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Die Charlottenhohle ist eine Tropfsteinhohle auf der Schwabischen Alb in Baden Wurttemberg bei Hurben einem Stadtteil von Giengen an der Brenz Sie ist mit Seitengangen 587 Meter lang liegt 487 5 Meter uber Normalnull und durfte zweieinhalb bis drei Millionen Jahre alt sein CharlottenhohleKapelleKapelleLage Schwabische Alb DeutschlandHohe 487 51 m u NNGeographischeLage 48 35 0 8 N 10 12 28 6 O 48 583544444444 10 207944444444 487 51 Koordinaten 48 35 0 8 N 10 12 28 6 OCharlottenhohle Baden Wurttemberg Katasternummer 7427 03Geologie Weisser JuraTyp TropfsteinhohleEntdeckung 1893Schauhohle seit 1893Beleuchtung elektrisch seit 1893 LED seit 2011 1 Gesamtlange 587 Meter mit Seitengangen Niveaudifferenz 12 4 MeterLange des Schau hohlenbereiches 532 MeterMittlere jahrliche Besucherzahl 39 500 2011 2015 Besucher aktuell 38 091 2015 Website hoehlenerlebniswelt de CharlottenhohleDas Hundsloch der Eingang zur Hohle war schon 1591 in einer Forstkarte eingetragen die ortliche Bevolkerung warf Kadaver von Haustieren in dieses Loch Die erste Befahrung unternahm Oberforster Hermann Emil Sihler im Fruhjahr 1893 mit einer Strickleiter Bei weiteren Befahrungen und Grabungen wurde die Hohle freigelegt fur den Publikumsverkehr erschlossen und mit einer elektrischen Beleuchtung ausgestattet Die feierliche Eroffnung fand am 17 September 1893 statt Am 23 September besuchte die Konigin Charlotte von Wurttemberg die nach ihr benannte Hohle Sie wird als Schauhohle auf einer Lange von 532 Metern touristisch genutzt und ist eine der Infostellen des UNESCO Geoparks Schwabische Alb etwa 100 Kilometer ostlich von Stuttgart Der von fliessendem Wasser gebildete verhaltnismassig enge Hohlengang zieht sich schlauchartig durch den Berg und ist von mehr als zehn geraumigen oft recht hohen Hallen unterbrochen Die Hohle enthalt reiche Versinterungen mit verschiedenen Tropfsteinformen Die Charlottenhohle gilt mit ihrem Tropfsteininventar als eine der schonsten Schauhohlen in Deutschland Im Juli 2005 wurde am Fusse der Charlottenhohle das Informationszentrum HohlenHaus erbaut Um das HohlenHaus entstand die HohlenErlebnisWelt und am Aufgang zur Charlottenhohle ein Zeitreisepfad Im Juli 2008 wurde das HohlenSchauLand ein multimediales Museum in unmittelbarer Nahe des HohlenHauses eroffnet In den letzten Jahren konnte die Zahl der Besucher gegen den Trend der meisten anderen deutschen Schauhohlen bei 40 000 pro Jahr gehalten werden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entdeckung 1 2 Erschliessung 1 3 Elektrische Beleuchtung 1 4 Eroffnung 1 5 Konigin Charlotte 1 6 Schauhohle 2 Geologie 2 1 Entstehung 2 2 Hohlendaten 2 3 Tropfsteine 2 4 Fuhrungsweg 3 Flora und Fauna 3 1 Tierwelt 3 2 Lampenflora 3 3 Fossilien 4 Tourismus 4 1 Allgemein 4 2 Fuhrungen 4 3 Besucherzahlen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntdeckung Bearbeiten Mit dem Eintrag in der Giengener Forstkarte des Ulmer Stadtmalers Philipp Renlin im Jahre 1591 wurde die Hohle zum ersten Mal erwahnt und als Hundsloch im Hurbener Gewann Krauthalde bezeichnet Es fehlt jedoch die Angabe der genauen Lage Der Name der Doline mit etwa drei Meter Durchmesser leitet sich wohl davon ab dass die Bevolkerung vermutlich bereits seit dem Mittelalter Kadaver von Haustieren hineinwarf Aus diesem Grund wurde das Loch von den Einheimischen langere Zeit nicht naher untersucht Erstmals hatte 1893 der Giengener Oberforster Hermann Emil Sihler Interesse an der Erkundung des Lochs Er war ein erfahrener Hohlenforscher der sich schon vorher mit den Hohlen der Schwabischen Alb befasst und 1892 die Irpfelhohle bei Giengen entdeckt hatte Der Wald mit dem Hundsloch lag in seinem Revier Sihler versuchte im Fruhjahr 1893 unterstutzt vom Forstwart Gaiser und von einem Tagelohner aus Hurben mit einer Leiter in die Hohle einzudringen Da die Leiter nicht bis zum Boden der Hohle reichte scheiterte der Versuch 3 nbsp HohlenkioskEine geheimgehaltene Befahrung fand am Sonntag den 7 Mai 1893 statt Drei Einwohner der Gemeinde Hurben die Zimmerleute Friedrich Strauss Jakob Beutler und Kaspar Schlumpberger stiegen mit einer 15 Meter langen Strickleiter in die Hohle ein Friedrich Strauss sprang von der zu kurzen Leiter auf einen Knochenhaufen Es gelang nicht in weitere Hohlenteile die andeutungsweise zu erkennen waren vorzudringen Am 9 Mai erfolgte ein weiterer Einstieg diesmal mit Sihler wobei Forstwart Gaiser von oben sicherte Die angeseilten Manner beseitigten zunachst in mehreren Stunden den Knochenberg so weit dass sie in die eigentliche Hohle eindringen konnten Als Erstes entdeckten sie einen etwa zwei Meter hohen Bodentropfstein der spater Berggeist genannt wurde Sie drangen 163 Meter bis zu einer Engstelle in der Schatzkammer vor Unterwegs entdeckten sie zahlreiche Tropfsteinformationen Die Befahrung dauerte etwa zwei Stunden Unter der Leitung von Oberforster Sihler fanden in den nachsten Tagen weitere Hohlenbefahrungen statt bei denen die Hurbener Feuerwehr mithalf Die Manner konnten sich dabei einen Uberblick uber die Ausmasse der Hohle verschaffen Die ersten Berichte uber die entdeckte Tropfsteinhohle erschienen am 10 und 13 Mai im Brenztal Boten Er schrieb am 15 Mai 1893 4 Unter Mithilfe der Hurbener Feuerwehr wurde gestern fruh die Hohle einer genauen Besichtigung unterzogen Es ergab sich