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Die Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros ist eine Fledermaus aus der Familie der Hufeisennasen Mit etwa 40 Millimetern Lange und einer Spannweite von maximal 250 Millimetern ist sie deutlich kleiner als die Grosse Hufeisennase der sie sonst sehr ahnelt Ihre Oberseite ist graubraun ohne rotlichen Ton die Unterseite grau bis grauweiss Die Jungtiere sind dunkelgrau 1 Die Art ist dadurch unverwechselbar dass sie die kleinste europaische Rhinolophus Art ist und ihr Nasenblatt einen keilformigen Sattel aufweist Kleine HufeisennaseKleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Fledertiere Chiroptera Uberfamilie Hufeisennasenartige Rhinolophoidea Familie RhinolophidaeGattung Hufeisennasen Rhinolophus Art Kleine HufeisennaseWissenschaftlicher NameRhinolophus hipposideros Borkhausen 1797 Kleine Hufeisennase im Flug Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Fortpflanzung 3 Nahrung 4 Gefahrdung und Schutz 5 Philatelistisches 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksVorkommen BearbeitenDie warmeliebende Kleine Hufeisennase bevorzugt strukturreiche Gebiete an Siedlungsrandern in den Mittelgebirgen und kommt auch in bewaldeten Gegenden vor Als Sommerquartiere dienen ihr beispielsweise kleine Tunnel oder Baumhohlen Wie alle Vertreter ihrer Gattung hangen die Tiere stets frei sind also nie in Spalten oder Lochern verborgen Die hochste bekannte Wochenstube dieser Art in der Schweiz befindet sich in 1 177 Metern Hohe uber dem Meeresspiegel Gerade im Norden ihres Verbreitungsgebiets findet man sie haufig auf Dachboden in Kaminnahe oder in Heizungskellern Die nachtliche Jagd erfolgt bevorzugt in Laubwaldern und halboffenen Landschaften wie Parks Alleen Streuobstwiesen sowie auf Flachen neben Geholzen an Gewassern und Gebauden Wichtig sind zur Orientierung im Flug nahezu luckenfreie Strukturen von Geholzen und Hecken Freie Flachen von mehr als 200 m Ausdehnung werden kaum uberflogen 2 Besiedelt werden das sudliche und mittlere Europa nordlich etwa bis zum Ubergang der mitteleuropaischen Mittelgebirgsschwelle zum norddeutschen Tiefland Nord und Ostafrika sowie der Vordere Orient bis Kaschmir Im Vergleich zur Grossen Hufeisennase reicht das Verbreitungsgebiet in Europa ein wenig weiter nach Norden etwa bis zum 52 Breitengrad 1 und umfasst so auch einen grosseren Teil Sud und Mitteldeutschlands und beispielsweise den Westteil Irlands Fortpflanzung BearbeitenDie Paarungszeit beginnt im Herbst und dauert bis zum kommenden Fruhling wobei sie aber meist im Winter unterbrochen wird So geschieht es dass die Paarung im Normalfall kurz nach dem Winterschlaf noch in der Uberwinterungshohle stattfindet Im Fruhjahr sammeln sich die Weibchen in Wochenstuben um ihren Nachwuchs einzeln zu gebaren Die Jungen halten sich gleich nach der Geburt an einer Scheinzitze fest Schon in den ersten Wochen fliegen die Jungtiere unabhangig von den Muttern auf die Jagd Je nach Futterangebot werden sie in der sechsten bis achten Woche selbstandig und nach circa einem Jahr geschlechtsreif Nahrung BearbeitenDie kleine Hufeisennase jagt erst bei volliger Dunkelheit vorwiegend bodennah in der Vegetation zwischen den Asten von Baumen im Wald oder in Baumreihen bzw dicht bestandenen Hecken Die Flughohe kann zwischen 0 5 Metern uber Boden bis zur Krone grosser Baume reichen Bei ihrem schwirrenden von haufigen Richtungswechseln gepragten Flug erbeutet diese Fledermaus kleine Insekten unter 17 Millimetern Korpergrosse hauptsachlich aus den Gruppen Kafer Fliegen und Nachtfalter Im Gegensatz zur Grossen Hufeisennase jagt sie nicht von