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Das Lonetal liegt zwischen Stuttgart und Munchen im Alb Donau Kreis und im Landkreis Heidenheim Baden Wurttemberg Der namensgebende Bach Lone entspringt in Urspring und mundet nach 30 Kilometern bei Hurben in die Hurbe die der Brenz zufliesst Da die Lone auf weiten Strecken nur selten Wasser fuhrt ist das Lonetal eines der langsten Trockentaler Deutschlands 2006 wurde es daher als eines der 77 bedeutendsten nationalen Geotope in Deutschland ausgezeichnet Die Lone hier bei Bernstadt liegt meist trockenEin seltener Anblick Die Lone unweit der Vogelherdhohle fuhrt Wasser Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Vegetation 2 Geschichte 3 Hohlen im Lonetal 3 1 Fohlenhaus 3 2 Bocksteinhohle 3 3 Hohlenstein 3 4 Vogelherdhohle 4 Umwelt 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVegetation Bearbeiten Die Boschungsbereiche sind meist frei von Geholzen und werden von einem Rohrglanzgras Rohricht gepragt Die meist breite Aue wird als Intensivgrunland genutzt Die Talhange sind fast uberall bewaldet An lichten Stellen tritt die endemische Lonetal Mehlbeere Sorbus lonetalensis auf Geschichte BearbeitenVor 200 Millionen Jahren war das heutige Lonetal von einem tropischen Meer bedeckt dessen Korallen die heute noch sichtbaren hellen Felsen bildeten Nach dem Ruckzug des Jurameeres bildeten abfliessende Wassermassen in der Kreidezeit und im Tertiar die einstige Ur Lone die zunachst nahe der Alpen spater auf Hohe des heutigen Lonetals in ein subtropisches Meer mundete in dem sich Haie Wale und andere Meerestiere tummelten Im Tal dieser Ur Lone konnte sich eine reiche Tierwelt ausbreiten Noch im Tertiar war das Tal der Ur Lone die Verlangerung des ursprunglichen Neckars Der Albtrauf hatte sich zu jener Zeit noch nicht so weit zuruck verlagert der Neckar floss somit deutlich hoher Statt bei Plochingen nach Nordwesten abzuknicken fuhrte der Neckar uber das Tal der Ur Lone in die Donau Erst spater entstand durch ruckschreitende Erosion vom unteren Neckarlauf das heutige Flussknie bei Plochingen Der Fluss wurde dadurch rheinwarts umgeleitet Die Lone wurde zum Trockental In der Altsteinzeit wurde das Lonetal zum Siedlungsplatz des Homo sapiens und Fundort fruhester Kunstwerke Der Lowenmensch wurde bereits 1939 in der Hohle Hohlenstein Stadel bei Asselfingen im Lonetal entdeckt aber erst Jahrzehnte spater nach dem Zusammensetzen der Bruchstucke wurde die Fundbedeutung klar Neben dem Lowenmenschen wurden in Hohlen der Schwabischen Alb beispielsweise dem Hohlen Fels weitere Statuen und Objekte aus der altsteinzeitlichen Kultur des Aurignacien gefunden die mit einem Alter von 30 000 bis 40 000 Jahren die bisher altesten bekannten Kunstwerke des Menschen darstellen Hohlen im Lonetal BearbeitenIm Lonetal gibt es mehrere Hohlen Fohlenhaus Bearbeiten nbsp FohlenhausDas Fohlenhaus ist eine begehbare Hohle und liegt dicht an der Lone zwischen Langenau Bernstadt und Neenstetten im Alb Donau Kreis Den Namen hat die Hohle von der Anordnung der zwei Hohlen Mundlocher in einem knapp 20 Meter hohen Felsen der mit etwas Phantasie ein Fohlen erkennen lasst Da das Fohlenhaus ein beliebtes Ausflugsziel ist fuhren gut gepflegte Wege zur Hohle An der Hohle ist eine Schutzhutte mit Grillplatz Das Waldgebiet um die Hohle ist Bannwald Im Fohlenhaus wurden wie auch in anderen Hohlen des Lonetals Belege einer urzeitlichen Besiedelung gefunden Bocksteinhohle Bearbeiten nbsp Bocksteinhohle nbsp Schutzhutte uber der BocksteinhohleDie Bocksteinhohle liegt nahe der Kreisstrasse 3022 zwischen Bissingen ob Lontal und Ollingen auf der Gemarkung der Gemeinde Rammingen im Alb Donau Kreis Sie ist eine etwa 15 m 20 m grosse Halle im Felsen rund 50 m uber der Talsohle des Lonetals Die grosse Offnung zur Talseite wurde erst im Zuge der Ausgrabungen geschaffen Zudem sind mehrere kleine Seitennischen in der Halle bzw in direkter Nachbarschaft vorhanden Bocksteinschmiede 1 Bei mehreren Grabungen zwischen 1873 und 1956 wurden neben Werkzeugen aus der Mittel und Jungsteinzeit auch die Skelette einer Frau und eines Sauglings gefunden Die Skelette werden auf etwa 6200 v Chr datiert andere Funde auf 50 000 bis 70 000 v Chr Damit gilt die Bocksteinhohle