hierbei das uberraschende Resultat dass die Hohle eine Lange von ca 500 Meter haben durfte also den Hohlenstein an Ausdehnung ubertrifft und dass sich dieselbe in westlicher Richtung unter dem Staatswald Wasserhau gegen Reuendorf hinzieht mit der Kaltenburg demnach nicht in Verbindung steht Die Hohle besteht zum Teil aus sehr geraumigen Hallen mit prachtigen Tropfsteingebilden und kann mit Ausnahmen einer kurzen Strecke in aufrechter Haltung begangen werden Ausser den in Nr 55 erwahnten Pferdeknochen wurden gestern Uberreste des Hohlenbaren der Hohlenhyane und anderer Raubtiere gefunden Die Hohle durfte bei fortgesetzter energischer Arbeit eine schone Ausbeute zu Tage fordern Unaufgeklart ist noch auf welche Art und Weise seiner Zeit die Pferde von denen Uberreste gefunden wurden sich in die Hohle verirrt haben Ein passierbarer Zugang zur Hohle ist leider noch nicht vorhanden bis jetzt ist der Zutritt zu derselben nur mittels Strickleiter moglich auf welcher erst eine Strecke von 16 Metern in die Tiefe zuruckgelegt werden muss Eine grosse Gesellschaft von Giengen war gestern fruh zur Besichtigung der Hohle in Hurben eingetroffen Brenztal Bote 15 Mai 1893 Erschliessung Bearbeiten nbsp BodentropfsteineAuf Beschluss des Gemeinderates vom 16 Mai wurde das Begehen der Hohle streng verboten da bereits Tropfsteine entwendet worden waren Weiterhin wurde uber das zukunftige Vorgehen beraten Die Hohle wurde mit Unterstutzung des Oberamtsvorstands Filser aus Heidenheim an der Brenz auf Kosten der Gemeinde in ihrer gesamten Lange erforscht und begehbar gemacht Der untere Zugang zur Hohle war bis auf eine schmale Offnung die als Einschlupf eines Fuchses diente verschuttet Von innen wurden die angeschwemmten Schuttmassen entfernt wodurch der einstige Ausfluss des Hohlenbaches freigelegt werden konnte Damit bekam die Hohle wieder einen ebenerdigen Zugang 3 Nach der Erschliessung der Hohle bis in die hinteren Raume konnte sie der Geologe und Palaontologe Eberhard Fraas aus Stuttgart am 17 Juni mit einer Gruppe weiterer Sachverstandiger wissenschaftlich untersuchen Dabei fanden auch Grabungen statt Fraas fand zahlreiche Knochen von eiszeitlichen Tieren vor allem von Hohlenbaren jedoch keine prahistorischen menschlichen Spuren Er bescheinigte noch am Tag des Besuches dass die Hohle zu den schonsten Naturschonheiten von Wurttemberg gehort und darum eine weitere Zuganglichmachung sich im hochsten Grade lohnen durfte 4 Des Weiteren erklarte er Eine neue Naturschonheit ersten Ranges ist auf unserer Alb erschlossen und gewiss wird kein Besucher den Gang durch diese prachtige Hohle bereuen 4 Dies ermutigte die Gemeinde die Hohle fur die Offentlichkeit zuganglich zu machen Am 2 Juli 1893 schrieb der Grenzbote des Amts und Intelligenzblattes fur den Oberamtsbezirk Heidenheim dass die Hohle an Ausdehnung und Schonheit der Tropfsteingebilde alle bis jetzt bekannten Hohlen Wurttembergs ubertrifft und wohl in kurzer Zeit eine der besuchtesten Naturschonheiten der Gegend bilden durfte 4 Fraas schilderte dort auch seine Begehung der Hohle 4 nbsp Sinterpartien Wir dringen auf dem meist ebenen und fast immer trockenen Weg vor und gelangen an das hintere Ende der Hohle wo die kulissenartig von der Decke herabhangenden Stalagtiten in Verbindung mit den gleich Riesenspargeln aus dem Boden aufsteigenden Stalagmiten einen prachtigen Anblick gewahren Doch wie liesse sich all das Schone und Interessante mit Worten schildern dem wir mit jedem weiteren Schritt begegnen Bald sind es formliche Teppiche mit Spitzen die von den Wanden herabhangen bald sind es machtige Saulen und Portale aus honiggelbem durchscheinendem Kalkspat bald zierliche glashelle Rohren die wir bewundern und die unsere Phantasie zu den kuhnsten Vergleichen anregen Ein scheinbar nicht enden wollendes Labyrinth von schmalen aber hohen Spalten und Kluften unterbrochen von weiten Hallen lasst uns immer weiter vordringen und immer wieder nehmen uns neue Naturgebilde in Anspruch Eberhard Fraas Amts und Intelligenzblatt fur den Oberamtsbezirk Heidenheim 2 Juli 1893 Die Gemeinde bat die Konigin von Wurttemberg um Erlaubnis die Hohle nach ihr benennen zu durfen Man hatte sich wahrscheinlich erhofft einen staatlichen Zuschuss zur Erschliessung der Hohle zu erhalten Spater wurden 1000 Mark zugesagt Die Gemahlin des letzten wurttembergischen Konigs Wilhelm II wurde zu einer Besichtigung der Hohle eingeladen Man begann die Hohle komplett auszubauen und begehbar zu machen An einer Engstelle in der Hohle der heutigen Schatzkammer 163 Meter vom Eingang entfernt musste ein Durchbruch geschaffen und zur Uberbruckung des Hohenunterschiedes eine Treppenanlage gebaut werden um in das Zyklopengewolbe zu gelangen An der Strasse unterhalb der Hohle wurde am 13 August eine Gastwirtschaft in einem 32 Meter langen Holzgebaude eroffnet 3 Elektrische Beleuchtung Bearbeiten nbsp Stromleitungen von 1893 nbsp Tropfstein an der StromleitungDie elektrische Beleuchtung wurde auf Initiative von Oberamtmann Filser und Schultheiss Kost von einem Pionier der Elektrotechnik eingerichtet Paul Reisser aus Stuttgart Ihm wurde vorgegeben die komplette elektrische Anlage innerhalb von 14 Tagen auszufuhren damit sie zur Eroffnung der Hohle fertig sei Die Charlottenhohle gehort damit zu den ersten Schauhohlen mit elektrischer Beleuchtung weltweit nach der Kraushohle