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Hermann David Mohn 29 Oktober 1896 in Heidenheim an der Brenz 2 Juni 1958 in Erfurt war ein schwabischer Mundartdichter und Heimatforscher Er war der Entdecker der steinzeitlichen Fundplatze Heidenschmiede 1 in Heidenheim und der Vogelherdhohle 2 bei Stetten ob Lontal Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Heimatforschung 1 3 Politische Einstellung und Verbannung 1 4 Rehabilitation 2 Ehrungen 3 Publikationen 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Die Grabstatte der Familie Mohn auf dem Totenbergfriedhof bestand von 1932 bis 2015 3 Herkunft und Familie Bearbeiten Mohn war Sohn von Stadtrat Friedrich Mohn und dessen Frau Pauline Johanna Mohn geborene Siegmann und wuchs in Heidenheim auf Nach Abschluss der Mittleren Reife und einer Ausbildung im mittleren Eisenbahndienst wurde er im Ersten Weltkrieg als Funker eingesetzt Im Mai 1921 heiratete er die aus Bad Mergentheim stammende Frida Huck die gemeinsame Tochter Erika kam am 30 Juli 1922 zur Welt Heimatforschung Bearbeiten Neben seiner Arbeit als Reichsbahn Sekretar 4 betatigte sich Mohn als Heimatforscher und entdeckte bei seinen Erkundungen im Sommer 1928 die Heidenschmiede einen Abri im Felsmassiv unter Schloss Hellenstein die er zwei Jahre spater vollstandig ergrub Am 23 Mai 1931 fand er im Aushub vor einem Dachsbau am Vogelherd im Lonetal mehrere Absplisse aus Feuerstein und informierte hieruber den Prahistoriker Gustav Riek der die damals noch vollstandig verfullte Vogelherdhohle im Anschluss freilegte und archaologisch untersuchte Anfang Juni 1932 entdeckte Mohn an der Nordseite des Bruckersbergs in Giengen an der Brenz die Barenfelsgrotte Bei einem Probeschnitt konnte er in ca 2 Meter Tiefe mehr als hundert jungpalaolithische Artefakte bergen 5 Politische Einstellung und Verbannung Bearbeiten Mohn war bekennender Demokrat und Pazifist engagierte sich ehrenamtlich in ortlichen Vereinen war Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft und Vorstandsmitglied und Landtagskandidat der Deutschen Demokratischen Partei Neben seinen mundartlichen Gedichten und Kindergeschichten publizierte er antifaschistische Artikel in lokalen Zeitungen und war Mitarbeiter der politischen Zeitschrift Das Andere Deutschland Auf Veranlassung der NSDAP wurde er am 15 Mai 1934 nach Zeitz in Thuringen versetzt eine Ruckkehr nach Heidenheim wurde ihm auf Lebenszeit untersagt In den darauffolgenden Jahren wurde er vom Sicherheitsdienst der NSDAP uberwacht mehrfach verhort und bedroht 1937 trat Mohn der NSDAP bei da er sich hierdurch eine Verbesserung seiner Situation versprach welche jedoch nicht eintrat Eine anstehende berufliche Beforderung wurde ausgesetzt und im Juli 1941 wurde er ohne Familie nach Minsk versetzt Anfang 1944 erfolgte eine weitere Versetzung nach Brest Litowsk von wo aus er im Sommer desselben Jahres aus gesundheitlichen Grunden nach Erfurt zuruckkehren konnte Rehabilitation Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Mohns offen antifaschistische Haltung und seine langjahrige Zugehorigkeit zur Antinazi Zelle der Reichsbahndirektion Erfurt von verschiedenen Seiten bestatigt Bereits am 1 Juli 1945 wurde er beruflich rehabilitiert und zum 1 Verkehrskontrolleur des Reichsbahnverkehrsamts in Erfurt ernannt Hermann Mohn starb am 2 Juni 1958 in Erfurt seine Urne wurde im darauffolgenden Monat auf dem Totenbergfriedhof in Heidenheim beigesetzt 2 Ehrungen Bearbeiten nbsp Gedenktafel auf Schloss HellensteinIm Dezember 1979 ehrte Hansjurgen Muller Beck damaliger Leiter des Instituts fur Ur und Fruhgeschichte an der Eberhard Karls Universitat Tubingen die forschungsgeschichtlichen Leistungen Mohns gegenuber dessen Witwe und Tochter in Heidenheim Im Februar 1990 beschloss der Gemeinderat der Stadt Heidenheim einen Fussweg nach Mohn zu benennen Der Hermann Mohn Weg fuhrt vom ehemaligen Wohnhaus der Familie Mohn in der Schlossstrasse uber das Zwetschgagartle auf Schloss Hellenstein und die Heidenschmiede bis zur Strasse Im Flugel 2 Der vom Informationszentrum des Archaopark Vogelherd zur Vogelherdhohle fuhrende Erlebnis Fussweg tragt ihm zu Ehren den Namen Hermann Mohn Rundweg 6 Publikationen BearbeitenEm Zwetschgagartle Selbstverlag Heidenheim 1929Einzelnachweise Bearbeiten Eduard Peters Die Heidenschmiede in Heidenheim E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Erwin Nagele Stuttgart 1931 a b c Ulrich Huber Wer war Hermann Mohn Selbstverlag Heidenheim an der Brenz 2010 Erstausgabe 1989 Jens Eber Gedenken Grab von Heimatforscher Mohn ist abgeraumt Nicht mehr online verfugbar In Heidenheimer Zeitung 21 Januar 2016 archiviert vom Original am 4 Juni 2019 abgerufen am 4 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www swp de Personalakte Bu 33023 im Bestand K 410 I Reichs Bundesbahndirektion Stuttgart Personalakten der Bahnbeamten im Staatsarchiv Ludwigsburg Gustav Riek Drei jungpalaolithische Stationen am Bruckersberg in Giengen an der Brenz Silberburg Kommissionsverlag Stuttgart 1957 Archaopark Vogelherd Der Park Hermann Mohn Rundweg abgerufen am 2 Marz 2014Normdaten Person GND 1012702545 lobid OGND AKS VIAF 171356755 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mohn HermannALTERNATIVNAMEN Mohn Hermann David vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mundartdichter und HeimatforscherGEBURTSDATUM 29 Oktober 1896GEBURTSORT Heidenheim an der BrenzSTERBEDATUM 2 Juni 1958STERBEORT Erfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Mohn amp oldid 234131850