mit als alteste Besiedelung in Suddeutschland Uber der Hohle befindet sich eine Schutzhutte 2017 wurde die Hohle als Bestandteil der Weltkulturerbestatte Hohlen und Eiszeitkunst der Schwabischen Alb in das UNESCO Welterbe aufgenommen Hohlenstein Bearbeiten Hauptartikel Hohlenstein nbsp Stadel am Hohlenstein nbsp Barenhohle am HohlensteinDer Hohlenstein historisch auch Hohler Stein 2 liegt am Sudhang des Lonetals zwischen Bockstein und Vogelherdhohle und setzt sich aus mehreren z T verschlossenen Hohlen zusammen Barenhohle ca 89 m lang tragt den Namen wegen vieler Barenknochen die in der Hohle gefunden wurden Stadel ca 69 m lang Kleine Scheuer 10 m breites Felsloch Im Hohlenstein Stadel wurde im Jahre 1939 die etwa 35 000 Jahre alte Figur des Lowenmenschen aus dem Aurignacien gefunden Vogelherdhohle Bearbeiten Hauptartikel Vogelherdhohle nbsp Eingang der VogelherdhohleDie an der Landstrasse 1168 zwischen Bissingen ob Lontal und Niederstotzingen liegende Vogelherdhohle hat drei Mundlocher Die zwei grossen 2 5 bis 3 5 m hohen Mundlocher sind durch einen ca 40 m langen gebogenen Durchgang miteinander verbunden und werden Grosse Vogelherdhohle genannt Die Kleine Vogelherdhohle ist am Eingang sehr eng und ca 40 m lang Der Durchgang zwischen kleiner und grosser Hohle ist verschuttet Bei archaologischen Ausgrabungen wurden im Jahre 1931 die so genannten Vogelherdfiguren gefunden die zu den altesten Kleinkunstwerken der Menschheit zahlen Der angelegte Grill und Rastplatz auf dem Hugel uber der Hohle wurde abgebaut und besteht nicht mehr Nahe der Mundung der Lone in die Hurbe befindet sich die Charlottenhohle Umwelt Bearbeiten nbsp Lonetal beim HohlensteinIm unteren Lonetal lassen sich Indizien des Klimawandels erkennen Fuhrte die Lone z B bis vor ca 15 Jahren noch regelmassig Wasser ist sie heute meist trocken Der Grundwasserspiegel an der Messstelle zwischen Bissingen und Ollingen an der Kreisstrasse 7307 weist zeitweilig eine Tiefe von 12 m auf Siehe auch BearbeitenUrgeschichte Baden Wurttembergs Archaopark Vogelherd Ulmer Museum Hohlen der altesten Eiszeitkunst LangmahdhaldeLiteratur BearbeitenSudwest Presse Klemm Oelschlager Hrsg Unterwegs Lonetal Geologie Archaologie Flora und Fauna Freizeit Info Klemm Oelschlager Munster Ulm 2011 ISBN 978 3 86281 023 9 Hansjurgen Muller Beck Hrsg Eiszeitkunst im suddeutsch schweizerischen Jura Anfange der Kunst Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1674 6 Joachim Hahn Hansjurgen Muller Beck Wolfgang Taute Eiszeithohlen im Lonetal Archaologie einer Landschaft auf der Schwabischen Alb Theiss Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0222 2 J Hahn H Muller Beck Wolfgang Taute Eiszeithohlen im Lonetal Stuttgart 1985 Gustav Riek Die Eiszeitjagerstation am Vogelherd im Lonetal Band I Die Kulturen Leipzig 1934 Gustav Riek Die Mammutjager im Lonetal Hess Ulm 2000 ISBN 3 87336 248 1 Jurgen Werner Die Eiszeitjager auf der Schwabischen Alb Hess Bad Schussenried 2008 ISBN 978 3 87336 359 5 Laura Niven The palaeolithic occupation of Vogelherd Cave Tubingen 2006 Nicholas Conard Ernst Seidl Hg Das Mammut vom Vogelherd Tubinger Funde der altesten erhaltenen Kunstwerke Tubingen 2008 ISBN 978 3 9812736 0 1 Nicholas Conard Das Vogelherdpferd und die Ursprunge der Kunst Tubingen 2016 ISBN 978 3 9817947 7 9 Steffen Hammel Bernd Haynold Sorbus lonetalensis eine neue Mehlbeere aus Baden Wurttemberg In Jahreshefte der Gesellschaft fur Naturkunde in Wurttemberg Band 171 2015 S 77 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lonetal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Lonetal Portal Landschaftsmuseum Archaologisches Lexikon showcaves com Vogelherdhohlen Museum Alte Kulturen Schloss Hohentubingen Sammlung der Alteren UrgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Robert Wetzel Gerhard Bosinski Hrsg Die Bocksteinschmiede im Lonetal Teil I Veroffentlichungen des staatlichen Amtes fur Denkmalpflege Stuttgart Reihe A Stuttgart 1969 S 75 132 Johann Daniel Georg von Memminger Beschreibung des Oberamts Ulm Cotta sche Buchhandlung Stuttgart Tubingen 1836 S 17 48 581515 10 215794 Koordinaten 48 34 53 5 N 10 12 56 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lonetal amp oldid 233429046