in der Steiermark die 1883 als erste Hohle der Welt elektrisch beleuchtet wurde In Deutschland folgten 1884 die Olgahohle und 1891 die Gussmannshohle 3 Im Hohlengang wurden an der Decke Querstreben angebracht an denen die Leitungen und Lampen auf Glasisolatoren befestigt waren An einem 570 Meter langen Bleikabel hingen 89 Kohlefaden Edisonlampen Gleichstrom von 105 Volt wurde von einem Verbrennungsmotor der einen Generator mit Nebenschlussregulator antrieb erzeugt Die Kosten der Hohlenbeleuchtung beliefen sich auf 13 130 Mark die von der Gemeinde mit einem Kredit finanziert wurden 3 Im August 2011 wurde die Beleuchtung der Hohle in dreimonatiger Arbeit komplett auf LED Technik umgestellt wobei durch Punktstrahler gezielt Partien der Innenwandung ins Licht gesetzt wurden statt die gesamte Hohle zu erhellen 1 Die alten Stromleitungen wurden dabei grosstenteils abgebaut Ein Abschnitt an dessen Leitungsdrahten sich mittlerweile Tropfsteine gebildet hatten wurde als Attraktion belassen Eroffnung Bearbeiten Die offizielle Eroffnung der Hohle die aufgrund der Zeitungsberichte schon weit uber die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt war fand am 17 September 1893 statt Schon vorher hatten sie sonntags 500 bis 1000 Personen die zu Fuss oder mit dem Wagen gekommen waren aufgesucht Es wurden Hohlenfuhrer eingestellt und die Eintrittspreise festgelegt Zur Einweihung kamen zahlreiche Schaulustige mit Pferdekutschen und Leiterwagen Ein Festzug wurde von der Stadtkapelle Heidenheim begleitet Schultheiss Kost dankte in seiner Begrussungsansprache Fraas fur die wissenschaftliche Erforschung der Hohle Die Festrede hielt Oberamtmann Filser der Vorsitzende des Hohlenkomitees und uberreichte dem ersten Hohlenfuhrer Beutler feierlich den Hohlenschlussel Daraufhin wurde die Hohle fur die Allgemeinheit freigegeben Der zugesagte Besuch der Konigin wurde am 23 September 1893 nachgeholt Bis zum Jahresende besuchten etwa 15 000 Personen die Hohle Der Eintritt belief sich auf eine Mark fur Erwachsene das entsprach damals dem Drei bis Vierfachen des durchschnittlichen Stundenlohnes eines Arbeiters 3 Konigin Charlotte Bearbeiten nbsp DeckentropfsteineIhren Besuch am Samstag dem 23 September 1893 verband die Konigin mit einer Visitation von sozialen Einrichtungen in Stadt und Bezirk Heidenheim Sie reiste mit einem Extrazug nach Heidenheim und fuhr in einem offenen Hofwagen bei stromendem Regen durch die Stadt wo das dichtgedrangte Publikum die geschmuckten Strassen saumte Um 15 15 Uhr erreichte die Konigin unter Glockengelaut den bekranzten und mit Fahnen geschmuckten Ort Hurben Neben dem Gefolge der Konigin waren alle Bezirks und Gemeindebeamten und Geistlichkeiten zum Empfang erschienen Da der Weg zur Hohle durch den starken Regen aufgeweicht war wurde er auf einer Lange von mehreren hundert Metern mit Leinen ausgelegt Die Konigin war von der Schonheit der Hohle die mit weiteren 149 Lampen darunter 39 farbigen ausgeleuchtet worden war sichtlich uberrascht und beeindruckt Sie wurde bis zur Hohlenmitte dem Konigssaal von Fraas gefuhrt Bis dorthin reichte die elektrische Beleuchtung Anschliessend ging es mit Kerzenlicht tiefer in die unbeleuchteten Hohlenbereiche bis zur Kristallgrotte Nach einer halben Stunde verliess die Konigin die Hohle und begab sich zur neuen Gaststatte Gegen 16 30 Uhr fuhr sie zunachst zur Kinderrettungsanstalt in Herbrechtingen und spater zum Bahnhof von wo sie ein Sonderzug mit ihrem Gefolge zuruck zur Residenz brachte Die Kosten des Besuchs und der Einweihungsfeierlichkeiten beliefen sich auf 2000 Mark 3 Schauhohle Bearbeiten Als die erste Begeisterung fur die Hohle nachliess und die Besucherzahlen abnahmen reichten die Einnahmen zur Bestreitung der Unkosten insbesondere der hohen Stromkosten nicht mehr aus Diplomingenieur Carl Gaule aus Stuttgart sollte klaren ob eine kostengunstigere Beleuchtung moglich sei Er wagte in seinem Gutachten vom 25 November 1902 Vor und Nachteile von Fackeln Magnesiumfackeln Acetylengasanlage Acetylengas Handlampen und elektrischer Beleuchtung ab und kam zum Ergebnis dass Letztere die zweckmassigste Beleuchtungsart sei Am 3 Juni 1903 kam es im Maschinenhaus zu einem Brand bei dem Motor Dynamo und sonstiges Zubehor vernichtet wurden 5 Die Gemeindeverwaltung beschloss daraufhin die Hohle ab 3 August 1905 auf 30 Jahre an den Gastwirt Friedrich Foll aus Herbrechtingen zu verpachten Es bestand noch ein Restdarlehen von 5650 Mark aus der Erschliessungszeit der Hohle die der Pachter ubernehmen musste Im Gegenzug erhielt er die Versicherungssumme aus dem Maschinenhausbrand in Hohe von 7568 Mark 5 Mit diesem Geld schaffte er 1906 einen neuen Motor und eine Dynamomaschine an 1934 wurde der Pachtvertrag nicht verlangert und die Hohle ging ab 1 April 1935 wieder in die Verantwortung der Gemeindeverwaltung uber 3 Auf Initiative des Burgermeisters Ernst Bosch wurde 1957 damit begonnen die Beleuchtung der Hohle zu erneuern Dabei wurden die Lichtquellen so verlegt dass sie nicht mehr einsehbar sind und die Tropfsteine gezielt anstrahlen Bis 1965 wurden 203 Lampen und zwei Scheinwerfer angebracht 6 Im Winter 1976 1977 wurde die elektrische Installation auf den neuesten Sicherheitsstandard gebracht Die Tropfsteinhohle gehort seit 2004 zum UNESCO Geopark Schwabische Alb Im August 2005 wurde am Fuss der Hohle das Informationszentrum