einer Warte aus Beim Ablesen der Beute von der Vegetation konnen die Tiere ruttelnd in der Luft stehen Gefahrdung und Schutz BearbeitenObwohl in Teilen ihres Verbreitungsgebiets insbesondere auch in Mitteleuropa die Bestande der ehemals haufigen Kleinen Hufeisennase seit etwa Mitte des 20 Jahrhunderts zuruckgehen wird die Art aufgrund ihres grossen Verbreitungsgebiets seitens der IUCN als nicht gefahrdet least concern eingestuft Als Grunde fur den Bestandsruckgang werden unter anderem der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft sowie der Verlust von Quartieren beispielsweise infolge von Versiegelungen von Gebauden genannt 3 Gesetzlicher Schutzstatus Auswahl Fauna Flora Habitat Richtlinie FFH RL Anhange II und IV es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen streng zu schutzende Art Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG streng geschutztNationale Rote Liste Einstufungen Auswahl Rote Liste Bundesrepublik Deutschland 1 vom Aussterben bedroht regelmassige Vermehrungsnachweise gibt es noch punktuell in Sachsen Thuringen Sachsen Anhalt und Bayern in Niedersachsen NRW Rheinland Pfalz Saarland Baden Wurttemberg und wahrscheinlich Hessen bereits ausgestorben oder verschollen Rote Liste Osterreich 3 gefahrdet Rote Liste Schweiz 1 vom Aussterben bedrohtEin angebliches Vorkommen der Kleinen Hufeisennase im Gebiet des Weltkulturerbes Dresdner Elbtal fuhrte 2007 zu einem dreimonatigen Baustopp fur die Waldschlosschenbrucke in Dresden 4 5 Philatelistisches BearbeitenMit dem Erstausgabetag 1 August 2019 gab die Deutsche Post AG in der Serie Fur die Jugend ein Postwertzeichen im Nennwert von 80 30 Eurocent mit dem Abbild der kleinen Hufeisennase heraus Der Entwurf stammt vom Grafiker Thomas Serres aus Hattingen Literatur BearbeitenFabio Bontadina Therese Hotz Kathi Maerki Die Kleine Hufeisennase im Aufwind Ursachen der Bedrohung Lebensraumanspruche und Forderung einer Fledermausart 1 Auflage Haupt Verlag Bern 2006 ISBN 978 3 258 07088 9 Martin Gorner Hans Hackethal Saugetiere Europas Lizenzausgabe dtv Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 423 03265 0 Wilfried Schober Eckhard Grimmberger Die Fledermause Europas Kennen bestimmen schutzen 2 aktualisierte Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07597 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Klaus Richarz Fledermause beobachten erkennen und schutzen Franckh Kosmos Stuttgart 2004 S 102 ISBN 978 3 440 09691 8 Freistaat Sachsen Landesamt fur Umwelt und Geologie Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 2 Eingestellt von Jacobs et al 2008 Abgerufen am 4 November 2014 Verwaltungsgericht stoppt Bau der Waldschlosschenbrucke 1 2 Vorlage Toter Link www sz online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Sachsische Zeitung 9 August 2007 Waldschlosschenbrucke darf gebaut werden 1 2 Vorlage Toter Link www sz online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Sachsische Zeitung 14 November 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rhinolophus hipposideros in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 2 Eingestellt von Jacobs et al 2008 Abgerufen am 4 November 2014 Hohlentier des Jahres in Deutschland Hohlenflohkrebse 2009 Zackeneule 2010 Grosses Mausohr 2011 Grosse Hohlenspinne 2012 Hohlenpilzmucke 2013 Hohlenwasserassel 2014 Keller Glanzschnecke 2015 Hohlenlangbein 2016 Vierfleck Hohlenschlupfwespe 2017 Schwarzer Schnurfusser 2018 Gemeine Hohlenstelzmucke 2019 Mauerassel 2020 Hohlen Raubkafer 2021 Kleine Hufeisennase 2022 Feuersalamander 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleine Hufeisennase amp oldid 237445537