren Gesellschaft im Museum ausgestellt 3 Anlasslich seines 75 jahrigen Jubilaums investierte der Heimat und Altertumsverein in den Ausbau und die Einrichtung des ehemaligen Zeughauses Landesmuseum Bearbeiten Zwischen 1982 und 1986 liess die Stadt Heidenheim den Fruchtkasten sanieren und eroffnete 1987 das Museum fur Kutschen Chaisen Karren ein Zweigmuseum des Landesmuseums Wurttemberg Es bietet einen umfangreichen Uberblick der Verkehrsentwicklung der letzten zweihundert Jahre Der Rittersaal als Opernbuhne BearbeitenNachdem bekannt wurde dass bereits im Mittelalter verschiedene Minnesanger auf dem Schloss gesungen haben dient der Ort seit 1964 wieder kulturellen Zwecken In der Ruine des Rittersaals von Schloss Hellenstein finden jahrlich die Open Air Auffuhrungen der Opernfestspiele Heidenheim statt und im Anschluss das Jugendmusical Projekt JuMP welches seit 1998 besteht Sie entstanden aus den fruheren Schlossserenaden Zu diesen Anlassen werden Fuhrungen durch die Stadt und das Schloss angeboten Sendeanlage des Sudwestrundfunks Bearbeiten nbsp Sendeantenne auf dem Dach von Schloss Hellenstein Die kreuzformige Antenne wurde bis zur Einfuhrung von DVB T fur einen Fernsehumsetzer verwendet die darunter befindliche Yagi Antenne benutzen die UKW HorfunksenderAuf Schloss Hellenstein befindet sich eine Sendeanlage des Sudwestrundfunks Uber diese werden die folgenden Programme abgestrahlt Programm Frequenz MHz RDS PS RDS PI ERP kW SWR1 Baden Wurttemberg 87 6 SWR1 BW D301 0 01SWR4 Baden Wurttemberg Schwaben Radio 89 8 SWR4 UL DE04 0 01SWR3 97 6 SWR3 D3A3 0 01SWR2 Reg Baden Wurttemberg 99 1 SWR2 D3A2 0 01Bis November 1993 wurde auf Schloss Hellenstein ein Mittelwellensender auf der Frequenz 1413 kHz mit 100 Watt Sendeleistung betrieben Als Sendeantenne diente eine uber den Hof des Schlosses gespannte Langdrahtantenne Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Bilder Bearbeiten nbsp Haupttor im Norden nbsp Schloss Hellenstein im Winter 2006 Nordseite der Trakt in dem das Heimatmuseum untergebracht ist nbsp Nordseite des Schlosses mit Turm der Schlosskirche nbsp Innenhof des Schlosses nbsp Innenhof nach Osten mit Fruchtkasten rechts dort ist das Landesmuseum untergebracht nbsp Panoramablick vom Schloss auf Heidenheim nbsp Runder Sudwestturm und stauferzeitliche Kernburg nbsp Buckelquader an der Westmauer der Kernburg nbsp Innenhof mit Kernburg und Schlosskirche rechts nbsp Fruchtkasten 1470 nbsp Grundriss nbsp Unter der Linde Blick auf Heidenheim nbsp Mauer und Tor auf der Sudseite nbsp Das Torhaus am Abend nbsp Das Brunnengartle am Abend nbsp Abendstimmung auf dem Schlossberg Literatur BearbeitenJulius Baum Die Kirchen des Baumeisters Heinrich Schickhardt Dissertation Tubingen 1905 S 85 f Erwin Rall Die Kirchenbauten der Protestanten in Schwaben und Sudfranken im 16 und 17 Jahrhundert maschinenschriftliche Dissertation TH Stuttgart 1922 Gunter Schmitt Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 6 Ostalb Wandern und entdecken zwischen Ulm Aalen und Donauworth Biberacher Verlagsdruckerei Biberach an der Riss 1995 ISBN 3 924489 74 2 S 275 294 Walther Gerd Fleck Die Wurttembergischen Herzogsschlosser der Renaissance Veroffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A Bd 8 Bd 1 Text S 16 18 Bd 2 Bilder und Plane S 19 23 Europaisches Burgeninstitut Braubach 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Seeger Es muss nicht immer Schickhardt sein Zur Bedeutung Heinrich Schickhardts fur den Kirchenbau in Wurttemberg zu Beginn des 17 Jahrhunderts in Robert Kretzschmar Hg Neue Forschungen zu Heinrich Schickhardt Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg B 151 Stuttgart 2002 S 111 143 135 Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 96 103 246 288 ISBN 978 3 949763 29 8 Wolfgang Schmarbeck 100 Auto Museen in Europa Schatztruhen der Automobilgeschichte Motorbuch Verlag Stuttgart 1970 S 208 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hellenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos vom Sender Schloss Hellenstein Schloss Hellenstein auf burgenwelt de Schloss Hellenstein auf heidenheimer brenzregion de 3D Modell des Schloss HellensteinListe der Burgen und Schlosser im Landkreis Heidenheim Schlosser Schloss Ballmertshofen Wasserschloss Bergenweiler Schloss Brenz Schloss Burgberg Schloss Duttenstein Schloss Eglingen Schloss Hellenstein Schloss Niederstotzingen Schloss Oberstotzingen Unteres Schloss Oggenhausen Oberes Schloss Oggenhausen Jagdschloss Schnaitheim Schloss Sontheim Schloss Stetten ob Lontal Schloss TaxisBurgen und Ruinen Burg Auernheim Burg Aufhausen Burg Benzenberg Burg Bindstein Burg Dunstelkingen Burgruine Eselsburg Burg Falkenstein Burg Giengen Burgruine Gussenburg Burg Herwartstein Burg Hurben Burg Hurgerstein Burgruine Hurwang Burg Irmannsweiler Burgruine Kaltenburg Burg Katzenstein Burg Knollenburg Burg Michelstein Burg Moropolis Burgruine Ravensburg Burgstalle abgegangene unbekannte Burgen Alte Burg Demmingen Burgstall Burstel Burgstall Eisbuhl Burgstall im Hartwald Burgstall Rezenberg Burgstall Schiessberg Schlossle 48 6758 10 14926 Koordinaten 48 40 32 9 N 10 8 57 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hellenstein amp oldid 235873449