HohlenHaus des Hohlen und Heimatvereins Hurben eingeweiht Das HohlenHaus ist eine von 26 Infostellen des Geoparks Schwabische Alb Um das Hohlenzentrum entstand die HohlenErlebnisWelt mit einem Zeitreisepfad am Aufgang zur Charlottenhohle In unmittelbarer Nahe des HohlenHauses besteht seit Juli 2008 das HohlenSchauLand ein multimediales Museum Die Kosten beider Einrichtungen einschliesslich der Gestaltung der Aussenanlage beliefen sich auf etwa 1 8 Millionen Euro wobei sich die Europaische Union EU und das Land Baden Wurttemberg zusammen mit 1 2 Millionen Euro beteiligten 7 Von April bis August 2011 wurde die komplette Beleuchtungsanlage der Hohle durch LED Beleuchtung ersetzt Dazu wurden auf Initiative der Stadt Giengen und des Hohlen und Heimatvereins Giengen Hurben mehrere hundert neue Lampen eingebaut Unterstutzt wurde das Projekt durch das Forderprogramm LEADER der Europaischen Union 8 Geologie BearbeitenEntstehung Bearbeiten nbsp WandversinterungenDas Alter der Hohle betragt etwa zweieinhalb bis drei Millionen Jahre 9 Sie entstand im Weissen Jura in einer Karstlandschaft Zunachst bildete sich eine Hohlung im stehenden Grundwasser das als kalkgesattigtes Sickerwasser von der Kuppe her entlang der Schichtfugen und Klufte eingedrungen war Nach der Eintiefung der Brenz die damals durch das heutige Hurbetal floss kam es zu einem Abfluss des Wassers Die Schwabische Alb wurde am Ende des Tertiars im Ubergang zum Quartar angehoben die Brenz tiefte sich ein und passte sich dem neuen Gefalle an Ihr wurde in der Karstlandschaft das Wasser entzogen und es bildete sich ein Trockental Spater floss in diesem Tal die Hurbe Der ehemalige Hohlenfluss schnitt sich immer tiefer in die ursprungliche Rohre ein und weitete die Hohle aus Durch die Eintiefung des ehemaligen Brenztals sank der Karstwasserspiegel Die hohergelegenen Abflusssysteme waren nicht mehr an der Entwasserung beteiligt Das Umfeld der Hohle hat sich dadurch geandert Das Wasser hatte das Gangsystem verlassen und floss nun obertagig in das tiefere Brenztal ab Das Tal das jetzt von der Hurbe durchflossen wird liegt etwa 35 Meter tiefer Der Wasserlauf in der Hohle fiel schliesslich trocken Die Aneinanderreihung von Raumen mit Kaminen die hallenartigen Erweiterungen im unteren Hohlenteil und die engen Verbindungsgange mit Wasserstandsmarken sind ebenfalls Hinweise auf das Flusshohlenstadium Als das ausgewaschene Gestein von der Hohlendecke brach bildeten sich Versturzhallen Auf den Gesteinsmassen am Hohlenboden entwickelten sich teilweise Tropfsteine Die Charlottenhohle ist eines der seltenen Beispiele einer Flusshohle Vergleichbare Schauhohlen sind die Eberstadter Tropfsteinhohle und die Binghohle 10 Hohlendaten Bearbeiten nbsp Berggeist in der SihlerhalleDie Hohle im dolomitischen Weissen Jura Zeta Tithon besteht aus einem engen schlauchartigen Hohlengang der von mehr als zehn geraumigen oft recht hohen Hallen unterbrochen ist 11 Der von fliessendem Wasser gebildete Gang ist haufig schlussellochformig ausgebildet Die Hohle besitzt zwei Kluftrichtungen die eine verlauft von Osten nach Westen die andere von Nordosten nach Sudwesten Das abrupte Umschwenken in eine andere Richtung lasst sich innerhalb der Hohle an vielen Stellen beobachten Zu erkennen sind die Klufte auch beinahe immer an der Decke Die fur Flusshohlen typischen Wasserstandsmarken lassen die Auswaschungsabschnitte Erosionsgrenzen im Kalkgestein und den haufig wechselnden Wasserstand erkennen Die Hohle mit klammartigem Profil hat vom Hohlenende bis zum Eingang ein Gefalle von etwa zehn Metern durchschnittlich etwa zwei Prozent Der Boden verlauft entsprechend dem Gefalle schrag Der Hohleneingang liegt auf 487 5 Meter uber Normalnull 12 Am letzten Messpunkt kurz vor dem Hohlenende hat der Boden eine Hohe von 495 6 und im versturzten Bereich am Hohlenende von 500 1 Metern uber Normalnull 12 Das Hurbetal liegt 452 7 Meter hoch 13 Die Gesamtlange der Hohle betragt 587 Meter 14 Dabei ist ein etwa 50 Meter langer nicht begehbarer Gang der uber einen acht Meter hohen Schacht erreichbar ist eingeschlossen Ohne diesen Nebengang ist die Hohle 532 Meter lang 14 Die Hohle liegt durchschnittlich 25 bis 30 Meter unter der Erdoberflache 10 15 Tropfsteine Bearbeiten Die Charlottenhohle besitzt reiche Versinterungen mit allen moglichen Formen von Tropfsteinen Das erste Drittel ist tropfsteinarm weiter hinten sind der Gang und die Hallen reicher ausgestattet Dies kann mit den Kluftkreuzungen zusammenhangen die weiter hinten haufiger auftreten In der Hohle befinden sich Stalaktiten Stalagmiten und Stalagnate in den verschiedensten Grossen und Formen Es gibt kugel stabchen fransen rohrchen und schleierformige Tropfsteingebilde In der Hohle zeigen sich an manchen Stellen Excentriques unabhangig von der Schwerkraft seitwarts oder nach oben gekrummte Auswuchse von einigen Zentimetern Lange Im Eingangsbereich der Hohle befinden sich nur wenige Tropfsteine dafur jedoch Mondmilchausscheidungen aus weissem rauem Kalk Zum Ende der Hohle hin werden die Versinterungen immer reichhaltiger es gibt vor allem grosse Bodentropfsteine Stalagmiten Eine Besonderheit sind ruben und rettichartig geformte grosse Deckentropfsteine Auch runder Perlsinter ist dort vorhanden Der Wechsel zwischen Tropfstein und Perlsinterwachstum konnte die Ursache fur die runden Stalaktiten sein Aufgrund des Verschlusses der Hohle im eiszeitlichen Klima kam es durch Vermischung von Sickerwasser mit kohlendioxidangereicherter Hohlenluft zu einer Korrosion von alteren Tropfsteinpartien 16 17 Fuhrungsweg Bearbeiten nbsp HohlenplanAlle Raumerweiterungen tragen der besseren Unterscheidung wegen Namen Manche wurden nach geschichtlichen Personlichkeiten benannt Die Mehrzahl der markanten Tropfsteinformen haben ebenfalls Namen wobei die meisten aufgrund ihrer Ahnlichkeit mit bestimmten Objekten benannt wurden An einem noch vorhandenen Abschnitt des originalen Leitungsstuckes aus dem Jahre 1893 hat sich in den letzten hundert Jahren ein sowohl nach oben als auch nach unten gewachsener etwa sieben Zentimeter grosser Tropfstein gebildet Sein relativ schnelles Wachstum ist durch eine mit Humus gefullte Doline an der Erdoberflache begrundet Die Huminsauren fuhren zu einer verstarkten Losung von Kalk An verschiedenen Stellen ist sogenannter Barenschliff mit glatt polierten Wandpartien zu sehen Dort hatten die Baren versucht getrockneten Schlamm und juckendes Ungeziefer aus dem Fell zu entfernen Die Glattung entstand durch das Reiben der Quarzanteile des Lehms an der Wandung 18 nbsp BodentropfsteinIn der Hohle wird nach wenigen Metern eine grossere Felsenhalle erreicht Darin befinden sich die ersten Tropfsteine wie der zwei Meter hohe und fast zwei Meter im Umfang messende Berggeist Die Sihlerhalle ist nach dem Ersterforscher dem Oberforster Hermann Sihler benannt Damals war der Berggeist noch strahlend weiss Er hat heute durch Verunreinigungen eine viel dunklere Farbe Der Weg macht anschliessend einen Knick von fast 90 Grad es folgt ein Trockengang mit dem Namen Vulkans Esse Danach offnet sich der Gang zu einer geraumigen Halle in der vielgestaltige Tropfsteinformen anzutreffen sind Sie heisst Paulinendom nach dem einzigen Kind des damaligen Konigs Wilhelm II Die nachste grossere Halle ebenfalls mit einer Vielzahl weisser Tropfsteine nennt sich Elfenbeinkammer Die Tropfsteine des darin befindlichen Schlosschens sehen wie Turme und Zinnen aus Durch einen engeren Gang geht es wieder in eine grossere etwa 98 Meter vom Eingang entfernte Halle das Refektorium der Monche Darin befinden sich viele Stalagmiten und vorhangartige Stalaktiten Durch einen spitzbogenartigen Gangabschnitt geht es weiter zur Kanzel mit Kanzelredner benannt nach den Bodentropfsteinen die dort bis an die Decke gewachsen sind Eine der schonsten Stellen der Hohle folgt 163 Meter nach dem Eingang mit der Schatzkammer Darin befindet sich eine etwa drei Meter hohe Tropfsteinwand wie ein gefrorener Wasserfall Bis dorthin drangen die Hohlenentdecker 1893 nach dem Wegraumen des Schuttberges am Eingang vor Der einzige kunstlich geschaffene Durchgang wird passiert Danach geht es in einem etwas engeren Gang zum 222 Meter vom Eingang entfernten Hohen Kamin An dieser Stelle zweigt ein Kamin etwa 14 Meter senkrecht nach oben ab An seinem Ende befindet sich ein etwa 50 Meter langer waagerecht verlaufender mit zahlreichen Tropfsteinen ausgestatteter Gang der jedoch bei der Fuhrung nicht begeh und einsehbar ist 18 nbsp Rubenartige Deckentropfsteine in der RettichgrubeNach dem Kamin macht der Hohlengang mehrere Windungen danach folgt der Konigssaal mit dem Konigsthron Dort wurde bei der Erschliessung eine Treppe angelegt um in das Zyklopengewolbe zu gelangen Das Gestein ist durch die dauernde Auswaschung wild zerkluftet Als nachste Raume folgen die Rettichgrube und das Braustubchen Eine Besonderheit der Charlottenhohle sind tausende rettich und rubenartige Tropfsteine an der Decke die in keiner anderen Schauhohle in Deutschland in dieser Vielzahl zu finden sind Der folgende Gang verbreitert sich zu einer grossen Halle dem Hohen Chorturm An dem weitgespannten hohen Gewolbe hangen zahlreiche Tropfsteine Die Halle ist beinahe 400 Meter vom Hohleneingang entfernt Danach geht es durch einen Gang zur Kapelle mit vielen Boden und Deckentropfsteinen die teilweise grosse Ausmasse haben 436 Meter vom Eingang entfernt folgt der Gottersaal eine der schonsten Hallen Dort gibt es die eigenartigsten Tropfsteinformen Neben zahlreichen Deckentropfsteinen befindet sich dort ein grosser Bodentropfstein mit dem Namen Schiefer Turm der wegen seiner schragen Lage an den Schiefen Turm von Pisa erinnert Nach mehreren Windungen fuhrt der Weg durch das Wilhelmsportal Dort befindet sich quer uber dem Hohlengang ein Versturzfelsblock Auf diesem sind zwei Tropfsteine mit einem beziehungsweise einem halben Meter Hohe gewachsen Benannt ist das Wilhelmsportal nach Konig Wilhelm II Von dort sind es noch 31 Meter bis zum Hohlenende Der Fuhrungsweg endet nach 532 Metern Verschiedene Grabungsversuche nach einer vermuteten Fortsetzung der Hohle blieben ergebnislos Um zum Eingang zuruckzugelangen geht es den gesamten Weg zuruck 18 Flora und Fauna BearbeitenTierwelt Bearbeiten nbsp HohlengangDie Tierwelt der Hohle wurde mehrmals erforscht Ausfuhrliche Arbeiten stammen von Kurt Lampert aus dem Jahre 1908 und von E Strand aus den Jahren 1907 und 1910 Weitere Untersuchungen haben H Holker und Hans Lohrl 1960 durchgefuhrt Ebenfalls aus dem Jahre 1960 stammen einschlagige Forschungen von Klaus Dobat Es werden drei Gruppen von Tieren unterschieden Die hohlenfremden Tiere geraten zufallig in die Hohle weil sie sich dorthin verirren Sie gehen bald zugrunde da die Hohle nicht ihr eigentlicher Lebensraum ist Eine weitere Gruppe sind die Hohlenfreunde Troglophilen die ihr gesamtes Leben in der Hohle verbringen Sie konnen aber auch in der Aussenwelt existieren Die dritte Gruppe wird als Troglobionten bezeichnet und hat Eigenschaften die ihr ein dauerhaftes Leben in der Hohle ermoglicht In der Charlottenhohle wurden Tiere aller drei Gruppen gefunden 19 Sechs Arten von Hohlenspinnen Nesticidae sind bekannt darunter die troglophilen Spinnenarten Lepthyphantes pallidus und Nesticus cellulanus Die Baldachinspinne Lepthyphantes pallidus ist nur zwei Millimeter gross Hygrophil feuchtigkeitsliebend ist die Hohlenspinne Nesticus cellulanus Auch Weberknechte befinden sich in der Hohle In Wasserbecken gibt es kleine meist nur bis zu einem Millimeter grosse weisse und augenlose Springschwanze Collembola von denen bisher zehn Arten bekannt sind Sie zahlen zu den Troglobionten Als Schmetterling kommt die Zackeneule Scoliopteryx libatrix L ein Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter vor Von den Zweifluglern Diptera gibt es Mucken wie die Gemeine Stechmucke Culex pipiens L und Fliegen wie Helomyza serrata L 19 An Nagetieren gibt es in der Hohle den Siebenschlafer Glis glis Mehrere Fledermausarten konnten in der Hohle nachgewiesen werden Sie halten dort etwa ab November bis in den Marz und April hinein ihren Winterschlaf und zahlen zu den hochstentwickelten Hohlenbewohnern Untersuchungen uber die Fledermause der Charlottenhohle unternahm im Jahre 1960 Lohr Am haufigsten war die Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros vertreten Am zweithaufigsten beobachtete Lohr das Grosse Mausohr Myotis myotis Seltener ist die kleine schwarzliche Mopsfledermaus Barbastella barbastellus anzutreffen Die restlichen funf Fledermausarten Breitflugelfledermaus Eptesicus serotinus Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus Fransenfledermaus Myotis nattereri und Braunes Langohr Plecotus auritus wurden nur vereinzelt angetroffen 19 Gegenwartig wird von den beiden haufigsten Fledermausarten nur noch das Grosse Mausohr angetroffen Seit den 1970er Jahren wurde die Kleine Hufeisennase nicht mehr nachgewiesen 20 Lampenflora Bearbeiten nbsp LampenfloraIm Schein der Lampen hat sich in der Charlottenhohle eine ausgepragte als Lampenflora bezeichnete Pflanzengemeinschaft entwickelt Im Bereich der Lichtquellen konnen sich vor allem Algen Moose und Farnpflanzen ansiedeln Dabei handelt es sich meistens um Kummerformen die in absoluter Dunkelheit ohne kunstliche Beleuchtung nicht uberleben konnten In manchen Hohlenbereichen konnte sich aufgrund der Trockenheit keine oder nur eine geringe Lampenflora ausbilden Ausserdem konnten sich zwei von der Beleuchtung unabhangige Pilzarten der Kopfchenschimmel Mucor mucedo und der Tannenblattling Gloeophyllum abietinum ansiedeln 19 Die Lampenflora wurde 1960 von W Weber Otti Wilmanns und K Mahler und 1966 von Klaus Dobat untersucht Dabei fanden sich neben neun Blau Cyanophyta und Grunalgenarten Chlorophyta noch 31 verschiedene Moose Bryophyta und zwei Farne Pteridophyta Filices Ausser in der Charlottenhohle und der Karls und Barenhohle konnte das Brunnenlebermoos Marchantia polymorpha L in keiner anderen Schauhohle in Deutschland nachgewiesen werden In der Charlottenhohle mussen die Algen Moose und Farne wahrend der Ruhephase des Schauhohlenbetriebes im Winter eine mehrmonatige Dunkelperiode uberstehen 19 Fossilien Bearbeiten nbsp HohlenHaus In der Charlottenhohle wurden zahlreiche jungdiluviale Saugetierreste gefunden die alle der letzten grossen Eiszeit zuzuordnen sind Dies hangt damit zusammen dass die Hohle lange einen ebenerdigen Zugang hatte bevor dieser verschuttet und zugeschwemmt wurde In der Hohle fanden 1893 Grabungen fur wissenschaftliche Untersuchungen und zur Verlegung der elektrischen Beleuchtung statt Eberhard Fraas fand Uberreste von acht eiszeitlichen Saugetieren darunter zwei Mittelfussknochen des Hohlenlowen Panthera spelaea und ein Oberkieferbruchstuck einer Hohlenhyane Crocuta crocuta spelaea Kurz nach der Entdeckung der Hohle am 29 Juni 1893 berichtete er in Kirchheim unter Teck bei der 48 Generalversammlung des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg von ausgegrabenen Knochen und Zahnen einer kleinen schlanken Form des Hohlenbaren Ursus spelaeus 21 Beim Ausgraben des verschutteten Hohleneinganges konnten Knochen von Wildpferd Equus ferus und Rentier Rangifer tarandus geborgen werden Bei Grabungen wurden ausserdem Reste des Wollnashorns Coelodonta antiquitatis und eines Wildrinds Bos sowie des gross und kleinwuchsigen Hohlenbaren gefunden Insgesamt konnten 136 Skelettteile gefunden werden Sie wurden in das Konigliche Naturalienkabinett zu Stuttgart zur Verwahrung gebracht Im Jahre 1960 fanden weitere Grabungen in der Hohle statt wobei weitere Funde wie von einer eiszeitlichen Grosskatze darunter ein 45 Zentimeter langer Ellenknochen gemacht wurden Zahlreiche Knochen wie die von Pferden Rindern Schafen Schweinen Katzen und Hunden sind jungeren Datums und stammen wahrscheinlich von Tieren die erst nach dem Verschluss des eigentlichen Hohleneinganges durch das Hundsloch in die Hohle gelangten Uberreste von eiszeitlichen Jagern wie bei Hohlen im benachbarten Lonetal zum Beispiel der Vogelherdhohle konnten in der Charlottenhohle nicht nachgewiesen werden 21 Tourismus BearbeitenAllgemein Bearbeiten An der Strasse sudlich von Hurben befindet sich ein grosser Parkplatz mit offentlichen Toiletten und dem HohlenHaus 22 das taglich geoffnet ist Es beherbergt ein Info und Service Zentrum das Einblicke in die Erdgeschichte der Region bietet und uber die Entstehung und Geschichte der Charlottenhohle informiert Dort befindet sich auch das Portal des GeoParks Schwabische Alb 23 Das HohlenSchauLand schrag gegenuber dem Hohlenhaus mit der Erlebnisausstellung Faszination Hohle Mensch Natur ist ebenfalls ganzjahrig taglich geoffnet 24 Auf 450 Quadratmeter Ausstellungsflache werden in verschiedenen Themenbereichen wissenschaftlich die Geschichte und Geologie der Hohle vermittelt und an Modellen verschiedene Gesteins und Erdschichten der Schwabischen Alb erlautert In der Nahe des Parkplatzes beginnt der Zeitreisepfad zur Hohle der an acht Stationen von der Gegenwart in die Vergangenheit fuhrt 25 An der Hohle befindet sich ein kleiner Kiosk fur den Verkauf von Eintrittskarten und Andenken Fuhrungen Bearbeiten nbsp HohleneingangBei den taglichen Fuhrungen von Anfang April bis Ende Oktober ausser Sonntags werden gut begehbare Wege in die einzelnen Hohlenerweiterungen und an den Tropfsteinformationen vorbei mit insgesamt 74 Treppenstufen benutzt 26 Eine Fuhrung bei der eine Strecke von 532 Metern zuruckgelegt wird dauert etwa 45 Minuten 27 Das ist der langste der Fuhrungswege aller Schauhohlen der Schwabischen Alb und einer der langsten in Deutschland Da die Hohle nur einen Zugang besitzt muss nach dem Erreichen des Hohlenendes die gleiche Strecke wieder zuruckgegangen werden In der Hohle herrscht standig eine Temperatur von etwa neun Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von uber 80 Prozent Auf Anfrage werden auch Fuhrungen in franzosischer Sprache angeboten und Sonderfuhrungen fur Kinder und Erwachsene durchgefuhrt Bei der Sinnesfuhrung zu Stationen zum Sehen Riechen und Tasten wird das Hohlenlicht ausgeschaltet und jeder Besucher mit einer Taschenlampe ausgerustet 28 Besucherzahlen Bearbeiten Quelle Hohlen und Heimatverein Giengen Hurben 1893 im Jahr der Eroffnung der Hohle besuchten sie 15 000 Personen 29 In den nachsten Jahren liess der Besuch rasch nach da Hurben und die Hohle verkehrsmassig schlecht zu erreichen waren Die Besucherzahlen lagen vor dem Zweiten Weltkrieg nur noch bei etwa 3000 jahrlich Ab den 1950er Jahren als die Motorisierung und das Interesse fur Hohlen durch die Entdeckung neuer Abteilungen in der Karls und Barenhohle bei Erpfingen zunahmen stiegen die Besucherzahlen wieder Sie lagen damals jahrlich bei 32 000 bis 38 000 30 Der Anstieg setzte sich auch in den 1960er Jahren fort 1968 und 1969 gab es mit 40 000 beziehungsweise 42 500 neue Besucherrekorde 30 In den 1970er Jahren wurde mehrmals die 50 000er Grenze uberschritten In den 1990er Jahren ging die jahrliche Besucherzahl wieder auf 35 000 zuruck Seit dem Jahrtausendwechsel ist entgegen dem allgemeinen Trend deutscher Schauhohlen wieder ein Anstieg der Besucherzahlen zu verzeichnen Innerhalb von etwa zehn Jahren haben sie sich beinahe verdoppelt Die hohen Werte der letzten Jahre sind durch die gesteigerte Attraktivitat im Umfeld der Hohle wie dem HohlenHaus ab 2005 zu begrunden Sie lagen im Jahre 2000 bei 26 334 dem Tiefstwert der letzten 20 Jahre und stiegen im ubernachsten Jahr wieder auf uber 30 000 an Die Hochstzahl wurde im Jahre 2007 mit 47 255 Besuchern erreicht 31 Im Jahre 2015 besuchten 38 091 Besucher die Hohle 31 In den Jahren 2011 bis 2015 lag die durchschnittliche Besucherzahl bei 39 483 31 Mit diesem Wert lag die Schauhohle im oberen Mittelbereich der Schauhohlen in Deutschland Von den zwolf Schauhohlen der Schwabischen Alb 32 wurde die Charlottenhohle im Vergleichszeitraum nur von der Barenhohle jahrlich 78 200 Besucher und der Nebelhohle jahrlich 45 800 Besucher ubertroffen Von den 25 Schauhohlen Suddeutschlands Baden Wurttemberg und Bayern 32 wird die Charlottenhohle von funf Hohlen uberboten wobei die Teufelshohle bei Pottenstein mit 142 500 Besuchern im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2015 die meisten Besucher hat Siehe auch BearbeitenListe von Hohlen in Deutschland Liste der Schauhohlen in DeutschlandLiteratur BearbeitenGrosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 Karl Dietrich Adam Hans Binder Klaus Eberhard Bleich und Klaus Dobat Die Charlottenhohle bei Hurben In Verband der Deutschen Hohlen und Karstforscher e V Hrsg Abhandlungen zur Karst und Hohlenkunde Reihe A Spelaologie Heft 3 Fr Mangold sche Buchhandlung Blaubeuren Munchen 1968 Hans Binder Anke Luz Hans Martin Luz Schauhohlen in Deutschland Aegis Verlag Ulm 1993 ISBN 3 87005 040 3 Hans Binder Herbert Jantschke Hohlenfuhrer Schwabische Alb Hohlen Quellen Wasserfalle 7 vollig neu bearbeitete Auflage DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2003 ISBN 3 87181 485 7 S 168 171 Hans Binder Faszinierende Welt unter der Erde Hohlen der Schwabischen Alb DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 1995 ISBN 3 87181 366 4 S 54 Stephan Kempe Wilfried Rosendahl Hohlen Verborgene Welten Primus Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 89678 611 1 S 150 Welt voller Geheimnisse Hohlen In Stephan Kempe Hrsg HB Bildatlas Sonderausgabe 17 HB Verlags und Vertriebs Gesellschaft Hamburg 1997 ISBN 3 616 06739 1 S 103 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charlottenhohle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief des Einzelgebilde Naturdenkmals im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg giengen de Entsprechende Seite der Stadt Giengen hoehlenerlebniswelt de HohlenErlebnisWelt Giengen Hurben showcaves com CharlottenhohleEinzelnachweise Bearbeiten a b LED taucht Charlottenhohle in ein neues Licht 1 2 Vorlage Toter Link www schwaebische post de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Schwabische Post 5 August 2011 Am Montag Saisonstart in der Charlottenhohle Nicht mehr online verfugbar swp de 31 Marz 2019 archiviert vom Original am 4 Juli 2019 abgerufen am 4 Juli 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www swp de a b c d e f g h Karl Dietrich Adam Hans Binder Klaus Eberhard Bleich und Klaus Dobat Die Charlottenhohle bei Hurben In Verband der Deutschen Hohlen und Karstforscher e V Hrsg Abhandlungen zur Karst und Hohlenkunde Reihe A Spelaologie Heft 3 Fr Mangold sche Buchhandlung Blaubeuren Munchen 1968 Vom Hundsloch zur Schauhohle a b c d e Max Hummel Die Entdeckung der Charlottenhohle Auf der Website des Lonetals abgerufen am 7 Mai 2013 a b Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 S 34 Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 S 36 Charlottenhohle Mystisches Naturwunder bei Giengen Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today Hohlen und Heimatverein Giengen Hurben e V Charlottenhohle hoehlenerlebniswelt de abgerufen am 4 Juli 2019 Hohlen und Heimatverein Giengen Hurben e V Einbau der LED Beleuchtung 2011 Video hoehlenerlebniswelt de abgerufen am 4 Juli 2019 The Adventure Cave World Download Flyer Cave Adventure World trilingual giengen de abgerufen am 4 Juli 2019 englisch a b Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 Die Entstehung der Charlottenhohle S 37 44 Hans Binder Anke Lutz Hans Martin Lutz Schauhohlen in Deutschland Aegis Verlag Ulm 1993 ISBN 3 87005 040 3 S 82 a b Ende Joos Kopf Schubert Originalplan Kopf 7427 03 Charlottenhohle bei Hurben 1967 68 Karl Dietrich Adam Hans Binder Klaus Eberhard Bleich und Klaus Dobat Die Charlottenhohle bei Hurben In Verband der Deutschen Hohlen und Karstforscher e V Hrsg Abhandlungen zur Karst und Hohlenkunde Reihe A Spelaologie Heft 3 Fr Mangold sche Buchhandlung Blaubeuren Munchen 1968 Zur Geologie der Charlottenhohle S 2 a b Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 S 17 Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 S 15 Karl Dietrich Adam Hans Binder Klaus Eberhard Bleich und Klaus Dobat Die Charlottenhohle bei Hurben In Verband der Deutschen Hohlen und Karstforscher e V Hrsg Abhandlungen zur Karst und Hohlenkunde Reihe A Spelaologie Heft 3 Fr Mangold sche Buchhandlung Blaubeuren Munchen 1968 Die Tropfsteinbildung im Wechsel von Kalklosung und Kalkausscheidung Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 a b c Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 Charlottenhohle bei Hurben Ein spannender Gang durchs Tropfsteinparadies S 5 15 a b c d e Karl Dietrich Adam Hans Binder Klaus Eberhard Bleich und Klaus Dobat Die Charlottenhohle bei Hurben In Verband der Deutschen Hohlen und Karstforscher e V Hrsg Abhandlungen zur Karst und Hohlenkunde Reihe A Spelaologie Heft 3 Fr Mangold sche Buchhandlung Blaubeuren Munchen 1968 Die Pflanzen und Tierwelt der Charlottenhohle Grosse Kreisstadt Giengen Hrsg Die Charlottenhohle das Tropfsteinparadies bei Giengen Hurben Druckerei Schmid GmbH amp Co Giengen an der Brenz 2000 S 44 a b Karl Dietrich Adam Hans Binder Klaus Eberhard Bleich und Klaus Dobat Die Charlottenhohle bei Hurben In Verband der Deutschen Hohlen und Karstforscher e V Hrsg Abhandlungen zur Karst und Hohlenkunde Reihe A Spelaologie Heft 3 Fr Mangold sche Buchhandlung Blaubeuren Munchen 1968 Eiszeitliche Saugetierfunde aus der Charlottenhohle bei Hurben Service amp Infozentrum HohlenHaus Nicht mehr online verfugbar Auf der Website des Lonetals archiviert vom Original am 30 Mai 2013 abgerufen am 7 Mai 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lonetal net GeoPark Schwabische Alb Abgerufen am 7 Mai 2013 Erlebnismuseum HohlenSchauLand Nicht mehr online verfugbar Auf der Website des Lonetals archiviert vom Original am 3 Juni 2013 abgerufen am 7 Mai 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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de archiviert vom Original am 4 Juli 2019 abgerufen am 4 Juli 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vdhk de Schauhohlen in Deutschland Aggertalhohle Altensteiner Hohle Atta Hohle Balver Hohle Barbarossahohle Karls und Barenhohle Baumannshohle Bilsteinhohle Binghohle Charlottenhohle Dechenhohle Dienstedter Karsthohle Drachenhohle Syrau Eberstadter Tropfsteinhohle Einhornhohle Harz Erdmannshohle Goetz Hohle Gussmannshohle Gutenberger Hohle Heimkehle Heinrichshohle Herbstlabyrinth Adventhohle System Hermannshohle Harz Hohler Fels Iberger Tropfsteinhohle Kalkberghohle Kittelsthaler Tropfsteinhohle Kluterthohle Kolbinger Hohle Konig Otto Tropfsteinhohle Kubacher Kristallhohle Laichinger Tiefenhohle Marienglashohle Maximiliansgrotte Nebelhohle Niedaltdorfer Tropfsteinhohle Olgahohle Osterhohle Reckenhohle Schellenberger Eishohle 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